Ich würde gerade gerne nochmal deutlich machen, welch große Veränderung ein Hund bedeutet.
Deine Beweggründe, liebe TS, finde ich absolut nachvollziehbar. U.a. aufgrund von Depressionen hatte ich mir auch immer einen Hund gewünscht. Damit ich mal öfter rauskomme und damit ich Verantwortung habe, um die ich mich kümmern MUSS. Ich habe zu Zeiten meiner Depressionen (vor etwa 3-4 Jahren) keinen Hund in mein Leben geholt, weil es einfach zeitlich nicht passte.
Nun haben mein Mann und ich seit zwei Wochen eine Labradorhündin (Welpe). Und ich kann nur sagen: Ich bin 1. so froh, dass ich mir damals keinen Hund geholt habe (!) und 2. dass es ein Labrador ist, denn meine Kleine ist ja wirklich noch leicht zu erziehen so im Vergleich zu anderen Rassen (will-to-please). In den ersten zwei Tagen hatte ich heftigste Welpenblues (das ist ein Zustand, in dem man sich seiner Lage bewusst wird und sich einfach nur überfordert fühlt und Angst hat, die falsche Entscheidung getroffen zu haben). Und das, obwohl ich mich seit Jahren mit dem Thema Hund beschäftige und wir damals in der Familie auch schon einen Hund hatten.
Ich möchte dir keinesfalls den Wunsch "eigener Hund" ausreden. Aber du erinnerst mich einfach sehr stark an mich. Ich habe mir so viel von einem Hund erhofft/gewünscht und nichts davon wurde bisher erfüllt. Natürlich - wir haben unsere Ruby gerade mal zwei Wochen und sie ist ja noch ein halbes Baby - aber es zerrt an den Nerven. Man muss 24h auf den Hund achten, man kann nichts mehr "einfach so" unternehmen. Selbst der normale Einkauf muss richtig geplant werden!
Man hat in der Theorie das alles schon vor Augen und man ist sich all dem bewusst - aber in der Praxis ist es echt nochmal GANZ ANDERS.
Zu deinem Rassewunsch kann ich nichts sagen. Ich kenne den SWH nicht und habe auch nicht wirklich viele Vergleiche unter den verschiedenen Rassen. Ich weiß nur, dass ICH froh bin einen "einfachen Labbi" im Haus zu haben. Sie orientiert sich viel an mir, tut für Leckerli fast alles und ist von daher gesehen relativ leicht zu erziehen - und doch finde ich es unglaublich anstrengend.
Auf der Straße trifft man laufend auf Leute, die sie knuddeln wollen und dann so sprechen, als wäre die Welpenzeit das Schönste auf der Welt. Ich bin zwar mittlerweile auch so weit, dass ich nicht mehr verzweifele in den schwierigeren Phasen, aber ich muss dann innerlich immer lachen, wenn Andere solche geilen Sätze bringen. Denn Fakt ist: Es ist anstrengend, ein Hund fordert dich immer wieder heraus, bringt dich an deine Grenzen.
Und wenn in diesem Forum so darauf eingegangen wird, dass du deine Gründe, warum es diese Rasse sein soll, schildern sollst, dann heißt das schon etwas. Hier möchte man dir nur helfen, dich davor bewahren vielleicht einen Fehler zu machen.
Schieß dich nicht so auf diese Rasse ein und hole dir Ratschläge im Forum (oder auch anderweitig), welche Rassen sonst noch passen könnten und wo du auch deine äußerlichen Ansprüche an einen Hund bekommen kannst.
Ich finde es sehr schön, dass du hier so offen über dein Leben schreibst und auch, dass du dich so viel informierst! Das kann dir später nur zugute kommen. :)
Aber bitte geh auch auf die Beiträge ein, die nicht so toll klingen. Nimm diese genauso an, auch wenn es schwer fällt. Versuch bitte ganz ehrlich zu dir selbst zu sein.
Ein Hund ist toll und kann dir vieles geben, aber zumindest ich wäre zum damaligen Zeitpunkt auf dem Höhepunkt meiner Depressionen nur noch tiefer da hineingefallen, hätte ich mir in der Situation einen Hund in mein Leben geholt. Diese Verantwortung, diese Arbeit... das ist auch schön und es kann einem auch viel geben, aber der Weg dahin bis man seinen Hund an seine Familie gewöhnt hat und bis sich alles eingespielt hat, ist halt auch nicht zu verachten... bitte denk auch daran, ja? (Und ein Hund bedeutet immer Arbeit, das wäre dann wohl der Satz derer, die ihre Hunde seit Jahren haben) ^^