Da wäre es dann interessant, wie es um die anderen Hunde der Rassegruppe bestellt ist.
Der Labrador ist ja nicht der einzige Retriever.
Haben Golden, Flat, Chesapeake Bay, Curly Coated und der NSDT ähnliche Probleme?
Ich kann Dir auch nur berichten, was in der Studie steht. Diese besagt, dass diese bestimmte Genmutation, die da identifiziert wurde, in anderen Rassen mit Ausnahme des dem Labrador verwandten Flat Coated Retrievers - nicht vorkommt. Das Gen wird mit dem Gewicht, der Fettleibigkeit und eben der Futtermotivation beider(!) Rassen (und nicht nur des Labradors, wie die hier teils zitierten Berichte behaupten) assoziiert.
Der Witz: die Genmutation wurde häufiger bei Labradoren beobachtet, die für die Zucht von Assistenzhunden ausgewählt wurden, als bei denjenigen, die einfach auf nette Begleithundeeigenschaften selektiert wurden. Hier hätten wir schon einmal das erste Problem mit der 'popularwissenschaftlichen' Interpretation dieser Studie als:
ALLE Labradore haben eine Genmutation, die sie fresssüchtig macht!
Selbstverständlich wird auch darauf eingegangen, dass der Hund ja nicht einfach nur von Luft und Liebe fettleibig wird, sondern eigentlich der Mensch das Futter des Hundes kontrolliert. Hier ist die Vermutung, dass die betroffenen Tiere Strategien entwickelt haben, um vom Menschen mehr Futter zu bekommen. Die Tatsache, dass die Flats sogar noch stärker von der Mutation betroffen waren als die Labs können sich die Forscher auch nicht erklären, sagen aber, dass es für diese im Vergleich zum Labrador (in England) wenig verbreitete Rasse auch keine statistisch relevanten Daten zur Fettleibigkeit bei Flats gibt.
Weil Assistenzhunde vorwiegend über positive Verstärkung mit Futter ausgebildet werden, nimmt man natürlich die Hunde für die Zucht, welche besonders verfressen - und somit eben besonders trainierbar - sind.