Ich weiß nicht, ob ich seinem Wahn Raum geben soll oder ob ich das Programm auf ein Minimum runterfahren sollte und wir nur zum Lösen raus gehen. Wenn ich allerdings weniger mache, sitzt er die ganze Zeit neben mir, starrt mich an und will raus (auch wenn ich schlafe).
Das muss er erst lernen - wenig machen kann auch für den Hund erstmal ungewohnt und damit anstrengend sein. Grundsätzlich würde ich bei einem gestresst wirkenden Hund alles auf ein Minimum reduzieren - es geht ja nicht um jahrelange Haltungsbedingungen, sondern um hoffentlich vorläufiges Management
Würdet ihr dann auch mit ihm joggen oder Rad fahren. Ich habe auch große Angst, dass wenn er seinem Triebwahn nicht nach geht, er andere Sachen entwickelt wie z.B. Ängste oder Aggressivität.
Joggen und Radfahren in ruhiger Gegend ist sehr gut bei gestressten Hunden - gleichmäßige, ruhige Bewegung fördert die Ausschüttung von Glückshormonen und macht zufrieden
Wenn ich raus gehe, soll ich dann eine kurze oder lange Leine nehmen? Egal wie lang, er hängt sowieso drin, aber mit einer langen würde er immerhin überall hin kommen wo er schnüffeln möchte. Kommt er nicht an die Stelle ran, weil die Leine zu kurz ist, gibt er alles um dort hin zu gelangen. Würdet ihr dann trotzdem auf der Leinenführigkeit beharren? Ich meine er kann es aktuell sowieso nicht, aber ich weiß nicht ob ihm mehr oder weniger Raum mehr stresst. Würdet ihr dann einfach Stehen bleiben bis er sich beruhigt oder nachgeben und mit ihm zusammen dorthin gehen?
Wenn meiner so gestresst ist, verlange ich an langer Leine nur ein Minimum an Benehmen. Sein Kopf ist in dem Moment gar nicht in der Lage, sowas wie Leinenführigkeit zu erkennen oder einzuhalten....... ich gebe ihm nach, versuche aber auch Wege zu wählen, bei denen ich aus Erfahrung die interessanten Stellen weiß und mit ihm dann sofort dorthin gehe - dann muss er mich nicht hinziehen......
Wenn ich ihn kuschele, regt ihn das auch sehr auf. Ich weiß nicht ob ich ihn wegschicken oder streicheln soll, wenn er zu mir kommt (ständig). Normalerweise würde ich so eine Nervbacke auf den Platz schicken, aber er ist ja krank und kann nichts dafür.
Da finde ich, daß du ihm Entspannungsmöglichkeiten bieten kannst (Kauen, Konditionierte E.) - aber lass dich nicht von ihm belagern. Auch ein Schildi kann sich ansatzweise benehmen - besonders in gewohnter Umgebung, wo viele Stressoren ja per se schonmal wegfallen. Wenn er drinnen "entspannter" ist, dann kannst du ihn ja für ruhiges Verhalten belohnen....... ein bißchen Raum für Lernen ist dann auch in einem Schildikopf
Ein dauergestresster Hund ist echt was Schreckliches - aber es ist kein Freibrief für schlechtes Benehmen. Und gerade wenn die Rahmenbedingungen dem Hund entgegenkommen (drinnen), dann kannst du m.E. auch etwas an Benehmen fordern.
Rahmen und Grenzen sind auch für Schildis wichtig, dann können sie sich an etwas orientieren - eine SDU ist kein Startschuss für unmögliches Verhalten. Konsequenz und Berechenbarkeit des Halters sind da das A und O - und dass du dich nicht in seinen Strudel reinziehen lässt. Auch wenn es schwer fällt weil man weiß, der Hund ist krank und kann nichts dafür.......