Beiträge von AnnetteV

    Als Entertainer mag ich ihn gern - als Trainer finde ich ihn nicht gut.

    'Nicht gut' und 'richtig schlecht' sind ja nochmal zwei unterschiedliche Dinge. Mir ist der Rütter als Trainer immer noch allemal lieber als einige andere prominente Namen. Zumindest glaube ich gerne, dass ihm ehrlich etwas daran liegt, Hunden und ihren Menschen zu helfen anstatt sie für Demonstrationen der eigenen Macht und Männlichkeit zu missbrauchen.


    Ausserdem dürfen wir tatsächlich nicht vergessen: was im Fernsehen gezeigt wird, sind die kleinen, unterhaltsamsten Ausschnitte. Eigentlich werden die Leute häufig von einem Mitglied aus seinem Team und nicht von Rütter selber gecoacht. Da kann es eben durchaus mal zu Missverständnissen kommen.


    Ich trainiere anders, akzeptiere aber gerne, dass man gerade im Familienhundebereich mit Rütters Konzept zum gewünschten erzieherischen Ziel kommen kann.

    Sorry. Ich gehöre zu der Fraktion, die sehr unsicher ist in dem Umgang mit einem beissenden Hund.

    Das ist nicht nur verständlich, sondern auch klug.


    Die Schwierigkeit ist nun, den Hund diese eigene Unsicherheit nicht spüren zu lassen und selber sicherer zu werden. Denn ein unsicherer Hund braucht Halt und eine klare Führung (welche, wie bereits gesagt, nicht mit Gewalt oder Strafen verwechselt werden sollte). Also müssen für alle verständliche Regeln her, an die ihr und der Hund Euch halten könnt.


    Auch wenn der Hund jetzt einen Maulkorb auf hat: es ist ganz wichtig, den Hund nicht zu provozieren, so dass er das Gefühl hat, er müsse beissen. Das verschlimmert die Problematik nämlich nur. Der Hund soll ja schliesslich lernen, dass es gar keinen Grund gibt, Euch zu beissen.


    Lass Dich vom manchmal rauhen Ton hier im Forum bitte nicht noch zusätzlich verunsichern. Nimm das mit, was Euch hilft und versuche die unfreundlichen Kommentare zu ignorieren.


    Ich glaube im Leben nicht, dass der Hund das Verhalten vorher nie gezeigt hat.

    Schwer zu sagen. Wenn dem Hund niemals Anlass dazu gegeben wurde, ist es durchaus denkbar, dass er noch nie gebissen hat, besonders, wenn den Wünschen der 'Diva' jederzeit Folge geleistet wurde. Jetzt aber befindet das Tier sich in einem völlig neuen Umfeld mit ihm unbekannten Menschen - gut möglich, dass der Hund in seinem Stress nun erst sein 'volles Potential' zeigt.

    Liebe Dackelbenny,


    Auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung sind oder waren, so bringt uns doch unsere Liebe zu unseren Hunden und der furchtbare Schmerz, wenn sie uns verlassen, nah.


    Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und Zeit, um um Tamy trauern zu können und hoffe, dass ihr bald mit einem Lächeln an die viel zu kurze, aber nicht weniger schöne und dafür hoffentlich umso intensivere Zeit mit ihr zusammen zurückdenken könnt. Und natürlich freue ich mich mit Euch, dass Sina bei Euch ein neues Zuhause gefunden hat und hoffe, dass sie Euch in schwierigen Stunden eine Aufmunterung und Ablenkung sein kann.

    Hallo Malip!

    Es gab da nicht wirklich Regeln oder eine Erziehung. "Sie ist eine "Diva"", damit wurde viel erklärt.

    Ja, das denke ich auch. Was 'zwicken' oder gar 'beissen' ist, definieren manche Hundebesitzer aus verklärter Zuneigung zu ihren Hunden gerne anders. Manche wollen es nicht erkennen, andere können es nicht und wiederum andere belügen ganz einfach sich und auch andere.


    "Warum müsst ihr den Hund denn unbedingt anfassen?"
    Naja, weil man Hunde halt anfasst, berührt. Warum kneift ihr den Hund?, hätte ich als Frage verstanden. Aber warum müsst ihr den Hund denn unbeding anfassen? diese Frage ist unsinnig. Wir müssen sie nicht unbedingt anfassen, wir wollten ihr Zuneigung zeigen.

    Menschen zeigen einander Zuneigung über Berührung. Hunde tun das nicht. Während sich unser Verhalten von demjenigen der Primaten ableitet, zeigt der Hund canidentypisches Verhalten. Während wir einander als Zeichen der Zuneigung umarmen, 'umarmen' (bzw. bespringen) sich Hunde nur in sozialen Auseinandersetzungen, ab und an mal im Spiel oder eben beim Sexualakten. Viele Hunde empfinden Hände, die von oben kommen, als sehr bedrohlich. Manche Hunde empfinden Arme über ihrem Körper als eine Einschränkung oder eben als Dominanzgeste.


    Stellt Euch vor: da wird man als Hund aus dem eigenen Umfeld herausgerissen, wird in eine neue Umgebung gesteckt und nun wird man von den neuen Fremden dauernd umarmt, bzw. körperlich eingeschränkt. Natürlich meint ihr Menschen das nicht so, der Hund kann es aber nicht anders verstehen. Wenn sie sich ausserdem gewohnt ist, sich mit ihren Zähnen durchzusetzen, wird sie auch bei Euch in dieser Art auf ihr Recht beharren.


    Andere haben hier ja schon angemerkt, dass der Hund grossen Stress hat. Der Hund muss erst lernen, wie die Regeln bei Euch aussehen, was ok ist und was nicht. Achtung: Regeln kann und sollte man ganz leise und ruhig, gewaltlos und neutral einführen und durchsetzen. Es braucht gar kein Geschimpfe, gar kein Tamtam und sicher weder Geschimpfe noch körperliche Massregelungen dazu.


    Verabschiedet Euch vom Gedanken, den Hund streicheln zu müssen und folgt den Rat, den ihr schon von mindestens zwei Seiten erhalten habt: überlegt Euch, wo der Hund sich aufhalten sollte und wo nicht und vermeidet fürs Erste jeglichen Körperkontakt - auch wenn er vom Hund selber angeboten wird.


    Schickt bitte sofort jeden Hundetrainer wieder aus dem Haus, der irgend etwas von Dominanz erzählt, den Hund in irgend einer Form straft, ihm Leinenrucke verpasst oder ihn körperlich korrigiert (inklusive 'stupsen' oder auch der Gebrauch von Wurfketten, Wasserflaschen etc.) oder ihm mal Manieren beibringen möchte, Euch etwas von 'Energie' oder Alphatieren erzählt.


    Sehr gut möglich, dass man mit diesem Hund arbeiten kann und das wieder hinzukriegen ist. Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass ihr das schafft. Aber ich bin ehrlich: ohne Erfahrung in diesem Bereich und mit Kindern im Haus würde ich den Hund wieder abgeben. Ein Hund, der so massiv beisst, taugt nicht als Familienhund und ist innert nützlicher Frist wahrscheinlich auch nicht dahin zu bringen. Die Gefahr, dass noch Schlimmeres passiert, ist gross. Mir selber wäre sie in dieser Konstellation zu gross.

    Lieber Wolfgang,


    Der Tod Deiner Hündin tut mir sehr leid und ich fühle mit Dir. Wenn es Dir helfen würde, wäre ein Telefon beim Tierarzt vielleicht eine Idee, damit Du weisst, ob es doch noch eine Chance gäbe, Kiras Körper zurück zu erhalten.

    Es ist eine unendliche leere, ihr Platz im Wohnzimmer ist leer, keiner mehr da der Morgens freudig auf einen wartet.

    Lass es zu, dass Dich das traurig macht, dass es Dir die Tränen in die Augen treibt, dass es Dir den Atem raubt, oder vielleicht sogar wütend macht. Es ist furchtbar, jemanden, mit dem man so eng zusammengelebt und sein Leben geteilt hat, nicht mehr da zu haben. Vielleicht hilft es Dir, Dich an die schönen und schwierigen Zeiten gemeinsam zurück zu erinnern. Vielleicht ist es eine gute Idee, eine Art Erinnerungstagebuch zu schreiben? Manche Menschen brauchen aber auch Abstand und müssen Halsbänder, Decken und alles andere, was sie an den verstorbenen Freund erinnert, erst einmal weglegen.


    Leider fehlt mir der Glaube um die Geschichte mit der Hundewiese im Land des Regenbogen , wie sie viel zitiert wird zu glauben.

    Mir auch. Trotzdem hilft mir der Gedanke, dass ich das Beste versucht habe, meinen Tieren zu zeigen, dass sie mir wichtig sind, dass ich für sie sorge, sie in ihrer Persönlichkeit aber auch respektiere und ihnen ein schönes Leben bieten möchte. Ich erinnere mich dann gerne an die vielen besonderen Momente zusammen - häufig diejenigen, in denen es um gegenseitiges Vertrauen ging - und schwelge in diesen Erinnerungen. Solche Momente machen das Leben doch trotzdem lebenswert und zeigen, dass man die Zeit, die einem miteinander vergönnt war, gut genutzt hat.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

    Was ich nur etwas verwirrend finde ist, dass sie das häufiger macht wenn sie gerade nicht gestreichelt wird und ich ruhig da sitze.

    Das würde die These eher noch unterstützen: Katzen sind Ansitzjäger, die erstmal auf ihre Beute lauern, bevor sie zuschlagen. Auch wenn Du Dich vielleicht als ruhig dasitzend empfindest, so bewegen sich Deine Muskeln ja häufig immer noch. Das kann durchaus schon reichen, um plötzliche Jagdgefühle (oder in Jagen umgewandelte Aggression) auszulösen. Für die Katze ist der Arm ein Ort, an dem sie sich auslassen kann - das hat nichts mit Dir als Mensch oder gar als Person zu tun. Ihr Verhalten bedeutet nicht, dass sie Dich nicht mag. Vielleicht hilft es Dir, ihr Verhalten als blöden Trick zu sehen, den ihr jemand versehentlich beigebracht hat.


    Allerdings ist mir auch schon aufgefallen, dass wenn ich eine Mülltüte in der Hand habe, sie sofort wegrennt und Angst bekommt.

    Das muss allerdings nicht unbedingt etwas heissen. Es muss nicht zwingend etwas 'Schlimmeres' vorgefallen sein, damit die Katze sich so benimmt. Es reicht, wenn ihr als Kätzchen beigebracht wurde, dass man den Arm seiner Menschen als Aggressionsventil benutzen darf.



    Immerhin ist sie schon ca. 10 Jahre alt und scheint mir momentan ein bisschen was aufzuholen. Sie ist super aktiv geworden, also tobt sich auch mal aus, rennt durch die Bude und kommt dann wieder angeschossen. Sie schmeißt sich vor mir beim Streicheln auf den Boden und rollt sich hin und her.

    Naja, 10 Jahre sind für eine Katze nun noch kein Alter und manche Katzen sind eben gerne aktiv. Das muss nicht unbedingt etwas mit Dinge aufholen zu tun haben. Eine unserer jetzigen Katzen durfte sich zeitlebens 'ausleben' und dennoch dreht sie mit ihren 16 Jahren komplett durch, wenn die Frühlingsgefühle sie zwicken. Als es vor einigen Tagen so warm war, flitzte sie stundenlang mit irrem Gesicht durch die Gegend, vollführte Scheinattacken auf alles, was nicht niet- und nagelfest war und 'rettete' sich dann auf die höchsten Bäume...


    Kann mir jemand von euch sagen was es mit den "Liebesbissen" auf sich hat? Die macht sie nämlich ganz zaghaft. Ich habe gelesen, dass Katzen das machen wenn sie sich wohlfühlen. Leider kneift sie direkt danach die Augen zusammen und weicht ein bisschen zurück. Als hätte sie die Erwartungshaltung gleich eine geschossen zu bekommen. Bekommt sie von mir natürlich nicht. Ich wusste durch den Gnadenhof, dass sie das macht. Ich hoffe ich interepretiere das nicht falsch?

    Ich denke schon, dass das Liebesbisse sind. Vorausgesetzt unsere These vom erlernten Verhalten des In-den-Arm-Beissens ist richtig, kann man Katzenbesitzer verstehen, dass sie sich wehren wollen, wenn die Katze einen angeblich wieder beissen will. Nicht jeder ist Katzenexperte und merkt, dass die Katze einen Unterschied zwischen freundlichem (Liebes)Biss und aggressivem Biss kennt. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass man der Meinung sein kann, die 'aggressive' Katze (die man ja selber erst dazu erzogen hat) wolle einen wieder beissen, wenn sie eigentlich nur Freundlichkeit signalisieren will.



    Werde heute abend mal den Clicker suchen. Allerdings konnte ich Katzen bis jetzt nur "Pfötchen" und "Dreh dich" beibringen. Mit Emotionen ändern hat das ja leider nicht so viel zu tun :ugly: Da muss ich mich nochmal in Ruhe mit beschäftigen.

    Natürlich hat das mit Emotionen verändern zu tun. Es spielt nämlich gar keine so grosse Rolle, was Du mit der Katze machst bzw. clickerst, solange sie Dich als zuverlässig, interessant, freundlich, lohnenswert und liebenswürdig einstuft. Rein dadurch, dass Du für die Katze einschätzbar wirst und sie lernen kann, dass von Dir nur Gutes kommt, dass freundliche Interaktion belohnt und aggressives Verhalten keinerlei Effekt hat, wird sich ihre Emotion zu Dir verändern.

    Da aus der Vorgeschichte der Katze ja scheinbar nichts bekannt ist, wäre es vielleicht nicht unmöglich, dass mit dem Tier mit den Händen / Armen gespielt wurde, als es noch jung war. Geht die Katze denn stets den Arm an? Ich kenne solches Verhalten von Katzen, die als Jungtiere intensiv vom Menschen mit den Händen bespielt wurden.


    Häufig erkennen die Menschen die Grenze zur Ernsthaftigkeit nicht und haben keine Ahnung, dass sie damit häufig die Grenzen ihrer (noch kleinen) Katze immer wieder überschreiten. Das anfängliche Spiel wird immer ernsthafter und es ist kein Wunder, dass die (plötzlich erwachsene) Katze den menschlichen Arm dann eben als Jagdobjekt und Prellbock zum Frust- und Aggressionsabbau wahrnimmt. Wenn der Mensch dann plötzlich aggressiv auf die (neuerdings sehr schmerzhaften und unerwarteten) Attacken der erwachsen werdenden Katze reagiert, entsteht eine Spirale der Gewalt und der Arm selbst wird für die Katze ein Auslöser für Aggression.


    Ich gerade bei derartigen Aggressionsproblematiken habe sehr gute Erfahrungen mit Clickertraining gemacht, weil es, wenn richtig durchgeführt, eben die Emotion der Katze dem Menschen gegenüber verändert und ihn nicht mehr als unberechenbar erscheinen lässt.