Beiträge von AnnetteV

    Ich denke auch, dass Zäune da wenig helfen werden, da Katzen fast überall hinkommen, wenn sie denn nur wollen.


    Das Tier markiert wohl sein Revier und je schneller Du die Hinterlassenschaften entfernst, desto eifriger muss sie alles wieder neu 'einduften' und als ihres erkenntlich machen. Insofern hast Du natürlich Recht, dass die Katze das mit Absicht macht. Allerdings nicht gegen Dich, sondern für ihr Revier. Sie kann ja nicht wissen, dass das Dein Grundstück ist, ihre Marken Dich stören und Du ihre Anweseheit nicht magst.


    Als Katzenhalter habe ich grosses Verständnis dafür, wenn jemand meine Katze vertreibt. Ich wäre aber froh, wenn man mich darüber informieren würde, damit man vielleicht sogar gemeinsam zu einer Strategie kommen kann. Redet man mit mir und erklärt mir, wieso die Katze ein Problem ist, kann ich auch darauf vertrauen, dass die Vertreiber meiner Katze weder mir noch meiner Katze bös wollen, sondern sie einfach nicht in ihrem Garten haben möchten. Und das verstehe ich nur zu gut.

    Die Rede war aber vom Otto-normal-Welpenkäufer und nicht vom Züchter!
    Und da wäre es ein großer Gewinn, wenn die sich die ersten 5 Generationen die man ihnen einfach auf einer AT Kopie zeigen kann, durchlesen würde.

    Das verstehe ich nicht. Was soll das bringen?

    Was verstehst du unter gesamter Population? Die aktuelle, lebende, oder die von den letzten 500 Jahren und damit 200+ Generationen?

    Wenn man Hunde so züchtet, wie wir es im Moment mit unseren Rassehunden tun, wäre es nötig, tatsächlich einen Überblick über die vorhergehenden Generationen - und zwar bis zu den Anfängen - zu haben um Schadensbegrenzung zu minimieren. 500 Jahre sind dabei völlig unnötig und unrealistisch. Unsere Rassehunde, so wie wir sie kennen und mit geschlossenen Zuchtbüchern, sind 150 Jahre alt.


    Eine gute Alternative bzw. eine gute Ergänzung sind DNA-Profile. Damit können Zuchttiere sinnvoll verpaart werden, so dass sie genetisch möglichst heterogenen Nachwuchs zur Welt bringen.
    Und die Rede war doch vom Welpenkäufer, und nicht vom Rasse-Sachverständigen?



    Und die Rede war doch vom Welpenkäufer, und nicht vom Rasse-Sachverständigen?

    Nun, es wurde gefordert, man dürfe eben keine Hunde da kaufen, in der Inzucht, bzw. Linienzucht betrieben würde. Erstens kann man das nur tun, wenn man Einblick in die Papiere der Eltern hat. Zweitens sagt das leider so überhaupt gar nichts darüber aus, wie es um die Rasse und diesen bestimmten Hund bezüglich seiner Inzuchtwerte steht, wie ich oben ja schon versucht habe zu erklären.


    Es spielt unter Umständen überhaupt keine Rolle, ob das Tier in der letzten Zeit eng ingezüchtet wurde. Wenn der genetische Flaschenhals bereits vor 7 Generationen entstanden ist, sind nach wie vor alle danach herangezogenen Zuchttiere schon dermassen eng miteinander verwandt, dass es genetisch kaum eine grosse Rolle spielt, ob man Hund A oder Hund B auf eine Hündin lässt. Der Schaden ist bereits angerichtet und ein bisschen Stammbaumstudie in die angeblich 'saubereren' jüngeren Generationen greift da einfach zu kurz und spiegelt nicht das wahre Bild.


    Stell Dir einen kleinen Planschpool mit Wasser vor. Das ist der Genpool einer Rassepopulation mit geschlossenem Zuchtbuch. Dieser Planschpool steht also wegen dem geschlossenen Zuchtbuch so, dass keinerlei neues Wasser dazukommen kann und stets nur das alte Wasser verwendet werden kann. Kinder spielen vielleicht darin, Tiere saufen davon, der Wind und das Wetter bringen Verschmutzungen. Das bereits vorhandene Wasser ist am Anfang noch relativ klar und randhoch. Im Laufe der Zeit aber wird es trüb und abgestanden, weil keinerlei Frischwasser hinzu kommt. Wasser verdunstet oder wird ausgetrunken - es wird immer weniger und immer trüber, immer ungesünder und krankmachender. Ob Du nun nach einem halben Jahr einen Becher voll Wasser von der einen Seite des Pools nimmst und diesen mit einem zweiten Becher voll Wasser von der anderen Seite mischst oder einfach zwei Becher voll Wasser von derselben Seite nimmst, spielt nun wirklich keine Rolle mehr. Das Wasser ist und bleibt ungesund. Verdeutlicht diese Analogie, was ich meine?

    Ich mache schon immer Lärm, bevor ich die Terrassentür für die Hunde aufmache. Wenn die Katze im Garten ist und es mit bekommt, haut sie ab. Allerdings kapiert sie das auch nicht immer. (Einmal hat sie sogar ihre Show vor der Tür abgezogen ohne zu merken, dass die Tür offen ist)
    Wenigstens ist sie strahlend weiß, so sieht man sie gut.

    Wenn Dir etwas an der Nachbarschaft liegt, würde ich die Hunde aus dem Spiel lassen, auch wenn es verlockend ist. Allzu schnell kann aus dem Vertreiben Ernst werden und eine tote oder schwerverletzte Katze ist nicht gerade eine gute Diskussionsgrundlage.


    Ich würde mit den Nachbarn darüber sprechen, weshalb Du die Katze lieber nicht in Deinem Garten hättest und erklären, weshalb und wie Du sie davon fernzuhalten gedenkst. Vielleicht kannst Du die Nachbarn ja sogar mit ins Boot holen und sie haben selbst einen Vorschlag, was sie als 'Vertreibungsmethode' akzeptabel finden.


    Ich würde versuchen, der Katze den Garten auf ganz verschiedene Arten zu verderben. Besonders wichtig wäre hier, dass die Katze keine Ahnung hat, woher der unangenehme Reiz kommt - sonst flüchtet sie nur, wenn sie Dich sieht und ich nehme nicht an, dass Du die ganze Zeit im Garten herumstehen willst um die Katze abzuschrecken.

    Man kann sich echt so sehr an der puren Anwesenheit eines Hundes stören? Einfach nur deshalb, weil der Hund gerade in der Innenstadt oder in einem Cafe unterm Tisch existiert?

    Auf jeden Fall. Viele Leute haben einfach Angst. Das versuche ich zu respektieren und frage stets nach, ob der Hund stört. Vielleicht habe ich einfach zu viele Freunde und Verwandte, die mit Hunden nichts anfangen können und Tiere aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mögen, weshalb ich grundsätzlich nicht davon ausgehe, dass Hunde willkommen sind. Das hat für mich mit Rücksicht zu tun.


    Ganz besonders achte ich darauf, dass mein Hund in keinster Weise dem Personal im Weg ist. Ich setze mich so, dass der Hund sich in maximaler Entfernung vom Personal befindet, gesichert ist und niemand am Hund vorbei oder gar drübersteigen muss.


    In dieser Hinsicht finde ich Hunde nicht vergleichbar mit Kindern. Mit letzteren muss sich die Gesellschaft arrangieren, für erstere gibt es bessere Aufenthaltsorte als belebte öffentliche Räume. Und nur weil andere sich auch daneben benehmen, muss ich es ihnen nicht gleichtun.


    Das soll nun nicht ein grundsätzliches Plädoyer gegen das Mitnehmen von Hunden sein. Was ich oben schrieb, bezieht sich auch nicht auf Dich - ich nehme Deine Frage nur als Anlass zu antworten, denn ich erlebe bei Hundehaltern oft, dass sie sich gar nicht mehr vorstellen können, dass ein Hund stören könnte. Ich habe meine Hunde oft und gerne dabei. Damit das aber so bleibt und bleiben kann, nehme ich gerne mehr Rücksicht, als ich vielleicht müsste. Mir bricht es keinen Zacken aus der Krone und für die Hunde ist es grossartiges Training.

    Ich halte es da relativ simpel: wenn ich mich von einem Ort im öffentlichen Raum, an dem ich verweilt habe (Restaurant, Öffentliche Verkehrsmittel, etc.) zum Aufbruch bereit mache und dann höre: 'Ach, Sie haben ja noch Hunde dabei!' oder 'Oh, die habe ich gar nicht gesehen!' dann habe ich alles richtig gemacht.


    Zuhause dürfen sie Hund sein und sich ausleben. Wer zu mir kommt, der weiss, dass da Tiere sind und es ländlich zugeht. Im öffentlichen Raum und in der Stadt hingegen achte ich auf Unauffälligkeit, wenn möglich sogar Unsichtbarkeit. Das macht mir ehrlich gesagt auch Spass, weil ich weiss, dass meine Hunde auch ganz anders können und fast immer in ihrem Leben auch dürfen. Die ganze Bande habe ich eh praktisch nie dabei, dann ist das auch keine grosse Sache.


    Es geht dabei nicht darum, die Hunde zu verstecken, sondern darum, sie nicht zum Störfaktor oder Fokus aller Aufmerksamkeit werden zu lassen. Das tut auch den Hunden nicht gut.

    Wieso wird daraus immer so ein Drama gemacht?
    Die Inzucht ist auf der AT vermerkt bis zur 5. Generation.
    Das ist ein Blick auf die AT der Eltern und wenn man sich 10 Minuten Zeit nimmt, weiß man schon mal das wichtigste.

    Leider nicht, weil das nicht reicht. Wenn man züchtet, ist es wichtig, die gesamte Population im Auge zu haben - nicht nur den einzelnen Hund. Wäre dieser Hund ein Einzelfall, ginge das ja noch und wäre so kein grosses Problem. Will man ihn nun aber mit einem Tier verpaaren, dessen Ahnentafel genau gleich aussieht - weil es vielleicht gar nichts anderes gibt - wird das genetisch gesehen, schwierig.


    Die Inzuchtkoeffizienten, die jeweils über die Stammbäume der Hunde ermittelt wurden, sind häufig viel zu optimistisch. Erst wenn eine vollständige Übersicht zu den frühesten Anfängen der Rasse besteht, kann man ermitteln, wie gut oder wie schlecht es um eine Rasse wirklich steht. Und das ist ohne Computerprogramm überhaupt nicht möglich, weil es ja eben leider nicht einfach damit getan ist, nur ein paar Generationen zurück zu gehen. Die Stammbaumanalysen übers Papier kratzen höchstens ein bisschen an der Oberfläche dessen, was wirklich sein könnte und leider oft auch ist.


    Genau deshalb gibt es ja Rassen wie der Toller, in der mittlerweile jeder einzelne Hund auf diesem ganzen Planeten, der nachweislich ein reinrassiger Toller ist, genau so eng mit jedem anderen Toller auf dieser Welt verwandt ist, als ob die Rasse aus nur zwei Gründertieren bestanden hätte. Obwohl die Tiere auf dem Papier (und besonders in den letzten paar Generationen) 'inzuchtfrei' zu sein scheinen, sind viele von ihnen noch viel näher verwandt als Bruder und Schwester.


    Klar kann man das auf die Spitze treiben und bis zur 27. Generation aufdröseln. Aber es würde ja schon mal reichen, wenn man mit den ersten 5, die man auf einen Blick sehen kann, anfängt...

    Das ist kein 'Auf die Spitze treiben,' sondern eine tatsächliche, der Realität entsprechende Analyse durchzuführen. Alles andere ist nichts als ein bisschen Spielerei und nicht aussagekräftig. Der von mir gepostete Stammbaum zeigt das ja eigentlich sehr schön: geht man nur zwei Generationen zurück, taucht kein Hund mehr als einmal auf. Jetzt aber darauf zu schliessen, der Hund sei inzuchtfrei, entspräche nicht den Tatsachen, obwohl das natürlich die logische Konsequenz wäre, wenn man in der Suchmaske eingibt, dass man nur die letzten zwei Generationen sehen möchte.

    Nachzuforschen, wieso in den original ATs da die Abstammung nicht übereinstimmt, würd ich deutlich spannender finden, als die Inzuchtproblematik. Denn wie schon gesagt wurde, das ist keine neue Erkenntnis.

    Nein, neu ist die Erkenntnis nicht und ich habe die Ahnentafel auch nicht aus diesem Grund gepostet. Es ging mir weniger darum, denjenigen anzusprechen, die sich sowieso schon mit der Abstammung ihrer Hunde auseinandersetzen, sondern eher die Leser, die vielleicht noch nie einen Stammbaum im Detail betrachtet haben.


    Was in dieser Tafel ja noch nicht einmal sichtbar wird, sind die häufig sehr engen Verwandtschaftsverhältnisse der Hunde, die zwar nicht denselben Zwingernamen, aber eben dieselben Gene tragen.


    Für Laien (und selbst für Experten!) ist es da wirklich praktisch unmöglich, einen Einblick in die Abstammung ihrer Hunde zu erhalten. Die modernen Datenbanken helfen da zwar schon gewaltig und zeigen auf, was in der Vergangenheit und der Gegenwart alles falsch läuft und lief - aber wie gesagt, was einmal weg ist, ist weg und lässt sich ohne Blutauffrischung nicht einfach wieder gutmachen. Zumal natürlich auch die Blutauffrischung in keinster Weise ein Wundermittel ist.


    Ich wundere mich immer, dass derartige Stammbäume damit entschuldigt werden, dass ein bestimmter 'Typ' gefestigt werden sollte. Da frage ich mich: schon zu dieser Zeit waren die meisten Rassen sehr einheitlich und 'durchgezüchtet' - was will man da noch - ausser an der Arbeitsleistung und der Gesundheit - daran verbessern? Einen markanteren Stopp? Noch extremere Winkel? Genau das ist nämlich passiert. Aber einem Rassehund soll der Experta ja schliesslich schon auf den ersten Blick ansehen können, aus welchem Zwinger er kommt...


    Bei allen anderen ist da der Welpenkäufer gefragt. Man muss so eine Zucht schlicht nicht unterstützen.

    Ich bin die letzte, die Welpenkäufer generell in Schutz nehmen würde. (Siehe z.B. das 'Französische-ich-hab-ja-nicht-wissen-können-dass-die-so-krank-sind-Bulldoggen'-Problem.) Aber von einem Welpenkäufer zu fordern, dass er Stunden, Tage, Wochen, Monate opfert, nur um Stammbäume zu studieren, die dann noch nicht einmal zuverlässig und vollständig sind und selbst von Experten nicht richtig interpretiert werden können - das finde ich zu viel verlangt.