Beiträge von AnnetteV

    Schön zu hören, dass ihr auf dem Weg der Besserung seid! Denke daran, dass Lernkurven nicht steil nach oben verlaufen, sondern auch immer mal wieder deutlich abfallen und gute Phasen sich mit schlechteren abwechseln. Das ist ganz normal.

    Ich habe gute Erfahrungen mit Kindergittern (hier ein Beispiel) und Laufställen (auch ein Beispiel) gemacht. Ich bin kein Freund der Box und möchte, dass meine Hunde ein paar Schritte gehen und sich in jede Richtung ausgestreckt hinlegen können. So kannst Du es auch vermeiden, dass Buddy jederzeit Zugang zu Deinem Mann hat wenn er heimkommt.

    Für einen Welpen ist beissen Spiel, Übersprungshandlung (Stressabbau) und natürlich auch selbstbelohnend wenn die Zähnchen schmerzen. Hat er denn Alternativen, also zum Beispiel Spielzeug in das er beissen darf? Auch hier besteht allerdings eine ganz schmale Grenze zwischen konstruktivem Stressabbau und Aufpuschen. Wenn Dein Mann heimkommt, bedeutet das für den Welpen Aufregung und somit auch Stress. Im Grunde genommen ist es richtig, ihn erst zu begrüssen, wenn er sich beruhigt hat, es wird aber für alle Seiten schwieriger, wenn er dabei zwischen Euch herumwuseln darf.

    Also er hat eine Box sowie ein hundekissen. Er akzeptiert die Box mittlerweile als Schlafplatz. Würden wir ihn darein packen, wenn er überdreht ist, würde er garantiert so lange in das Gitter beißen und jammern bis er tot umfällt. Das macht ihn nur wuschiger. Es sei denn er bekommt etwas in die Box rein woran er knabbern kann. Allerdings sehe ich das dann nicht als sinnvoll. Das er durchdreht, kommt in die Box und was zu knabbern? Verbindet er dann nicht früher oder später dann das Verhalten damit das er was bekommt?

    Zutrauen würde ich mir das schon. Ich bin sicherlich sturer als ein Welpe. Nur der richtige Weg ist hier die Frage. Ich möchte ihn nicht durch Gewalt Maßregeln. Weder als Welpe noch als ausgewachsenen Hund. Ich weiß nur wirklich nicht wie ich das machen soll wenn er seine dollen 5 bekommt, wie von einer Biene gestochen durch die Wohnung rennt und ich vielleicht auf den Weg in die Küche bin und er meint mir ins Bein zu beißen.

    Das Hundekind hat Stress. Ihn jetzt einfach in die Box zu sperren halte ich auch nicht für den richtigen Weg, weil das noch mehr Stress und Frust erzeugt. Ihn für seinen Frust auch noch in die Isolation zu setzen halte ich ebenfalls für keine gute Idee.

    Viele sehr gute Tipps und Ansätze hast Du ja bekommen und ich bin einig, dass Du das Programm drastisch herunterfahren und für Ruhe sorgen solltest. Was mir aber noch fehlt ist das Wegkommen vom 'Nein' und der Fokus aufs 'Ja!' Wenn Du gezielt nach Gelegenheiten suchst, in denen Du Deinen Welpen - unaufgeregt und ruhig - belohnen kannst, wird das Stresslevel von Euch beiden sinken. So kommt ihr kommt weg vom dauernden 'Nein', das ja mittlerweile bei Eurem Hund so viel Stress auslöst, dass er daraufhin zuverlässig 'seine fünf Minuten' bekommt.

    Mein Ziel ist es, Stress für alle Seiten zu vermeiden, also konzentriere ich mich darauf, was ich vom Hund will, anstatt mich darauf zu beschränken, dem Hund zu sagen, was ich nicht mag. Es ist Deine Aufgabe, Deinem Hund zu zeigen, was Du von ihm willst. Von alleine wird er nicht darauf kommen, deshalb ist ein 'Nein' häufig kontraproduktiv und verursacht nur - wie Du an der Reaktion Deines Hundes sehen kannst - Stress. Anstatt ihm also zu zeigen 'das ist falsch', überlege ich mir zuerst, was ich denn stattdessen gerne von ihm hätte. Also übe ich zuerst ein einziges Kommando ein, häufig 'Sitz', weil es einfach zu erlernen ist. Tut der Hund also etwas, was ich nicht mag, gebe ich ihm das Sitz-Kommando und lenke ihn somit um. Ich gebe ihm etwas Sinnvolleres zu tun, als das, was er gerade tut. Weil sich ein 'Sitz' für ihn immer gelohnt hat (er kriegt daraufhin einen Keks), wird er das Kommando gerne befolgen. Der Trick dabei ist, die Belohnung fürs 'Sitz' hoch genug zu halten, so dass er der Aufforderung auch gerne Folge leistet. Aber nochmal: keine Aufregung, den Hund nicht anfassen, sondern ruhig und freundlich belohnen.

    Kann er 'Sitz', brauchst Du 'aus' nicht unbedingt. Möchtest Du es ihm aber dennoch beibringen - nicht heute, nicht morgen, sondern wenn ihr in einigen Wochen etwas besser miteinander zurecht kommt - mag ich diese Anleitung (in Englisch) sehr und baue es selber so auf: Klick mich!

    Hier noch ein anderes Video, in dem es generell darum geht, Welpen das beissen abzugewöhnen: Klick mich!

    Hilft das?

    Hallo Vitamalz,

    Ich denke, es kommt sehr darauf an, ob der Hund, wenn Du weg bist, bei und mit Deinen Eltern sein darf oder nur mal kurz in den Garten gelassen wird. Ein Hund muss nicht dauerbespasst werden, aber er sollte im Alltag dabei sein dürfen. Ein Hund ist ein soziales Tier und möchte vor allem dabei sein. Nicht jeder Hund bleibt einfach so alleine, was für Probleme auftreten können und wie mühsam diese zu beseitigen sind, findest Du zum Beispiel in diesem Thread: Lies mich! Junge Welpen müssen langsam ans Alleinebleiben herangeführt werden. Wie bereits erwähnt wurde, reicht ein grosser Garten nicht, um den Hund zu beschäftigen - die Chance ist gross, dass er sonst eigene Hobbys entwickelt und beginnt den Garten umzugraben, Pflanzen auszureissen oder zu fressen, zum Dauerkläffer wird und so weiter und so fort.

    Zum 'Freund', zum 'treuen Begleiter' wird ein Hund erst, wenn man über genügend Fachwissen verfügt ihn dahingehend zu erziehen und auf seine (nicht die eigenen!) Bedürfnisse eingehen kann. Bis es soweit ist, wird der Hund - besonders in seinem ersten Lebensjahr - einen immer und immer wieder 'enttäuschen'. Er wird nicht gehorchen und nicht das tun, was man von ihm will oder sich wünscht, dass er täte, er wird davon laufen, nicht zurück kommen, ins Haus machen und Dinge zerstören, die einem lieb und teuer sind. Da gibt es nichts zu Romantisieren. Die Hundehaltung Deiner Nachbarn ist aus heutiger Sicht nicht tiergerecht. Nur weil es geht, bedeutet es nicht, dass die Hunde dabei glücklich sind. Ausserdem sind es dort ja offenbar zwei Hunde - die haben, wenn sie sonst schon keine Beschäftigung haben, immerhin einander. Die Frage bleibt: weshalb hält man Hunde, wenn man weder mit ihnen im Haus leben, noch sie am eigenen Alltag teilhaben lassen möchte? Als Alarmanlagen sind Hunde, entgegen landläufiger Meinung völlig ungeeignet: Hunde sind bestechlich und viel unzuverlässiger als jede Alarmanlage.

    Ich glaube, Du magst das Bild des Hundes als treuen Freund. Das ist verständlich und gerade bei hundeunerfahrenen Menschen weit verbreitet und attraktiv. Nicht jeder Hund eignet sich aber als Seelentröster und 'bester Freund'. Erwischt man einen, mit dem man niemals richtig warm wird - und das passiert, egal ob hochdotierter Rassehund oder Mischling aus dem Tierheim - sollte man bereit sein, ihm trotzdem ein schönes Zuhause zu bieten, auch wenn er niemals eine zweite Lassie, ein zweiter Rex oder Rin-Tin-Tin wird. Die Chance, dass das passiert, ist nämlich gleich null.

    Ein Hund bedeutet in erster Linie viel Schmutz, Arbeit und Einschränkung. Boxer sind grosse, lebhafte Hunde, die unbedingt Familienanschluss brauchen. Ich bezweifle sehr stark, dass ein solcher Hund ein geeignetes Haustier für zwei ältere, gebrechliche Leute ist, egal wie gut erzogen. Jeder in Eurem Haushalt sollte in der Lage sein, das Tier zurück zu halten - auch wenn es tobt und in die Leine springt. Ich würde Dir auch empfehlen einen etwas ruhigeren, gesetzteren Hund zu suchen, falls die Hundehaltung wirklich etwas für Dich ist.

    Gäbe es nicht die Möglichkeit, einen Hund 'auszuleihen' und zu sitten bevor Du ernsthaft darüber nachdenkst, einen zu kaufen?

    Egal weshalb der Hund 'austickt', daran arbeiten kann man in jedem Fall. Wie aber bereits schon gesagt wurde, würde ich kein Training beginnen ohne den Hund einem kompetenten Tierarzt vorgestellt zu haben. Verhalten, wie Du es beschreibst, kann durchaus bei Schmerzen auftreten.

    Dann würde ich mich schleunigst über den aktuellen Wissensstand bezüglich der Sozialstruktur des Hundes schlau machen und Dominanztheorien über Bord werfen. Dein Hund kämpft nicht mit Dir um eine Alphaposition oder denkt in streng hierarchischen Strukturen. Er braucht eine vernünftige, für ihn verständliche Anleitung und Erziehung ohne physische oder psychische Gängelei. Du siehst ja, wie Dein Hund darauf reagiert: er wehrt sich. Und er hat Recht.

    Anstatt dass man ihm zeigt, dass andere Hunde kein Grund zur Aufregung sind und ihr dafür sorgt, dass sie ihm nicht zu nahe kommen wenn er an der Leine ist, fügt ihr der Situation noch mehr Unangenehmes hinzu indem ihr ihn kneift. Für Euren Hund gibt im Moment es keinen Anlass, sein Verhalten zu ändern, ganz im Gegenteil, ihr tut alles, um es zu verstärken.

    Als nächstes gehört auf diesen Hund einen gut sitzenden, bequemen Maulkorb, damit er weder Euch noch andere Hunde beissen kann und ein für alle Parteien möglichst stressfreies Training stattfinden kann. Wenn das Amt Euch bereits verwarnt hat, verfügt es vielleicht auch über Adressen von guten Trainern oder arbeitet mit bestimmten Leuten zusammen. Ich würde mich dort erkundigen, ob sie jemand empfehlen können.


    Klicken Maulkorb Halti ablegen umdrehen füttern alles versucht ... klappte immer 1 2 tage dann nicht mehr. ..


    Wer jede Trainingsmethode oder jedes Hilfsmittel nur ein oder zwei Tage lang ausprobiert und dann wechselt, trainiert falsch. Entscheidet Euch für einen Weg und zieht diesen durch. Ein Hund lernt nicht innerhalb von zwei Tagen mit einem Clicker ruhig an anderen Hunden vorbei zu gehen. Dafür vergehen selbst bei erfahrenen Trainern oft mehrere Wochen.

    Wenn jedes Hilfsmittel, jede Methode nur 48 Stunden funktioniert, ist Euer Hund schlauer, konsequenter und geduldiger als ihr. Das müsst ihr ändern.


    Wir waren mit dem Trainer auf einem hundeplatz .. Unser lieber Dobie durchblickt gespielte Sachen sofort so das er nicht 1 mal vor dem Trainer ausgetickt ist... weil unser Trainer uns nicht glaubte das er wenn er nicht an der Leine ist das er dann mit anderen Hunden nicht macht, ließ ich ihn einfach von der leine und er machte nichts ... Der Trainer sagte nur das er noch nie einen Hund mit so ausgeprägtem sozial verhalten gesehen hat ...


    Euer Hund führt Euch in einer 'gespielten' Trainingssituation nicht vor, sondern ihr selber reagiert möglicherweise auf die 'gespielte' Situation so entspannt, dass der Hund keinen Anlass sieht, 'auszuticken': das ist kein Misserfolg, sondern ein Erfolg - ihr wollt ja schlussendlich, dass der Hund sich genau so verhält. Wenn ihr jede Begegnung in der freien Wildbahn also zu einer 'gespielten' machen könnt, ist Euer Problem gelöst.


    Heute wieder so ein Highlight. .. weg ohne ausweichen Möglichkeiten ... Von vorne kommt ein Fahrradfahrer mit Hund ohne Leine ... Ich soweit wie möglich rechts an die Wand .. Hund sitz machen lassen... Das es knallt hat man ihm angesehen... anstatt der andere Halter die Zeichen sieht ... dobermann , fixiert , sitzt , Halter hält ihn fest ... ( gesunder menschenverstand... Das man vieleicht mal seinen anleint. .) Aber nix... Der grüßt noch doof und 3s später flipt meiner auf Höhe des anderen Hundes aus ... 0 rücksichtsnahme... und dabei ist bei uns hier bis ende August überall 100%iger leinenzwang. .... :rotekarte: kotz*

    Es gibt immer Ausweichmöglichkeiten. Sehr oft kann dieser Rückzug heissen - einmal umdrehen und den gleichen Weg, den man gekommen ist, im Stechtrab wieder zurück, bis man ausweichen kann. Dabei den Entgegenkommenden mitteilen, dass der eigene Hund andere nicht mag.

    Der andere Halter muss Deinen Hund weder lesen können, noch angemessen auf seine Zeichen reagieren: das ist Deine Aufgabe. Wenn Du Deinem Hund schon ansiehst, dass ein Ausraster bevor steht, bring ihn aus der Situation, agiere, zeige ihm, dass Du eine Lösung bereit hast. Hast Du diese (noch) nicht, vermeide derartige Situationen oder entwickle Strategien um im solchen Fällen Deinem Hund helfen zu können. Ein guter Trainer wird Dir dabei helfen.

    Bei mir sind deshalb ein paar Fragen offen: Woran erkennt man, ob ein Hund ernsthaft ist?

    An seiner Vorgeschichte, der Körpersprache, seinem Ausdruck, den Tönen, die er von sich gibt (oder eben auch nicht) - dem Gesamtbild eben. Hundertprozentig lässt sich ein Verhalten nie vorhersagen - wir sind ja keine Hellseher, aber Tendenzen kann man natürlich einschätzen.

    Was zeichnet einen ernsthaften bzw. erwachsenen Hund aus?

    Ein erwachsener Hund ist nicht unbedingt ernsthaft, ein Welpe nicht unbedingt verspielt und 'kindlich'. Auch hier spielt der Typ, der individuelle Charakter und die aktuelle Situation eine Rolle. Verhalten ist immer abhängig von der Situation in der es auftritt.

    Wie erkennt man Verhaltensstörungen beim Hund bzw. ab wann ist ein Verhalten gestört?

    Verhaltensstörungen sind Verhaltensweisen, die vom gängigen Verhaltensrepertoire dieser bestimmten Tierart abweichen. Unerzogenheit im Sinne von 'das Tier hat nie gelernt sich in die menschliche Umgebung einfügen' ist keine Verhaltensstörung, fehlende Prägung und Sozialisation kann sich allerdings in einer Verhaltensstörung äussern - muss es aber nicht, wenn das Tier über genügend andere Mechanismen verfügt, mit denen es trotzdem in seiner Umgebung gut zurecht kommt und unauffällig bleibt.

    Typische Verhaltensstörungen sind solche, die man früher bei Zootieren beobachten konnte, zum Beispiel Verhalten, wie sie in der Wildnis nicht gezeigt werden: Stereotypien, gesteigerte Aggression, etc.

    Zwei Beispiele:
    1: Hund rennt jedem Stock oder Ball ins Wasser nach, ist weder ansprech- noch anleinbar, aber auch noch sehr jung. Er windet sich aus dem Halsband, um Gegenstände aus dem Wasser apportieren zu können, ist gestresst, hechelt, winselt. Meines Erachtens ist dieser Hund eindeutig verhaltensgestört.

    2: Hundezone, eingezäunt, mitten im Park. Leute laufen am Zaun vorbei, zwei Hunde rennen hin und kläffen erregt jedem vorbeigehenden Individuum nach, sofern es irgendwie außergewöhnlich ist (Jogger, Mensch mit Kinderwagen, schnell gehender Mensch, stehenbleibender Mensch). Ist das noch normal?


    Beide diese Beispiele sind 'normal' für Hunde, die nicht erzogen sind. Nur aufgrund dieser Beschreibung würde ich keinen dieser Hunde als verhaltensgestört einschätzen. Verhaltensstörungen sind oft Mechanismen um Stress abzubauen, dem man sonst nicht beizukommen weiss. Extreme Beispiele sind Hunde, die sich bewusst selber verletzen: (ohne organischen Grund) Pfoten aufbeissen, Wundlecken, Rute zerbeissen. Natürlich gibt es auch 'unblutigere' Verhaltensstörungen: exzessives Schatten jagen (nicht der Junghund, der mal mit seinem Schatten spielt), dauerndes Rute jagen, etc. Zur Verhaltensstörung wird ein Verhalten oft dann, wenn es zwanghaft und repetitiv wird. Oft wird diese Art der Stressbewältigung dann auch gern ausgedehnt und auf andere Stressoren angewandt. Ein Alternativverhalten ist (ohne schwere Einwirkung von aussen) nicht mehr möglich, der Hund wendet sich im Grunde genommen vom auslösenden Reiz ab und 'sich selbst' zu. Verhaltensstörungen können sehr subtil sein und die Grenzen zwischen 'normalem' Verhalten und einer Störung sind sicher fliessend. Viele Hunde, wenn sie nicht erzogen sind, benehmen sich allerdings so, wie Du die Situationen oben beschreibst, weshalb das Verhalten zwar unangenehm und in unserer Gesellschaft vielleicht inakzeptabel sind, für den Hund aber nicht 'unnatürlich' an sich.

    Hallo Yunak!

    Bei kurznasigen Hunderassen - Bulldoggen, Boston Terrier, Griffon, etc. ist die Gefahr einfach sehr gross, dass Deine Freundin einen erwischt, der Probleme beim Atmen hat. Eine Stunde am Fahrrad können einzelne Exemplare dieser Rassen vielleicht machen, damit rechnen, dass es meiner dann auch kann, würde ich nicht. Ausserdem - aber das wäre mein ganz persönlicher Vorbehalt - würde ich die Zucht von Tieren, die vielleicht nicht atmen können, ganz generell nicht unterstützen wollen, selbst wenn meiner es vielleicht könnte. Boston sind meines Wissens nach genauso von denselben Problemen betroffen wie Französische Bulldoggen und Möpe.

    Muskulös sind oft gewisse Terrierrassen, Pinscher und Schnauzer: Border Terrier, Jack Russel - aber diese können eben auch hibbelig sein. Auch wenns vielleicht in die völlig falsche Richtung geht: ein (reinrassiger) Staffordshire Bullterrier ist ausgeschlossen? Viele Leute erkennen diese - verhältnismässig - kleinen Hunde gar nicht als 'Kampfhunde', darunter stellen sie sich etwas Grösseres, American Staffordshire Bullterrier, 'Pitbulls', Bullmastiffs und so weiter vor. Der 'echte' Staffie ist oft zu unauffällig und klein um in die Kategorie zu fallen.

    Ich weiß schon, was du meinst. Ihn als Rennpferdetrainer zu bezeichnen ist dennoch falsch! Er hat ein Halfter entwickelt und eine spezielle Decke für die Startboxen auf der Rennbahn. MR und PP sind beide im Rennsport nicht unbedingt beliebt, auch wenn ersterer sich eben über die paar Pferde, mit denen er gearbeitet hat, vermarktet. Lomitas war halt gleichzeitig auch ein klasse Pferd!
    Er trainiert keine Rennpferde, er macht im Grunde stinknormales Startboxentraining mit Problempferden.

    Falls wir doch von derselben Person sprechen: ich stand mit eigenen Füssen im Sand seiner Trainingsrennbahn in Kalifornien. Ich glaube kaum, dass er die nur aus Spass hat anlegen lassen. Wenn Dus von mir nicht glaubst, dann kannst Du hier clicken: Klick mich! und aktueller: Klick auch mich! Ansonsten lasse ich Dich gerne selber weiter googlen.

    Ich mag im Übrigen angeregte und kontroverse Diskussionen. Diese können meiner Meinung aber nur geführt werden, wenn beide Partner ausreichend über die zu diskutierende Sache informiert und bereit sind, Sachverhalte als solche zu akzeptieren und diese nicht aufgrund ihrer eigenen Meinung verfälschen.

    @AnnetteV
    Den Unterschied in Bezug auf die Kommunikationsmechanismen habe ich vor einigen Seiten erklärt.

    Roberts ist KEIN Rennpferdetrainer und macht die Pferde weder bahntauglich noch hält er sie so.


    Ich habe Deinen Beitrag gelesen. Du scheinst von einem anderen Monty Roberts zu sprechen als ich. Der, den ich meine, hat unter anderem Lomitas wieder bahntauglich gemacht (http://www.montyroberts.com/horses/lomitas/), einige Rennpferde der englischen Queen mittrainiert und arbeitete mit vielen anderen Vollblütern in Amerika und England.

    Ich hoffe, ich giesse mit meinem Beitrag nicht noch mehr Öl ins Feuer - und bin nicht offtopic, denn die Diskussion finde ich sehr interessant - auch und gerade die Pferdediskussion.

    Ich wollte hier wirklich einfach nur einige ganz extrem falschen Vorstellungen von Natural Horsemanship klarstellen. Ich hoffe, das ist mir gelungen.

    Leider nicht. Ich sehe ehrlich gesagt den Unterschied zwischen Monty Roberts und Pat Parelli (wieso die Namen nicht ausschreiben?) immer noch nicht - und ich habe mich durchaus damit auseinandergesetzt. Ich reite, habe mich aber weder Roberts, noch Parelli verschrieben. Ich habe noch nie ein Join-Up gemacht oder irgendwelche Spiele mit meinen Pferden gespielt. Beide Trainer versuchen doch, sich die Kommunikationsmechanismen, die Pferde untereinander anwenden, zu Nutze zu machen. Das kann man gut, oder eben schlecht finden.

    Einen Monty Roberts aber mit Cesar Millan (auch hier - wieso werden Namen nicht ausgeschrieben?) zu vergleichen, finde ich dann doch ein sehr starkes Stück: bei Roberts geht es doch gerade darum, dass Pferde nicht sinnlos unterdrückt werden. Von übertriebenen Gerede über Dominanz oder Unterwerfung habe ich bei ihm auch nie etwas gelesen oder gehört. Im Gegenteil: wenn ich - mit meinem heutigen Wissensstand - einen der beiden, Parelli oder Roberts, als meinen Ausbilder wählen müsste, würde ich wohl zu Roberts gehen.

    Parellipferde habe ich oft als perfekt funktionierende Maschinen kennen gelernt, denen meinem Geschmack nach zu viel von ihrer Persönlichkeit 'weggespielt' wurde. Ein Parellipferd schien mir wie das andere. Und war es nicht Parellis Frau, von der vor einiger Zeit ein Video aufgetaucht ist, bei dem sie ein Pferd sinnlos verprügelt? So etwas habe ich bei Roberts je weder gesehen noch gehört. Roberts hält Ehrendoktorwürden von seriösen Universitäten und trainiert neben Quarter Horses auch Rennpferde. Vom Rennsport mag man halten was man will, aber es gehört sicher ein feines Händchen dazu, diese Tiere bahntauglich zu machen - und vor allem zu halten.

    So viel ich weiss, ist die Idee bei Roberts ja auch nicht, ein Pferd stundenlang und bei jeder Kleinigkeit wieder sinnlos im Kreis zu scheuchen, sondern ein 'Join-Up' sollte reichen. Dann geht das eigentliche Training erst los. Dass Training allerdings Körper und Seele immer irgendwo in einen Stress versetzt, lässt sich meiner Erfahrung nach fast nicht vermeiden. Die Frage ist, ob man als Trainer das Stresslevels seines Schülers auch richtig einschätzen und beurteilen kann, ob dieses bestimmte Individuum mit dem von uns erzeugten Level an Stress noch so lernen kann, wie wir es möchten. Das ist aber eine Frage der eigenen Moral.

    Und hier schliesst sich auch wieder der Kreis zu den Hunden: ich sehe oft Hunde, die unter den physischen Korrekturen ihrer Besitzer grossen Stress erleiden. Genauso oft sehe ich mittlerweile aber Hunde, die unglaublichen Stress haben, wenn ihre Besitzer den ach so netten Clicker auch nur zücken: ganz einfach weil die Besitzer keine Ahnung von richtigem Timing haben und weder sich, das Lernziel noch ihren Hund richtig einschätzen können.