Manchmal treffen so viele ungünstige Faktoren zusammen, da könnte man einfach verzweifeln. Je nach Mensch ist es halt verschieden und auch die jeweilige Belastungsgrenze und was einen zum Verzweifeln bringt ist total unterschiedlich.
Und ich verstehe das auch total - gerade weil man als "guter" HH die Hunde als Letztes unter dem eigenen Stress leiden lassen möchte, sie aber durch ihre Bedürfnisse unbewusst Druck ausüben. Den Druck macht man sich aber leider selber im Sinne von "ich muss noch Gassi gehen, was besonderes kochen, die Wauzis auslasten und beschäftigen......." Ich kann mich nicht vielteilen, ein bißchen arbeiten muss ich auch noch und ich bin mit allem alleine. Und dann könnte ich die Hunde einfach auch an die Wand klatschen und selber einfach abhauen! Freude empfinde ich in solchen Situationen an der Hundehaltung auch eher nicht.....
Hier herrscht ab und an auch Land unter, da ich psychisch etwas instabil bin, finanziell nicht auf Rosen gebettet und durch den alten Hof (den ich aber gerne behalten möchte) ständig im "muss-dringend-gemacht-werden"-Modus hantiere. Momentan habe ich eine sehr alte Hündin hier, die erst nur 2 Wochen bleiben sollte, jetzt aber in die 5. Woche geht und es ist kein Ende abzusehen! Sie schränkt mich zusätzlich zu meinem verhaltensorginellen Hüterich sehr stark ein, da sie kaum weit laufen kann aber hier auch nicht alleine bleiben kann. Der Hüterich ist mangels längerfristigem Auslaufs- und Erkundungsmangel etwas sehr genervt und pöbelt nun noch eher und noch vehementer alles das an, was ich eigentlich schon lange im Griff hatte.
Dazu ist er mir ja kurz vor dem Einzug der Hündin schwer zusammengeklappt - die Sorge und Angst um ihn und die bisherigen Kosten fressen sehr an mir........
Also, ich versteh dich (musste mir das bloß grad mal von der Seele schreiben) - und für mich und die momentan beiden Hunde mache ich es jetzt so, daß ich ab und zu einige Stunden mit ihnen an einen See oder Fluss fahre. Da kann der Hüterich schwimmen, toben und sich einfach auslasten und glücklich sein, die Alte liegt derweil am Rand und findet alles spannend. Von so einem Tag oder Nachmittag zehren die beiden einige Tage und mein! schlechtes Gewissen ist erstmal beruhigt. Da reichen dann nicht allzu ausgiebige Gassirunden - ansonsten muss halt der Garten herhalten.
Ich gönne mir dann einen (halben)Tag in der Woche, an dem ich mich mit dem Laptop ins Bett verziehe, Leckereien neben mich stelle und stumpf ein paar Stunden Serien gucke - das nimmt mir! meinen persönlichen Druck, entlastet meine Nerven und wenn ich dann aufstehe, habe ich auch wieder Bock auf Hundegassi und kann mit Gepöbel ziemlich entspannt umgehen.......
Ach ja - aufs Vorkochen für meinen Hüterich bin ich erst nach Jahren gekommen. Jeden Tag bis dahin habe ich meinen Tag daran ausgerichtet, wann ich für den Hund kochen muss. Meine Gefriertruhe mit Fleisch für den Hund enthält nun auch weniger Fleisch, dafür ausrangierte Eisdosen (ich bin eine Wiederverwenderin) mit Gemüseeintopf für den Hund. Dafür musste viel von der gleichen Eissorte gegessen werden, aber nun habe ich gut stapelbare Dosen in die die richtige Menge passt.........
Kopf hoch, die Zeiten gehen vorbei in denen man das Gefühl hat, daß der Hund das "Tüpfelchen-auf-dem-i" ist, daß das Faß fast zum überlaufen bringt.........