Beiträge von AnnetteV

    Hallo wiejetztich!

    Ich bin da radikal und unterbinde derartiges Verhalten gnadenlos, weil mir fiepende, rastlose Hunde auf dem Hormontrip selbst gehörig auf den Senkel gehen. Eindrücklich war in dieser Hinsicht ein Rüde, der häufiger und auch mal längere Zeit bei uns war und dann problemlos mit läufigen Hündinnen zusammen leben konnte, bei den Besitzern aber jedes Mal ein Mordstheater veranstaltete, wenn Nachbarshündinnen in die Hitze kamen. Das ist jetzt vielleicht nicht ganz so wattebauschig wie gewohnt, aber bei dieser Thematik ist es mir lieber, den Hund sehr strikt und eng zu führen, als auf die Wirkung von irgendwelchen Pülverchen und Mitteln zu hoffen. Letztere haben bei uns immer genau dann ihre 'Wirkung' entfaltet, wenn die Hündin sowieso mit ihrer Läufigkeit durch war...

    Wer offensichtlich mit den Gerüchen seiner Umwelt nicht umgehen kann, dessen Privilegien werden gekürzt. Nur wer sich benehmen kann, ansprechbar und klar im Kopf bleibt, darf an bestimmten Orten schnüffeln oder überhaupt von der Leine. Ansonsten wird sich auf mich konzentriert und ich gehe keinen Schritt, ohne die ungeteilte Aufmerksamkeit meines Hundes zu haben. Das klingt streng und ist es zweifellos auch (man darf es ruhig auch konsequent nennen), was aber wiederum nicht bedeutet, dass man laut, ärgerlich, grob oder in irgend einer Weise körperlich oder frustriert mit dem Hund werden muss. Es geht auch nicht darum, den Hund zu schikanieren, sondern ihm zu zeigen, dass nur Aufmerksamkeit mir gegenüber und Impulskontrolle ihn zum Ziel - jedem Ziel - bringen. Das kann weiterhin genauso freundlich passieren, wie wenn ich dem Hund einen neuen Trick beibringe oder gerade einen tollen Spaziergang mache. Gewisse Verhaltensweisen bringen Erfolg, andere eben nicht.

    Zuhause wird der Fieper auf seinen Platz verwiesen, (was, wenn er ihn aufsucht, selbstverständlich grosszügig entlöhnt wird) und das Gefiepe abgestellt (das 'Abstellen' wird aber natürlich gewohnt wattebauschig erlernt. Dieses Training ist sehr viel einfacher, wenn der Hund bereits das Kommando 'bellen' und 'hör auf zu bellen' kennt). Aufmerksamkeit und Belohnung kriegt, wer auch hier Impulskontrolle und Ruhe zeigen kann.

    Draussen lasse ich so einen Hund nicht schnüffeln (je extremer das Verhalten ist, desto weniger darf geschnüffelt, geleckt und frei exploriert werden), sondern verschaffe ihm gleichförmige Ausdauerbewegung (meine Variante: das Rad oder Joggen) an der Leine und zwar im Tempo, das ich vorgebe (aber weder zu schnell, noch zu langsam sein darf). Auch da wird nicht geschnüffelt oder seinen eigenen Dingen nachgegangen, sondern einfach möglichst locker nebenher getrabt. Einfach nur 'draussen sein' und den Hund nach seinem eigenen Gutdünken machen zu lassen, reicht nicht, bzw. ist sogar kontraproduktiv, weil es ihm nur das gibt, was er sowieso will: das Schnüffeln seiner Droge.

    Wenn ein Rüde trotz all dieser Massnahmen auch bei der zweiten und dritten Läufigkeit in der Umgebung so neben sich steht, zögere ich nicht länger und lasse kastrieren. Hypersexualität ist einerseits zwar ein typisches Domestikationsmerkmal, kann sich aber eben auch zu einem pathologischen Phänomen entwickeln, wenn ein Individuum keinerlei Kontrolle mehr über sich und die Situation etablieren kann. Da halte ich es für eine Gnade, dem Tier, das wiederholt und vorhersehbar wirklich physisch und psychisch leidet, durch eine Kastration Erleichterung zu verschaffen. Das kann, wie Du ja selbst sehr eindrücklich beschreibst ('von meinem Hund ist gerad enicht mehr viel da'), so weit gehen, dass das ganze 'eigentliche' Wesen des Hundes hinter dem zwanghaften Sexualverhalten verschwindet.

    Ähm wenn es der passende Charakter ist hast du die Diskussion dann seitens des Hundes dann also lieber im Rüpelalter, wo so ein Hund gerne mal 30kg in die Waagschale schmeißt?

    Ist es denn Deiner Meinung nach so, dass man um eine körperliche Auseinandersetzung früher oder später mit dem Hund gar nicht herumkommt?

    Aber man sieht ja wieder, einfachstes Grenzen setzen via Festhalten oder mal Anstubsen ist gleich körperliche Gewalt und man muss alles diplomatisch ausdiskutieren...

    Davon habe ich jetzt nirgends gelesen.

    Und dann heult man im Junghundealter herum, dass ja nichts klappt und Hindilein leider in manchen Momenten aufs Leckerchen scheißt oder irgendeine andere Belohnung und steht dann da mit nem Leinenrambo, einen, der die ganze Einrichtung verwüstet (wobei da ja auch die netten Leute schnell deutlich werden können, son Ledersofa ist einfach zu teuer fürs zigfache Ankauen und mit Leckerlies weglocken...) etc.

    Wer keine Grenzen setzen kann, wird diese weder als Wattebauschwerfer, noch mit Körperkraft kompensieren können. Das hat nun mit der Erziehungsmethode überhaupt nichts zu tun. Ich gebe dir insofern Recht, als dass mich die ganzen 'Hund in der Pubertät'-Diskussionen ebenfalls sehr wundern. So etwas kenne ich ebenfalls nicht und halte viele dieser Schilderungen im Grunde genommen für das Resultat ungenügender Konsequenz oder falschem Training. Aber wie gesagt: das hat nichts mit der Methode an sich zu tun. Konsequent ist nicht der, der mit aller Macht irgend etwas durchsetzt, sondern der, der in erster Linie die Regeln kennt und weiss, wie er sie selbst einhält und dafür sorgen kann, dass andere es auch tun. Das kann sicherlich, muss aber keinesfalls körperlich sein und hat auch nichts mit der politischen Gesinnung an sich zu tun. Da sprechen wir dann über Inhalte. Tyrannen wie Kommunisten können konsequent sein.

    Ihr dürft eure Hunde doch nicht immer für Sachen belohnen, die sie nicht machen dürfen.

    Das ist richtig. Das sollte man nicht tun.

    Denn das sind die Hunde, die am Ende frustriert reagieren und kläffen oder wild werden, wenn Gehorsam eingefordert werden muss. Sowas bedeutet auch Stress für den Hund!

    Wessen Hund keine Frustrationstoleranz lernt, hat sicher ein sehr stressiges Leben, ja. Springt ein Hund aber nicht auf Kommando von der Couch und Frustrationstoleranz haben aber so überhaupt gar nichts miteinander zu tun. Hier geht es rein darum, dem Hund klar zu machen, was man überhaupt will. Impulskontrolle und Frustrationstoleranz lernen Hunde so nicht.

    Ich versteh nicht, warum der Hund ein anderes Kommando (z.B. ins Körbchen) ausführen soll, nur weil ich nicht möchte, dass der Hund auf die Couch geht.

    Muss er auch nicht. Das ist nur eine Möglichkeit. Viele Menschen finden es (meiner Erfahrung nach) nämlich ziemlich schwierig, einen Hund für etwas zu belohnen, was er gerade nicht tut, bzw. alles andere attraktiver zu machen oder sich zu überlegen, was er denn stattdessen tun soll. Damit man das kann, muss nämlich schon ein gewisses Grundverständnis von 'wie und wann belohne ich richtig' vorhanden sein. Wenn das jemand bereits verstanden hat und gut damit umgehen kann, ist eine Kombination mit einer Zweitübung (also im Grunde genommen der Aufbau eines Alternativverhaltens) nicht unbedingt nötig.

    Ich finde solche Alternativverhalten allerdings häufig sehr nützlich, weil ich mir erstens überlegen muss, was ich den stattdessen vom Hund eigentlich möchte und sowohl meine Welt als auch die des Hundes klar strukturiert. (Im Sinne von: 'wenn der Hund sich hinlegen und dösen will, soll er sich in sein Körbchen zurückziehen,' anstatt: 'wenn der Hund sich hinlegen und dösen will, soll er irgend etwas tun, aber nicht auf die Couch.'

    Diese Aussage finde ich ungemein wichtig, denn sonst entstehen Machtkämpfe, bei denen der Hund immer heftiger die Zähne einsetzt und der HH sich - aus wachsendem Ärger und Frust - eventuell doch mehr und mehr zu Gewaltanwendungen hinreißen lässt, auch wenn er "theoretisch" dagegen ist.

    [...]

    Hausleine wurde schon erwähnt

    Eine Hausleine verlagert den körperlichen Konflikt nur so, dass der Mensch am längeren Hebel sitzt, vermeidet ihn aber nicht.

    Zugegeben, das passiert nur relativ selten, aber: clevere Hunde und solche, die es wirklich ernst meinen, kommen so schnell mal auf die Idee, das Ende oder gleich die ganze Länge der Hausleine zu sichern, nachdem sie verstanden haben, dass der Mensch sie mit Hilfe der Leine bewegen kann. Dann hast Du ein richtiges Problem.

    Wie gesagt, ich vermeide derartige Konflikte gern, weil ich meinem Hund weder meine 'Dominanz' über ihn demonstrieren muss, noch mich in irgend einer Konkurrenzsituation mit ihm sehe. Trotzdem herrschen hier sogar relativ viele Regeln, auf deren Einhaltung ich konsequent bestehe und wenn ich ein Kommando gebe, möchte ich, dass es sofort und exakt ausgeführt wird. Dennoch muss ich mich dafür nicht in eine Konkurrenzsituation mit meinen Hunden begeben. Freundliches Training und guter Gehorsam schliessen sich eben nicht aus. Im Gegenteil.

    Es gibt Hunde, die durch diese Methode: Wenn er schon auf der Couch steht, dann wirft man das Leckerlie, damit er wieder herunterspringt, nur lernen, dass sie erst ein bestimmtes Verhalten (in diesem Fall auf die Couch springen) zeigen müssen, um anschließend an ein Leckerlie zu gelangen - das kann auch nach hinten losgehen.

    Du hast sicher Recht, dass es so herauskommen kann und es dann Leute gibt, die dem Hund regelrecht auftrainieren, auf die Couch zu springen. Im Grunde genommen ist das aber ein Trainingsfehler, der sichtbar macht, dass sich das 'Auf das Sofa Springen' für den Hund immer noch (oder sogar jetzt erst recht) zu sehr lohnt und man falsch bestätigt, bzw. anderes wie das 'erst gar nicht auf das Sofa springen' nicht genug attraktiv ist. Ist der Hund nicht mehr auf der Couch, kann man ihn zum Beispiel gut dafür belohnen, dass er eben keine Anstalten mehr macht, aufs Sofa zu springen. Sehr gut funktioniert das, wenn man dem Hund gleich einen eigenen Platz zuweist und ihn dorthin schickt. (bzw. das Dahingehen belohnt anstatt das 'Auf das Sofa Springen').

    Der Hund wird dadurch m.E. fürs Herunterspringen belohnt, wie soll er lernen, dass er erst gar nicht rauf darf auf die Couch?

    Indem ich anderes attraktiver mache als das Liegen auf der Couch - oder eben (im fortgeschrittenen Training) den Hund nur noch belohne, wenn er aufs 'Runter da!' in sein eigenes Körbchen gegangen ist. Das bedingt aber auch einen sauberen Aufbau von 'geh ins Körbchen'. Das sind im Grunde genommen zwei verschiedene Übungen die dann zu einer Verhaltenskette aneinander gefügt werden können.

    Wenn der Hund tatsächlich überhaupt nicht auf die Couch soll, würde ich, solange ich ihn nicht beaufsichtigen kann, sicher stellen, dass er gar keine Gelegenheit erhält, sich da hinzulegen. Kann ich ihn beobachten, würde ich ihn, möglichst bevor er überhaupt springen kann, von da wegrufen. Er soll es sich vor allem nicht auf dem Sofa bequem machen können bevor er herunter gerufen wird.

    Auch das geht freundlich und ohne Körperlichkeit. Nicht, dass diese grundsätzlich schlecht wäre (ganz im Gegenteil, was geht über ein kontrolliertes Raufspiel mit seinem Hund?), aber ich vermeide es wo immer möglich, einen Hund, der zum Familienhund bestimmt ist, die erfolgreiche Erfahrung machen zu lassen, dass er seinen Körper als Waffe gegen mich einsetzen kann.


    Je weniger oft ein Hund dazu kommt falsches Verhalten zu zeigen, desto schneller und leichter lernt er richtiges Verhalten.

    Da sind wir uns ganz und gar einig.

    Und wie konkret soll das sonst laufen? Couch einfach überlassen? Obwohl man das als Besitzer nicht will?

    Ich versuche körperliche Auseinandersetzungen mit Hunden zu vermeiden. Das gilt ganz besonders für solche, die bereits gelernt haben, ihren Körper (dazu gehören auch die Zähne) erfolgreich gegen Menschen einzusetzen. Ich versuche stattdessen mein Gehirn zu benutzen. Im Zweifelsfall bin ich dem Hund körperlich und was die Reaktionsschnelle des Körpereinsatzes betrifft, nämlich meist unterlegen. Intellektuell hingegen bin ich Hunden allerdings überlegen - bei anderen Hundehaltern mag das anders aussehen.

    Wenn ich will, dass mein Hund etwas unterlässt (also zum Beispiel auf die Couch zu springen), vermeide ich in erster Linie, dass es überhaupt passiert (sprich, ich lasse es erst gar nicht dazu kommen, dass er überhaupt auf die Couch springt). Passiert es doch, habe ich am Besten schon vorher bereits ein Kommando etabliert, das dem Hund zeigt, was ich von ihm möchte. Das stellt sicher, dass ich mich erst gar nicht auf einen Zweikampf einlassen und nach dem Hund grapschen muss, so dass er sich wiederum dazu genötigt fühlt, seine Zähne gegen mich einzusetzen.

    Dieses Kommando baue ich in einer ruhigen und freundlichen Atmosphäre auf. Ich werfe einen Keks und sag dem Hund 'geh weg'. Ich kann dem Hund so auch beibringen, den Raum zu verlassen oder eben von der Couch zu springen, indem ich den Keks auf den Boden, ins nächste Zimmer oder den Gang werfe. Der Keks sollte lecker genug sein, dass der Hund ihn auch tatsächlich will. Das übe ich so lange, (erst Keks, dann das Kommando), bis ich darauf 200 Euro wetten würde, dass der Hund bereits auf mein Handzeichen reagiert und tut, was ich möchte. Dann beginne ich, erst das Kommando (inklusive Handzeichen) zu geben und erst dann zu belohnen, wenn der Hund die Couch oder den Raum verlassen hat. Ich belohne die ersten 100 Mal, jedes einzelne Mal in dem der Hund richtig gehandelt hat. Erst dann kann ich anfangen, langsam darüber nachzudenken, nur noch ab und an mal zu belohnen.

    Angel21 wrote:

    Sorry aber mMn kann und vor allem MUSS auch ein Welpe lernen dass es gewissen Regeln gibt..und auch ab und zu mit Frust umgehen lernen.

    Natürlich, das ist sogar sehr wichtig. Aber in dieser Situation ist eine körperliche Auseinandersetzung für die Beziehung mit dem Hund nicht nur unnötig, sondern möglicherweise sogar schädlich. Entweder - und das ist, wie man sicher merkt, nicht mein Weg - ich werde so körperlich, dass der Hund es ein für alle Mal lässt, mich weiterhin anzugehen oder ich bewerte die Situation neutral, ohne das im Übrigen völlig veraltete Dominanzgedöns und überlege mir, wie ich die Situation möglichst konfliktfrei lösen kann. Die Sofasituation ist keine, in welcher der Hund lernen kann, mit Frust umzugehen oder Impulskontrolle zu lernen. Er stellt uns mit seinem Verhalten auch nicht in Frage - er möchte uns lediglich zeigen, dass er auf dem Sofa bleiben und nicht angegrapscht werden will. Und das ist sein gutes Recht. Er zeigt uns, dass wenn wir körperlich werden, er das auch tun wird. Und weil sich das hochschaukeln und in eine regelrechte, gegenseitige 'Ich-bin-körperlicher-als-Du'-Situation verwandeln kann in der man dem Hund erst recht antrainiert, körperlich(er als man selbst) zu sein, vermeide ich solche 'Trainingsmomente'.

    Ich denke, was die Gemüter so erhitzt, ist die Tatsache, dass die Geschichte mit dem was die Dame so von sich gibt, einfach nicht rund wird und sich die Zuschauer auf gut deutsch verarscht fühlen.

    Ne, ne, was ich meine, ist der für mich wirklich erschreckende Hass mit der man diese Frau beschimpft und die Verachtung, die man ihr entgegenbringt. Das ist mir letzte Woche schon aufgefallen und hat nichts damit zu tun, was jetzt auf den letzten Seiten herausgekommen ist. Wer leichtsinnig genug ist, bei solchen Sendungen nicht zu hinterfragen und sich mit seinem Urteil vielleicht etwas zurück zu halten bis Tatsachen geschaffen worden sind, sagt sowieso mehr über sich selbst und seinen Anspruch auf die 'Wahrheit' aus als den Gegenüber, den man zu meinen glaubt. Solche vorschnellen Eilschüsse wird man nicht vermeiden können. Man kann sie aber korrigieren und notfalls auch eingreifen.

    Dass so ein Ton hier akzeptiert wird, ist für mich unverständlich und ich finde das sehr schade, weil es ein unreflektiertes und uninformiertes Draufhauen weiterhin fördert. Mich wundert, dass solche Verunglimpflichungen, die nachweislich falsch sind, weiterhin toleriert werden. Diskutieren und seinen Unmut über eine Situation ausdrücken kann man auch anders.

    Man stelle sich vor, die Besitzerin oder ihre Freunde und Angehörigen läsen hier mit. Wie mag es einem da wohl gehen?

    Hallo AidenHarukaze

    Ich würde bei so einem Verhalten erst einmal auf Schmerzen tippen und den Hund noch einmal beim Tierarzt vorstellen. Falls nötig noch eine zweite Meinung bei einem anderen Tierarzt einholen.

    Euer Hund hat wohl mehr an seiner Unterprägung an die Umwelt, in der er jetzt lebt, zu leiden als an irgendwelchen Versuchen, die mit ihm durchgeführt wurden. Solche Hunde werden nämlich, wie bereits festgestellt wurde, nicht an die Öffentlichkeit abgegeben. Deshalb würde ich ihm so viel Schutz und Sicherheit geben, wie möglich, ohne ihn dabei zu überbehüten. Helft ihm, Vertrauen in diese neue, grosse Welt zu gewinnen.

    Dass sich der Hund drei Tage nach der Kastration bereits 'im Wesen' verändert hat, ist mehr als unwahrscheinlich. Wenn überhaupt, dürfte erste Auswirkungen, die tatsächlich auf das Fehlen der entfernten Organe zurück zu führen sind, wohl eher erst in ein paar Wochen zu erwarten sein...

    Und dann machen die "neuen Teams" zeitgleich irgendwelche Übungen?
    Welche Übungen? Und wieso zeitgleich?

    Bei mir läuft das sogar unbedingt zeitgleich, so dass nämlich jeder mit sich selbst beschäftigt ist und sich am Rand da keine Grüppchen bilden, die tuscheln und bewerten. Ist jeder mit sich selbst beschäftigt und die Stimmung gut, passiert so etwas auch nicht. Wie gesagt: wer mir, seinem Hund und sich selbst das zutraut, der macht mit, der Rest lässts sein und arbeitet entweder an der gleichen Sache oder an etwas anderem. Ich denke, man darf trotz allem nicht vergessen, dass es für alle beteiligten eine potentiell sehr stressige Situation ist. Diesen Level möglichst niedrig zu halten, sollte das erklärte Ziel sein. Aber das ist wohl wie bei sehr vielen Dingen im Leben: stimmen die Voraussetzungen, ist es für alle Beteiligten ein riesiger Gewinn. Stimmen sie nicht, kann die Sache ganz schnell übel schief gehen.

    Übungen, die sich dafür eignen, sind in Clickergruppen zum Beispiel die Erarbeitung einer neuen Übung oder eines Tricks. Sinnvoll daran ist die Zusammenarbeit mit einem neuen Hund, bzw. Menschen. Beide müssen sich auf einen neuen Partner einlassen und neue Lösungen zusammen finden.

    Bevor ich mit so etwas beginne, gibts aber wie gesagt, die Phase des Kennenlernens, wo Dinge abgerufen werden, die bereits bekannt sind. Man einigt sich in dieser Phase sozusagen auf die Frequenz, über die man kommuniziert. Erst dann gehts einen Schritt weiter.

    Ich habe es noch nie erlebt, dass selbst diejenigen Hunde, die mit grösster Freude und sehr erfolgreich mit dem neuen Partner zusammengearbeitet haben, sich den Besitzern gegenüber anders verhalten hätten. Stimmt die Beziehung, freut sich der Hund über den Exkurs und kehrt dann zufrieden aufs kleinste Signal und ohne Probleme wieder zum Besitzer zurück. Frei nach dem Motto: lass los, was Du liebst und wenns zurück kommt, gehört es zu Dir.