Umarmen und Festhalten, bzw. Fixieren um Trost zu spenden ist zwar etwas sehr Menschliches und Äffisches, bzw. findet sich im Verhaltensrepertoire von Primaten, kann manchen Hunden bei Panikzuständen aber auch helfen. Ansätze dazu gibt es diverse, bekannt sind sicher Linda Tellington Jones' Körperbandage und neuerdings das Thundershirt und Thundercap (welche sich aber gut auch selbst herstellen lassen). Die Idee dahinter ist, dass das Tier sich 'selber' wieder spürt, bzw. der Reiz gemildert wird. Manchen Hunden hilft das in solchen Situationen sehr, anderen hingegen überhaupt nicht, da muss man ausprobieren. Wichtig ist allerdings, dass man sich dem Hund in keinem Fall aufdrängt. Dass Angst vor Gewittern und Lärm im Alter übrigens stärker werden ist nichts Neues und beschränkt sich nicht nur auf Angsthunde.
Vielleicht hilft es Deiner Hündin auch, wenn Du sie umarmst und einfach bei ihr bist. Eine weitere Möglichkeit könnte ein Ohrenschutz sein. Die Sache mit dem Bestätigen der Angst wurde ja schon diskutiert hier: man weiss mittlerweile, dass das so nicht stimmt. Im Übrigen halte ich es für müssig, bei einem siebenjährigen Hund darüber zu spekulieren, welch gute oder schlechte Aufzuchtbedingungen er hatte. Die können wir sowieso nicht mehr beeinflussen. Darüber, wie es in Zukunft laufen soll, haben wir einen grösseren Einfluss. Richten wir den Fokus also lieber nach vorne, anstatt ewig einer verlorenen idealen Welpenzeit nachzutrauern.
Wenn Angst zum Dauerzustand wird - und darüber bin ich mir bei Deiner Beschreibung noch nicht ganz im Klaren - muss womöglich auch von ärztlicher Seite gehandelt werden. Hier gibt es die Lösung, den Hund zumindest für eine Zeit lang dauerhaft unter Medikation zu stellen, damit Körper und Seele sich zumindest etwas entspannen und ein vernünftiges Training stattfinden kann. Dazu können Dir Tierärzte mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie mehr sagen.