Egal weshalb der Hund 'austickt', daran arbeiten kann man in jedem Fall. Wie aber bereits schon gesagt wurde, würde ich kein Training beginnen ohne den Hund einem kompetenten Tierarzt vorgestellt zu haben. Verhalten, wie Du es beschreibst, kann durchaus bei Schmerzen auftreten.
Dann würde ich mich schleunigst über den aktuellen Wissensstand bezüglich der Sozialstruktur des Hundes schlau machen und Dominanztheorien über Bord werfen. Dein Hund kämpft nicht mit Dir um eine Alphaposition oder denkt in streng hierarchischen Strukturen. Er braucht eine vernünftige, für ihn verständliche Anleitung und Erziehung ohne physische oder psychische Gängelei. Du siehst ja, wie Dein Hund darauf reagiert: er wehrt sich. Und er hat Recht.
Anstatt dass man ihm zeigt, dass andere Hunde kein Grund zur Aufregung sind und ihr dafür sorgt, dass sie ihm nicht zu nahe kommen wenn er an der Leine ist, fügt ihr der Situation noch mehr Unangenehmes hinzu indem ihr ihn kneift. Für Euren Hund gibt im Moment es keinen Anlass, sein Verhalten zu ändern, ganz im Gegenteil, ihr tut alles, um es zu verstärken.
Als nächstes gehört auf diesen Hund einen gut sitzenden, bequemen Maulkorb, damit er weder Euch noch andere Hunde beissen kann und ein für alle Parteien möglichst stressfreies Training stattfinden kann. Wenn das Amt Euch bereits verwarnt hat, verfügt es vielleicht auch über Adressen von guten Trainern oder arbeitet mit bestimmten Leuten zusammen. Ich würde mich dort erkundigen, ob sie jemand empfehlen können.
Klicken Maulkorb Halti ablegen umdrehen füttern alles versucht ... klappte immer 1 2 tage dann nicht mehr. ..
Wer jede Trainingsmethode oder jedes Hilfsmittel nur ein oder zwei Tage lang ausprobiert und dann wechselt, trainiert falsch. Entscheidet Euch für einen Weg und zieht diesen durch. Ein Hund lernt nicht innerhalb von zwei Tagen mit einem Clicker ruhig an anderen Hunden vorbei zu gehen. Dafür vergehen selbst bei erfahrenen Trainern oft mehrere Wochen.
Wenn jedes Hilfsmittel, jede Methode nur 48 Stunden funktioniert, ist Euer Hund schlauer, konsequenter und geduldiger als ihr. Das müsst ihr ändern.
Wir waren mit dem Trainer auf einem hundeplatz .. Unser lieber Dobie durchblickt gespielte Sachen sofort so das er nicht 1 mal vor dem Trainer ausgetickt ist... weil unser Trainer uns nicht glaubte das er wenn er nicht an der Leine ist das er dann mit anderen Hunden nicht macht, ließ ich ihn einfach von der leine und er machte nichts ... Der Trainer sagte nur das er noch nie einen Hund mit so ausgeprägtem sozial verhalten gesehen hat ...
Euer Hund führt Euch in einer 'gespielten' Trainingssituation nicht vor, sondern ihr selber reagiert möglicherweise auf die 'gespielte' Situation so entspannt, dass der Hund keinen Anlass sieht, 'auszuticken': das ist kein Misserfolg, sondern ein Erfolg - ihr wollt ja schlussendlich, dass der Hund sich genau so verhält. Wenn ihr jede Begegnung in der freien Wildbahn also zu einer 'gespielten' machen könnt, ist Euer Problem gelöst.
Heute wieder so ein Highlight. .. weg ohne ausweichen Möglichkeiten ... Von vorne kommt ein Fahrradfahrer mit Hund ohne Leine ... Ich soweit wie möglich rechts an die Wand .. Hund sitz machen lassen... Das es knallt hat man ihm angesehen... anstatt der andere Halter die Zeichen sieht ... dobermann , fixiert , sitzt , Halter hält ihn fest ... ( gesunder menschenverstand... Das man vieleicht mal seinen anleint. .) Aber nix... Der grüßt noch doof und 3s später flipt meiner auf Höhe des anderen Hundes aus ... 0 rücksichtsnahme... und dabei ist bei uns hier bis ende August überall 100%iger leinenzwang. ....
kotz*
Es gibt immer Ausweichmöglichkeiten. Sehr oft kann dieser Rückzug heissen - einmal umdrehen und den gleichen Weg, den man gekommen ist, im Stechtrab wieder zurück, bis man ausweichen kann. Dabei den Entgegenkommenden mitteilen, dass der eigene Hund andere nicht mag.
Der andere Halter muss Deinen Hund weder lesen können, noch angemessen auf seine Zeichen reagieren: das ist Deine Aufgabe. Wenn Du Deinem Hund schon ansiehst, dass ein Ausraster bevor steht, bring ihn aus der Situation, agiere, zeige ihm, dass Du eine Lösung bereit hast. Hast Du diese (noch) nicht, vermeide derartige Situationen oder entwickle Strategien um im solchen Fällen Deinem Hund helfen zu können. Ein guter Trainer wird Dir dabei helfen.