Ich empfehle Dir noch mal, dem Hund ein bisschen mehr Zeit zu geben.
Mindestens 3 Wochen nur Garten (Innenterritorium) und dann erst vom Haus aus ein paar Meter gehen. Und wirklich nur ein paar Meter, am besten solange er noch entspannt ist wieder zurück gehen. Richtiges spazieren gehen wird erst später stattfinden und zurzeit hat das für den Hund ja keine Bedeutung wie für unsere Normalohunde. Zurzeit zwingst Du ihn aus dem sicheren Umfeld in eine gefährliche Welt. Das zu meistern, setzt erst mal voraus, dass der Hund Dich besser kennt und Dir vertraut, um mit Dir gemeinsam gefährliche Situationen zu meistern.
Die ersten Gänge sollten am besten immer direkt von Zuhause stattfinden, so dass ihr nach und nach das Außenterritorium in kleinen Schritten erkundet. Später kann dann mal ein kleiner Reiz mit dazu kommen.
Lieber jetzt lange wenig machen, dann geht nachher der Rest umso schneller.
Wenn der Hund in Konfliktsituationen (Auto) schon "freeze" zeigt, ist es deutlich zu viel. In diesem Modus ist der Hund nicht mehr fähig, etwas zu lernen oder selbst eine Lösung zu finden. Wenn es dazu doch kommt, würde ich es eher aussitzen und gar nichts machen (auch nicht dem Hund gut zureden), bis er aus der Erstarrung wieder raus ist. Und spätestens dann schnell ab nach Hause. Und viel besser noch, nach Hause, bevor es überhaupt dazu kommt.
Denn bis dahin hast Du den Cortisolspiegel schon so weit oben, dass es Stunden/Tage dauert, bis sich das Cortisol wieder abbaut.
Der Hund wird alleine nach dem anstrengenden Umzug sowieso noch einiges an Cortisol im Körper haben. Genau aus dem Grunde braucht er Ruhe und Schlaf, um das erst mal alles zu verpacken.
Lass ihn im Haus, mach Deinen normalen Alltag, gib ihm Strukturen, Rituale und Grenzen - da kann er sich am besten dran orientieren.
Und sei doch froh, dass Du einen Garten hast, denn dann hast Du doch kein Problem, mit dem Hund nicht raus gehen zu müssen.
Ich habe schon mehrere Auslandshunde und auch Angsthunde aufgenommen, bei denen alles viel länger gedauert hat.
Aber je mehr Ruhe Du dem Hund jetzt gibst, desto schneller kommst Du ans Ziel.
Stell Dir vor, Dich bringt einer nach China und Du lebst ab jetzt in einer chinesischen Familie. Die Reise war anstrengend, Du bist in einem fremden Land mit fremden Gerüchen, Geräuschen und die Leute sprechen eine Sprache, die Du nicht kennst, haben Gewohnheiten, die Dir unbekannt sind.
Wie würde es Dir da die ersten Tage/Wochen wohl gehen? Und möchtest Du dann direkt in die Stadt mitgenommen werden, wo die vielen Geräusche und Gerüche Dich überfordern?
Wäre es nicht schöner, Dir lässt jemand ausreichend Ruhe, nimmt Dich an die Hand und erklärt Dir nach und nach den Alltag und die Regeln des Zusammenlebens?