Dein Beispiel mit dem Chef verstehe ich genauso, wie du es meinst. Klar kann ich nur mit verbalem Lob keine Miete bezahlen, aber der Moment des Lobes ist extrem motivierend und spornt mich wahrscheinlich mehr an, als ein paar Euro mehr am Monatsende.
Um nochmal zu verdeutlichen, Kern in unsererem täglichen Umgang mit dem Hund ist die Annerkennung von uns gewünschten Verhaltens, welches der Hund von sich aus zeigt
Kern meines täglichen Umgangs ist, die Situationen - von denen ich weiß, daß mein Hund (mit schlechter Vorgeschichte) kein "erwünschtes Verhalten" zeigen wird - so zu gestalten, daß er dem erwünschten Verhalten möglichst nahe kommen kann und dadurch immer und immer durch Lob und Belohnung eine positive Erfahrung macht. (Das war mir besonders wichtig - er hatte in seinem Leben vorher so viele Verbote und Anweisungen bekommen........ lernen über Lob und Bestärkung war für ihn etwas ganz Neues und sehr erstrebenswert)
Das klappt natürlich nicht immer da man selber wenig Einfluss auf die von aussen kommenden Reize hat. Aber man lernt, auch dann angemessen zu reagieren und vor allem übt man, während Reize und Ablenkungen sehr fern sind.
Aber jetzt nur mal so um zu verdeutlichen wie ihr arbeitet, folgende Frage; wie würdet ihr in der Situation vorgehen, wenn euer Hund aggressiv auf einen Radfahrer reagiert. Soll heißen, springt Schulterhoch an der Leine, bellt und knurrt. Was genau würdet ihr machen, wie geht ihr vor?
Hat mein Hüterich gemacht - und wenn er gekonnt hätte, hätte er auch herzhaft zugebissen in solchen Momenten. Wir haben geübt........ vorher, mit Fahrrädern in weiter Entfernung, Mopeds nach Gehör, Trecker und LKW in Sichtweite, aber mit Distanz. Jeden Blick zum Objekt habe ich geklickert und belohnt..... jedes Ohrenzucken in Richtung Moped. Immer mit einem Wort belegt (ach, ein Auto - Fahrrad - Trecker)
Klar kommt es trotz und während der Übungen auch mal vor, daß mir ein Radfahrer von hinten fast reinfährt und der Hund austickt - aber das ist eben so und man lernt, damit umzugehen.
Er hat mittlerweile gelernt, Auto - Trecker - Fahrrad - Moped bedeutet: wir gehen auf Seite und es gibt was Tolles. Er kommt zu mir, wenn ER ein Auto hört und schaut mich an: Ey, Frauchen, da kommt ein Auto.......
Klar hat das gedauert - aber es gab keinen Zwang, Druck. Nur von mir ein freundliches "ach, ein Auto" und für seinen Blick zum Auto ein Leckerchen. Jetzt ist ein Auto für ihn positiv besetzt......