Irgendwie erinnert dein Freund mich an meinen Mann. Ähnliche Sprüche konnte (u.a. kann) ich mir auch anhören.
Ich habe schon seit Jahren den Hundewunsch und Anfang diesen Jahres stand es dann fest, dass dieses Jahr ein Hund einziehen wird. Mein Mann hatte gesagt "DU kannst dir gerne einen Hund holen, wenn ich mich nicht drum kümmern muss."
Davon abgesehen wohnen wir im 1. Stock ziemlich zentral in einer Kleinstadt (ohne Garten oder Balkon), allerdings ebenfalls mit Parks in der unmittelbaren Nähe.
Gute Bedingungen sehen dennoch anders aus.
Ich möchte mich kurz fassen. :)
Wir haben unsere Ruby nun seit Ende Juni bei uns. Anfangs dachte ich noch, dass mein Mann echt noch zu einem richtigen Problem mutiert. ICH sollte ALLEINE ALLES mit Ruby machen - er wollte sich NULL kümmern? Wie soll das funktionieren? ... Richtig, gar nicht. Also hat es sich nach und nach (ohne, dass ich was sagen musste ... denn hätte ich was gesagt, wäre es garantiert jetzt nicht so) so entwickelt, dass mein Mann immer mehr mit Ruby macht. Erst hat er halt mal das Pipi weggemacht. Oder er hat ihr Futter gegeben oder er hat mal ein Spielzeug geworfen und von ihr wieder bringen lassen usw. Mittlerweile geht er sogar mal (selten, aber er macht es) mit ihr raus!
Ich bin und bleibe die Hauptbezugsperson. Aber Ruby liebt meinen Mann und er (er kann es sich nur nicht eingestehen) sie auch.
Und ich habe auch das Gefühl, je "vernünftiger" (reifer, älter) und je größer sie auch von der Erscheinung her wird, desto lieber macht mein Mann etwas mit ihr. Sie ist eben jetzt kein Welpe mehr, sondern schon ein halbwegs ernstzunehmender Hund - und man sieht, was mal aus ihr werden soll. "Groß, schwarz, Hund" eben 
Dass ich Ruby immer tragen muss(te), nervt. Sie wiegt mittlerweile 13 kg und sie wird auch echt unhandlich durch ihre Größe. Aber am Anfang fand ich es eigentlich noch viel schlimmer, weil man da ja soooo verdammt oft raus musste. Manchmal jede Stunde .. und dann immer die Treppen laufen... nerv! (Will gar nicht dran denken, wie es vom 4. Stock aus sein muss) Aber das ist meine persönliche Meinung und Erfahrung, das sieht jeder anders.
Ich würde mir nur wieder einen Welpen holen, wenn ich einen Garten hab! Ist auch einfach zur Beschäftigung des Welpen schöner... 70% des Tages im Haus ist für einen Welpen echt öde und dann kommt er auf doofe Gedanken.
Naja. Und nun ziehen wir in zwei Wochen um. Ins EG, ohne Garten aber mit Balkon. Und ich hab festgestellt, dass Ruby keine Treppen aus Stein läuft - denn die sind glitschig und da ist sie unsicher... Jetzt muss ich es irgendwie schaffen, dass sie zumindest die vier Stufen geht. 
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Alles in allem wollte ich dir, liebe TS, aber sagen, dass ein Hund (vor allem ein Welpe) eine riesige Umstellung ist. Anfangs war ich total depri, weil mein Leben, so wie es war, einfach vorbei war. Zwar wusste ich das vorher, aber irgendwie war es mir doch nicht SO klar... Aber diese Zeit, in der man mal so denkt, geht vorbei. Spätestens als ich Ruby dann mal für 1-2 Stunden alleine lassen konnte (mittlerweile geht es bis zu 4 Stunden) war meine alte "Unabhängigkeit" wieder da. Klar, man ist gebundener als vorher und das bleibt auch so. Aber dafür hat man auch ein tolles neues Familienmitglied, das einen bedingungslos liebt.
Und als Abschluss, liebe TS, MEINEN Segen hättest du. Du klingst sehr realistisch, wie du schreibst. Und deine Fragen finde ich super. Wurden ja auch zum Großteil schon sehr gut beantwortet.