Beiträge von AnnetteV

    Wie verhält man sich, wenn der alte TA nachfragt, wie es dem Hund geht?

    Man freut sich, dass jemand offenbar an einen denkt, unterstellt der Person nicht gleich etwas Böses und antwortet ehrlich.

    Hintergrund: dieser TA, bzw. die Dame, also TÄ, hat 1 Jahr an meinem Buddy herumgedoktort und die Diagnose nicht gefunden. Geld, Sorgen, Stress, und dann noch von ihr angemault zu werden, die Kommunikation stimme nicht.

    Das ist nicht schön. Ich verstehe, dass Du nicht mehr dahin gehst. Leider ist es aber so, dass Fehler leider passieren - und ich würde es eher als ein gutes Zeichen werten, dass sich die betreffende Tierärztin nach diesem wohl für beide sehr unbefriedigenden Abschluss trotzdem noch einmal meldet und nachfragt. Vielleicht ist sie wirklich daran interessiert, zu wissen, was mit Deinem Hund nicht gestimmt hat. Aber lernen kann man aus Fehlern nur, wenn man auch weiss, wo diese gelegen haben. Deine Bestätigung der jetzigen Diagnose könnte durchaus dafür sorgen, dass ihr das Gleiche nicht noch einmal passiert. Für Dich ist das ärgerlich und macht die Sache nicht besser. Für andere Hunde und Halter allerdings schon.

    Ich hab ihr jetzt ein "Rätsel" aufgegeben: Sie solle sich die alten Blutwerte mal ansehen und sagen, was sie jetzt, heute, nun, eben vermutet. Sie hat sofort die richtige Diagnose gestellt. Warum nicht damals schon???? Waaaruummmmm!?

    Das finde ich reichlich unhöflich. Ich würde für die Rückfrage danken und ihr kurz sagen, dass sie mit der neuen Diagnose richtig liegt und der Hund deswegen auch in Behandlung ist. Nicht mehr und nicht weniger.

    Ich wünsche Dir und Deinem Hund jedenfalls alles Gute!

    Karen Pryor hat das bei irgendeiner Sportgruppe probiert. Leichtathletik, oder so. Hat mit den Kids sehr gut funktioniert, die haben sich auch verbessert und so blöde, wiederkehrende Fehler ausmerzen können.

    Nur, das den Eltern schmackhaft zu machen, da war wohl etwas diplomatisches Geschick und eine Umbenennung nötig. :D

    Nicht nur 'irgendeine' Sportgruppe wurde so trainiert - TAGTeach nennt sich das mittlerweile und dazu gibts zum Beispiel auch Ausbildungen und Seminare.

    Weil dem Menschen der Klick an sich ja schon als Bestätigung genügt, musst Du natürlich nicht mit Pralinen um Dich werfen, @Rotti03 - aber Du darfst natürlich. ;) Gerade beim Reiten könnte ich mir vorstellen, dass TAGTeach sehr gut funktioniert.

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    Man muss sich doch hier nur mal im Gesundheitsthema umsehen wie viele Themen von Leuten mit Junghunden sind, die auf einmal angefangen haben zu humpeln und dann im frühen Alter schon HD, ect haben. Fragt man, was das für ein Hund ist und vorher der kommt, dann kommt immer ein "von privat" .. "ne, ohne Papiere" .. "Nachbarshund war der Vater..."

    Ich möchte jetzt darüber keine Diskussion anfangen, zumal das hier auch völlig OT ist - aber laut meiner soeben durchgeführten, völlig unrepräsentativen Recherche im Gesundheitsforum finde ich unter den zehn letzten Beiträgen zu expliziten Gesundheitsfrage gerade genau zwei Mischlingsbesitzer...

    Damit will ich weder gesagt haben, Rassehunde seien krank oder Mischlinge seien gesund - dafür taugt so eine 'Studie' nun wahrlich nicht - möchte aber zur Vorsicht mahnen bei solchen Aussagen... Offenbar sind es jedenfalls nicht nur die Mischlingsbesitzer, die den Gesundheitsthread nutzen.

    Sieht man sich die Sache aus einer genetischen Perspektive an, dürfen getrost sämtliche Mutmassungen, ob das Tierchen und dessen Eltern denn nun ein 'rassereiner' Mops sei (wie auch immer man das definieren möchte...) wegfallen.

    Die Vererbung von Steh- und Hängeohren ist noch nicht restlos geklärt. Doch ohne jetzt zu stark ins Detail gehen zu müssen, darf man sagen, dass soviel feststeht: wenn zwei typische, 'rassereine' Möpse mit 'rassereinen' Vorfahren verpaart werden, kann der Nachwuchs nicht plötzlich Stehohren oder halbstehende Ohren entwickeln.

    Dein Hund ist also ein netter Mix. Wenn diesen 'nicht-reinrassigen' Mix nun aber als die Zerstörung Deines Lebenstraumes betrachtest, solltest Du vielleicht eher Deine Prioritäten überdenken als Dir zu überlegen, wie Du die Verkäuferin nun zur Rechenschaft ziehen kannst.

    Rechtlich kann ich die Situation nicht einschätzen, aber wer sich - um einen hinkenden Vergleich einzuwerfen - einen Wäschetrockner aufschwatzen lässt, wenn er eigentlich einen Geschirrspüler sucht, und aber den Unterschied nicht erkennt, sollte zuerst sich selber an den Kopf greifen, nicht dem anderen an den Kragen wollen. Auch wenn dieser natürlich ebenfalls nicht richtig gehandelt hat.

    Auch wenn man lange dran arbeitet.... bist du dir echt sicher, dass man durch ein paar schöne Verknüpfungen bei einer Hundebegegnung an der (langen) Leine tatsächlich die emotionale Bewertung des anderen Hundes verändern kann?
    Wie wird der Hund reagieren, wenn er nach etlichen Positivverknüpfungen plötzlich doch mal live und in natura vor einem ihm fremden Hund steht?

    Nein. Eine einzige Hundebegegnung wird das Kernproblem sicher nicht ändern und eine lange Leine wäre sicher kontraproduktiv. Ich werde einen Hund, der andere Hunde nicht mag, nicht zum hochsozialen Kontaktfanatiker machen können. Die Zielsetzung ist in solchem Fall eine andere: ich will, dass mein Hund den anderen möglichst vollständig ignoriert, sich stattdessen auf mich konzentriert, egal ob der andere freiläuft, pöbelt oder ihm gar am Hintern riecht und mit mir ohne sich aufzuregen aus der Situation geht. Unser Ziel ist das gleiche - nur der Weg, den wir dafür wählen, ist ein anderer.

    Der Hund wird auch weiterhin unverträglich sein, wenn er ohne ganz enge, klare - oder überhaupt ohne menschliche - Führung auf einen anderen Hund trifft. Ich werde ihn mit aller Belohnung nicht zum Meisterschüler des freundlichen Miteinanders machen. Aber ich kann dafür sorgen, dass solche Begegnungen durch Management und Training möglichst stressfrei für alle Beteiligten ablaufen.

    Dass man so einfach emotionale Bewertungen ändern kann..deswegen auch der entsprechende Link

    Oh, moment - von 'einfach' hat keiner gesprochen. Daran, dass es aber, wenn man weiss, was man tut, funktioniert, ändert auch der Link nichts. :smile:

    Hast Dir wohl bei Liv die Glaskugel geliehen ? ;)
    1. Wir haben hier ein Gassigebiet, wo man tagelang niemanden treffen braucht... also evtl. alle 3 Tage mal eine Begegnung, macht 10 im Monat, macht.....wenig Trainingsmöglichkeiten :( :
    2. War ich bemüht, es richtig zu machen und wirklich nur positiv zu trainieren (man bekommt ja immer gesagt, dass das halt seine Zeit braucht =) )
    3. Würde ich wohl heute noch an dem Punkt stehen, wenn ich nicht eine gute Trainerin gefunden hätte :gut:

    Nein, ich bin nicht so der Hellseher-Typ. Worin wir uns sicher einig sind, ist dass die von Dir probierte Methode offensichtlich nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat. Und ich freue mich natürlich, dass Du das Problem schliesslich doch hast lösen können.

    Also mein Rüde hat nach mehr als einem Jahr "andere Hunde schön füttern" gesagt: ""Okay, ich nehm halt erst mal das Leckerchen, ich kann den andren danach immer noch vermöbeln"
    :lol:

    Cleveres Kerlchen. ;) Nun ja, da würde ich mich nun mal mit dem Frauchen zusammen setzen und beratschlagen, was bei diesem Training denn alles falsch gelaufen sein könnte. :hust: Schon nur die Dauer der ganzen Übung scheint mir wahnsinnig lange - besonders im Hinblick auf den dabei erzielten 'Erfolg'.

    Eben. Solange ich heile für alle Parteien an einem anderen Hund vorbeikomme, ist es doch "egal" ob der Hund jetzt nicht pöbelt, weil er sich unwohl fühlt oder ob er nicht pöbelt, weil er ein Leckerlie erwartet.

    Mir ist das nicht egal, weder als Passant noch als Hundebesitzer.

    Mit meinem jetzigen Hund arbeite ich so nicht, denn da wäre ein Abstrafen seines Verhaltens (quietschen bei Hundesicht) wirklich kontraproduktiv, weil er ja Hunde eigentlich gut leiden kann und eben Frust schiebt, weil er nicht so darf, wie er will. Aber wenn ein Hund den anderen fressen will, dann hat er das zu unterlassen und wenn er das ohne Aufforderung tut dann ist das eine Belohnung wert.

    Im Gegenteil: bei einem Hund, der andere Hunde liebt und sich deswegen 'daneben' benimmt, weil er nicht hin darf, richtest Du mit einer Strafe viel weniger Schaden an als bei einem, der andere Hunde schon abgrundtief hasst. Mit erfolgreichem Training veränderst Du auch immer die Emotion. Nun kannst Du Dir selber überlegen, in welcher Situation die Verknüpfung: 'andere Hunde' -> 'etwas Unschönes passiert' das bereits existierende Problem etwas dämpft und wo es dieses noch verschlimmert...

    Und stell dir dann mal vor, da gibt es einen, der sagt dir sowohl, was falsch ist, als auch , was richtig ist...

    Genau diese Diskussion tritt immer wieder auf. Die Sache ist die: gibts keine Belohnung, ist das häufig schon Rückmeldung genug. Wer weiss, was er tut, muss - nein sollte! - nämlich nach sauberem Aufbau auch nicht jedes Mal belohnen. Es gibt nämlich nicht nur Belohnung und Strafe, sondern auch noch einen grossen, grauen Bereich zwischendrin. Nur lässt sich das auf Modellen sehr schlecht darstellen.

    Denn auch wenn mir ständig nur gesagt wird, was ich richtig mache, hilft mir das genauso wenig weiter, wie wenn ich ständig höre, was ich falsch mache.

    Jein. Hörst Du nur dauernd, 'das ist super!' und 'das hast Du richtig gemacht!' ist das tatsächlich verwirrend. Genauso wie bei Strafe brauchst Du bei Belohnung ein Konzept, eine Ahnung davon, was Du da tust. Permanente Belohnung ist weder motivierend noch zielführend. Aber während permanente oder falsche Belohnung höchstens dazu führt, dass diese ignoriert und das Verhalten weiter gezeigt wird, hemme ich bei richtiger Strafe Verhalten. Das kann unter Umständen das 'richtige' Verhalten sein, muss es aber nicht.

    Aber das eine tun und das andere nicht lassen. Alle vier Quadranten greifen beim Lernen ineinander über. Alle vier Quadranten führen zum effektiven Lernen - die Entdecker dessen haben da keinerlei Moralanschuldigungen oder Handlungsanweisungen in ihren Erkenntnissen eingebaut, das funktioniert auch ohne unser Zutun.

    Genau so ist es.