Beiträge von Dächsin

    Ich möchte mal kurz berichten....... hab heute an einer Beratung für Herdenschutz bei Pferden teilgenommen. Meine Freundin hatte eine Wolfsberaterin eingeladen, es ging um ihren Pferdebetrieb (rund 25 Pferde in zwei Herden in Trailhaltung, nur Offenställe, auf 24ha), da hier bei uns direkt jetzt auch mindestens ein ansässiger Wolf ist. Damit ist hier das letzte "freie" Revier zwischen anderen Rudeln besetzt worden (nordwestliches Brandenburg - Prignitz)

    HSH standen eh nicht zur Debatte, zu aufwändig in der Betreuung und schwierig wegen Einstellern tlw auch mit Hunden. Wobei die Wolfsberaterin sowieso kein gutes Haar an HSH ließ: Schäfer und Tierhalter zuwenig Ahnung, immer falsche Hunde am falschen Platz?? Grundsätzlich riet sie von HSH eher ab, die Haltung sei zu kompliziert....... (fand ich eine komische Einstellung)

    Und dann referierte sie über die Lebensweise der Wölfe, Rudelzusammensetzung, Abwanderungsverhalten, Familienstrukturen und natürlich die Nahrungsbeschaffung. Nicht wirklich was Neues für uns......

    Aaaaaber: eine offenbar ganz patente Frau, die hier sogar mal in der Gegend gelebt hat und uns und unsere Lebensweise / Einstellung kennt - sie redete in einer Tour von den Wölfen als "Familie" mit "Mami", "Papi", den "Kindern / Gören". Wenn Mami sich dann mit den Teenietöchtern zicken und Papa immer öfter die pubertären Jungs einnorden muss, die "Wohnung" (gemeint war das Kernrevier) gegen durchstreifende Fremdwölfe und gegen Freier für die hübschen Töchter verteidigt wird......... uff, das war schon Framing der besonderen Sorte :doh:

    7000 mögliche Wolfsreviere gäbe es in D, da sei noch viel Platz für kommenden Nachwuchs. Und die 50! Rudel alleine in Brandenburg würden ja eher keine Probleme machen, es liegt immer nur an den Weidetierhaltern wenn was passiert.

    Grundsätzlich war die Dame voll proWolf, hat aber versucht, dieses nicht allzu offensichtlich werden zu lassen. Betonte immer wieder, wie extrem intelligent und lernfähig Wölfe seien - als Beispiel: wenn sie einmal Erfahrung mit Strom gemacht hätten, würden sie sich fernhalten. Daß diese Lernfähigkeit auch beinhaltet, Fehler des Menschen oder der Beute auszunutzen - darüber wollte sie nicht so gerne reden.

    Auch unsere Fragen nach Wolfsmischlingen bzw deren Verhalten wurden eher abgewiegelt. Wolfsberater seien sich einig, daß ein Wolfshybride genauso scheu und intelligent wie "echte" Wölfe seien und von ihnen bzw der Genetik keinerlei Gefahren in irgendeinem Sinne ausgingen :denker:

    Wir haben heute gelernt: Wölfe springen NICHT!! NIEMALS!! (nur im Notfall), Wölfe kommen einmal an Strom und haben dann immer und ewig Angst vor beißenden Zäunen, Wölfe fressen keine lebenden Tiere (lebend angefressene Schafe sind unmöglich, bestenfalls ein Fake im www), Wölfe wollen Abwechslung auf der Speisekarte und halten deshalb nach Kadavern von Kälbern und Fohlen Ausschau :skeptisch: Und überhaupt sind Wölfe einfach nur arme Hasipupsi, die auch gerne mal Kalbsfilet hätten - aber wenn Mama Kuh einmal laut "Muh" macht, dann erschrickt sich das arme Hasipupsi ganz schrecklich und ist froh, wenn es einen Ausgang findet :hust:

    Für Wild (Rehe, Hasen, Füchse usw) stellen die Stromzäune übrigens kein Hindernis und keine Gefahr da, die springen einfach durch oder krabbeln drunter durch...... die sind so schnell, daß sie kaum was merken :ka:

    Ich war ehrlich gesagt ziemlich entsetzt über die Wortwahl, über das Negieren von bestimmten Verhaltensweisen (Springen, lebende Tiere anfressen) und das Ausweichen, wenns konkreter werden sollte (Hybriden, Rißstatistiken). Sie betonte immer wieder, wie "friedlich" die Brandenburger Wölfe seien und daß das wohl auch so bliebe, da die "Problemwölfe" aus dem Westen nicht in den Osten zurückwandern würden. Unterschwellig ließ sie durchklingen, daß die Brandenburger beim Wolfsthema eh alles besser gemacht hätten und deshalb nicht solche Probleme wie Niedersachsen habe.

    Positiv: bei begründetem Anliegen wird neuerdings auch der Schutz von Pferden gefördert (Land Brandenburg). Das gilt für Haupterwerbler ebenso wie für Hobbyhalter - die äusseren Umstände müssten halt stimmen. Wer seine Ponys unterm Küchenfenster immer im Blick hat und nachts in den Stall sperrt, der braucht keinen Herdenschutz. Gefördert wird die Umstellung der bisherigen Zaunanlage auf: 5-reihige Zäunung bzw am besten Draht und Breitband, die unterste Reihe 20cm über dem Boden. Die Tore ebenso oder Gittertor mit stromführenden Litzen oben und unten, zusätzlich Untergrabungsschutz bei Toren, 3 Erdungsstäbe müssen ebenfalls sein (viele haben immer noch nur einen oder zwei). Es gibt sogar eine Art "Unterhaltungsföderung" - da das besonders im Frühjahr dauernd erforderliche Freischneiden der unteren Zaunlitze einiges an Manpower, Maschinen und Zeit erfordert....... 7 km Zaun machen sich nicht mal so eben :roll:

    Gefördert werden ebenfalls alle anderen Tierarten und auch dort die Hobbyhalter - Voraussetzung ist ausser begründetem Anliegen natürlich mindestens ein Wolf in der Nähe;)

    Mir ist klar, daß Wolfsberater eine schwere Position haben - irgendwo zwischen Wolfskuschlern und Wolfshassern sich aufzuhalten ist nicht so einfach, zwischen denen zu vermitteln noch schwieriger. Aber diese unnötig verharmlosende Sprache, das Verniedlichen von Raubtieren und das Übergehen von Einwänden und berechtigten Nachfragen......... wir waren erschüttert. Mich hat es bestätigt, daß offenbar alles getan wird um Gefahren und Nachteile schönzureden und kleinzuhalten - und wenn man dafür Raubtiere mit Mami und Papi betiteln muss :kotz:

    Andererseits sollte ein TA schon versuchen, erstmal grundlegende Untersuchungen durchzuführen. Es gibt Möglichkeiten, einen auch schwer unkooperativen Hund zu sedieren und dann den MK draufzupacken.

    Es gibt so viele medizinische Ursachen die einen Hund zum Zubeißen bringen können, darauf sollte ein TA hinweisen und entsprechend handeln.

    Eine Verurteilung finde ich persönlich trotzdem aber kein positives Zeichen, viele Leute sehen sich jetzt bestimmt zu Anzeigen genötigt.

    Einschläfern nur wegen Behauptungen ist mMn der falsche Weg - auch wenn der o.g. Hund ja wohl noch in der Praxis zugelangt hat.

    Würde meiner auch machen....

    ..........

    Dass es um Offenstall (kenne ich nur fûr Ponys und Esel) und Weidegang ging, dachte ich mir schon.

    Mich würde genauer interessieren, von welchem langen Kampf du sprichst, @terriers4me ?

    Also, so ca vor 25Jahren wurden wir als damals zuständiger Tierschutzverein gerade bei schlechterem Wetter / kälteren Temperaturen mit Anrufen zu "tierschutzwidrigen Umständen" überhäuft. Da standen Pferde (und Ponys) doch tatsächlich im Freien, nur ein Unterstand als Schutz! Und schmutzig und nass waren sie auch noch!!

    Es hat sehr! sehr! lange gebraucht, bis die meisten Menschen verstanden haben, daß Pferde sich auch nass und schmutzig, auch bei schlechtem Wetter, draussen immer noch wohler fühlen als in Boxen und Ställen. Und die sich immer verbreitendere Haltung mit Trails - Pferde laufen durch geschickt angeordnete, eingezäunte "Gänge" zwangsläufig vom Wasser zum Futter zum Unterstand und haben dadurch die nötige Bewegung - die sind häufig noch schlechter zu schützen als eine einfache Koppel.

    Und jetzt soll man die Pferde wieder einsperren? Nur weil Wölfi nicht weiß, daß er sich nicht an Pferde rantraut?

    Zu dem verlinkten Artikel...... die dort erwähnte Dame durfte ich ja damals kennenlernen, innerhalb des Hauses mit recht vielen Hunden herrschte ein ziemlicher Kasernenhofton. Knuffe, kräftige Griffe ins Fell, Schubsen mit dem Knie sowie ständige verbale Maßregelung bestimmte die Atmosphäre dort. Im Umgang mit Menschen und "Kunden" ging es ja ähnlich ruppig zu, das Telefon leistete der jungen Frau dabei gute Dienste.

    Meiner Erinnerung nach zeigte der Verein im Frühjahr '13 massive Auflösungserscheinungen.....

    Für mich ist es - nach meiner Erfahrung mit meinem Hüterich - äußerst fraglich, ob man die dort teilweise massiv gedeckelten Hunde so ohne weiteres weitervermitteln kann. Und ob die Einstufung der unter diesen Bedingungen "aufbewahrten" Hunde realistisch ist.

    Und ja, die momentane Situation der HHF war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Die TV-Berichte zeigten von Anfang an gruselige Zustände in Kombi mit einer völlig überschätzen jungen Frau.

    @Biras

    "Zaubertrank", "Quacksalber", "Mittelchen" - ich finde diese Ausdrücke ziemlich respektlos und teilweise auch ungezogen einem Mann gegenüber, von dem du ja offenbar Hilfe für deinen Hund erhoffst / erwartest (sonst würdest du ja nicht hingehen).

    Da du ja offenbar überhaupt keine Ahnung hast was in diesen Tropfen drinnen ist, könntest du einfach mal versuchen neutral zu bleiben....... ohne mit deiner Ausdrucksweise schon vorher alles runterzumachen.

    getötete Wolfshündin

    Ist das die, die bereits 2 Hybridwürfe hatte, oder? Oder gab es noch mehr Wölfinnen die sich mit Hunden fortgepflanzt hatten?

    Jedenfalls hat es hier wohl funktioniert. Erfolgreich entnommen. Im Gegensatz zum Rodewalder Rüden.

    Wahrscheinlich meinst du die Ohrdrufer Wölfin - die hatte eine folgenreiche Liason mit einem Labrador........

    Und man weiß wohl immer noch nicht so genau, ob Nachkommen davon überhaupt noch unterwegs sind. Es geht ja sogar das Gerücht, daß sie sich mit einem ihrer Söhne gepaart hätte?

    Es ist doch immer alles eine Frage der jeweiligen Situatin und des individuellen Augenmaßes...... Es steht doch ausser Diskussion, dass man niemals nicht einen Hund im Hochsommer in einem geschlossenen Auto über Stunden alleine lässt.

    Aber jetzt grundsätzlich zu verlangen, den Hund im Sommer oder überhaupt nicht im Auto zu lassen, das ist doch völlig überzogen.

    Mein Hüterich ist zwar total hitzeempfindlich, aber für sein Leben gerne immer dabei. Und da wir recht ausserhalb wohnen, sind wir viel mit dem Auto unterwegs. Und er wartet auch gerne mal länger drin, je nach vorheriger Action schläft er einfach.

    Trotzdem bin ich auch sehr pingelig was heiße Tage angeht, habe in meinem Leben leider auch viel mit dadurch überhitzten und halbtoten Hunden zu tun gehabt. Ich hab einen älteren Kangoo mit vorne zwei Fenstern und hinten einer Leiterklappe. Diese werden alle immer!! offen gelassen, egal ob 5Min oder 1 Stunde. Das Auto parke ich grundsätzlich nur im Schatten - gibt es keinen auf einem Supermarktplatz, fahre ich zu einem anderen. Man kennt die Parkplätze ja und kann sich das vorher überlegen. Am besten stelle ich das Heck noch gegen die Windrichtung, die offene Leiterklappe sorgt dann für leichten Durchzug.

    Wasser ist auch immer im Auto sowie ein Pappschild: Vorsicht Hund!! :D

    Es gab schon Mal so vorwitzige Möchtegernlangfinger, die bloss das offene Auto gesehen haben...... Ein von hinten vorschießender wütender Hund hat sie kuriert :D:D

    Schon beim Vorgängerverein haben sich die damaligen Mitglieder über dieses "niemand außer uns kümmert sich um diese Hunde" profiliert. Die junge Frau, die damals bei mir die VK wegen meines Hüterichs gemacht hat, die erzählte quasi nonstop davon, wie gefährlich viele dieser Hunde seien, wie dumm der Durchschnittshundehalter sich anstellt und wie cool, tapfer und "allwissend" ihr Verein sei......

    Ich konnte das Geblubber ganz gut filtern, mir war klar: ein recht junger Verein aus lauter jungen Frauen, die in ihrem ersten Eifer die Welt retten wollten.

    Tatsächlich haben sie sich damals schon über die tatsächliche oder behauptete Gefährlichkeit der Hunde definieren wollen

    VB hat das Thema für sich einfach weiter aufgebauscht - siehe ihre diversen Auftrittte in den Medien. Grundthema war ja immer: der normale HH versaut die Hunde und nur sie kann die dann wieder bändigen.....:ugly:

    Leider hat sie in ihrem Eifer völlig den Überblick verloren.

    Kenne dieses Problem - nur ersetze Huhn durch Hunde (Jack-Russels von Wochenendlern), die auf meinem Grundstück rumströberten und mein Gemüse anpinkelten!

    Ein Streifen dickere Teichfolie, mit ein paar Kabelbindern unterm Tor festgebunden, hat dem Spuk ein Ende bereitet...... Ist günstig, man muss nicht schippen und die Teichfolie ist elastisch genug, sich Unebenheiten anzupassen