Also ich möchte auch mal eben anmerken, dass ich es richtig schön finde, dass du dir die Tipps zu Herzen nimmst und manche deiner vorherigen Gedankengänge nochmal überdacht hast. 
Zum Thema Rausgehen: Meine Ruby war damals ja so ein kleiner Hibbelhund, ich dachte sie bräuchte mehr "Auslastung" (übrigens ein Wort, das ich heute aus meinem Wortschatz quasi entfernt habe, gehe gleich nochmal näher drauf ein). Hier im Forum hab ich dann öfter von den erfahrenen Hundemenschen wie flying-paws zB gelesen, dass sie sich einfach mit ihren Hunden mal auf eine Wiese setzen und nichts tun. Und das "lastet" den Hund oft schon genug aus. Er darf schnüffeln, buddeln (je nachdem wo man ist und ob man es erlaubt), rennen, toben, man kann mit ihm Leckerlies fangen üben oder ein Spielzeug mitnehmen. Aber eigentlich reicht es auch, wenn man sich hinsetzt und der Hund darf einfach die Welt ein bisschen erkunden.
Bei Iloy hab ich das von Anfang an immer wieder gemacht. Gerade wenn man wie ich keinen Garten hat, ist das total schön, wenn man so eine passende Wiese gefunden hat. Spaziergänge sind natürlich auch wichtig, aber so ein freies Erkunden finde ich für den Hund wirklich auch immer schön. Man kann natürlich auch eine lange Schleppleine am Hund lassen zur Sicherheit!
Und kurz zum Begriff "Auslastung", den ich nicht mehr verwende. Ich finde, es klingt irgendwie schon sowas Negatives da mit, weil man den Hund auslasten, also quasi dafür sorgen will, dass er keine Energie mehr hat, kaputt ist. Man kanns sicher auch anders interpretieren, zB, dass der Hund danach ausgeglichen ist. Und wahrscheinlich ist das auch meist die Intention dahinter, wenn man seinen Hund auslasten will. Ich finde es persönlich gerade am Anfang, wenn man den Hund noch nicht so gut kennt bzw. wie bei dir, wenn die Hunde noch nicht so lange bei einem leben, schwierig die richtige Dosis dafür zu finden. Wann hat der Hund noch Energie und wann macht er nur noch mit, weil er "muss"? Beispiel Hundeschule, joggen gehen, Rad fahren usw. Da hat der Hund ja keine wirkliche Möglichkeit zu sagen "Ich kann nicht mehr" oder "Ich will nicht mehr", "ich bin kaputt, mir reicht es". Daher werden manche Hunde dann auch "anders", zB vermeintlich dominant bzw. eher unsicher, oder auch hibbeliger, das war bei meiner Ruby so. Also hab ich das Programm runter gefahren, kein Apportieren und Tricksen mehr. Ich dachte halt (so stehts ja überall im Internet), man soll den Hund auslasten, ihn auch entsprechend seiner Rasse fördern usw. Aber für Ruby war das zu viel damals neben dem normalen Alltag.
Ich verstehe warum hier immer wieder Einzelstunden bei einem guten Trainer aufkommen. Denn die sind vermutlich sinnvoller investiert als das Gruppentraining, das im Moment möglicherweise(! Wissen kann ich es natürlich nicht) nur für noch mehr Stress im Hund sorgt. Hab ja nur mein Beispiel mit meiner alten Hündin. Wir sind 2 Jahre in vier verschiedenen Hundeschulen gewesen - auch mit Einzelstunden. Es war alles zwecklos. Sie war mit allem überfordert. Die Einzelstunden brachten auch nichts, weil in meiner alten Heimat nur aversiv arbeitende Hundeschulen sind und ich das aber im Grunde null selbst vertrete. Daher hab ich manche Erziehungsmaßnahmen gemacht, auf die ich heute nicht stolz bin, die ich aber aus Unsicherheit gemacht habe und weil mir vermeintlich erfahrene Trainer eben dazu geraten haben, weil "mein Hund mir auf der Nase rumtanzt".
Logisch, dass mein Hund mir das alles aber nicht abgekauft hat. Egal wie oft ich mit Leinenruck oder Seitenpiekser versucht habe, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Traurig aber wahr, heute weiß ich es zum Glück besser.
Aber dann hab ich damals entschieden alles nur noch nach meinem Bauchgefühl zu machen. So wie es sich für MICH richtig anfühlt. Andere reden einem so viel Blödsinn auch ein, was der Hund können muss usw.
Ich hab mir dann ne Liste gemacht, was mir wirklich wichtig ist, was Ruby können soll und habe festgestellt, das meiste kann sie eigentlich schon.
ZB Allein bleiben ging super bei ihr. Und die 2-3 anderen Themen haben wir dann nach und nach angefangen.
Setz dich vielleicht auch mal hin, horch in dich hinein und mach eine Liste, sortier sie dann nach Priorität, was dir wichtig ist, was dein Hund können sollte. Z.B. mit dem Markieren aufhören, das wäre mir auch wichtig - "Sicherheit vermitteln" wie ich es in meinem vorherigen Beitrag vor 2 Seiten geschrieben habe, sehr wichtig. In jeder Hinsicht.
Danke, dass du im Sinne deiner Hunde so reflektiert bist und dich auch auf andere Meinungen einlässt. ♥