Das ist schlecht gemachte Vermittlungsarbeit, heißt aber nicht, dass die Hunde in diesem Bereich (Auslandstierheim) alle schwierig sind.
Das ist natürlich völlig richtig.
Das ist schlecht gemachte Vermittlungsarbeit, heißt aber nicht, dass die Hunde in diesem Bereich (Auslandstierheim) alle schwierig sind.
Das ist natürlich völlig richtig.
Ich frage mich gerade, ob das mit dem unproblematischen Tierschutzhund regional so unterschiedlich sein kann.
Ja, ich denke schon und zwar hängt das sehr davon ab, aus welchen 'Quellen' ein Tierheim seine Insassen rekrutiert, wen es als sein Zielpublikum, sprich Durchschnittsabnehmer, betrachtet und wie es um die Fachkompetenz der Mitarbeiter steht.
Wenn ich Dutzende von Hunden aus dem Ausland importiere, diese dann für eine Kundschaft beschreibe, denen man nur genug Honig um den Mund schmieren und etwas von Selbstlosigkeit, viel Liebe und heilenden Händen erzählen muss damit sie weich werden und die Mitarbeiten einen Labrador von einem Staff nicht unterscheiden können (oder wollen) ist natürlich Chaos vorprogrammiert.
Die Frage ist vielleicht auch, was der Einzelne als 'problematisch', 'schwierig' oder 'verdorben' einstuft. Erwarte ich einen bereits nach dem eigenen Geschmack erzogenen Hund der stets mit allem und jedem kann, glaube ich gerne, dass man finden kann, im Tierheim gibts nur Krücken. Suche ich allerdings nach 'Rohmaterial', werde ich auf meiner Suche sicher häufiger fündig.
Jemand der einen hund will der aussieht wie ein Husky oder mit seinem Hund arbeiten will und bestimmte Charakterzüge vevorzu , holt sich den beim Züchter.
So einfach mache ich es mir nicht. Wenn ich nur einen Hund will, der aussieht und sich verhält wie ein Husky, klopfe ich zuerst im Tierheim an, weil mir erwachsene Hunde eher liegen als Welpen und da mit grosser Wahrscheinlichkeit genau so einer zu finden ist. Dasselbe gilt - jedenfalls hier in England - auch für Border Collies, bzw. Working Sheepdogs. So etwas zu finden ist überhaupt kein Problem. Hunde für Agility und Obedience - auch die oberen Klassen - finden sich hier en masse (was auch damit zu tun hat, dass hier auch Mischlinge ins Activity Register des Kennel Clubs aufgenommen werden und bis ganz oben starten dürfen). Mit tauglichen Diensthunden wird es allerdings schwieriger wenns kein Spürhund werden soll.
Dann führt mich mein Weg zum Züchter: wenn ich einen bestimmten Typ oder eine Rasse im Tierheim schlichtweg nicht finde oder ich von einer ganz bestimmten Anpaarung einen Spross möchte, muss ich mich eben anderswo umsehen.
Mein Probleme starten dann erst da, wo ich allenfalls einen Abstammungsnachweis für die Tätigkeit brauche, die ich mit dem Hund ausüben möchte und, falls das Tier nicht schon kastriert ist, ich allenfalls seine guten Qualitäten auch für künftige Generationen erhalten möchte.
Hier widersprecht ihr Beiden euch, meiner Meinung nach, doch aber selbst.
Ja, da hast Du natürlich recht - ich meinte das auch nicht ganz so Ernst. Meine Kandidaten sind ja eh schon 'verdorben', ich bezog die Aussage darauf, dass mir in 'meinem' Tierheim wenigstens niemand in die Rehabilitation hineinpfuscht.
Da meine Pfleglinge aber nicht für den typischen Tierheimhund stehen und auch nicht als solche vermittelt werden, lässt sich daraus auch nicht Deine Schlussfolgerung ableiten, alle Tierheimhunde hätten 'ihr Päckchen' zu tragen. Der Durchschnittshund bei uns ist zwar unerzogen und hat wenig Impulskontrolle, wurde in aller Regel aber wegen familiärer Umstände (Trennung, Umzug, neuer Job, neues Kind, etc.), Allergien und 'Allergien' oder unüberlegter Anschaffung abgegeben. Das sind allesamt keine 'verdorbenen' Hunde, sondern meist geliebte und gehätschelte Familienhunde. Nicht jeder, der seinen Hund in ein Tierheim abgibt ist ein Unmensch. Auch Welpen sind im Übrigen keine unbeschriebenen Blätter, ob das der eigenen romantischen Vorstellung jetzt entspricht oder nicht. Das ist ja gerade das, was ich an erwachsenen Hunden - egal ob mit schwieriger Vergangenheit oder nicht - so schätze: sie sind in ihren Vorlieben und Abneigungen mittlerweile relativ konstant, sie sind berechenbarer und ich muss mich, vereinfacht gesagt, gerade anfangs viel weniger bei jeder Verhaltensoriginalität fragen, ob das jetzt nur ein weiterer Entwicklungsschritt oder schon gefestigtes Verhalten ist.
Im Übrigen gibt es 'den' Tierheimhund nicht - das einzige, was die Tiere im Heim verbindet, der einzige gemeinsame Nenner, sozusagen, ist der hoffentlich nur temporäre Verlust eines Heimes. Den Schluss zu ziehen, dass die Tiere dort sind, weil sie keiner will und das daraufhin wiederum damit zu begründen, dass sie Verhaltensprobleme haben, ist eine Argumentationskette in der sich die Schlange in den Schwanz beisst. Richtiger wird sie dadurch nicht. Weil ja immer irgendwelche Hunde im Heim sitzen kommt man auch schnell darauf den Schluss zu ziehen, dass die Tiere monatelang da sitzen - bei uns ist der Durchschnitt drei bis vier Wochen, eingerechnet der mehrjährigen, kaum vermittelbaren Kandidaten.
Dass der Aufenthalt im Tierheim für jeden Hund ein riesiger Einschnitt sein muss, kann ich nicht bestätigen. Für manche ist das Tierheim tatsächlich traumatisch, aber nicht, weil sie 'ihre' Familie verloren hätten, sondern eher, weil sie generell schlecht mit neuen Umgebungen, einem relativ lärmigen Umfeld, vielen anderen Hunden und neuen Routinen umgehen können. Viele Hunde werden ja auch in Ferienheime gebracht - der Hund weiss auch da ja nicht, ob er wieder abgeholt wird. Auch wenn uns das manchmal schwer fällt zu akzeptieren, aber ein gut sozialisierter Hund ist ungeheuer anpassungsfähig und findet sich sehr schnell in einem neuen Umfeld zurecht - schneller als manchem Vorbesitzer lieb ist.
Bei uns sind die Ausnahmen, die die Regel bestätigen die, die tatsächlich eine Verhaltensstörung aufweisen und nicht die, die unproblematisch sind. Dass sich dieses Verhältnis bei wahllos aus anderen Verhältnissen herausgerissenen und importierten Hunden allerdings relativiert, leuchtet natürlich ein. Mit Schönrednerei hat das allerdings nichts zu tun.
Unseren Jüngsten, (bald 10 Monate alt), nannten wir eine Weile lang nur noch die 'C-Waffe'. Mit einem Futterwechsel hat sich das Problem schlagartig gelegt. Es dauerte aber einen Moment, bis wir herausgefunden hatten, dass ein zu hoher Fleischgehalt ihm gar nicht bekommt, während Getreide, bzw. Reis ihm hilft. So sind sie eben unterschiedlich... ![]()
Ich bin da auf gleicher Linie wie @Quebec. Wieso sollte nur das eine gehen? Ich halte beides, Rassehunde mit Papieren und Mischlinge.
Was mich aber bei den Mischlingen ärgert ist deren Benachteiligung im Sport und dem organisierten Hundewesen allgemein. Da soll es beim Sport angeblich rein um Leistung gehen, Mischlinge (oder aber manchmal auch Hunde anderer, 'falscher' Rassen) werden mit andersfarbigen Heften und/oder Teilnahmebeschränkungen aber gerade auf höheren Stufen ausgebremst. Ich frage mich: warum? Da hört man überall, man wolle 'gebrauchstüchtige' Tiere haben, aber wenn da einer die falschen oder unbekannte Elterntiere hat, ist es mit der Suche nach Gebrauchstüchtigkeit dann plötzlich nicht mehr so weit her. Wenn ich die gängigen Gesundheitsuntersuchungen machen lasse - warum diesen Hund nicht zur Blutauffrischung oder -verbesserung in einen passenden Typ einkreuzen?
Ich bevorzuge hingegen einfach unverzogene Hunde. :)Jahre im Tierheim = Hands-off-Haltung = unverdorbene Hunde. Hehe.
Meine Rede, meine Rede, liebe @Fusselnase.
Meine 'Spezialausgaben' sind zwar irgendwann mal gewaltig von irgendwem unter die Räder gekommen, aber nach einigen Wochen Tierheim kann ich wenigstens mit Sicherheit sagen, dass niemand versucht hat sie mir wieder 'zurecht zu biegen' oder unnötig dran rumgepfuscht hat. Das mache ich dann doch lieber selber.
Sobald es sich finanziell nicht lohnt, wird es uninteressant.
Ideal wäre natürlich wenn er für keinen Welpen einen Abnehmer findet, aber die Devise lautet: Gewinn so gering wie nötig halten.
Wenn er drei "liebevolle Upswurf Welpen" für je 100€ verhökert bekommt und drei Welpen für Minimum 70€ pro Hund im Tierheim abgibt - die meisten lassen sich nicht vorhandene Impfungen, Chip und Co erstatten - wird das Ganze sehr schnell uninteressant und solche Leute überlegen drei Mal, ob das Vermehren sich lohnt.
Da bin ich mir nicht so sicher. Mehr als auf geldgeile Vermehrer denen ihre Hunde wirklich schnurz sind treffe ich auf Leute, die ihre Hunde aus Unwissen einerseits und Gründen wie 'Wärs nicht schön...', 'Ich möcht's meiner Hündin doch aber mal ermöglichen...' und 'Aber die Kinder mögen die Welpen doch so...' werfen lassen. Gerade diese Leute mögen ihre Hunde wirklich und wünschen sich einfach, dass es 'mehr davon' gibt. Bewusstes Vermehren und Geldgeilheit ist das nicht, macht die Sache aber natürlich nicht besser.
Hier kostet die Abgabe im Tierheim nichts (weil die armen Viecher sonst nämlich auf andere, sehr kreative Art beseitigt werden und sie das Tierheim - wenn man sie nicht erfolgreich um die Ecke gebracht hat - dann ja wieder an der Backe hat), weshalb die 'Züchterei' auch nicht unbedingt weniger interessant wird. Ich befürworte die kostenlose Abgabe im Tierheim, aber sie bringt selbstverständlich wieder eigene Probleme mit sich.
Ausserdem muss jeder 'Vermehrer' überhaupt einmal die Erfahrung gemacht haben, dass die Abgabe eines Hundes ins Tierheim etwas kostet, aber bis er überhaupt dahin kommt, ist der Wurf ja schon da. Welpen wird man ausserdem ja fast immer los, die Frage ist eher, was nachher mit ihnen passiert.
Pseudo Ups Würfe, "wir wollten die Hündin nur einmal decken lassen"- Würfe oder sonstige unüberlegten, nicht zielführenden Aktionen würde ich weiterhin nicht unterstützen.
Angenommen, diese Welpen kommen, weil keine Abnehmer da sind, ins Tierheim. Nun suche ich einen Hund, will etwas Gutes tun und gehe ich ins Tierheim um 'so eine arme Seele' zu retten. Schliesst sich da nicht der Kreis und ich habe zwar dem einzelnen Hund vielleicht geholfen, nicht aber aktiv gegen den Urheber etwas unternommen, sondern ihn im Grunde genommen sogar indirekt noch unterstützt? Er hat an mir zwar nicht direkt etwas verdient, andererseits hat er vielleicht durch den Verkauf der drei oder vier Welpen, die er dennoch losgeworden ist, seine Kosten schon gedeckt und kann seine Hündin weiter munter belegen?
Andererseits, sind Mischlinge denn so fehl auf dieser Welt und ist es grundsätzlich verantwortungslos diese auf die Welt zu stellen? Ich schätze die Eigenschaften gewisser Rassen sehr und finde sie erhaltenswert, allerdings bezieht sich das eher auf das Wesen als aufs Aussehen, aber ich würde mir wirklich keine Welt wünschen, in der es ausschliesslich Rassehunde gibt.
LG, Chris
Nur, was definiert sich denn als 'guter' Tierschutz? Was als 'guter' Züchter?