Beiträge von AnnetteV

    Ich mag Spielzeug mit Öffnungen drin - die kann man wunderbar mit Leckerlis füllen. So schlägt man mehrere Fliegen mit einem Streich: einerseits können die Welpen so nach herzenslust kauen, man kann ihnen damit das Alleinbleibtraining versüssen und häufig lernen sie auch gleich, den Ball Ball sein zu lassen, wenn sie ihn fertig bearbeitet und ihn geleert haben.


    Tennisbälle würde ich wegen möglichen Zahnschäden nicht längerfristig brauchen. Wichtig ist bei jeder Art von Spielzeug, dass es nicht zerlegt und keine Teile verschluckt werden können.


    Meine Hunde kriegen ausser in absoluten Ausnahmefällen nichts was quietscht. Einzig und alleine weil ich den Lärm nicht mag.

    Ich vertraue ihm mehr und er gibt mir das zurück. :herzen1:

    Das finde ich einen der wichtigsten Punkte überhaupt. Vertrauensarbeit braucht Zeit und blindes Vertrauen ist im Leben sowieso selten angebracht - aber wenn man in einer Beziehung, egal ob einer menschlichen oder der mit einem Tier weiter kommen will, muss man einander ab und an einen gewissen Vertrauensvorschuss leisten. Natürlich nicht einfach ins Blaue hinein, sondern kontrolliert.


    Ich denke, Du machst alles richtig und freue mich an Deinen Berichten.

    Verstehe den Sinn nicht. Warum müssen neue Rassen gezüchtet werden? Gibt es nicht genug? Bei Neuzüchtung besteht doch die Gefahr von neuen vermischten Krankheiten usw.
    Meine Meinung!!

    Der Hund - also auch der Rassehund - ist ein Produkt des Menschen. Und genau wie die Menschheit sich entwickelt, entwickelt sich also auch der Hund. Viele - nein, die meisten - Hunde werden heute nicht mehr in derselben Form gehalten und für dieselben Aufgaben gebraucht, wie das noch vor 300, 200, 100 oder auch 50 Jahre der Fall war. Wir dürfen uns also nicht einbilden, dass seit der Domestizierung des Hundes dessen Haltung und Verwendung nicht auch immer wieder grundlegend verändert hätte. So wurde der Hund durch das aufsteigende Bürgertum in England plötzlich zum Prestigeobjekt. Dieses wurde geadelt - wie im achtzehnten Jahrhundert bereits die Rennpferde - indem man sie 'veredelte,' (lies: inzüchtete), die Zuchtbücher schloss und sich überlegte, wie ein Hund dieser oder jener 'Rasse' auszusehen hatte. Die Konsequenzen dieser Zuchtpraxis erleben wir heute.


    Neue 'Rassen', bzw. eine neue Zuchtpraxis ist also nicht nur wichtig für die bestehende Population an Rassehunden, sondern sie erfüllt hoffentlich auch die neuen Anforderungen, welche die Entwicklung der Menschheit an den Hund des 21. Jahrhunderts stellt.


    @Geckolina
    Was das 'Ursprungsland' einer Rasse angeht, wurde auch das teilweise völlig ad absurdum geführt. Im Prinzip ist der Weisse Schäferhund ja nichts anderes als ein Deutscher Schäferhund in einer Fehlfarbe. Weil man diesen aber ums Verrecken nicht in der DSH-Zucht haben wollte, wurde er in Amerikanisch-Kanadisch Weisser Schäferhund umbenannt, weil die Nachfrage dafür in den USA relativ hoch zu sein schien. Irgendwann kam man auf die Idee, die Tiere nun doch von der FCI anerkennen zu lassen - und hat Länder gesucht, welche das Patronat für die Rasse übernehmen. Die Schweiz - wohl weil es da Züchter gab, die dahingehend aktiv wurden - wurde nun also 'Ursprungsland' einer Rasse, die eigentlich so überhaupt gar nichts mit der ursprünglichen Entstehung dieser zu tun hatte. Beim Landseer ist es übrigens ähnlich. Da teilen sich Deutschland und die Schweiz das Patronat und sind beide auf dem FCI-Standard als Ursprungsland angegeben.

    Ja die Geburten sind wirklich oft schwierig, komisch das trotzdem die Rasse immer kleiner zu werden scheint. Mir wäre es lieber der NT würde wieder etwas größer werden.

    Mir auch. Meiner Empfindung nach war mein (reinrassiger, englischer) Norfolk an der Grenze zur Qualzucht, bzw. schon drüber. Und das nicht nur wegen der Grösse, obwohl die natürlich auch eine wichtige Rolle spielt. So einen Hund würde ich nicht züchten wollen. Und das, obwohl er sehr rassetypisch war. Natürlich war er keine natürliche Geburt, hatte einen 'lustigen' Watschelgang durch zu kurze Beine auf einem (zu) tonnenförmigen, schweren Oberkörper und grosse, vorstehende, 'süsse'' Glubschaugen, mit denen er zudem noch schielte, wenn man genau hinsah. Er kam mit seinem Kopf nicht an sein Hinterteil und obwohl er auch wesenstechnisch den Standard sehr gut gelesen hatte. Er war furchtlos, aber ungeheuer charmant und freundlich, eroberte sämtliche Menschenherzen im Sturm, die Welt gehörte terriertypisch ihm alleine und war nur zu seiner Bespassung da.


    Für Rasseexperten war er ein Bild von einem Norfolk, für mich eine unverbesserliche Frohnatur mit Terrierseele, die aber in einem nur sehr bedingt funktionalen, dafür aber hübschen, ja 'leider süssen' Körper steckte.


    Wenn Wert auf ein zumindest theoretisch arbeitstaugliches Äusseres ohne Knopfaugen, immer kürzere Beine bei gleichzeitig immer schwererer Vorhand gelegt würde - Norfolks und Norwichs sind ja längst keine Arbeitshunde mehr, egal was der Standard behauptet - wären es für Terrierliebhaber, die einen robusten, familienfreundlichen Hund suchen, wirklich eine tolle Wahl.

    Richtig ist, das die Rasse auf relativ wenigen Gründerhunden beruht. Richtig ist sicher auch das das aufgrund dieser wenigen Gründertiere in den Anfängen der (modernen) Zucht die IZK sehr hoch waren.


    Heutige Pedigrees weisen selten einen höheren IZK auf. So lag der durchschnittliche IZK in D der letzten Jahre zwischen 2% und 3 %.

    Wenn das Zuchtbuch geschlossen bleibt und kein Fremdblut eingekreuzt wird, kann ein Inzuchtkoeffizient nicht plötzlich sinken. Wenn er das (angeblich) trotzdem tut, hat man sich bei einer Rasse wie dem Islandhund, bei dem seit der Schliessung des Zuchtbuchs wohl auch keine rassefremden Tiere eingekreuzt wurden, bei der Nachforschung auf zu wenige Generation konzentriert. Es nützt natürlich nichts, wenn ich mir nur die letzten vier bis sechs Generationen anschaue, wenn der genetische Flaschenhals vor zwanzig oder dreissig Generationen passiert ist. Logisch, dass ich dann auf einen völlig anderen, leider verfälschten, Wert komme. Natürlich mag das in den letzten paar Generationen dann so aussehen, als ob die Tiere überhaupt nicht so stark ingezüchtet sind, wie manche, oft als Schwarzmaler und Nestbeschmutzer bezeichneten, Leute das behaupten.


    Deswegen ist es so wichtig, nicht einfach nur ein paar Generation zurück zu schauen, sondern die kompletten Pedigrees, bis an den Anfang zurück zu verfolgen um möglichst nahe an den tatsächlichen Inzuchtgrad eines Tieres zu kommen. Dass das für Laien - und selbst für Züchter - kaum machbar ist, versteht sich von selbst. Erst seit einigen wenigen Jahren, hat man in der Forschung Interesse an Rassehundepedigrees entwickelt und auch Methoden gefunden, um diese Daten möglichst vollständig zu erfassen.


    Rüden habe eine Decklimitierung, in D von max. 8 Würfen. Die meisten Rüden decken so 3, 4 mal.
    Islandhunde haben keine Rassespezifischen Krankheiten.

    Die 8 Würfe sind bei einer bereits so kritisch ingezüchteten Rasse immer noch viel zu viel. Wenn die Praxis allerdings wirklich so aussieht, dass die Tiere 'nur' 3-4 mal (zwei Mal wäre laut vielen Genetikern eigentlich ideal) decken, ist das allerdings sicher ein Schritt in die richtige Richtung.



    Noch als Anmerkung: Pieter Oliehoek, der Verfasser den Studie ist selber Islandhundehalter und Züchter.

    Umso schöner, dass ein Fan dieser Rasser um die Probleme weiss und sich jemand ernsthaft damit auseinandersetzt. Das ist vorbildlich und gibt Hoffnung.

    @AnnetteV


    Danke für die Antwort - wir sind glaube ich wirklich nicht weit auseinander, außer dass wir in der Umsetzung zumindest manchmal andere Wege gehen.

    Das denke ich auch. Ich glaub, man einer, der Erziehung über positive Verstärkung mit Wattebauscheln verwechselt würde sich wundern, wie konsequent ich sein kann - und muss, wenn ich Hunde er- und nicht nur verziehen will! ;)

    Sprich er regt sich auf, meist vor dem Gassi und ich friere alle Aktivitäten ein, verlange dass er sitzt und mache dann erst weiter. Kurz hält er es aus, dann fängt er wieder an.

    Ja, weil Du ihn damit noch mehr frustrierst anstatt ihm zu zeigen, was er stattdessen richtig machen könnte - oder belohnst Du ihn sehr hochwertig, wenn er ruhig ist?


    Und Tips von meiner Trainerin, wie dann alles weglegen und aufs Sofa setzen und lesen, um die Verhaltenskette auf zu brechen sind im Alltag nicht zu realisieren. Muss ja auch mal arbeiten.

    Das verstehe ich nicht ganz. Wieso ist das im Alltag nicht zu realisieren?


    Jetzt muss ich nur noch herausfinden, warum das Plüsch bei meinem Mann, der nie mit ihm irgendwas trainiert hat nicht, oder kaum bellt und auf ein nicht gelerntes Schht, oder Ey mit Ruhe reagiert. Dann wäre ich vllt schlauer.

    Ich denke, wir können da nur mutmassen. Prinzipiell hat jemand, den der Hund nicht bereits gut kennt, bessere Karten. Der Hund kann den Menschen weniger gut einschätzen, weiss nicht wozu dieser fähig ist. Also backt man lieber kleine Brötchen. Dein Mann geht vielleicht auch weniger emotional ans Thema heran, möglicher Stress überträgt sich erst gar nicht auf den Hund, weil Dein Mann eh ruhig ist. Zudem zweifelt Dein Mann vielleicht auch gar nicht dran, dass seine Methode nicht funktionieren könnte und strahlt eine gewisse Selbstsicherheit aus. Hier im Forum wird das oft als Authentizität bezeichnet. Nicht, dass Du das alles nicht wärst, aber Emil kennt Dich bereits: er weiss genau, wie Du wann reagierst, wie weit Du gehst, welche Knöpfe er drücken muss. Was Du erlebst ist so etwas wie das Neuer-Trainer-Phänomen. Manche Trainer nutzen das sehr clever für ihre eigene Sache aus. Nicht immer zu Gunsten des Hundes und seines Halters.



    Ich habe den Eindruck der Hund beschwert sich bei mir. Dass er was unangenehm findet, dass er was nicht versteht, oder schlichtweg, dass ihm das zu langsam geht.


    Auf dem Hundeplatz, wenn wir was Neues machen und er kapiert es nicht gleich, bellt er mich an

    Er fordert eine Reaktion. Und Du gibst sie ihm. Es reicht so einem sensiblen Hund schon, wenn er nur spürt, wie bei Dir der Puls steigt und der Stress Dich überflutet wenn er bellt. Er hat mit seinem Verhalten Erfolg.

    Vielleicht hilft Dir das? Klick! oder auch das: Klick mich auch!


    Und: nicht verzweifeln, Timing ist bei Anfängern praktisch immer das Problem. Da hilft nur üben, üben, üben. Eine gute Methode um die eigene Reaktionszeit und überhaupt das Verständnis fürs Clickern zu verbessern, ist das Training mit einem anderen Menschen. Man überlegt sich eine Übung (möglichst einfach: einen Arm oder ein Bein anheben. Dinge wie nicken, nein sagen, sich um die eigene Achse drehen, hüpfen, sich auf den Boden setzen, etc. sind schon zu komplex für den unerfahrenen Clickerer) und clickt den Menschen dahin. Sprechen ist nicht erlaubt.


    Frust kommt (bei Mensch und Hund) auf, wenn der Click nicht häufig genug kommt, wenn also nicht häufig genug belohnt wird. Ist das der Fall (beim Menschen gut zu sehen, wenn er zu sprechen beginnt, aufhört neue Verhaltensweisen anzubieten oder gar abbrechen will), muss viel häufiger belohnt werden!

    Ich bin mir nicht sicher, ob wir das gleiche meinen.

    Doch, doch, ich glaube schon.


    Ich bin nicht konsequent in dem Sinne, dass immer die gleichen Regeln gelten (außer bei manchen Dingen die zum Leben dazu gehören, die aber ich definiere). Für mich ist es manchmal okay, an der Leine zu ziehen, manchmal nicht. Manchmal okay, zu nem Hund zu laufen, manchmal nicht. Manchmal okay etwas zu jagen, manchmal nicht - usw usf.

    Das ist bei mir genauso. Ich kann mit einem Hund an der Herde ja nichts anfangen, wenn ich ihm beigebracht habe, dass Schafe niemals gejagt werden dürfen. Ich kann aber auch keinen Hund brauchen, der mir jedes Mal ungefragt auf die Schafe losrast und sie mir bringt, wenn er welche sieht.


    WENN ich aber sage, dass ich jetzt etwas nicht will, bin ich konsequent dran. Beharrlich. Oder wie auch immer man es nennen soll.

    Ich auch. Aber ich glaube, da unterscheiden sich dann häufig (aber nicht immer) unsere Wege: ich versuche ein Verhalten schon von Anfang an so aufzubauen und zu fixieren, dass der Hund möglichst gar nicht auf die Idee kommt, es zu hinterfragen, weil er es als so (selbst-)belohnend erfahren hat, dass er sich sogar noch freut, wenn der Trigger (das Signal, der Auslöser dazu) kommt. Dabei ist es völlig egal ob das ein klassisches Kommando ist, oder einfach eine Situation, in der er gelernt hat, sich in einer gewissen Weise zu verhalten.


    Es ist uns beiden wichtig, dass die Verhaltensänderung, die wir durchs Training erreichen wollten, in der Situation auch eintritt - das ist Konsequenz.


    Ich bring dem Hund bei, mich zu "fragen" bzw wenn ich Bedenken zum Handeln einwerfe, dieses dann abzubrechen. Und dafür einfach ansprechbar zu sein.

    Auch das könnte von mir sein. Nur baue ich - in den meisten Fällen, nicht immer - auch den Abbruch über positive Verstärkung auf. Konkret ist das häufig einfach ein Signal für 'orientier Dich zu mir um' oder 'komm her'. Und auch das versuche ich so aufzutrainieren, dass der Hund erst gar nicht hinterfragt ob sich das für ihn jetzt eher lohnt als das, was er soeben vor hatte, sondern davon überzeugt ist.