Beiträge von AnnetteV

    Die Welpen wurden zum Großteil im Umkreis von 10km verteilt und in der nächsten Generation ging das Spielchen weiter. Und bei den nächsten Upswürfen dachte dann aber niemand daran, dass die Susi die man in Dorf A gekauft hat, den selben Vater hat, wie der Fips, den hat man ja bei Bauer B geholt...

    Ungefähr so sind ja auch die Lokalschläge entstanden aus denen man dann irgendwann einmal eine (noch einheitlichere) Rasse gemacht hat.

    Ich finde die KC Studie interessant, aber es fehlt eben nach wie vor an ebenbürtigen, repräsentativen Studien zu Mischlingen. Daran haben Rassehundevereine nun aber nicht direkt ein Interesse und viele Mischlingshalter möchten mit 'so Zeugs' wie Studien und Gesundheitsuntersuchungen eben gerade nichts zu tun haben, weil 'mein Hund ist ja gesund.'

    Ausserdem stellt sich wirklich die Frage, ob es sinnvoll ist, alle Rassehunde zusammen in eine Statistik zu werfen und ohne Vergleich mit Mischlingshunden oder Rassekreuzungen daraus einen Durchschnitt und einen Median zu errechnen. Das macht z.B. die Deutsche Dogge als Rasse nicht langlebiger und sagt nichts darüber aus, ob Doggenmischlinge denn zum Beispiel tatsächlich langlebiger oder gesünder - das ist ja nicht das Gleiche - wären. Interessant wäre hier vielleicht eine Zusammenstellung der Rassen, die miteinander verwandt sind, denselben Zweck (Rassegruppen), dieselbe Grösse oder dieselben äusserlichen Merkmale haben.

    Der englische Kennel Club hat soeben eine neue Studie (mit Daten aus dem Jahr 2014) zur Gesundheit und der Lebensdauer von Rassehunden herausgegeben. Klick! Es ist eine Vergleichsstudie zu einer, die bereits 2004 durchgeführt wurde. Während 2004 die durchschnittliche Lebensdauer der Rassehunde bei 10 Jahren und 6 Monaten lag und der Median bei 11 Jahren und 3 Monaten, war 2014 der Durchschnitt bei 9.72 Jahren und der Median bei 10 Jahren.

    Jemima Harrison, die Dame, welche Pedigree Dogs Exposed - die nicht unumstrittene Sendung über Rassehunde und einen Blog - ins Leben rief, spricht von einer 'katastrophalen Verschlechterung der Lebensdauer von Rassehunden', wobei mir der Durchschnitt und Median aller Rassehunde zusammen noch wenig aussagekräftig erscheint - ganz besonders weil es, soweit ich weiss, keine vergleichbare Studie mit Mischlingen gibt (obwohl ich mich da sehr gerne korrigieren lassen).

    Relevanter - und interessanter - dünken mich dabei eher Vergleiche innerhalb der einzelnen Rassen. Hier schneiden bezüglich der Lebensdauer Bullterrier, Beagle, Dobermann, Dalmatiner, Border Terrier, Irish Wolfhound, Rhodesian Ridgeback, Boxer, Cavalier King Charles Spaniel, Irish Setter, Whippet und der Labrador schlechter als 2004 ab, das heisst, sie sterben früher.

    Äh, ja... nur, dass das Pferd jetzt wirklich am völlig anderen Ende von Grossbritannien steht. Das wären von Edinburgh mit dem Auto knappe acht Stunden Fahrt.

    @Theobroma, ich finde die Preise bei Euch auch gesalzen, hier im Norden Englands zahlt man für eine Reitbeteiligung wöchentlich £20, höchstens £30 - wobei dann das Pferd schon wirklich gut geritten sein muss. Irgendwelche Mithilfe wird da aber sicher nicht mehr verlangt (bzw. geleistet).

    Ich denke, an Deiner Stelle würde ich mich auch nach etwas Eigenem umsehen. Zumindest hier in der Gegend gibts mässig gerittene, aber wirklich keine schlechten Pferde für teilweise viel weniger als £2000. Cobs aus Irland gibts hier ausserdem wie Sand am Meer, da muss es nicht gleich der erstbeste sein. Kennst Du niemanden bei Euch, der sich mit dem Markt vielleicht etwas auskennt und Dir da weiterhelfen könnte?

    Ich wollte mit der Frage wirklich nicht stänkern und hoffe, dass mir das auch nicht so ausgelegt wird. Genau wie @Lockenwolf habe ich so auf die Schnelle eben auch nicht herausgefunden, wie sich die Statistik genau zusammen setzt. Es war aber der einzige einigermassen aktuelle und vertrauenswürdige Vergleich von verschiedenen Rassen, den ich gerade auftreiben konnte.

    Den Golden Retriever hatte ich in Bezug auf HD auch nie als besonders gesund betrachtet. Mich wundert eher, dass der Labrador in dieser Statistik (verhältnismässig) relativ weit hinten ist.

    Es fällt mir auf, dass ich im Forum immer wieder lese, der DSH sei mit HD gar nicht (mehr) so belastet, bzw. das sei gar nicht (mehr) sein grösstes Problem. Wenn ich mir aber die Seiten der Schäferhundzüchter und -verbände ansehe, wird im Bereich Gesundheit stets zuerst und fast ausschliesslich von HD und ED gesprochen. Suche ich Studien zur Gelenksdysplasie beim DSH, komme ich auf etwa 400 Einträge. Beim Labrador sinds gerade mal um die 180. Beim Golden sinds nur etwas über 30. Dass das die Proportionen von Erkrankungen nicht wiederspiegelt, ist mir klar, dennoch frage ich mich, weshalb genau diese Thematik gerade beim DSH so im Vordergrund steht - wenn sie doch gar nicht so schlimm sein soll? Oder haben wir unterschiedliche Auffassungen von 'schlimm'?

    Ja und dank des frühen Verantwortungsbewusstseins hängt dem DSH seit jeher der Ruf des Hüftkrüppels nach.
    Denn wäre die Rasse gesund , würde es so etwas nicht brauchen :ugly:

    Schon reichlich paradox

    Kritische Nachfrage: wenn HD beim DSH doch kein so grosses Problem darstellen mehr soll, wie kommt es denn, dass die Rasse bei der OFA (Orthopedic Foundation for Animals, klick mich!) dennoch auf Platz 40 von 173 aufgelisteten Rassen landet? Wieso stehen zum Beispiel der Malinois, der Holländische Schäfer oder der Labrador viel weiter hinten?

    Dass das Sciencemag keine schlechte Quelle ist, weiss ich durchaus, @Canoidea und @Czarek, deshalb war ich über @dragonwogs Post ja auch froh. Trotzdem bevorzuge ich klare, eindeutige, nachprüfbare Quellenangaben, denn was derartige Aussagen betrifft bin ich bei derartigen Verallgemeinerungen nämlich gerne etwas skeptisch.

    Vergessen wir nicht: vor vierzig, fünfzig Jahren war es noch üblich, nur die vielversprechendsten Welpen überhaupt aufzuziehen, insofern finde ich es schwierig zu behaupten, 'die meisten' Hunde hätten ein viel höheres Alter erreicht. Viele schafften es erst einmal gar nicht übers Welpenalter hinaus.