@AnnetteV Hast du eine Idee, warum die ganzen UK Springer Rescue/Welfare Vereine überhaupt gar nicht nach Deutschland vermitteln? Wird das generell vermieden?
Ich kann nur mutmassen. Aber stell Dir mal die umgekehrte Situation vor: da kommt jemand aus England zu einem deutschen Tierschutzverein und sucht, sagen wir mal, in einem Tierheim, nach einem ganz bestimmten Typ von Deutschem Schäferhund, Dobermann oder Rottweiler (weil alles 'deutsch'). Will sie den Hund dann noch unbedingt - nach typisch englischer Erwartung - kastriert, wird man dieser Person, wenn sie an die 'richtige' Organisation gerät, im deutschen Tierheim wohl bald die Tür weisen.
Wieso, fragt man sich dann wohl, holt der Mensch sich nicht einfach einen 'deutschen' Hund in England? Kriegt er da etwa aus guten Gründen kein Tier? Was ist seine Motivation deswegen nach Deutschland ins Tierheim zu kommen und nicht gleich zu einem guten Züchter zu gehen?
Man weiss vielleicht nicht, dass es in Grossbritannien schwierig ist, an nicht völlig verzüchtete Deutsche Schäferhunde zu kommen und der Mensch gute Gründe hat, sich in Deutschland umzusehen. Genauso wenig wie man in England vielleicht nachvollziehen kann, dass es so etwas wie den Working Spaniel-Typ in Deutschland ganz einfach fast nicht gibt.
Ausserdem hat man keinerlei Kontrolle darüber, was mit dem Tier passieren könnte und es kann bei 'Nichtgefallen' auch nicht einfach wieder zurück gebracht werden (bzw. wird das wohl niemand tun.) Vorkontrollen sind ebenfalls nicht direkt möglich oder finanziell und zeitlich gar nicht machbar. In England hat man gerade bei Rescue-Organisationen auch riesige Angst davor, dass ein Hund als Bait für Hundekämpfe benutzt werden könnte. Referenzen, die in England sehr wichtig sind, können nur schwer eingeholt werden - so wird häufig verlangt, dass man bereits bei einem Tierarzt registriert ist und dort eine Referenz einholen kann. Ist dieser Tierarzt im Ausland und die Referenz dann noch nicht in englisch verfasst, wird für viele der Aufwand einfach zu hoch.
Ich kenne keinen Verein, der ins Ausland vermitteln würde (was aber nicht bedeutet, dass es nicht dennoch möglich ist oder sogar schon passiert) - England sieht sich neuerdings, ähnlich wie Deutschland - eher als der grosse Retter und während das Phänomen, irische Tierschutzhunde zu importieren schon älter ist, beginnen jetzt so langsam auch die rumänischen und bulgarischen Massentransporte von Notfallhunden hierher in Mode zu kommen.