Es ist einfach ein Armutszeugnis. Und wen wunderts, dass die Leute glauben, was ihnen die Zuchtvereine (im VDH) erzählen?
Die wenigsten HH haben die Ahnung und das Wissen, was hier allgemein im DF als "Basiswissen" vorhanden ist. Also glauben sie, was ihnen von "Experten" erzählt wird und was so gängige Meinung ist, die man ja überall bei FB und Instagramm antrifft.
Kurz erzählt: vor ein paar Monaten war ich mit Dachs in Berlin in einer größeren TA-Praxis, da die bisherige Diagnostik wegen seiner unmäßigen Hechelei nur viel Geld gekostet hatte aber keine Ergebnisse brachte (es stellte sich ganz schnell heraus, daß er "einfach" einen viel zu hohen Blutdruck hat - Ursache sind böse Nebennieren)
In und vor dieser Praxis waren nur Brachys: 2 Frauen mit 3 EB's, ein Mann mit einer sehr kranken Mopshündin (die sich nicht hinlegen konnte und total gequält und fertig aussah, während Herrchen ungerührt auf seinem Handy daddelte), 1 FB die einfach nur fürchterlich grunzte und um Luft rang sowie ein Mopswelpe mit 4Mon, der so eine fürchterlich platte bzw nicht vorhandene Nase hatte (dafür riesige Glubschaugen).
Meiner war der einzig "normale" langschnauzige Hund, wurde aber von allen bedauert weil er so hechelte. Ihre Hunde würden zwar auch häufig hecheln, aber daß sei ja normal und bei den EBs quasi "Rassestandard".
Ich habe versucht, mich freundlich, neugierig und interessiert mit den Besitzern zu unterhalten, so erfährt man einfach am meisten. Der Mopswelpe z.b. sollte operiert werden, weil die Falte über der Nase bei Belastung anschwoll und dann die Nasenschlitze auch noch bedeckte.......
Die FB hatte ebenfalls nur Nasenschlitze, darauf angesprochen erklärte mir die Besitzerin daß FBs eben solche Nasen hätten, das sähe man ja auf fast allen Bildern. Sie wollte sich in der Praxis nur mal erkundigen, ob man was gegen die starken Geräusche machen könne, besonders nachts wäre das manchmal sehr störend!!
Die 3 EBs waren ein Abbild des Grauens, einem war vor kurzem das Gaumensegel gekürzt worden, die andere war schwerst herzkrank und konnte deshalb leider wohl nicht wirklich operiert werden und der 3. war nur zur Gesellschaft mit - der arme Kerl schleppte sich nur voran und die Hinterläufe schleiften mehr als zu stützen.
Keiner!! dieser Halter hatte so wirklich eine Ahnung, wie krank diese Hunde wirklich sind, das ging aus dem allgemeinen Gespräch eindeutig hervor. Alle lobten den tollen Charakter, das süße Geschnurchel und die entzückende Optik - im Nebensatz kam sowas wie: schade, daß man immer wieder so kränkliche Exemplare erwischt.
Mich hat das nachhaltig beeindruckt, diese Blindheit für diese extremen Deformationen (ein Welpe, der aufgrund seiner Nasenfalte manchmal keine Luft mehr kriegt!!!). So ein geballtes Unwissen? über die Ursachen der Leiden, dieses Leugnen und die Ignoranz.
Mit meiner TÄ habe ich das dann kurz noch besprochen, gerade weil mich das so sehr beeindruckt hatte - auch sie meinte, daß sie sich kaum noch traut, HH mit Brachys von sich aus auf die typischen Probleme anzusprechen. Einige Kunden habe sie deshalb verloren, andere möchten nicht darüber sprechen und wollen nur, daß der Hund geimpft oder sonstwas wird. Und daß viele HH da ganz einfach keinen Blick für haben oder es nicht sehen wollen - sie meint, daß gerade Social Media dafür sorgt, daß die Probleme kleingeredet werden und die rassetypischen Probleme als rassetypische Eigenheiten dargestellt werden.
Und vielen HH fehlt das Verständnis, daß das, was in "Langschnauzen" in Nase, Schnauze und Kehlkopf an nötigem Atemequipment vorhanden ist, bei Brachys ebenfalls versucht, Platz in diesen verkrüppelten Köpfen zu finden. Die denken einfach nicht soweit - vielleicht glauben sie, daß Brachys extra konstruierte Atemwege für Kurzköpfe haben oder sowas. Das sich innendrin alles staut und dadurch verformt ist, das wissen sie einfach nicht.