Beiträge von gorgeous2000

    Ohne Fleiß kein Preis.

    So etwas wie Leinenführigkeit muss man üben, der Hund kommt nicht damit auf die Welt.

    Es gibt mehrere Herangehensweisen, die zum Ziel führen.

    Vieles findest Du sicher hier schon im Forum.

    Ich persönlich sehe bei einem Wechsel aus lange Leine/kurze Leine bzw. Geschirr/Halsband die besten Erfolgschancen.

    Einen Züchter gibt es zu dem Hund sicher nicht, oder?

    Den könnte man zumindest mit ins Boot holen, was eine Weitervermittlung angeht, denn der kennt in der Szene sicherlich ausreichend Rasseliebhaber bzw. falls es einen Kaufvertrag gibt, wäre der der erste, der das Recht an dem Hund hat.

    Ihr habt ihn ja scheinbar von Welpe an und seit somit ja schon länger keine Zwischenstelle mehr, sondern die Besitzer und Verantwortlichen des Hundes. Ausreden von wegen "der Bekannte wollte den Hund nicht mehr" und ihr habt ihn erst mal genommen, sind nach mehr als einem Jahr ein bisschen lächerlich oder nicht?
    Ihr seit doch sicher inzwischen offizielle Besitzer des Hundes, habt ihn angemeldet, zahlt Steuer, Versicherung, Tierarzt usw.

    Was ich nicht verstehe ist, wollt ihr ihn nun behalten oder nicht? Dann hieße es spätestens jetzt für euch, Geld und Zeit zu investieren und mit einem ordentlichen Trainer zu arbeiten.

    Ihr habt jedenfalls scheinbar ausreichend Probleme mit der Führung eines solchen Hundes, dass einfach die Frage ist, ob es Sinn macht, dass ihr da weiter ohne ausreichend Sachverstand dran rum doktert oder ob ihr euch nicht so langsam drum kümmert, dass der Hund in verantwortliche und rassekundige Hände kommt.

    Dabei können euch alle möglichen Notorgas und Tierheime helfen. Da muss man halt dran bleiben und hartnäckig sein. Oder wenigstens selbst über solche Seiten inserieren, damit man wenigstens an die guten Interessenten kommt.

    Die Frage ist nur, wollt ihr ihn an kundige Hände weiter geben oder nicht. Ohne eine entsprechende Orga im Hintergrund würde ich von einer Privatvermittlung a la Kleinanzeige auf jeden Fall abraten.

    Aller Anfang ist schwer. Für deine Hunde und auch für Dich.

    Du solltest der Sache schon etwas Zeit geben und dass man erst mal Arbeit rein steckt, ist ja eigentlich klar, egal, woher der Hund kommt.

    Ich denke, Du schiebst da gerade Panik, weil alles nicht so nach Plan verläuft und vor allem, weil Du keinen Ansprechpartner hast bei Problemen. Beim Züchter oder bei einem Tierschutzverein hätte man diesen Rückhalt gehabt.
    Bei Privatvermittlungen ist das immer so eine Sache. Da ist jemand, der seinen Hund los werden will und oftmals eben nicht die Wahrheit sagt.

    Ich würde auch sagen, erst mal durch atmen und der Sache Zeit geben.

    Mit zwei Hunden muss man einfach mehr Management betreiben. Deine Vorstellungen, die Du als Grund genannt hast, sind einfach auch recht verklärt und ab von der Realität. Zwei Hunde spielen schön. sind zusammen allein usw. Aber letztendlich sind es immer noch zwei verschiede Persönlichkeiten, die verschiedene Bedürfnisse haben und sich erst mal zusammen raufen müssen. Und dafür brauchen sie Dich. Du bist ja auch diejenige, die die Hunde zusammen gebracht hat.

    Gib dem Hund doch trotzdem eine Chance und warte ab, wie sich das ganze noch einspielt auf Dauer.

    Üb erst mal normalen Alltag, viel Ruhe, weis beiden Hunden einen Platz zu, damit keiner den anderen nerven kann, entzieh dem Ersthund keine seiner Privilegien und halt den neuen Hund erst mal ein bisschen knapp, damit er zur Ruhe kommen kann und weiß, was erlaubt und war verboten ist.

    Mit jedem noch nicht erzogenen Zweithund ist es erst mal so, als hätte man nur diesen Hund. Du solltest also alles, was er noch lernen muss, erst mal mit ihm alleine erarbeiten. Und musst trotzdem schauen, dass Du ausreichend Qualitätszeit mit Deinem Ersthund verbringen kannst.

    Aus meiner Sicht sind zwei Hunde schon auch mehr Arbeit und am Anfang sicher erst mal vierfach Arbeit, weil man vieles getrennt machen muss.

    Dafür hat man es langfristig dann aber einfacher, wenn man am Anfang etwas Gas gibt und mehr Zeit für jeden einzelnen einplant.

    Ich empfehle Dir noch mal, dem Hund ein bisschen mehr Zeit zu geben.

    Mindestens 3 Wochen nur Garten (Innenterritorium) und dann erst vom Haus aus ein paar Meter gehen. Und wirklich nur ein paar Meter, am besten solange er noch entspannt ist wieder zurück gehen. Richtiges spazieren gehen wird erst später stattfinden und zurzeit hat das für den Hund ja keine Bedeutung wie für unsere Normalohunde. Zurzeit zwingst Du ihn aus dem sicheren Umfeld in eine gefährliche Welt. Das zu meistern, setzt erst mal voraus, dass der Hund Dich besser kennt und Dir vertraut, um mit Dir gemeinsam gefährliche Situationen zu meistern.

    Die ersten Gänge sollten am besten immer direkt von Zuhause stattfinden, so dass ihr nach und nach das Außenterritorium in kleinen Schritten erkundet. Später kann dann mal ein kleiner Reiz mit dazu kommen.

    Lieber jetzt lange wenig machen, dann geht nachher der Rest umso schneller.

    Wenn der Hund in Konfliktsituationen (Auto) schon "freeze" zeigt, ist es deutlich zu viel. In diesem Modus ist der Hund nicht mehr fähig, etwas zu lernen oder selbst eine Lösung zu finden. Wenn es dazu doch kommt, würde ich es eher aussitzen und gar nichts machen (auch nicht dem Hund gut zureden), bis er aus der Erstarrung wieder raus ist. Und spätestens dann schnell ab nach Hause. Und viel besser noch, nach Hause, bevor es überhaupt dazu kommt.
    Denn bis dahin hast Du den Cortisolspiegel schon so weit oben, dass es Stunden/Tage dauert, bis sich das Cortisol wieder abbaut.

    Der Hund wird alleine nach dem anstrengenden Umzug sowieso noch einiges an Cortisol im Körper haben. Genau aus dem Grunde braucht er Ruhe und Schlaf, um das erst mal alles zu verpacken.
    Lass ihn im Haus, mach Deinen normalen Alltag, gib ihm Strukturen, Rituale und Grenzen - da kann er sich am besten dran orientieren.

    Und sei doch froh, dass Du einen Garten hast, denn dann hast Du doch kein Problem, mit dem Hund nicht raus gehen zu müssen.

    Ich habe schon mehrere Auslandshunde und auch Angsthunde aufgenommen, bei denen alles viel länger gedauert hat.

    Aber je mehr Ruhe Du dem Hund jetzt gibst, desto schneller kommst Du ans Ziel.

    Stell Dir vor, Dich bringt einer nach China und Du lebst ab jetzt in einer chinesischen Familie. Die Reise war anstrengend, Du bist in einem fremden Land mit fremden Gerüchen, Geräuschen und die Leute sprechen eine Sprache, die Du nicht kennst, haben Gewohnheiten, die Dir unbekannt sind.

    Wie würde es Dir da die ersten Tage/Wochen wohl gehen? Und möchtest Du dann direkt in die Stadt mitgenommen werden, wo die vielen Geräusche und Gerüche Dich überfordern?

    Wäre es nicht schöner, Dir lässt jemand ausreichend Ruhe, nimmt Dich an die Hand und erklärt Dir nach und nach den Alltag und die Regeln des Zusammenlebens?

    Was wurde denn alles geröntgt? Richtig auf HD (also unter Narkose)?

    Kann ich mir kaum vorstellen, dass man auf den Bildern nichts sehen kann.

    Ich würde ggf. noch mal röntgen bzw. mir von einem anderen TA bzw. einer Tierklinik eine zweite Meinung holen, damit man erst mal eine vernünftige Diagnostik hat.

    Erst dann würde ich über Behandlungsmöglichkeiten nachdenken bzw. mich beraten lassen.

    Ein Physiotherapeut kann ohne Diagnostik womöglich auch nichts machen.

    Eine Möglichkeit wäre vielleicht ein Chiropraktiker, allerdings würde ich da auch erst hingehen, wenn andere Ursachen ausgeschlossen werden können (HD, Arthrose).

    Mein erster Ansatz wäre also ein anderer TA und ein vernünftiges Röntgenbild.

    Viele Hunde aus dem Ausland verhalten sich erst mal so. Sie haben halt vorher ganz anders gelebt als unsere Hunde hier und haben zusätzlich den Stress des Transports und den Kulturschock noch zu verarbeiten.

    Die ersten Wochen würde ich erst mal nur im Garten spazieren gehen, und zwar MIT Leine. Dass er sich noch nicht traut, sein Geschäft außerhalb zu machen, ist auch völlig normal.
    Und ansonsten gar nicht viel machen, nichts erwarten und den Hund viel ruhen und schlafen lassen.

    Erst, wenn er etwas angekommen ist, kannst Du an , die ersten Ausflüge außerhalb des Gartens denken. Und da vielleicht erst immer auch nur ein paar Meter, dem Hund Zeit geben, die Reize zu verarbeiten und dann wieder ab ins sichere Haus.
    Den Hund auf jeden Fall doppelt sichern mit Halsband, Panikgeschirr und am besten zwei Leinen.

    Eigentlich alles erst mal so machen, wie bei einem Welpen.

    Den Rest bringt dann die Zeit.

    Auf jeden Fall den Althund unterstützen und den Welpen anleiten, was er stattdessen tun soll bzw. ansonsten auf getrennte Plätze schicken.
    Momentan kannst Du es wahrscheinlich noch leicht umleiten, indem Du den jungen Hund zu Dir rufst und mit ihm was machst. Nur verbieten, funktioniert auf Dauer nicht und macht die Sache an sich noch spannender.

    Mit beiden einzeln Zeit verbringen, den Welpen nicht nur als Zweithund mitlaufen lassen, sondern direkt mit Erziehung anfangen.

    Das Verhalten an sich ist ja erst mal normal. Kein erwachsener Hund ist begeistert von einem Welpeneinzug und ein Welpe muss eben lernen, dass nicht jeder Hund spielen will.

    Der Besuch einer gut geführten Welpenstunde oder das Treffen mit anderen Hundehaltern würde für den Kleinen alleine vielleicht Sinn machen.

    Und ansonsten muss man jetzt mit zwei sehr unterschiedlichen Hunden im Haushalt halt deutlich mehr Management betreiben, um beiden Hunden auf Dauer gerecht zu werden.