Beiträge von AnnetteV

    Naja, die exotische Fleischsorte Pferd füllt ja nun meine Truhe, den einen Monatsvorrat werde ich ihm wohl gekocht weiterhin geben in der Hoffnung, dass das Erbrechen wirklich eher eine Umstellungssache war. Ich vermute auch, dass er instinktiv kein rohes Fleisch ist, weil er es gekocht einfach besser verträgt und vermutlich hat er dann doch das ein oder andere Stück roh erwischt.

    Selbst wenn es unter Umständen gerade das Fleisch ist, das er an diesem Futter nicht verträgt?

    Morgen koche ich nochmal ne Wochenration Süßkartoffel. Die verträgt er nämlich super. Kein Erbrechen danach. Und es schmeckt ihm komischerweise 3x besser als Fleisch.

    Das klingt für mich ja schon einmal sehr vielsagend... Wenn der Hund also tatsächlich nur Süsskartoffeln und Pferd bekommen hat und die Süsskartoffeln aber mit Sicherheit gut verträgt und dazu noch besser mag, dann kann es doch eigentlich nur das Fleisch sein, das er nicht verträgt? Das mag für einige 'Hardcore-'Barfer schwer zu verstehen sein, aber wie gesagt, wir haben gerade bei Unverträglichkeiten keine guten Erfahrungen mit zu viel oder dem 'falschen' Fleisch gemacht. Wenn der Hund es nicht verträgt, helfen auch kleine Mengen nicht und sein Gedärm 'gewöhnt' sich auch nicht wirklich daran. Meine Priorität in Deiner Situation wäre es jetzt, herauszufinden, was der Hund tatsächlich verträgt und erst dann weiter zu schauen. Es empfiehlt sich bei solchen Hunden deshalb nicht, sofort grosse Mengen von irgend einer Fleischquelle zu kaufen - könnte ja sein, dass der Hund sie gar nicht verträgt.

    Ich hätte allerdings gedacht, dass so ein Juckreiz deutlich schneller weggeht..

    Das kann nur geschehen, wenn man den Auslöser dafür beseitigt. Falls es wirklich das Pferd ist, das der Hund (unter anderem oder in dieser Menge) nicht verträgt, wird der Juckreiz nicht weggehen, wenn Du es ihm weiterhin fütterst.

    Ob das Fleisch eine gute Qualität hat kann ich nicht wirklich beurteilen. Es sind einige Stücke drin, die etwas fester sind. In roher Form ist es geruchlos, gekocht stinkt es furchtbar, aber da bin ich auch eher empfindlich.

    Die Qualität des Fleisches - solange es noch frisch ist - ist fast sekundär. Fürs Kochen habe ich mir angewöhnt, bei stark riechendem Fleisch mit Kräutern zu hantieren, das hilft ungemein. Das habe ich von @Audrey II gelernt, deren grossartiger 'Pottkieker'-Thread Dir vielleicht auch helfen könnte.

    >Ich brauche nochmal eure Hilfe. Ich bin kurz davor das Experiment Barf und Ausschlussdiät abzubrechen. Wir haben mit Pferd und Süßkartoffel bisher 0 Besserung nach ner knappen Woche. Es wird sogar eher schlechter und seit heute erbricht er das Fleisch nach ca. 1-2 Stunden.

    Was meint ihr - was soll ich tun? Ich hab die Truhe voll Pferdefleisch, was er sehr widerwillig frisst und mir durch die halbe Wohnung verteilt und nun auch noch wieder ausko...

    Soll ich einfach mal irgendwelches Nassfutter kaufen? Bisher kennt er ja nur Trockenfutter. Vielleicht ist es doch ,,nur" ne Hausstauballergie? Ich hab das Gefühl wir bewirken mit dem Futter rein garkeine Veränderung. Durchfall hat er nun seit 2 Tagen im übrigen auch..

    Weil ich mehrere ähnliche Erfahrungen mit Ausschlussdiät 'nach Lehrbuch' gemacht habe, gibts bei unseren Problemfällen erst mal drei oder vier Tage lang nur entweder gekochten Reis oder Kartoffeln (vorausgesetzt, das vertragen sie) um die Verdauung zu stablisieren. Davon kriegt, wenn die Kandidaten es vertragen, keiner gleich einen Mangel und man sieht, ob diese einzelne Komponente als Basis für die Suche nach einem geeigneten Futter überhaupt taugen könnte.

    Wird das vertragen, fügen wir langsam einzelne (gekochte, weil verträglichere) Fleischquellen dazu - wobei ich persönlich keinen Sinn in der aktuell so beworbenen Fleischmast von Hunden sehe: Hunde sind keine Katzen. Zeigen sich wieder Symptome, gehen wir zurück auf Null - sprich, es gibt einen oder zwei Tage wieder die 'Basis', bis sich das Gedärm wieder beruhigt hat und dann werden weitere Versuche gestartet. Beim Ausprobieren weiche ich auch nicht auf irgendwelche merkwürdigen und exotischen Fleischsorten aus, sondern versuche das zu bieten, was lokal und möglichst artgerecht produziert wird - wobei auch das natürlich eine persönliche Vorliebe ist. Das hat allerdings durchaus den Vorteil, dass wir wissen, woher das Futter kommt, dass wir es jederzeit weiter und inderselben Qualität beziehen können und ausserdem kostet es nicht die Welt.

    Wurde eine oder mehrere Fleischquellen gefunden, gehts weiter mit Früchten und Gemüse, aber immer erst, wenn das Gedärm stabil ist. Genauso verfahren wir mit irgendwelchen Zusätzen. Wichtig ist, dass der Hund wirklich nichts anderes bekommt, als das, was bereits gut vertragen wurde.

    Damit fahren wir ziemlich gut, lassen aber bei Hunden, die Probleme mit dem Futter haben, immer wieder einen Tierarzt darüber schauen, damit wir nicht doch etwas übersehen. So eine 'alternative' Ausschlussdiät dauert in der Regel auch weniger lange und wir machen jedenfalls die Erfahrung, dass wir zu schnelleren Resultaten kommen als das bisher bei einigen 'konventionellen' Ausschlussdiäten 'nach Lehrbuch' der Fall gewesen ist.

    Ich muss @RafiLe1985 insofern Recht geben, dass man Hunden durchaus auch Impulskontrolle beibringen kann (und sollte), wenn läufige Hündinnen in der Nähe sind. Der Vergleich mit dem Jagdtrieb ist da gar nicht so verkehrt. Einen Hund, den man in dieser Situation einfach 'machen' und 'geniessen' lässt, setzt man völlig unnötigem Stress aus. Das wird das Problem nicht verbessern, sondern eher noch verschlimmern. Man kann die 'schlimme' Junghundephase einfach aussitzen und hoffen, dass es besser wird, oder eben konkret an Gehorsam und der Ansprechbarkeit arbeiten. Oder, und auch das verstehe ich voll und ganz, man kastriert.

    Eine gewisse Hypersexualität, bzw. gesteigerter Fortpflanzungstrieb und relative Indifferenz in der Partnerwahl (sprich, 'ich nehm alles, was bei eineinhalb nicht auf den Bäumen ist') sind übrigens auch Merkmale der Domestizierung, völlig egal also ob wir von Staffordshire Bullterriern oder Labradoren sprechen.

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    Ich möchte niemandem nichts madig machen. Einer Französischen Bulldogge - egal wie 'beschwerdelos', 'fit', gesund und 'freiatmend' das Tier sein mag - einen Hunderucksack zumuten zu wollen, wäre allerdings jetzt nicht meine allererste Überlegung, wenn ich mit so einem Hund eine Wanderung unternehmen wollte. Dabei sind noch nicht einmal die fehlende Nase und der durch die grosse Fläche des Rucksacks erschwerte Wärmeaustausch die einzigen Gründe. Dem gesamten Rücken sowie der steilen Hinterhand macht man mit dem zusätzlichem Gewicht wohl auch eher keinen Gefallen.

    Bei Dir wollte ich Hund sein: immer dabei und jeden Tag ein neues Abenteuer.

    Schreit, wie von anderen bereits gesagt, nach einem Terrier (Jack Russell, vor allen anderen): hart im Nehmen, kleiner Hund, viel Persönlichkeit, pflegeleicht und für jeden Mist zu haben. Wer ausserdem seinen Hund in eine (kleine) Transportbox stecken kann, kommt auf Reisen seltener in Verlegenheit als jemand, der einen grösseren Hund hält. Ausserdem lässt sich der Hund so auch gut und schnell sichern und 'verstauen', wenn das einmal nötig sein sollte.

    Bei Airlines gilt es abzuklären, ob und wie der Hund mit darf und wie die Reisebestimmungen für Hunde in den zu bereisenden Ländern aussehen. Bekannte von mir reisen durch die halbe Welt mit ihrem Rudel (5kg bis zu 30kg Hunde) und das geht - wenn man bereit ist, das nötige Kleingeld zu bezahlen - problemlos.

    Jagen oder stiften gehen wird jeder Hund, der nicht ausreichend gesichert, erzogen und/oder beaufsichtigt wird.

    Das ist die Krux bei vielen nationalen Rassen, die in ihrem Heimatland eine ganz klare Aufgabe haben und über diese selektiert und gesunderhalten werden und dann den Ruf den gesunden robusten Hundes haben. In anderen Ländern in denen dieser Selektionsdruck wegfällt (oder sich deutlich abschwächt) sieht es dann sehr schnell ganz anders aus.

    Ja, da sind wir uns einig. Wenn der Patterdale nun plötzlich zum 'unverbrauchten' Terrier wird, geht er auf dem Kontinent bald den Weg des Jack Russells: in England bis vor Kurzem nach wie vor als Kaninchen- und Rattenfänger eingesetzt und vom Kennel Club nicht anerkannt (wobei sich das jetzt wohl ändern wird), auf dem Kontinent aber schon länger FCI registriert und kaum noch mehr als viele andere der 'war in der Vergangenheit mal ein guter Gebrauchshund' - Rassen.

    Wenn ich zu Patterdales eine Empfehlung abgeben müsste, wäre es tatsächlich, sich einen Hund aus England zu holen.

    Gibt es tatsächlich bei diesen "Gebrauchshunden" keine Züchter die Wert auf langfristige Gesundheit legen und nur auf Brauchbarkeit selektieren?

    Wenn wir 'Gebrauch' als 'tauglich in und um den Hof als wie die Jagd' definieren und nicht als 'der holt im Sport Pokale', dann kenne ich hier das fast aussschliesslich so. Das gilt für Jagd- genauso wie für Hütehunde. Das bedeutet nun allerdings nicht, dass ich das unbedingt für gut befinde. 'Brauchbar' ist aber eben nur ein relativ gesunder Hund. Was krank ist, kommt weg und kriegt erst gar nicht die Chance, sich zu vermehren.

    Langfristige Gesundheit garantierst Du einer Rasse vor allem dann, wenn Du den Genpool möglichst heterozygot hältst, nicht auf Linie züchtest und die Tiere über Gebrauchstauglichkeit auswählst und nicht über 'Schönheit'.

    Wie bereits erwähnt, ich komme aus einer Hundefamilie. Mali, Herder, Schäfer und x-er und ab und an auch Eindhoven und KNPV. Die Hunde sind alle durchgeknallt und haben 20 Kilo mehr.

    Ja, ich bin durchgeknallte Hunde gewohnt und Ja, ich mag Arschhunde.

    Dann könntest du mit einem Patterdale durchaus Spass haben.

    Patterdales sind durchaus das, was ich unter kernig verstehe und definitiv mit dem Deutschen Jagdterrier zu vergleichen. Es sind Hunde, die für die Jagd gezüchtet werden - wer nicht taugt, wird entsorgt und landet mit etwas Glück wenigstens noch in einer Familie. Die Hunde sind 'keen' - so etwas wie 'eifrig, verwegen, kühn' - bei was auch immer sie tun. Sie sind dennoch relativ führig - in etwa wie die arbeitenden Jack Russells. Durchgeknallt kommt dem Patterdale sicher durchaus entgegen. Ich bin versucht ihn als 'Malinois in Terrierform' zu bezeichnen: unberechenbar und eine Katastrophe in den falschen Händen, unauffällig, selbstbewusst und grossartige Arbeiter wenn jemand weiss, was er tut.

    Hier in Nordengland sind Patterdales übrigens fast an der Tagesordnung. Diese strikte Trennung zwischen 'nur in Jägerhand' und 'niemals in Familien', etc. scheint mir eine deutsche Macke zu sein: hier werden die Tiere durchaus auch als in Nichtjägerfamilien gehalten - wobei hier auch keiner gleich Zeter und Mordio schreit wenn der Hund nicht erzogen ist. Aber keiner, der bei Trost ist, wird sich den Patterdale als einfachen und unkomplizierten Familienhund zulegen. Diese Hunde brauchen eine Aufgabe, müssen beissen, rennen, zerstören, laut sein, sich bewegen - leben - dürfen. Dann sind sie tatsächlich erstaunlich ausgeglichen, verträglich und freundlich.

    Dadurch, dass sie hier im Ursprungsland noch arbeiten und rein dafür gezüchtet werden, sind sie relativ uneinheitlich. Aber auch diese Rasse wird zerstört werden, sobald ein Standard für sie ausgearbeitet wird, die Tiere auf Linie gezüchtet und nur noch nach ihren 'Leistungen' und ihrem Aussehen im Schauring beurteilt werden.