Beiträge von AnnetteV

    Hallo Hecuda!

    Hallo, ich habe mal ein Thema bei dem ich bestimmt gesteinigt werde

    Es gehört sehr, sehr viel Mut dazu, so ein Thema zu eröffnen und Du kannst stolz darauf sein, dass Du es gewagt hast - egal wie die Antworten ausfallen.


    Ich verstehe, wie manche Leute daran denken können, jemandem, der etwas Schlimmes tut oder getan hat, Leid zuzufügen. Aber einen Hund abzugeben weil man überfordert ist und ihm nicht (mehr) alles das geben kann, was ihm jemand anderes geben könnte, gehört nun wirklich nicht dazu.


    Dinge ändern sich und nicht immer ist alles planbar. Ich kann Deinem Text aber nicht entnehmen ob Deine Mutter den Hund denn überhaupt nehmen wollen würde?


    Es gibt keinen, aber auch wirklich gar keinen Grund, Dir Vorwürfe zu machen oder Dich schuldig zu fühlen. Deine Gedanken zur Abgabe betreffen ja das Wohl des Hundes, Du möchtest ihn ja nicht einfach loswerden weil Du seiner überdrüssig geworden bist.


    Falls Deine Mutter den Hund nähme, hast Du ja eigentlich Riesenglück im Unglück: Du wüsstest, wo und dass Dein Hund gut aufgehoben ist, wie es ihm geht und wie er sich entwickelt. Du würdest den Kontakt zu ihm nicht vollständig verlieren und Deiner Mutter - falls das aufgrund Deiner Situation überhaupt möglich ist - vielleicht ab und zu finanziell unter die Arme greifen oder ihn zu sitten, falls ein Urlaub ansteht.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht und bin mir sicher, dass Du eine gute Entscheidung treffen wirst.

    Falls @anfängerinAlina das meinte, was @Usambara noch einmal für mich ausformuliert hat (Danke!), dann wage ich stark zu bezweifeln, dass aus einer so hochsozialen Geste wie dem Erreichen von Aufmerksamkeit eine Zwangshandlung wird.


    Der Hund entwickelt dann höchstens eine Macke, die er aber nur dann zeigt, wenn er bei jemand anderem etwas erreichen kann. Hat er damit Erfolg, ist der Hund vielleicht verzogen, da er aber immer noch sozial handelt, ist das keine Zwangshandlung. Eine Zwangshandlung hat nur sich selber zum Ziel und ist in sich und durch ihre Ausführung selbstbelohnend. Schnappt der Hund nun aber in die Luft, um damit ein Ziel zu erreichen, ist das keine Zwangshandlung und auch nicht selbstbelohnend. Die Belohnung für das Verhalten folgt erst, wenn der Mensch den Wunsch des Hundes erfüllt.


    Dasselbe gilt zum Beispiel auch für ein anderes Verhalten, das Menschen oft nervt, sehr häufig aber einfach anerzogen ist: permanentes Kläffen. Nur weil der Hund dauernd kläfft und damit seine Ziele erreicht ist das noch lange keine Zwangshandlung. Wir Menschen empfinden es trotzdem als sehr ärgerlich und als ein Problem. Ein Hund muss aber nicht psychisch krank sein, wenn er ein Dauerkläffer ist. Dauerkläffer sind häufig so weit von Zwangshandlungen entfernt wie Eisbären vom Südpol, denn sie reagieren ja auf die Umwelt - und wie!


    Wie gesagt, ich bin nicht davon überzeugt, dass der Verfasser oder die Verfasserin des zitierten Texts wirklich versteht, worum es bei Zwangshandlungen geht, wie sie entstehen und wie sie sich äussern.

    Hier noch mal der Text, den ich meinte: Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil IX
    Das ist doch so zu verstehen, dass man schauen sollte, warum der Hund zu Zwangshandlungen greifen könnte und nicht, dass man das Schnappen von Anfang an unterbinden soll, nur damit daraus keine Zwangshandlung werden kann. Ich meine, dann sucht sich der Hund doch einfach eine andere Handlung, oder nicht?

    Ich verstehe immer noch nicht ganz, worauf Du hinaus möchtest - ich habe den verlinkten Text ja weder geschrieben noch kommentiert?


    Ich glaube nicht, dass ich irgendwo behauptet habe, Zwangshandlungen solle man einfach unterbinden. Das ist ohne klares Trainingskonzept tatsächlich keine gute Idee.


    Ich finde den verlinkten Text merkwürdig formuliert (eine nicht ganz gelungene Übersetzung aus dem Englischen?) und habe nicht den Eindruck, dass der oder die AutorIn wirklich schon einmal selbst in der Realität mit diesem Problem konfrontiert war.

    @AnnetteV Hast du die weiteren Beiträge Richtung Zwangsverhalten auch noch gelesen, insbesonderen den kopierten Text? Kannst du da auch noch was zu sagen?

    Was möchtest Du denn dazu wissen?


    Ich dachte, es wäre so, dass Zwangsverhalten nur entsteht, wenn es einen Grund dafür gibt, es dem Hund also (zumindest ein Zeit lang) sehr schlecht geht (danach kann es dann evtl. bleiben, weil sich der Körper dran gewöhnt hat.) Und dass der Hund da eben auch jedes beliebige andere Verhalten nehmen könnte. Verhalten, die man gar nicht alle verbieten kann. Deshalb verstehe ich die Sorge vor der Entwicklung zur Zwangsstörung jetzt nicht so. Oder sehe ich das ganz falsch?


    Es gibt wahrscheinlich immer einen Grund für ein Verhalten. Bei der Entwicklung von Zwangsstörungen ist es halt - bei allen Organismen - so, dass sie aus einem sehr individuell und subjektiv empfundenen Leiden heraus entstehen. Was für den einen Hund gute oder zumindest akzeptable Haltungsbedingungen wären, ist für den anderen schon viel zu viel. Was für den einen Menschen ein toller, aufregender, erfüllender Job ist, überfordert den anderen, der ihn als Qual erlebt, darin überfordert ist und in eine Depression oder ein Burnout verfällt. Generalisierte Erklärungen wie 'Hunde entwickeln Zwangsstörungen wenn...' sind viel zu vereinfachend. Natürlich kann man zwar von Wahrscheinlichkeiten sprechen, da es durchaus Situationen gibt, die das Auftreten von Zwangshandlungen fördern. Dennoch trifft man solche Aussagen besser nicht unbedingt in Bezug auf eine bestimmte Spezies, sondern eher auf ein bestimmtes Individuum. Hier spielen die individuelle Psyche, deren Leidensfähigkeit und die Resilienz einer Persönlichkeit die viel grössere Rolle.


    Für manche, oft besonders sensible Hunde, ist der menschliche Alltag bereits stressig genug um Stereotypien zu entwickeln. Diese haben ja oft damit zu tun, dass Strukturen aufgebaut werden, die einem ansonsten fehlen. Border Collies haben wir zum Beispiel auf diese ungeheure Sensibilität hin selektiert und manche davon können mit den vielen Reizen des Lebens leider schlicht nicht mehr umgehen. Es gibt aber rasseunabhängig auch genügend andere Hunde, deren Psyche ebenfalls ständig überreizt ist und die sich deshalb in Zwangshandlungen stürzen.


    Es muss also nicht immer einen für uns - oder andere Hunde - 'nachvollziehbaren' Grund geben, weshalb ein Hund in eine Zwangshandlung verfällt. Häufig genug haben die Besitzer des Tieres - für einen anderen Hund - 'alles richtig' gemacht. Nicht immer ist Vernachlässigung mit Kellerhaft, Ketten und Schlägen der Grund. Besonders schwierig wird es, wenn die Besitzer noch einen zweiten Hund haben, der trotz - oder gerade wegen - genau derselben Behandlung sehr gelungen, problemlos, gesund und zufrieden ist.


    Ich könnte mir vorstellen, dass es wirklich Kommunikation/ Manipulation ist was sie da macht. Bei meinem Mann macht sie das nämlich nicht.

    Auch das spricht wieder sehr stark gegen eine Zwangshandlung. Weil man die Aussenwelt ja nach und nach ausschliesst und sich nur seiner Zwangshandlung hingibt, spielt es eine immer geringere Rolle, wer da vor einem steht. Beim Menschen gibt es da oft noch eine starke soziale Hemmschwelle und Zwangshandlungen werden zumindest zunächst relativ gut versteckt 'im Geheimen' durchgeführt. Hunde kennen so etwas aber nicht, bzw. sicher nicht in dem Masse, wie wir Menschen es tun und zeigen Zwangshandlungen eigentlich immer dann, wenn es einen (für sie nachvollziehbaren) Auslöser dafür gibt.


    Das mit der Manipulation muss im Übrigen nicht so negativ aufgefasst werden, wie es vielleicht klingt. Erziehung ist im Prinzip ja Manipulation. Die Frage ist nur, wie stark wir uns von unseren Hunden erziehen lassen wollen und sollen. Auch hier ist das wieder eine Frage der Persönlichkeit - und zwar auf beiden Seiten. Bis zu einem gewissen Grad möchten wir uns von unserem Hund ja erziehen lassen. Wir sind froh darum, wenn er uns meldet, dass er raus muss oder dass jetzt jemand an der Tür steht. Andererseits kann das, wie im vorherigen Post bereits angetönt, auch Formen annehmen, in denen nur noch der Hund bestimmt. Und das kann in unserer, vom Menschen organisierten Welt je nach Hund durchaus gefährlich werden - für Mensch und Tier.


    Naja, ich geh mal ein Ründchen und sortiere das mal. Und überlege, ob das jetzt so bleiben kann oder nicht.

    Das finde ich eine gute Idee. :smile: Vielleicht kommst ja sogar zum Schluss, dass das völlig in Ordnung für Dich ist? Ich finde es jedenfalls grossartig, dass Du Dir Gedanken darüber machst.

    In letzter Zeit schnappt Chili in die Luft.
    Und ich habe das Gefühl, dass sie es sehr viel häufiger macht, als vor einigen Wochen.
    Also es steigert sich.

    Verhalten wird häufiger gezeigt, wenn es sich lohnt, bzw. irgend einem gewünschten Zweck dient. Hunde schnappen aus vielen verschiedenen Gründen in die Luft. Die häufigsten sind neurologische Probleme (an Syringomelie erkrankte Cavalier King Charles Spaniel zeigen ein zeitweise unkontrolliertes und unkontrollierbares in die Luft Schnappen, man nennt es auch 'unsichtbare Fliegen fangen'), psychische Probleme (besonders reizempfängliche Border Collies und nervlich ähnlich instabile Rassen zeigen solches Verhalten gerne) oder eben aber aus Gründen der Kommunikation.


    Die Situation ist eigentlich immer gleich. Sie will etwas.

    Aufgrund Deiner Beschreibung würde ich bei Euch auf letztere Möglichkeit tippen: Dein Hund kommunziert mit Dir und hat gelernt, dass Du spätestens auf das Schnappen reagierst. Vielleicht ist sich Dein Hund bewusst, dass Bellen nicht gerne gesehen wird und sie dafür sicher nicht kriegt, was sie möchte. Gerade Spitze wurden ursprünglich aufs Bellen hin selektiert. Gut möglich, dass das hier also das Mittel der Wahl ist um zu bekommen was sie will. Hat man dem Hund nun aber beigebracht, dass Bellen nicht erwünscht ist, könnte so ein 'leeres,' also lautloses Bellen ihr Kompromiss sein.


    Ich habe zuhause auch so einen (im Prinzip bellfreudigen) Kandidaten, der das lautlose Bellen als Kommunikationsmittel für sich entdeckte, nachdem er gelernt hatte, dass Bellen unerwünscht ist. Wir verstärkten dieses Angebot dann auch gerne und es ist mittlerweile sein Signal für 'ich muss jetzt wirklich dringend raus' geworden. Interessanterweise hat dieser Hund das in all den Jahren nicht einmal für ausgenutzt um einfach so ein bisschen raus zu kommen. Die anderen Hunde machen das im Übrigen nicht, haben sein Verhalten also nicht kopiert.


    Wie "bedenklich" ist das Schnappen in die Luft? Bei Google Anfragen kommen Wörter wie -Zwangsverhalten- und -Tics- :hilfe: die schwer wieder in den Griff zu bekommen sind

    Wie bedenklich das Verhalten ist, kommt auf den Grund an. Bei Euch kann ich bisher nichts Problematisches aus der Situation herauslesen ausser dass der Hund Dich dahingehend manipuliert um seine Ziele zu erreichen. So wie ich das sehe, dient das Verhalten der Kommunikation zwischen Euch beiden, ist aber keine Zwangshandlung. Diese ist per Definition das Gegenteil von Kommunikation - der Betroffene verschliesst sich in seinem eigenen Verhalten und ist einzig und alleine mit sich selber beschäftigt. Je schlimmer die Zwangshandlung ist, desto stärker wird die Aussenwelt abgetrennt und gar nicht mehr wahrgenommen. Während der Ausübung der Zwangshandlung ist der Betroffene kaum mehr von seinem Verhalten abzubringen, meist wird er ärgerlich und aggressiv wenn man in seine Welt einzudringen und ihn von seinem Tun abzuhalten versucht.


    Erkennst Du in dieser Beschreibung Deinen Hund wieder?



    Würdet ihr sie komplett ignorieren, wenn sie das macht?
    Wegschicken?

    Auch hier käme meine Reaktion sehr darauf an, was ich in Zukunft möchte. Will ich das Verhalten komplett abstellen würde ich versuchen dafür zu sorgen dass der Hund es einerseits gar nicht mehr zeigen muss und es zweitens, wenn es doch vorkommt, ins Leere laufen zu lassen (bzw. nicht zu bestätigen). Nur mit ignorieren wirst Du da aber nicht unbedingt weit kommen.


    Findest Du es aber eine süsse Macke, würde ich vorgehen wie bisher und dem Hund seinen Wunsch weiterhin erfüllen oder ihn eben 'bis gleich' vertrösten, wenn Du es tun kannst. Bedenke aber, dass Dein Hund Dich gerade in ziemlichem Masse manipuliert. Vielleicht wäre eine gute Idee, ihr zumindest zu zeigen, dass dieses Verhalten nicht immer funktioniert. Manche Hunde nutzen solche Privilegien nicht aus und können gut damit umgehen. Möglich, dass Deine Chili dazu gehört.


    Andere können aber durchaus damit beginnen, die Grenzen zu testen um herauszufinden, wohingehend man seinen Menschen sonst noch so (miss-)brauchen könnte. Gefährlich wird es vor allem dann, wenn der Hund das Gefühl hat, er habe ein Recht darauf, dass sein Mensch nach seinem Wille verfahre. Das ist dann der Punkt, an dem manche Hunde beginnen, den Menschen zu massregeln und zu korrigieren.


    Um noch etwas mehr schwarz zu malen: weil viele Besitzer nicht sehen, dass da im Vorfeld schon sehr viel falsch gelaufen ist, kommt so eine Attacke, wenn sie dann passiert, angeblich 'völlig aus dem Nichts' heraus. Würde man den Hund fragen, lautete die Geschichte häufig ganz anders...

    Hallo troublemaker!

    Ich habe mir die zahlreichen anderen Beiträge zu dem Thema mehr oder weniger durchgelesen und war teils erschrocken wie dort geschrieben wurde. :fear:

    Das kann ich gut verstehen. Ich mache hier immer wieder die Erfahrung, dass viele User sehr freundlich sind und wirklich helfen wollen, andere haben gute Ideen, drücken sich in der angeblichen Anonymität des Internets aber nicht gerade gewählt aus und sich sich oft nicht bewusst, was sie damit beim Gegenüber auslösen können und manche, ja, manche möchten wirklich nur pöbeln. Es hilft, auf Unterstellungen und Provokationen nicht einzugehen, die betreffenden User zu ignorieren und nur auf höfliche, konstruktive Beiträge zu antworten. Das mag vielleicht schwer fallen, ist aber der beste Weg solche Leute ins Leere laufen zu lassen.


    Dabei bin ich aber hin- und hergerissen, auf der einen Seite möchte ich gerne einem armen Hund, der kein schönes Leben hat helfen und ihm ein gutes Zuhause bieten, auf der anderen Seite gibt es da die vielen vielen Rassen und man hört ja von beiden Seiten so einige Vor-/Nachteile.

    Ich würde mich von solchen Verallgemeinerungen verabschieden: nicht jeder Hund aus dem Tierschutz ist ein armer Hund, der Hilfe braucht. Und nicht jeder rein gezogene Rassehund vom Züchter ist ein unproblematischer, gesunder Begleiter. Worauf ich bei einem Hund ganz sicher nicht zählen würde, ist Dankbarkeit über seine 'Errettung.' Die meisten Hunde finden sich mit einer neuen Situation sehr schnell ab und fragen sich nicht lange, ob sie jetzt glücklich sind oder nicht. Das haben sie uns (und häufig ihren Besitzern) voraus.



    Ich habe jetzt schon viel gelesen, dass es Typsache ist etc, aber gibt es Menschen denen ihr sofort zu einem Zuchthund/Seccondhand Hund ratet, wenn ja warum? Was sind die ausschlaggebenden Kriterien für diese Entscheidung?

    Ich lese, was der Poster sich vorstellt und ungefähr sucht. Dann passe ich meine Empfehlung entsprechend an. Schreibt jemand, dass er sich keinen Rassehund vorstellen kann, muss ich das auch nicht empfehlen und umgekehrt. Andererseits halte ich das Forum oft für ungeheuer konservativ was Rasseempfehlungen angeht. Häufig wird versucht, dem Poster die ursprünglich ins Auge gefasste Rasse auszureden und ihm stattdessen die üblichen, angeblich anfängertauglichen Rassen (hier im Forum mit Vorlierbe: Labrador, Spitz, Kurzhaarcollie und einige mehr) anzudrehen. Oft werden dann - gerne von Leuten, welche die ursprünglich gewünschte Rasse selbst noch nie live und in Farbe erlebt haben - irgendwelche Horrorstories zum Besten gegeben, weshalb diese oder jene Rasse für Anfänger absolut nicht geeignet sei. Gerne wird dann noch dazu gesagt, dass es bei der Rassewahl nicht ums Optische gehen dürfe.


    Ich sehe das etwas anders. Obwohl hier immer wieder Ausnahmen die Regel bestätigen, mag ich selber sehr gerne Hunde haben, die mir auch gefallen. Andererseits ist es gerade bei vielen Hunden das Optische, was sie leiden lässt - kurzschnäuzige Hunde wie Englische und Französische Bulldoggen genauso wie Möpse können häufig kaum atmen und leiden ihr Leben lang. Mischlinge aus diesen Rassen können, müssen in dieser Hinsicht aber nicht unbedingt gesünder sein.


    Grundsätzlich versuche ich bei Rasseberatungen objektiv zu bleiben und niemandem meine eigenen Vorstellungen aufzudrücken. Ich habe noch nie verstanden, was daran so toll sein soll, anderen unbedingt die eigenen Rassen aufs Auge drücken zu wollen. Meine Vorstellung eines idealen Begleiters deckt sich häufig nicht mit derjenigen anderer Leute. Die Vielfalt und Persönlichkeit machts, finde ich. Was bringt es, jemandem, der sich einen Dobermann wünscht, erst einmal einen Labrador 'zu Übungszwecken' zu empfehlen? Ich gehe gerne davon aus, dass jemand, der es bis hier ins Forum geschafft und eine Frage verfasst hat, sich ehrlich informieren möchte und bereits eine erste Auswahl getroffen hat.


    Am allerbesten ist es also, die vom gewünschten Hund ein möglichst umfängliches Bild und zwar in der Realität zu machen. Bei Rassehunden ist oft schon die Community drum herum sehr aufschlussreich. Möchte ich als zukünftiger Halter zu dieser Art Hundebesitzer, welche die entsprechende Rasse kauft, gehören? Rassehundetreffen, Ausstellungen, aber auch 'nur' Züchterbesuche und Spaziergänge sind dazu eine gute Möglichkeit. Ich finde es sehr wichtig, sich den Wunschhund, gerade wenn es kein Welpe mehr ist, möglichst wiederholt und in Echt anzuschauen. Das gilt im Übrigen auch für Mischlingshunde und solche aus dem Tierschutz.


    Wie man einen guten Züchter oder einen guten Tierschutzverein findet, ist noch einmal eine ganz eigene Sache. Zunächst hängt das natürlich von der eigenen Definition von 'gut' ab, welche sich häufig mit zunehmendem Wissen noch wandelt. Es gibt genauso schlechte Tierschutzvereine wie es schlechte Züchter gibt. Hier gilt es sich so umfassend wie möglich zu informieren, kritisch, sehr kritisch zu bleiben (was nicht bedeutet, dass man jedes abfällige Wort über einen anderen Züchter oder Tierschutzverein vorbehaltlos glaubt, sondern eben auch da kritisch bleibt) und immer weiter dazu zu lernen.

    Also, Okka ist wirklich entspannt & würde eher weggehen als sich jemals mit irgendwem zu kabbeln. Ich hab sie noch nie einen anderen Hund angehen sehen. Aber ja - man könnte sie trennen.Allerdings ist das jetzt völlig neu für mich, dass sich zwei Hunde aus einem Rudel irgendwann mal spinnefeind sein könnten...

    Kommt leider durchaus vor.


    Was Du schilderst, klingt aber wirklich sehr gut. Ich denke, wenn Du Dir wirklich einen Hund wünschst, könnte die Ausgangslage ja kaum besser sein. Viel Glück! :smile:

    Ich hab diese Unsicherheit, dass ich dem Hund sein Rudel wegnehme. Sie würde die anderen (den Cairn, meine Eltern) zwar immernoch jede Woche sehen, aber hat halt nicht mehr jeden Tag Hundegesellschaft & kann auch nicht mehr in den Garten gehen wann immer sie möchte. Und man muss auch sagen, dass sie sich viel vom Cairn abgeguckt hat & sich häufig an Okka (Ja, der Cairn heißt Okka ;) ) orientiert hat.

    Hunde sind im Allgemeinen unglaublich anpassungsfähig und gewöhnen sich sehr schnell an neue Situationen. Gerade unter Hündinnen passiert es aber nicht selten, dass sie sich plötzlich spinnefeind werden, wenn eine aus dem Rudel genommen wird und es dann später wieder zu einer Begegnung kommt. Muss nicht sein, kann aber. Könntet ihr damit umgehen und die beiden gegebenenfalls trennen? Ausserdem gibt es Hunde, die grosse Mühe haben, wenn sie vorher immer im Rudel waren und sich nun plötzlich ganz alleine auf der Welt zurechtfinden müssen.


    Dürftest Du sie denn zurück geben, falls es bei gar nicht ginge (vorausgesetzt natürlich, sie versteht sich weiterhin mit den anderen)? Das wäre für mich ein wichtiger Punkt.


    Und natürlich so die ein oder andere kleine Baustelle, die sie mitbringt. Da hab ich aber natürlich den Vorteil, ihre Baustellen schon zu kennen. Und unter Umständen sind das im Vergleich zu einem anderen Hund (der vielleicht was doofes erlebt hat & den ich ja auch nicht kenne) wenige & gut händelbare.

    Dass Du die Baustellen schon kennst, ist sicher ein Vorteil. Sind es denn solche, an denen Du arbeiten kannst und willst? Das ist sicher auch ein wichtiger Faktor.


    Und: was wäre denn die Alternative? Wünschst Du Dir eigentlich einen Welpen? Oder käme eh ein erwachsener Hund in Frage?