Hallo,
also ich hab jetzt nicht komplett alles gelesen, aber ich möchte nur mal meine Meinung kurz dazu geben zu den Infos, die ich rausgefiltert habe.
Es soll ein Welpe vom Züchter sein, ein Beagle idealerweise? Zu der Rasse kann ich nichts sagen, aber ich möchte dir gerne sagen, wie es mit einem Welpen ist, da ich seit vier Wochen einen habe. Und ich möchte hier nichts, aber auch gar nichts beschönigen, denn ein Welpe ist in erster Linie sehr viel Arbeit. Arbeit, die auf der einen Seite Spaß macht, weil Welpen süß sind und man sie einfach gern haben muss. Auf der anderen Seite ist es aber auch seeehr nervenaufreibend. Ich bin 24 Jahre alt, ich wünsche mir seit dem Tod unseres Hundes 2007 wieder einen Hund (dieses Mal ist es mein eigener, um den ich mich zu 90% alleine kümmern muss - mein Mann hilft mir ein ganz kleines bisschen).
Ich habe mich super vorbereitet, ich konnte in der Theorie alles und wusste bei jedem Problem eine Lösung. Nur seitdem meine Ruby hier ist, ist alles anders. Freizeit? Anfangs Fehlanzeige. Da hieß es 24/7 nur Hund Hund Hund. Jede Stunde raus mit ihr, bei jedem Wetter (ich hatte ja nun noch Glück mit dem Wetter) und immer und überall aufpassen was sie gerade macht. Plötzlich fraß sie hier etwas an, dann knabberte sie dort. Dann hat sie letzte Woche draußen ein Plastikteil runtergeschluckt - ergab 150 Euro beim Tierarzt und eine Menge gekosteter Nerven.
Ich möchte dir auf keinen Fall Angst machen oder so. Aber ich persönlich bin momentan in dieser Lage, einen Welpen zu haben, der mich sehr stark fordert - obwohl es eigentlich eine leicht zu erziehende, sogenannte Anfängerrasse, ist, was vom Beagle eher selten bis gar nicht behauptet wird.
Kein Garten ist kein Ausschlusskriterium. Allerdings gebe ich ehrlich zu: Es fehlt schon. Meine Eltern haben ein Haus mit Garten, wo wir öfter mal sind.Und Ruby dort laufen zu lassen und herumtollen zu lassen - wie sie da aufgeht und Spaß hat - das kann ich ihr hier einfach nicht bieten. Weder in der Wohnung, noch im Park (Leinenpflicht). Klar, man kann ins Feld fahren usw. Aber ein Garten ist echt nochmal was anderes, viel besseres, ich persönlich (!!) würde mir keinen Welpen mehr holen, wenn ich keinen Garten habe. (Noch dazu die Sache mit dem Stubenrein-werden)
Bitte überlege dir diese Entscheidung wirklich gut. Dein Leben ändert sich von heute auf morgen schlagartig! Du hast eine riesengroße Verantwortung, meine Mutter hat es sogar mit einem eigenen Kind verglichen. Sie sagte, so am Anfang ist das auf jeden Fall vergleichbar! Gut, dass Welpen schneller wachsen als Menschenkinder. Aber die Erziehung erfordert einfach viel Geduld und Konsequenz, die man wirklich immer aufbringen muss, was auch zT wirklich schwer ist.
Und eine Sache noch:
Ich habe Ruby pünktlich zu den Sommerferien (ich hole mein Fachabi nach) geholt. Nun hab ich also insgesamt 6 Wochen Zeit. Ich bin guter Dinge, dass Ruby dann 3-4 Stunden mal alleine bleiben kann, da sie auch jetzt keine Probleme macht, wenn sie mal alleine ist. Aber das ist bei jeden Hund anders und da kommt es nicht nur auf die Erziehung an, sondern auch auf das Wesen, den Charakter des Hundes! Es gibt Hunde, die können einfach nicht so lange allein bleiben, dann jammern sie und heulen die halbe Nachbarschaft voll. Und ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen: Das möchtest du nicht, denn da hast du keine ruhige Minute mehr. Wenn Ruby hier mal bellt (im Spiel oder warum auch immer), hab ich sofort ein schlechtes Gewissen wegen der Nachbarn und hoffe, dass die sich nicht gestört fühlen - und das, obwohl ich mit meinen Nachbarn weder ein gutes, noch ein schlechtes Verhältnis habe. Man hat dieses Gefühl einfach, weil man nicht möchte, dass jemand was schlechtes über deinen Hund sagen könnte.
Ich hoffe, du bist dir über all dem im Klaren, wenn du dir einen Hund holst. Ich glaube, wäre ich psychisch nicht so stabil zurzeit, wäre es durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, dass ich Ruby wieder abgegeben hätte. In Zeiten meiner Depressionen hätte ich das nicht durchgestanden- noch dazu fast ohne Hilfe von außen.
Bitte denk objektiv und ohne rosa Brille darüber nach, wie sich dein Leben nachher mit einem Hund verändern wird!