Beiträge von AnnetteV

    Um einen Notfall wird es sich sowieso nicht handeln, da ich Newton keinesfalls im Auto lasse wenn es kritisch/riskant wäre.

    Das haben andere auch schon behauptet...

    Und: wie 'die Polizei' handeln würde, kann hier keiner sagen, den 'die Polizei' gibts nicht. Falls Dich das wirklich interessiert, würde ich eher das Telefon in die Hand nehmen und da nachfragen anstatt im Internet, wo das Thema nur zur Meinungsumfrage wird.

    Kleine Anekdote am Rande: ausgerechnet heute war ich auf einer Veranstaltung mit mehreren tausend Leuten, wo der Halter eines Autos mehrfach ausgerufen wurde, weil ein Hund drin sass. Da war keine Rede davon, dass es dem Hund schlecht ginge oder keine Fenster geöffnet seien - nach dem zweiten oder dritten Mal wurde gesagt, man bräche das Auto jetzt auf, wenn sich keiner sofort beim Fahrzeug einfinde. Es herrschten hier gerade einmal milde 16 Grad...

    Wie hochwertig kann eine Belohnung gehen und was wenn die höchste Belohnung erreicht ist und der Hund trotzdem nicht wie gewünscht reagiert, bzw. der andere Reiz für ihn höherwertiger ist oder bleibt.
    Wie mache ich das beim Thema jagen. Für meinen Hund ist es das Grösste Enten aus dem Teich zu apportieren. Da geht für ihn absolut nichts drüber.
    Es ist (mehr oder weniger) unter Kontrolle, allerdings mit aversiver Einwirkung. In Gewässernähe mit Enten, muss ich dennoch anleinen, da ich merke, dass er sehr angespannt ist und ich es nicht riskieren möchte, dass er “ausbricht“. Ich würde aber gerne erreichen, dass er gar nicht mehr (oder nur noch neugierig) auf Enten reagiert. Wie kann ich das positiv erreichen. Er ist wirklich gestresst durch die Enten.
    Clicker hat nicht funktioniert und ein Kommando (schau) leider auch nicht. Ich habe beides sehr kleinschrittig aufgebaut und fast ein Jahr trainiert. Die Enten waren aber letztlich immer interessanter, wie die von mir eingesetzte Belohnung. Höherwertiger kann ich nicht gehen, da ich ihn mit Enten belohnen müsste. Ich möchte das wirklich rein positiv in den Griff kriegen, da ihn das Strafen zusätzlich stresst und ich ihn damit zwar abhalten kann, aber glücklich oder entspannt sind wir beide nicht.
    Habt ihr Tipps?

    Welche Belohnung wie hochwertig ist, hängt vom individuellen Hund ab. Ob Du herausfindest, was dieser Hund als hochwertig betrachtet, hängt allerdings wiederum von Deiner eigenen Fähigkeit ab, das zu sehen. Und da scheitert es dann leider oft. Das Feedback, das Dir Dein Hund auf Deine 'Belohnung' gibt, ist gnadenlos ehrlich. Wer damit umgehen kann, lernt daraus, setzt sich hin und überlegt sich, was das nächste Mal anders machen kann. Wer nicht, gibt der Methode oder auch wahlweise seinem Hund die Schuld.

    In der Praxis wird es immer Situationen geben, in denen Dein Hund einen anderen, ungewünschten Reiz interessanter (lies: belohnender, hochwertiger) empfindet als Dich (bzw. das, was Du bieten kannst oder willst). Dann kommt Management ins Spiel: die Situation wird ganz vermieden, der Hund wird an der Leine geführt und / oder es wird ein gewisser Abstand eingehalten, in dem der Hund seine 'unansprechbare' Schwelle noch nicht überschritten hat.

    Was Du beschreibst ist ein häufiges Problem und zwar oft jedenfalls bis zu einem gewissen Grad zu beheben, setzt aber ein intensives und intelligentes Training voraus. Im Grunde genommen geht es dabei vor allem um eine verbesserte Impulskontrolle. Die darf aber nicht nur an der Ente passieren, sondern sollte in möglichst vielen Richtungen ausgebaut werden.

    Meine Empfehlung wäre zum Ersten die Erwartungen, bzw. Ziele herunter zu schrauben. Es wird immer Luft nach oben geben, aber wer im Kleinen beginnt, wird eine realistischere Erfolgsquote haben. Auch beim Hund achtest Du ja auf kleine, machbare Schritte...

    Im Buch 'Antijagdtraining' von Pia Gröning findest Du vielleicht ein paar ganz konkrete Ansätze, die Dir helfen könnten. Ausserdem würde ich mein weiteres Training kleinschrittiger aufbauen und vor allem nur in der Distanz zum Reiz (also den Enten) arbeiten, in welcher der Hund noch ansprechbar ist. Belohnung kann gerade in solchen Momenten auch Bewegung, bzw. die Entfernung vom Reiz sein. Es gibt Hunde, die ein Rennspiel weg vom Reiz und vielleicht ein anschliessendes Zerrspiel mit grosser Begeisterung annehmen, weil Bewegung Anspannung und Stress lindern kann. Dafür würde ich ein Kommando aufbauen.

    @Einstein51: Ich würde auch eher aufladen, anstatt auf höherwertige Belohnungen zurückgreifen zu müssen. Ich seh einfach das Risiko, dass du bei ständig höherwertigen Belohnungen irgendwann Frust in das Clickerprinzip einbaust, wenn dann doch mal eine weniger höherwertige Belohnung kommt.

    Das ist ein Widerspruch in sich. Wenn Du den Clicker 'neu auflädst' bietest Du dem Hund in der Situation ja gerade eine 'höherwertige Belohnung'. Da spielt es überhaupt keine Rolle ob Du einen 'alten' Clicker für den Wiederaufbau benutzt oder einen neuen kaufst. Der Ton, den ich wähle, spielt überhaupt keine Rolle - ich kann auch mit dem Fuss stampfen, oder einen Gong mit mir herumtragen und das als Belohnungsmarker konditionieren - mache ich nur nicht weil das relativ umständlich und ungenau wäre. Ich warte jetzt nur, ob mir bald einer plötzlich seine Kiste voller 'alter' und 'verbrauchter' Clicker zeigt und mich fragt, was er damit jetzt soll... Wenn man versteht, wie eine klassische Konditionierung funktioniert, ist es völlig unnötig, einen neuen Clicker zu kaufen. Wenn es einen glücklich macht, kann man das natürlich tun, man wird aber, wenn man sein Training nicht ändert, relativ bald wieder genau dasselbe Problem mit dem 'verbrauchten' Gerät haben. Das ist aber ein reiner Trainingsfehler, nicht derjenige der Methode oder des Geräts.

    @Noctara
    Das Problem ist, das er gar nicht mehr aufnahmefähig ist, wenn Enten im Spiel sind. Er registriert zur Zeit nur, wenn ich körperlich auf ihn einwirke. Ich will ihn ja völlig von den Enten wegbringen, da ich kein Freund davon bin, das mein Hund andere Tiere gefährdet. Und die Viecher haben ja auch mordmässigen Stress, wenn Pino am Ufer hockt , sie anstarrt und quasi mit den Hufen scharrt, jault, bellt und ihnen alles andere als Ruhe vermittelt. Also fällt Umweltbelohnung für mich in diesem Fall aus.
    Dummytraining machen wir eh schon. Zwar als Hobby, aber auf höherem Niveau und er ist sehr gut. Nützt bei Enten aber Null.
    Ich weiss echt nicht weiter.

    Wie oben schon gesagt: in diesen Fällen arbeite ich gerne und erfolgreich über (Ersatz-)bewegung und Management. Was Du beschreibst ist ein Hund, der die Schwelle der Selbstkontrolle schon lange überschritten hat. Bleib weiter weg und nimm Dir als erstes Trainingsziel vor, herauszufinden, wo er noch ansprechbar ist. Gleichzeitig würde ich in (für diesen Hund) reizarmen Umgebungen für den Hund sehr hochwertige Bewegungsspiele üben. Auch da ist Selbstbeherrschung oberstes Ziel, die aber, wenn er sie tatsächlich behält, so hochwertig wie möglich belohnt wird. Das muss nicht immer Futter sein. Reizangel, Zieh- und Zerrspiele, etc. bieten sich hier auch an, wobei manche Hunde nach viel Selbstkontrolle (was ja häufig mit dem Nicht-Ausleben eines Bewegungstriebes einher geht) gerade auch einfaches, freudiges Miteinanderrennen als sehr belohnend empfinden.

    Leider wirkt der Clicker nicht mehr so gut, er überhört ihn manchmal. Muss ich ihn neu aufladen und wenn ja wie?

    Nein, Du musst ihn nicht 'neu aufladen', sondern ganz einfach hochwertiger belohnen. Reagiert der Hund nicht (mehr) auf den Clicker zeigt Dir das, dass Dein Hund die Belohnung, die Du ihm bietest, als weniger lohnenswert betrachtet als das, was sich da um ihn herum als Alternativprogramm anbietet.

    Anstatt Dir jetzt eine Sammlung von Clickern zuzulegen, weil die alten 'aufgebraucht' sind, überlege Dir, wie Du den Hund besser belohnen kannst.

    Die folgenden Fragen musst Du nicht mir beantworten, sondern sie sollen Dir als Denkansatz helfen:

    - Hast Du jedes Mal wenn Du geclickt hast, auch wirklich belohnt?

    - Hast Du sorgfältig das geclickt was Du wolltest oder eher wahllos und zu häufig damit hantiert als Du gemerkt hast, dass der Clicker 'funktioniert'?

    - Hast Du den Hund erzogen oder hat der Hund das Spiel irgendwann umgedreht weil Du zu vorhersehbar in Deiner Clickerei warst?

    - Hast Du den Clicker - bewusst oder unbewusst - als Signal/Kommando missbraucht anstatt damit wirklich nur ein Verhalten zu verstärken?

    Letzeres passiert gerne und es dann wird plötzlich geclickt um den Hund abzurufen oder damit er einen ansieht. Das funktioniert die ersten Male hervorragend, schwächt sich dann aber ab und der Clicker wird zum Befehl anstatt der Marker für eine tolle Belohnung zu versprechen.

    Ja, ich habe heute morgen gesehen, dass sie bei ER Parki auf schreiben, dass man das alte Geschirr vermessen soll.
    Das könnte ich natürlich tun.

    Kannst Du selber nähen? Oder kennst Du vielleicht jemanden im Umfeld, der es könnte? Dann wäre es wohl das Einfachste, wenn Du das Geschirr als Modell gleich mitgeben könntest, damit es 1:1 nachgeschneidert werden kann.

    Könntest Du evtl. noch ein Foto des neuen Geschirrs einstellen - oder ist Dir, vielleicht verständlicherweise - die Lust dazu vergangen? :smile:

    Ich habe bisher erlebt, dass Hunde, die ein sehr hohes Maß an Gefühl und Dosierung für Druck hatten, Ziegen sehr gut arbeiten konnten.
    Ich finde Ziegen toll, weil sie meist absolut fair sind, wenn der Hund seine Arbeit kann.

    Oh, ich liebe Ziegen, so ist das nicht! ;)

    Ja, so wie Du es formulierst, gefällt es mir sehr gut. Ziegen lassen sich nicht 'einfach' so herumschubsen, sie wollen eher gebeten werden und stellen die Situation schneller einmal in Frage. Rein mit Druck und Härte erreicht man bei Ziegen tatsächlich nichts, entweder wehren sie oder entziehen sich dann der Situation. Das Durchschnittsschaf verzeiht sicher mehr als die Durchschnittsziege.

    Der DSH polarisiert, aber auf beide Seiten. Das erlebe ich sogar mit meinem übergrossen, schlappohrigen (!) DSH-HSH Mix. Während das eine Extrem geradezu panisch reagiert, möglichst umdreht oder sich gar versteckt, hängt sich ihm das andere Extrem mit 'Oh, ein DSH! So einen hatte ich/mein Vater/Grossvater/Onkel/Nachbar auch einmal...!' um den Hals, worauf ich dann geduldig der jeweils folgenden, begeisterten Geschichte lausche.

    Hier gibt es eine 'Spaziergänger-Gruppe', in der sich sämtliche Tutnix-und-Kümmertsichumnix-Besitzer zusammenfinden und ihre Hunde regelmässig (zu zwanzigst und zu dreissigst) miteinander 'rennen' und 'spielen' lassen. Stress pur für sämtliche tierischen Beteiligten. Interessant sind aber die drei bis vier DSH, die jeweils mitlaufen und in dem Chaos tatsächlich gemeinsam dafür sorgen, dass keiner allzu heftig unter die Räder kommt. Sie mobben nicht generell mit, sondern haben ihre Aufgabe im 'Mobben von Mobbern' gefunden, ohne dabei zu übertreiben - schliesslich gibt es in so einer Gruppe ja mehr als genug Arbeit für sie. Die DSH haben da also tatsächlich ihre Nische gefunden und es ist faszinierend, sie dabei zu beobachten. Sie sind dabei unbedingt fair, aber sehr klar und für das, was da abgeht wirklich geduldig und anständig.

    In ihrer Klarheit wirken DSH auf viele Leute schnell 'böse' - so ein Verhalten ist man sich bei der Flut an 'netten' Retrievern einfach nicht mehr gewöhnt. Ausserdem hat doch jeder noch irgendeine nette Story von irgendeinem 'aggressiven' DSH, mit dem er oder irgendein nahes Familienmitglied seine schlechten Erfahrungen gemacht hat.

    Und: es gibt sie nach wie vor noch, die DSH-Besitzer (und Besitzerinnen!), die ihre Hunde als lebendige Penisverlängerung betrachten.

    Das ist allerdings alles nichts festes, sondern steht einfach nur im Raum. Auch ist nicht wirklich sicher ob dann doch eher Schaf oder Ziege oder sogar Beides.

    Ziegen lassen sich in vielen Fällen nicht so gut oder teilweise auch gar nicht hüten wie Schafe. Sie sind - im Normalfall - eigenständiger und wehren, bzw. stellen sich schneller als das Durchschnittsschaf. Der grosse Vorteil an Schafen ist, dass sie im Notfall wenn immer möglich ihr Heil in der Herde suchen. Ziegen versprengen sich schnell einmal, wenn der 'Herdentrick' nicht funktioniert. Es ist nicht so, dass es gar nicht funktionieren könnte, aber Ziegen brauchen normalerweise einen 'härteren' Hund, der sich auch in einer Konfrontation gut durchzusetzen weiss.

    Ist es sinnvoll bei so ungenauen "Zukunftsplänen" seinen Hund auf die Arbeit "scharf" zu machen, sprich auszubilden? Krabats Vollgeschwister arbeiten an Schafen und soweit ich das mitbekomme auch wirklich sehr zuverlässig.
    Allerdings ist das nicht so unbedingt mein Ziel um den Hund auszulasten ihn auf Fluchttiere loszulassen

    Das kommt sehr darauf an, wie trainiert wird. Wenn ein Hund grundsätzlich schon wenig Erziehung genossen hat und ab und an mal wild auf irgendwelche armen Schafe losgelassen wird, ja, dann machst Du den Hund 'scharf' und man könnte durchaus von Tierquälerei den Schafen gegenüber sprechen. Solche Szenen habe ich traurigerweise schon öfters an 'Eignungstests' erlebt. Geht die Ausbildung allerdings langsam, kontrolliert und (Hund, Mensch und Schaf gegenüber) respektvoll vonstatten, spricht nichts dagegen. Der Hund soll in einer guten Ausbildung eben weder 'scharf' gemacht noch angefixt werden: wenn er die nötigen Anlagen hat, trägt er das 'Können' sowieso schon in sich. Die Ausbildung zeigt ihm dann nur, wie er sich dieses zu Nutze machen kann. Dabei sind Kontrolle, sprich möglichst bombensicheres 'Platz' auch auf Distanz und ein zuverlässiger Rückruf aus allen möglichen und unmöglichen Situationen sowie eine gute, vertrauensvolle Beziehung zum Hundeführer im Grunde genommen die wichtigste Basis.

    Auch hier ist es wie überall: der Hund mit den besten Anlagen kann durch falsches Training versaut werden, während es auch ein mittelmässiger Hund bei einem hervorragenden Trainer zum einsatzfähigen Gebrauchshund schaffen kann. Die Frage ist halt auch, ob Du den Hund 'nur' an Deinen eigenen Tieren einsetzen oder auch an Wettbewerben teilnehmen möchtest. Hierzulande wird ein Unterschied zwischen 'Farm Dogs' und 'Trial Dogs' gemacht.

    Eine weitere Ressource könnte auch durchaus das Kind sein - einfach 'nur' als Mensch, aber auch als 'das Wesen ist meinen Menschen wichtig' oder 'da fällt öfter mal was ab'. Und gerade da wird es dann richtig schwierig und wahrscheinlich auch gefährlich wenn das Kind selbstständiger wird.