Beiträge von AnnetteV

    Das ist eigentlich ziemlich einfach vorauszusagen. Hochgradig anfällig für Zwangsverhalten im Bereich Jagen, draußen, wenn nicht zum bekloppten Balljunkie gemacht passionierter Jäger in allen Bereichen mit Tendenz zu Neurosen im Bereich Geräuschphobien. Die Erziehung müsste massiv im Bereich dauernder Verahltenstherapie stattfinden, um dem Hund ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen. Jagdinstinktbefriedigung irgendwo zwischen dem was ein Springer Spaniel und Border Collie eigentlich tut, wird niemals möglich sein, für den Hund aber das dauernde unerreichbare Lebensziel sein.

    In Deutschland wäre das möglicherweise der Fall - in England gibt es aber sowohl Springer wie auch Border Collies als Familienhunde wie Sand am Meer. Border Collie ist im Gegensatz zu Deutschland hier in England keine Bezeichnung für einen Arbeitshund - der Border Collie ist der Familien- und/oder Showhund. Die reinen Arbeitshunde (und auch die Tiere, die man für den Sport - Agility, Obedience, Flyball züchtet) werden als Working Sheepdog bezeichnet und vom (familien- und showtauglichen) Border Collie abgegrenzt. Die 'echten' Working Sheepdogs sind ISDS registriert, somit könnte man behaupten, jeder Working Sheepdog sei ein Border Collie, aber nicht jeder Border Collie ein Working Sheepdog.

    Ich habe im Tierschutz häufig mit solch 'kreativen' Designermischlingen zu tun. Die Tiere aus Border Collie mal Springer sind überraschend häufig gute Familienhunde (vom gesundheitlichen Aspekt sprechen wir jetzt nicht...), weil auch der Springer ein Showhund ist. Alles, was arbeitet heisst hier 'Working', wie zum Beispiel auch der Working Cocker, der ein völlig anderer Typ Hund ist als der Cocker, den wir so kennen.

    Ich finde es etwas schwierig, hier konkret zu einer bestimmten Rasse zu raten - Du scheinst offen für Vieles und ja auch für die verschiedensten Mischlinge. Ich kann Dir nur raten, weiter zu suchen und Dir die Hunde vorher gründlich anzusehen. Nicht empfehlen würde ich Dir Seiten wie preloved und gumtree - hier werden zu oft Händler- und Billigimporthunde (auch adulte Tiere) abgegeben und die Inserenten können das Blaue vom Himmel versprechen. Genauso bei pets4homes, obwohl da merkwürdigerweise auch manche Kennel Club Züchter Anzeigen einstellen.

    Sehr gute Erfahrungen habe ich mit DogsTrust Tierheimen gemacht, allerdings sind die Vermittlungskriterien etwas höher. RSPCA sind - jedenfalls hier in der Gegend - weniger gut geführt und listen im Internet selten alle Hunde auf. Dass auf deren Seiten nur Staffies erscheinen liegt daran, dass sehr oft nur die schwer vermittelbaren Hunde auf der Webseite plaziert werden. Wenn Du Dir wirklich einen Eindruck verschaffen willst, was für Hunde da sitzen, kommst Du über einen, bzw. mehrere Besuche gar nicht herum. Ausserdem gibt es je nach Region auch sehr viele private Rescues, die natürlich unterschiedlich gut geführt sind.

    In dieser Gewichtsklasse finden sich ja schon einige Hunde, die arbeitsam sind und über einen Jagdtrieb verfügen, mit dem man gut arbeiten kann.

    Bei den Hütehunden: Berger des Pyrenées, Corgi, Sheltie, Mudi, PON (Polski Owczarek Nizinny), Schapendoes
    Bei den Pinschern, Schnauzern, Molossern und Treibhunden: der Deutsche Pinscher wurde ja schon genannt, aber da wäre auch der Österreichische, die kleineren Schnauzer, der Entlebucher Sennenhund, Dansk/Svensk Gardhund
    Bei den Urtypen: die verschiedenen (europäischen) Spitze,
    Bei den Stöberern und Apportierern: manche Spaniels
    Bei den Gesellschaftshunden: fast alle ausser (einzig der Grösse wegen) der Grosspudel

    Anstatt zu viele Kriterien sehe ich eher zu wenige - wie soll der Hund denn aussehen, wozu soll er passen, was für Anforderungen gibts denn sonst noch?

    Da hast du richtig lange recherchiert, bis du eine Studie gefunden hast, wo der Collie auf der Liste steht. :D Finde ich klasse, dass in Amerika, wo die Collies ja unter anderen Zuchtrichlinien so böse sind. Hut ab für die Recherche.


    Ich ziehe meine Empfehlung dahingehend zurück: kauft keinen Collie der nicht im VDH gezüchtet wurde, die amerikanischen Collies scheinen sehr gefährlich zu sein.

    Nein, Liv, das habe ich nicht. Es war die neuste, grösste und zuverlässigste Quelle, die ich gerade zur Hand hatte. Ich finde aber auch gerne noch mehr :

    http://www.amstaff.ch/astc_admin_200…istik_06-07.pdf
    http://www.gruene-fraktion-berlin.de/sites/default/…9Fstatistik.pdf
    http://wuff.de/artikel.php?artikel_id=963

    Damit will ich den Collie keinesfalls schlecht reden - ich habe die Studien ja nicht selber geschrieben. Allerdings finde ich es interessant, dass gewisse Rassen in vielen Studien doch häufiger erscheinen als andere. Was bei solchen Untersuchungen aber natürlich nicht einbezogen wird, sind (neben vielem anderen) die Halter: welche Gesellschaftsschicht / welcher Menschentyp bevorzugt eher diese oder jene Rasse? In welchem Umfeld lebt diese Rasse häufiger?

    Und: ein einzelner Rassevertreter, der immer wieder beisst, treibt die Rasse in so einer Statistik natürlich nach oben, weil oft nicht erfasst wird, welche Anzahl an einzelnen Hunden für wieviele Bissvorfälle verantwortlich sind.

    Grosse Hunde sind nicht automatisch gefährlicher als kleine. Ich habe vor einiger Zeit gelernt, dass die häufigsten tödlichen Unfälle mit Kindern mit Dackeln passieren. Diese sind heute nicht mehr so verbreitet und andere Rassen sind häufiger.

    Diese Studie zu ernsten Beissvorfällen hier (Klick mich!) listet für absolute Zahlen (also ohne die Häufigkeit der Exemplare zu berücksichtigen) den Deutschen Schäferhund, Mischlinge, Pitbull-artige, Rottweiler, Jack Russell, Chow Chow, Spaniel, Collie, Bernhardiner und Labrador.

    Relativ gesehen, sind diese Rassen überdurchschnittlich häufig an Beissvorfällen beteiligt: Deutscher Schäferhund, Mischlinge, Cocker Spaniel, Chow Chow, Collie, Dobermann, Lhasa Apso, Rottweiler, Springer Spaniel, Shih Tsu und Pudel.

    Interessant dabei finde ich, dass laut dieser Studie keine einzige der hier empfohlenen Riesenrassen (Neufundländer, Landseer, Leonberger, etc.) genannt wird. Ausnahme ist der Bernhardiner, der bei der relativen Häufigkeit von Beissvorfällen aber keine Rolle zu spielen scheint.

    Rassen, die Menschen gegenüber häufiger aggressiv sind, scheinen eher zu den kleinen bis mittelgrossen Rassen zu gehören: Collies, Zwergrassen und Spaniels. Deutlich unterrepräsentiert scheinen dagegen Labrador und Golden Retriever zu sein. Der Collie kommt dagegen ebenfalls ziemlich schlecht weg.

    Auch ich würde der Continental Bulldog den Vorzug geben. Dass es auch da kranke Tiere gibt, glaube ich sehr gerne, aber diejenigen, die ich kennen gelernt habe (müssen so um die 20 bis 30 Exemplare gewesen sein), haben mich im Gegensatz zur Englischen und Französischen Bulldogge eher überzeugt. Die Halter und Züchter mit denen ich sprach, kloppten auch nicht auf anderen herum, sondern richteten einen sehr kritischen Blick auf ihre eigenen Hunde und deren Probleme.

    Andererseits passt Deine Beschreibung auch auf meinen Norfolk-Terrier. Die Rasse wurde ja auch ein einem anderen Beitrag bereits genannt. Wenn die Optik so wirklich gar keine Rolle spielt, könntest Du durchaus auch bei einigen kleineren Terriern (Norfolk, Norwich, Cairn, Westie, etc.) fündig werden.

    Aber ehrlich gesagt, stellen sich mir bei mir die Haare beim Vorschlag wie DSH als Familienhund die Haare - ein typischer Wach-, Schutz- und Zugriffshund. In den Händen von Hunde-Anfängern und Menschen, die nicht nur für seine korrekte Ausbildung leben, kein guter Tipp. Sorry.

    Jein. Vergiss nicht, dass der Deutsche Schäferhund nach wie vor eine der beliebtesten Hunderassen ist. Nicht jedes Exemplar ist aus Leistungszucht und fordert Dauerbespassung im Sport oder im Dienst, die Rasse ist enorm vielseitig. Ja, es gibt viele problematische DSH - es gibt aber auch viele problematische Labradore. Das hat eher mit der grossen Anzahl von Rassevertretern zu tun als damit, dass die Rasse grundsätzlich problematisch wäre. Ich empfehle niemandem, sich ein Tier zuzulegen, das explizit und ausschliesslich für den gehobenen Sport oder den Dienst gezüchtet wurde, sondern eines, das sich als Familienhund eignet.

    DSHs erlebe ich in Familien um Längen fügsamer, den Familienmitgliedern gegenüber freundlicher, angepasster und unproblematischer als zum Beispiel Riesenschnauzer und Hovawarte. Aber ja, es sind keine Labradore in ansprechender Stehohroptik. Nach Wach- und Schutztauglichkeit wurde aber auch gesucht.