Beiträge von AnnetteV

    Was mich an der ganzen Geschichte unheimlich stört, Flint soll das A-Diplom in der Wasserarbeit haben. Dazu gehört mehr als guter Grundgehorsam. Abgelegt hat er das Diplom 2012, was ist also mit dem Rüden in den vergangenen Jahren passiert, daß er sich so aufführt?


    Ebenso Betty. Die Hündin soll 2014 den VDH-Hundeführerschein bestanden haben. Auch hier ist nun 2 Jahre später nichts mehr davon zu merken.

    Das passt alles nicht so recht zusammen. Ich habe mittlerweile arge Zweifel, ob das alles so stimmt, was uns da vorgeführt wird.

    Danke für Deinen Beitrag, @Quebec. Vielleicht noch zu dem, was oben steht: da muss noch nicht einmal so viel an der Geschichte nicht stimmen. Kann sein, dass der Rüde das Diplom mit jemand anderem abgelegt hat. Kann sein, dass er erst vor Kurzem so massiv seine Kräfte einsetzt. Nicht jeder Hund, der auf dem Platz funktioniert, läuft auch im Alltag problemlos mit. Aber was kann der Durchschnittszuschauer von so einer Sendung denn schon mit einer Wasserarbeitsausbildung anfangen? Und wie man sieht, ist auch das DF nicht gerade ein Gradmesser an Exzellenz, wenns schon nur um simple Internetrecherchen geht, auch wenn man sich nur allzu gerne so aufführt.

    Wer zugehört hat und nicht mal eben mit Pauschalverurteilungen um sich schmeisst, der hat auch Rütters Rüge nicht überhört, sie sei hundeplatzgeschädigt, als sie im Training die Hand nach hinten zog. Insofern glaube ich gerne, dass die Hunde - ja, beide - auf dem Hundeplatz, bzw. am Wasser gehorchen, im Park aber eben nicht. So wie sie auftrat, erschien sie mir nun wirklich nicht als Hundeneuling. Aber vielleicht ist es ja gerade das, was die Gemüter so erhitzt, nämlich dass jemand ein Problem haben kann, auch wenn er eigentlich schon Erfahrung hat, wer weiss.

    Also ich merke auch, dass ich da ein bisschen glucke und es nicht so gerne sehe, wenn mein Hund bei jemand anderem besser "funktioniert" als bei mir. Deswegen frage ich ja nach, weil das Emotionale doch manchmal das Objektive überwiegt.

    Das ist das Eine.


    Und genau wegen seinen Macken bin ich ja eigentlich in der Hundeschule, also vor allem wegen dem Anpöbeln von anderen Hunden.

    Das...


    Mich kotzt es ein wenig an, dass die Hundetrainerin immer meint, bei ihr und allen anderen zeigt mein Hund seine Probleme nicht, weil die von den Problemen nichts wissen und daher entspannter und ruhiger in die Situation gehen, es also quasi nur an mir liegt und ich nur entspannter werden muss.

    ... und das etwas anderes. Dass man in einem Verein nicht immer nur an den eigenen Problemen arbeiten kann, versteht sich von selbst. Aber wenn Du Dich da nicht wohl fühlst und es im Prinzip um etwas ganz anderes geht, nämlich dass Du den Eindruck hast, nicht ernst genommen zu werden, ist ein Hundetausch doppelt und dreifach unsinnig. Ein Hundetausch soll das Selbstvertrauen und die Kompetenz der Hunde und der Hundehalter stärken und ihnen keinen Knacks beibringen.

    Vielleicht - das können wir alle hier nicht beurteilen - hat die Trainerin mit ihrer Einschätzung vielleicht noch nicht einmal so unrecht, aber ich denke, das ist der denkbar unglücklichste Weg, Dir das beibringen zu wollen. Ich würde mir an Deiner Stelle überlegen, was an der momentanen Situation der Lerngewinn für Dich und Deinen Hund an diesen Übungen ist. Vielleicht - und das wäre sicher die beste Variante - hilft Dir auch ein Gespräch mit der Trainerin, in dem Du ihr sagst, dass Du Dich vorgeführt und unwohl fühlst. Vielleicht möchtest Du in Zukunft auch auf die Tauscherei verzichten? Von der Reaktion der Trainerin und ihren Alternativvorschlägen würde ich dann meine weitere Vorgehensweise abhängig machen.

    Ausserdem scheint so ein Hundetausch bei Euch häufiger vorzukommen? Ich mache das höchstens Mal als ganz spezielle Übung und im oben erwähnten Rahmen und den genannten Voraussetzungen. Natürlich kann man das auch häufiger machen, dann würde ich aber wohl explizit eine entsprechende Gruppe bilden, in der das alle auch wirklich können und wollen - die Hunde eingeschlossen. (Die nennen wir dann 'Die Hunde-Swinger' oder so...)

    Hallo zebrahead!

    Für mich wäre der Fall klar: ich würde den vierjährigen Hund nehmen. Wenn Du mit dem Hund keine Titel im Sport anstrebst und er als Welpe nicht gerade vernachlässigt oder misshandelt wurde und irgendwelche schwerwiegenden Probleme mit sich bringt, werdet ihr sicher sehr glücklich miteinander.

    Ich persönlich muss jetzt nicht unbedingt Welpen haben und kann gut auf die Kau- und Milchzähnephase, die Erziehung zur Stubenreinheit und so weiter verzichten. Viele empfinden aber eben die Tatsache, dass der Hund von ganz klein bis ganz alt sein ganzes Leben bei einem verbringt, als sehr erfüllend und schön. Man hört oft, dass Menschen sich den eigenen Hund von Anfang an selbst erziehen wollen. Aber erziehen muss man immer, egal ob man sich einen Welpen oder einen älteren Hund holt. Hunde sind auch als ältere Tiere unglaublich flexibel und anpassungsfähig und lassen sich, gerade wenn sie nichts Schlimmes erlebt haben, auch sehr gut auf neue Besitzer ein. Dass das aber eine Weile dauern kann, ist selbstverständlich. Das ist beim Welpen allerdings auch nicht anders.

    Ich konnte noch nie feststellen, dass Hunde, die nicht von Anfang an bei ihren Besitzern aufgewachsen sind, eine weniger starke Beziehung oder Bindung aufgebaut hätten. Wenn es mit später adoptierten Hunden, die keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, nicht funktioniert, sind viel häufiger unvereinbare Persönlichkeiten zwischen Hund und Halter und/oder mangelnde Erziehung oder Überforderung des neuen Besitzers die Ursache und nicht, dass der Hund nicht bereits als Welpe geholt wurde.

    Welpen lernen sicher einfacher und schneller und sind in der Mehrheit sicher eher bemüht, Anschluss zu finden und zu halten. Andererseits haben sie aber auch noch keine gesetzte Persönlichkeit, wachsen und verändern sich stetig. Ein Welpe ist unter anderem wegen der verschiedenen Prägungsphasen noch leichter 'formbar' als ein erwachsener Hund, obwohl man auch da als Durchschnittshundehalter oft wohl nicht ganz so viel in der Hand hat, wie man vielleicht glauben könnte. Erwachsene Hunde haben schneller eine längere Aufmerksamkeitsspanne, sie verändern sich im Typ nicht mehr so, wie Welpen das können. Lernen kann man ausserdem - auch als erwachsener Hund - lernen.

    Wenn Dir der vierjährige Hund also zusagt, nimm den. Du musst schliesslich mit ihm auskommen, nicht die Verwandtschaft.

    Hundetausch gibts bei mir auch ab und an - wobei ich das nur in Mensch-und-Hund-Gruppen mache, die sich lange und gut kennen, in sich harmonieren und die Teilnehmer einander vertrauen.

    Ich finde die Übung gut und sinnvoll und erziehe auch meine eigenen Hunde ganz bewusst dahingehend, dass sie sich von Fremden führen lassen. Ich halte nichts von dieser (oft gegenseitigen) psychischen Abhängigkeit zwischen Hund und Halter, so dass kein Blatt Papier mehr dazwischen passt und ein Leben ohne den anderen unvorstellbar bis unmöglich wird. Bei anderen scheint das aber (nicht nur in der Beziehung mit dem Hund) aber implizites oder gar explizites Lebens- und Erziehungsziel. Meins wärs nicht.

    Mensch und Hund können von dieser Übung - wenn richtig durchgeführt - sehr viel lernen. Aber jeder sollte im Vornherein wissen, dass er nur mitmachen soll, wenn er das will (das gilt im Übrigen für alle meine Trainingseinheiten im Familien- und 'Spass'-Bereich) und die Aufgabe auch seinem Hund zutraut. Als Trainer ist es meine Aufgabe, einen Raum zu schaffen, in dem sich die Teilnehmer so wohl fühlen, dass sie sich trauen, 'nein' zu sagen und ihre Bedenken zu äussern, wenn sie das für nötig halten. Gruppenzwang versuche ich in derartigen Situationen möglichst klein zu halten. Ganz vermeiden lässt er sich wohl nicht. Wir sind alle freiwillig da - wer nicht mitmachen will, sucht sich eben eine andere, eigene Aufgabe, an der er in der Zwischenzeit mit seinem Hund arbeiten kann. Ohne Ausgrenzung und gehobene Augenbrauen. Vieles kann, wenig muss.

    Es gibt auch immer wieder Halter, die gerne beim Hundetausch mitmachen, ihre Hunde aber nicht geeignet sind. Auch da finden wir Lösungen. Und selbstverständlich wird keinem einfach mal ein fremder Hund in die Hand gedrückt. Da findet erst eine langsame Annäherung statt. Erst wenn auch der Hund zeigt, dass er durchaus Interesse hätte, mit der fremden Person zu arbeiten - und auch dem Besitzer noch wohl bei der Sache ist - wird getauscht.

    Ich muss aber zugeben, dass dem Halter oft früher die Muffe saust, als dem angeblich so ängstlichen Einmann- und Mamahund, der ohne sein Frauchen nicht kann... Dieses 'Problem' hängt nämlich oft an der anderen Seite der Leine, nicht beim Hund. So mancher 'Einfrauhund' hängt plötzlich mit Begeisterung bei einem ihm (halb-)fremden Menschen an der Leine und macht freudig mit, wenn man ihn nur lässt und Frauchen ihn mal aus ihrer geistigen Umklammerung entlässt. Dennoch: jeder Hundehalter hat ein Recht darauf, dass seine Meinung und Gefühle diesbezüglich respektiert werden.

    Hallo Uschi1!

    Erstmal ist es so, der Hund ist zweimal auf andere los ist. Nicht auf jeden und nicht ständig. Es gibt Begegnungen wo Beide über das Feld jagen ohne das ich in den Ring steigen muss.

    Das klingt im Eingangspost anders. Da scheint von einem völlig unverträglichen Hund die Rede. Hier allerdings sagst Du, dass Dein Hund nicht alle angreift. Wie oft passiert es, dass Dein Hund einen anderen angeht? Und wie oft kommt es zum gemeinsamen Übers-Feld-Jagen? Wenn letzteres geschieht: 'spielen' die Hunde? Oder ist es eher ein einseitiges einer rennt dem anderen nach, überrennt ihn vielleicht manchmal und dann gehts von vorne los? Kannst Du abschätzen, wann es zum Kampf und wann zur Rennerei kommt?

    Wobei man bedenken muss, nie ist Lilly auf andere Hund zu gelaufen. Das kann ich einfach verhindern. Es waren jedes Mal die anderen Hunde.

    Kannst Du denn Deinen Hund auch abrufen, wenn er schon zum anderen Hund hin unterwegs ist? Auch das klang bei der Labradorbegegnung im ersten Post etwas anders.

    Ich verstehe sehr gut, dass ein Training und die Situation schwierig werden, wenn dauernd andere Hund in einen hineinrennen. Trotzdem stehst Du rechtlich auf der falschen Seite wenn Dein Hund einen anderen freilaufenden Hund verletzt. Möglich, dass eine Auseinandersetzung zwischen Hunden bei Euch im Dorf keine grosse Sache ist, es kann für Dich aber sehr teuer werden, wenn Du mal an den falschen gerätst. Nimm deinen Hund bei Begegnungen mit anderen Hunden zumindest an die Leine und trainiere mit ihr, dass sie andere Hunde ignoriert, wenn sie an der Leine ist. Dazu ist das Halten am Halsband kontraproduktiv, denn es stachelt den Hund erst richtig dazu an aggressiv zu werden (er hat dann nämlich keine andere Ausweichmöglichkeit als nach vorne zu gehen). Ziel ist also eine lockere Leine und der Blick zu Dir. Übe, dass der Hund Dich in jeder möglichen und unmöglichen Situation anschaut, bis Du das Kommando auflöst.

    Kommen Hunde auf Dich zu, deren Halter Du sehen kannst, bitte darum, dass der Hund abgerufen wird. Wenn nötig mehrmals. Versuche freilaufenden Hunden, die offensichtlich ausserhalb des Einflusses ihres Menschen stehen, grossräumig auszuweichen oder sie wenn nötig selbst zu vertreiben. Vielleicht hilft Dir der Gedanke dabei, dass Du Deine Hündin gerade vor einer weiteren unangenehmen Situation schützt.

    Dein Hund hat drei Jahre lang die Erfahrung sammeln können, dass er dafür verantwortlich ist, was bei Hundebegegnungen geschieht. Nun musst Du ihm zeigen, dass nicht er, sondern Du die Situation regelst. Darauf hoffen, dass aus Deinem Hund noch plötzlich ein Hundefreund wird, würde ich nicht. Wie bereits angesprochen wurde, kann das (muss aber nicht) mit der Rassekombination Deines Hundes zusammenhängen. Genauso wie die früheren Begegnungen Deinen Hund geprägt haben können (es aber nicht zwingend so gewesen sein muss). Die Vergangenheit oder der Grund für sein Verhalten ist fürs zukünftige Training auch gar nicht sonderlich wichtig. Wichtig ist, dass Dein Hund nicht weiterhin Gefahr läuft, weiterhin schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden zu sammeln. Das kann, wie bereits gesagt, auch durchaus rechtliche Konsequenzen für Dich (und den Hund) haben.


    Auch die Frau Reiterin hätte sich bequemen können, ihr hohes Rost zu verlassen und ihren Hund so "mit zunehmen". Das geht natürlich nicht. Erst wenn die Hunde aneinander raten, muß kontrolliert werden, ob noch alles dran ist. Dann mit der Aussage, immer trifft es (Name vergessen) ihren Hund. Der eh so krank ist und erst vergangene Woche gebissen. So, so. Aber wenn er krank ist, warum dann ohne Leine und weit weg vom Besitzer?

    Da hast Du sicher Recht. Einerseits. Andererseits war es Dein Hund, der den freilaufenden angegriffen hat, nicht umgekehrt. Die gleiche Frage könnte man nämlich Dir stellen: wenn der Hund innerhalb von einem Monat zwei Hunde angreift - weshalb war der dann ohne Leine und weit weg (genug, dass er angreifen konnte) vom Besitzer?

    Keine Ahnung, wo Du das mit FCI-Papieren her hast? :ka:
    Weder auf der Seite von Flint noch bei der Züchterin von Betty steht was von VdH oder FCI.
    Sonst ist hier doch immer der Aufschrei groß, wenn man bei solchen "Vermehrern" kauft ...

    Woher ich das habe? Da ich ungern Gerüchte verbreite, prüfe ich meine Aussagen gern einmal nach. Das ist heute dank Internet und etwas Know-How glücklicherweise oft ein geringer Arbeitsaufwand, der es mir Wert ist.

    Ich frag mich ja, wie man in der perfekten DF-Welt denn Hunde züchten sollte? Die Neufundländer sind offenbar angekört, haben FCI Papiere und sind - auch wenn sie viele hier als reissende Bestien zu sehen scheinen - meiner Meinung nach absolut gewöhnliche Hunde, von denen zumindest der Rüde anfangs unerzogen war und gelernt hatte, seine Kraft gegen Menschen einzusetzen.

    Ich sehe bisher kein Argument, das dagegen sprechen würde, mit den Tieren zu züchten. Die Hündin scheint in Zuchtmiete gegangen zu sein und soll - unter FCI-Bedingungen, nehme ich an - da einen Wurf haben. Warum auch nicht? Gibt es - ausser der vielleicht mangelnden Erziehung - an diesem Hund irgend etwas zu bemängeln? Ist er nicht typvoll? Ist er nicht gerade trotz seines mangelnden Gehorsams ein freundlicher Vertreter seiner Rasse? Das, was ich da sah, lässt mich auf nichts anderes schliessen.

    Die Wut, ja der Hass, mit dem hier freizügig geworfen wird, erschrecken mich weitaus mehr als alles, was in der Sendung zu sehen war. Vergleiche mit mittelalterlichen Hexenjagden drängen sich auf. Haben wir derartige Aburteilungen wirklich nötig?

    Gewalttätig... ich finde es immer wieder amüsant wie man aus einer Mücke (einem Schubs mit den Fingerspitzen) einen Elefanten machen kann.
    Mit Gewalt hat das in meinen Augen nichts zu tun.

    Nein, Gewalt ist das wohl nicht und ich stimme Dir im Grossen und Ganzen auch dazu: Schaden wird der Hund davon sicher keinen nehmen, dennoch, dünkt mich, gibt es sicher sinnvollere Methoden, um einem Hund beizubringen, dass sein Verhalten nicht zielführend ist. Ganz besonders wenn das im Fernsehen gezeigt wird. Körperliche Interaktion ist nicht 'Böse', an sich, aber ich lasse mich ungern auf ein körperliches Kräftemessen mit einem Tier ein, weil ich über kurz oder lang da meist den Kürzeren ziehe. Wohin das führen kann, zeigt das Zerrspiel der Dame mit den Neufundländern auf einer etwas anderen Ebene ja eindrücklich.

    Wenn der Welpe nur einen Funken Verstand hat, wird Rütters Korrektur an der Ressourcenverteidigung nichts ausrichten: gehen die eigentlichen Pfleger und späteren Besitzer das Thema nicht ebenfalls an, wird der Welpe seine Erfahrung als einmaligen Ausrutscher eines fremden Menschen abtun und zum bewährten Schema zurück kehren, denn der Welpe hat nicht die geringste Beziehung zu diesem Fremden.

    Mir geht es in solchen Situationen eher darum, dem Hund zu zeigen, dass er mich nicht als Konkurrenz anzusehen braucht und darauf vertrauen darf, dass es jederzeit zu seinem Besten ist, wenn er mich an seine Ressourcen heranlässt. Ich vermeide Machspiele wo immer möglich, denn ich habe keine Lust in jeder neuen Phase wieder mit dem Hund auszufechten, wer jetzt die physische Oberhand hat. Ich zeige ihm lieber, dass ich cleverer bin und normalerweise eine bessere Lösung in petto habe als diejenige, die er sich selbst erarbeiten kann. Die Frage ist halt, wieviel man bereit ist zu managen und ob man lieber agiert oder reagiert. Wenn man weiss, was man tut, ist keine Methode 'besser' oder 'schlechter'.

    Tricksen mag ich nicht, weil das einfach (für mich!) das einfache Reduzieren eines (denkenden) Hundes auf Konditionierung und andressierte Reflexe ist, ergo ist ein Hund, der zwölfundvierzig verschiedene Tricks kann, sicher ein gelehriger Hund, aber nicht zwangsläufig ein wirklich schlauer Hund.

    Intelligenz ist (für mich) eher das Wissen, wie das Leben an sich am besten zu bestreiten ist. Und daran selber zu arbeiten.

    Das basiert auf der Idee, dass Intelligenz etwas Statisches, Fixes, Unveränderliches ist. Intelligenz ist aber - so wie wir sie messen - wandel- und sogar lernbar. Gerade Hunde, die viele Tricks gelernt haben tun sich um ein Vielfaches leichter, weitere neue Dinge zu lernen, einfach weil sie gelernt haben auszuprobieren und zu lernen. Scheinbar sinnlose Tricksereien helfen meinen Hunden einen offenen Geist zu behalten, geistig flexibel zu bleiben und wirklich Wichtiges und Komplexes schneller und langfristiger zu lernen und sich daran zu erinnern. Wer immer nur dumpf die gleiche Routine abspult braucht sein Hirn nicht. Das gilt für Mensch und Hund.

    Ein eher unterdurchschnittlich intelligenter, aber sehr lerngewohnter Hund wird einen hochintelligenten, aber lernungewohnten Hund beim Erlernen eines neuen Tricks in der Geschwindigkeit tendentiell immer noch schlagen - einfach weil der lerngewohnte Hund die Chance hatte, Erfahrungen im Erwerb von neuen Fähigkeiten zu machen. Genau das macht das Messen von Intelligenz ja so schwierig - auch bei Menschen. Auf Intelligenztests kann man sich vorbereiten, für einen Numerus Clausus - Test für einen bestimmten Studiengang, zum Beispiel, kann man lernen.