Wir haben uns ja damals zum 5 Monate alten Casanova die 8 Monate alte Livi dazugeholt - spontan - und als Neuhundehalter (ich zumindest, mein Freund ist mit Hunden aufgewachsen, was aber nicht heißt, dass er da viel mitbekommen hat..)
Zumindest waren wir beide pro-Hund, sodass es nie hieß "Du wolltest den, also kümmer dich!" oä., auch, wenn ich diejenige war, die die Initiative ergriffen hat, die den Typ Hund und auch den Welpen ausgesucht hat. Ganz klar hab ich aber gemacht, was ich gerne für Regeln möchte an welche er sich bitte auch hält. Und ja, manchmal wars auch mehr Erziehung am Freund als am Hund.
Trotzdem: Erziehung hab ich zu 80% übernommen, einfach weil ich es auch so wollte und klarere Vorstellungen hatte, er war doch eher so der Spielkumpel.
Dann kam Livi dazu, als SEIN Hund. Rollenverteilung war von Anfang an klar, sie ist seine Aufgabe, seine Bezugsperson, er ist für sie Hauptverantwortlicher. Natürlich helfe ich aber trotzdem wenn nötig, wie andersrum natürlich auch.
Und plötzlich war er in der Rolle der Erziehung. Das fiel ihm am Anfang nicht ganz so leicht, zugegeben wir waren beide noch sehr jung (er 18 und ich 20), sodass er noch viel mit sich selber beschäftigt war.
Er hat sich aber reingefunden und er hätte mit Livi auch nicht mehr Dussel haben können als sein erster Hund. Er fiel recht häufig in alte Muster zurück die er von Zuhause her kannte, aber da hab ich ihn einfach korrigiert. "Nein, wenn sie zieht dann bringt an der Leine rucken gar nix. Das hat auch in 15 Jahren mit dem Hund der Eltern auch nicht funktioniert, schau, so mache ich das mit Nova" - usw. Sonst hatte er aber aber alle Freiheiten in der Erziehung und sie kommen prima miteinander klar.
Wir hatten zum Glück so nie ein Thema mit der Vergesellschaftung der Hunde an sich. Die beiden waren schon immer absolut harmonisch miteinander und haben sich jetzt in fast 8 Jahren noch nicht ein einziges mal in der Wolle gehabt. Der Vorteil, wenn man 2 Junghunde miteinander aufwachsen lässt.
Aber dadurch, dass wir das so getrennt haben und die Hunde jeweils ein bisschen unterschiedlich erzogen haben, reibts manchmal mit dein jeweils eigenen Vorstellungen oder wenn einer mit beiden zusammen geht. Meistens gehen wir zu viert - also jeder mit seinem Hund an der Hand - aber manchmal geht es zeitlich halt nicht anders und einer geht alleine. Generell jetzt nix dramatisches, aber es sind dann so Kleinigkeiten wie dass ihm Nova an der kurzen Leine zu weit vorne läuft, mich nervt es aber wenn sie hinter mit läuft etc. weil es halt jeder etwas anders macht. Bei Livi ist Sitz und Platz das gleiche, bei Nova möchte ich aber dass er da genauer ist, ich mags gar nicht wenn sie hochspringt, er bestärkt das aber häufig weil ers lustig findet, sowas eben.
Das hat manchmal dann auch merkwürdige Dynamiken, sieht man doch immer nur die "Fehler" beim anderen und "würdest du das so machen wäre es ja ganz anders".
Trotzdem sind beide sehr nette und einfach zu händelnde Hunde. Aber ja, dadurch, dass wir sie uns teilen, gabs auch schon mal Ärger ("du fütterst zu spät, fütter mal früher!" "das ist doch völlig egal, die brauchen nicht immer zur selben Uhrzeit Futter!" "ach jetzt kotzt er wieder, das ist weil du wieder zu spät gefüttert hast" "nein, das ist weil du nicht aufpasst und du draußen das Wurstbrot auf dem Weg nicht gesehen hast!" jaja...
)
Aber wir kommen zurecht und bereuen immer noch nix
Sollte es aber jemals Hund Nr. 3 geben, oder einen Nachfolger, dann ist das wieder "meiner" und ich mache es wie ich es für richtig halte. Futter, Impfungen, Spielzeug, Zubehör - mach ich alles für beide Hunde.