Beiträge von AnnetteV

    Wie gesagt, um das Verschenken soll es hier gar nicht gehen, sondern um alles andere drum herum, die Kosten etc.

    Auch wenn Du das nicht hören willst: es geht eben doch darum. Denn ein Geschenk mit Einschränkungen ist eine schwierige Sache und endet häufig im Konflikt. Ich würde, wenn ich das Pferd übernehme auf Bedingungen verzichten wollen. Entweder wird mir das Tier vertraglich übereignet und sämtliche Dokumente werden mir nicht nur übergeben, sondern auch auf mich abgeändert, oder alles bleibt wie es ist und man einigt sich auf einen Pflegevertrag - dann wollte ich aber auch die Kosten nicht ganz alleine tragen.

    In Deinem Fall kann es nicht nur zu Konflikten kommen, wenn der jetzige Besitzer sein Tier plötzlich zurück will und behauptet, er hätte es Dir gar nie geschenkt, sondern auch, wenn Eure Meinungen über einen Stallwechsel kollidieren. Angenommen, das Tier muss aus irgendwelchen Krankheitsgründen besonders gefüttert oder gehalten werden und das ist im jetzigen Stall eben nicht möglich - was dann? Was, wenn Du einen Stall ausfindig gemacht hast, der alle Anforderungen erfüllt, doch der Noch-Besitzer stellt sich - entgegen aller Vernunft - stur?

    Ich würde mich auf alle Seiten versichern wollen - vertraglich - und zwar so, dass glasklar ist, wem das Tier gehört und wer wann was und wie lange damit anstellen darf.

    Erziehen willst Du ihn nicht und managen willst Du ihn nicht. Bring den armen Hund an einen Ort, wo er mit diesem Ausbruch von Stress niemanden stört oder man mit ihm daran arbeiten kann.

    Ich verstehe Deine Seite, ich verstehe aber auch Deine Nachbarn. Ein Hund, der auch noch die nächsten zwei Wochen lang mindestens zweimal täglich dermassen schreit, dass man es mehrere Stockwerke weiter noch hört, ist nichts für einen Wohnblock. Tu Dir, dem Hund und den Nachbarn den Gefallen und finde eine bessere Lösung.

    Mir hat der Vorschlag, in die Wohnung der Besitzer einzuziehen, sehr gefallen. Wäre das möglich? Alternativ würde ich den Hund tatsächlich in eine gut geführte Pension bringen und mich bei den Nachbarn für den Lärm entschuldigen. Letzteres würde ich allerdings in jedem Fall tun.

    Ehrlich - er würde noch in die Tasche passen? Hast Du einen Rüden? Das wäre natürlich die beste Lösung, aber nach ein wenig Rumlesen hab ich Zweifel bekommen, ob das geht.

    Ohne den Thread hier zerschiessen zu wollen: fliegen mit (kleinem) Hund in der Kabine geht unter Umständen wenn man aus GB ausreist. Zurück müssen aber alle Tiere als Fracht transportiert werden - egal wie klein oder gross das Tier ist.

    Hier findest Du mehr:

    Klick mich!

    Und hier bei British Airways findet man die Cargo-Regulierung:

    Klick mich auch!

    Nach hüten klingt das nicht unbedingt, aber ich frage mich, ob es der Geschwindigkeitsrausch ist, der es ihm angetan hat. Typische Border können gern einmal zu Bewegungsjunkies werden. Dabei geht es je nach Hund noch nicht einmal nur darum, sich selber zu bewegen, sondern zu beobachten, wie anderes sich bewegt. Das kann dazu führen, dass der Hund sich am Reiz der Bewegung berauscht und diesen Kick immer wieder sucht.

    Alternativ kann es sein, dass der Hund das Beobachten von Bewegung zur Kanalisation seines hohen Stresslevels nutzt. Wenn er sich von Bewegung, bzw. auch nur die Aussicht, dass sich etwas bewegen könnte, so fesseln lassen kann, muss er sich mit allen anderen Reizen, die da auf ihn einstürzen, nicht auseinander setzen.

    Eine weitere Möglichkeit wäre, dass er sich in den Fahrzeugen geborgen fühlt. Manche Hunde lieben Autos, weil sie diese als Rückzugsort und den begrenzten Raum als Sicherheit erleben.

    Ohne den Hund gesehen zu haben, ist es fast unmöglich zu sagen, was die Ursache für sein Verhalten ist und wie Du ihm und Dir helfen kannst. Aber einen solchen Hund, der erst drei Wochen bei Dir ist, mit über 4 Stunden im Wald 'auspowern' zu wollen, ist sicher die falsche Strategie. Geht es ihm wirklich um diese Bewegung und darum, diese zu kontrollieren, gibst Du Deinem Junkie mit der 'Auslastung' nur noch mehr Stoff - das Verhalten wird schlimmer anstatt besser.

    Hunde können nicht so weit abstrahieren, als dass sie das, was nach dem Verkehrsmittel kommt, mit diesem assoziieren. Die Belohnung wird also etwas am Verkehrsmittel selbst sein.

    Ich würde bei dieser Problematik versuchen, mein Programm auf ein Minimum zu reduzieren. Nicht von jetzt auf sofort - sondern langsam. Dann würde ich daran arbeiten, mehr Ruhe in den Hund zu bringen und ihn nur Situationen auszusetzen, mit denen er umgehen kann. Erst danach würde ich mir überhaupt Gedanken darüber machen, wie ich das Problem beheben kann. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass das, was Du als 'gerne haben' und 'Freude zeigen' siehst, eigentlich ein Zeichen von riesigem Stress ist.

    Danke fürs Update! :bindafür:

    Gar nicht so einfach, die Suche nach einem "rehoming dog". Wenn es mal Hunde gibt, die in Frage kämen, was Rasse, Prägung, Charakter usw. angehen, dann sind die SOFORT weg. Jetzt ohne Witz - so was hab ich noch nie erlebt. Familientaugliche Hunde mit Kindererfahrung und einigermaßen guter Erziehung im Alter zwischen 6 Monaten und 2 Jahren sind meist innerhalb von 12 Stunden vermittelt.

    Ja, das ist auch meine Erfahrung. Deshalb lohnt es sich, alle zwei, drei Tage hinzugehen, bis man 'seinen' Hund gefunden hat. Damit zeigt man allerdings auch dem Tierheim, dass man bereit ist, auf einen passenden Hund zu warten.

    Ich bin jedenfalls gespannt, wie es bei Euch weiter geht. Alles Gute für morgen!

    Zur Anschauung, dass ein schützender Hund nicht nur ein Segen sein kann:

    Ich habe an anderer Stelle auch schon erwähnt, dass die 'guten', 'scharfen' Schutzhunde meinem Urgrossvater das Leben gekostet haben. Als er eines Nachts unterwegs war und einen Herzinfarkt erlitt, liessen die Hunde keinen an ihn heran. Bis man seinen Sohn gefunden und herbeigerufen hatte, war er tot. Und man darf sich gerne vorstellen, dass auch vor knapp hundert Jahren die Leute nicht grad zimperlich mit den Tieren umgingen, als sie versuchten, an den Sterbenden, der da auf dem Boden lag, zu gelangen.

    Die Hunde 'funktionierten' übrigens trotz (oder wegen) der damals konventionellen Ausbildungsmethoden. Noch heute erzählt man sich in meiner Familie lachend, dass die Hunde den Schutzdiensthelfer mehrmals durchs ganze Dorf jagten, wenn sie ihn irgendwo entdeckten.

    Schutz, bzw. Verteidigung kann also unter Umständen ziemlich nach hinten los gehen. Ich denke aber auch, dass die grosse Mehrheit der Hunde eher auf den Gemütszustand ihres Besitzers reagieren, als aktiv zu verteidigen, so wie wir uns das vorstellen. Häufiger ist das Knurren oder 'nach vorne' gehen doch einfach eine Stressbewältigungstechnik. In diesem Zusammenhang fände ich es allerdings sehr spannend zu wissen, ob es auf das Verhalten des Hundes einen Einfluss hat, wie der Besitzer selber auf die Situation reagiert. Greifen sie auf die eigenen Mechanismen zurück oder versuchen sie eher diejenigen ihres Besitzers zu spiegeln? Oder vielleicht nochmal anders: versuchen sie vielleicht selbst dann, den Erwartungen ihres Menschen zu entsprechen?

    Ich denke, es hat sehr viel mit der Emotionalität zu tun, mit der man die Hundehaltung angeht. Mir fällt auf, dass die Posts, in denen vom Welpenblues die Rede ist, oft damit beginnen, wie lange man sich schon einen Hund gewünscht, wie intensiv man sich damit auseinander gesetzt und was man emotional, finanziell und zeitlich bereits investiert hat, bevor der Hund überhaupt da oder gar geboren war.

    Bewusst oder unbewusst werden so ganz viele - vielleicht übersteigerte - Erwartungen, Hoffnungen, Träume und Projekte an die Vorstellung des eigenen Hundes gehängt, dass ich mir gut vorstellen kann, wieso es zu einer harten Landung auf dem harten Boden der Realität kommt, wenn das Tier dann da ist. Man hat sich das anders vorgestellt und hat sich bei der ganzen Vorbereiterei darauf eingestellt, dass der Hund dann die Krönung und die ultimative Belohnung für das eigene Engagement ist. Nur den Hunden hat das niemand erklärt...

    Ich wage übrigens zu bezweifeln, dass dieser 'Blues' ein neues Phänomen ist - der Begriff und der Bezug auf den Hund ist vielleicht neu, das Konzept an sich, aber ein ein urmenschliches. Wie sagt man nicht so schön? Das Gras ist immer grüner...

    Sie weiß einfach, dass Tisch tabu ist - aber sie ist ja schlau - und hat halt den Moment abgepasst, wo sie nicht beobachtet wurde.

    Wenn Du davon ausgehst, dass dein Hund 'weiss', dass der Tisch tabu ist, ist die logische Konsequenz davon, dass er nur klaut, weil er Dir eins auswischen will - und das, das weisst Du auch, tut er mit Sicherheit nicht.

    Hast Du denn an genau diesem Tisch, genau diese Situation mit genau diesen Leuten schon mehrfach erfolgreich geübt? Wenn nicht, würde ich nicht davon ausgehen, dass Dein Hund einfach so 'weiss', ob und dass etwas von ihm verlangt wird. Und selbst wenn: ich gehe grundsätzlich nicht mit Sicherheit davon aus, dass mein Hund irgend etwas 'weiss'.

    Wenn der Hund sich in einer Situation also nicht so verhält, wie wir uns das wünschen, gibt es zwei Möglichkeiten: man sichert den Hund so, dass er erst gar keine Fehler machen kann oder man übt es mit ihm, bis er es kann.

    Ich kenne wenige Hunde, die bei so einem Grillfest - eine Situation, die dem Hund das höchste Level an Impulskontrolle und 'richtigem' Verhalten abverlangen - tatsächlich jedes Fettnäpfchen, das wir Menschen ihm dabei bieten, elegant umschiffen würde. Von einem Junghund würde ich das jedenfalls nicht erwarten. Die ganze Umgebung schreit doch danach, dass man den Hund entsprechend sichert.

    Du als Trainer bist also diejenige, die sich hier an der eigenen Nase nehmen sollte, weil Du den Hund in eine Situation geworfen hast, in der er nur Fehler machen konnte. ;)

    Ich mache das vom Hund abhängig. Mit denjenigen meiner temporären Sondergäste, die körperlich in der Lage sind, am Rad zu laufen, probiere ich es aus. Wie bereits erwähnt wurde, schadet eine gewisse Grundkondition sicher nicht, der Hauptgrund für mich ist allerdings ein anderer: ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten oft Ruhe und Entspannung, aber auch eine Aufgabe in der gleichmässigen, ruhigen (Trab-)Bewegung am Rad finden. Fremde Hunde, Menschen und alles andere, was da Nervenaufreibendes in der Umwelt herum kreuchen und fleuchen mag, kann plötzlich besser ausgeblendet und ignoriert werden.

    Ich richte beim Radeln nach einem kurzen Einführungskurs zum Thema 'Wie benehme ich mich als Hund am Rad?' bei solchen Hunden den Fokus also vor allem aufs gleichmässige, rhythmische Laufen und den Aufbau des Körpergefühls. Zeigt ein Hund Freude und Interesse, teste ich gerne aus, ob er lieber nebenher läuft oder eben ins Geschirr kommt und mich vorneweg ziehen darf. Ohne Zug nebenher zu laufen lernen sie alle zu Beginn - alles andere wäre mir zu gefährlich.

    Mit meinen eigenen radle ich ebenfalls häufig und gerne, hier aber mehr zum Konditionsaufbau, um von A nach B zu kommen oder eben anstatt eines Spaziergangs.