Beiträge von Dächsin

    Hmm, er ist ja 6Jahre alt - macht er das schon immer so oder wie war das die letzten Jahre??

    Ich denke, Du solltest alle möglichen Rituale mit ihm brechen und Neues aufbauen. Z.B das mit Jacke anziehen: es wird jetzt wärmer und eigentlich brauchst Du keine mehr - oder Du ziehst sie eben schon 20min vorher über und gehst dann weiter Deinen Tätigkeiten nach.
    Ebenso Schuhe anziehen lange vorher -so haben diese Dinge irgendwann keine Bedeutung mehr für ihn. Neues Geschirr / Halsband , andere Tageszeiten wählen wenns möglich ist. Und immer wenn er hochdreht sofort wieder zurück und Du setzt Dich am besten gelangweilt hin - dann guckt er blöd :D

    Meiner dreht auch gerne hoch, ich lass dann sprichwörtlich alles fallen und setze mich abgewandt hin - und das hat uns schon echt weit voran gebracht........ zusätzlich habe ich "warte" eingeführt als Aufgabe, damit er mit einem Kommando beschäftigt ist und nicht so im leeren Raum hängt mit seinen Gefühlen. Jetzt sind es nur noch seltene Male mit vorher stressenden Faktoren wo meiner meint, er müsse hüpfkreischend rumdödeln.........

    Was machst Du denn sonst mit ihm noch außer Gassi ?? Er kann sich ja offensichtlich eher schwer bis gar nicht beherrschen, vielleicht solltest Du da mal in anderen Situationen dran arbeiten ??

    Huhu - ich schon wieder.......

    Ich find Dein Hundchen toll - und ich finde das toll daß Du ihn trotz HD genommen hast - oder gerade deswegen??
    Ich hatte nämlich auch auf der Suche nach einem "neuen" Hund nach einem DSH geschaut - doch die in Frage kommenden Rüden liefen ja sowas von schlecht....... teilweise mit den Hacken auf dem Boden :kopfwand: Da musste ich von absehen, da ich mir diese Kosten einfach nicht leisten kann :sad2:

    So, und zu Deiner besseren Hälfte :D : Wenn Du mal mit ihm unter einem Vorwand ein Seminar besuchst, in dem genau erklärt wird, wieso weshalb warum und vor allem wie das "früher" funktioniert hat mit der Hundeausbildung und was heute neuester Stand der Forschung ist.???
    Oder mal nach einem guten Buch schaust in dem besonders auf diese Thematik (neue Erkenntnisse in der Forschung über Lerntheorien beim Säugetier und besonders beim Hund) eingegangen wird? Oder eine gute Trainerin, die Deinem Göttergatten mal erklärt, warum Leinenruck und Stachler heutzutage out sind?

    Das Forum als Erklärung ist die denkbar schlechteste Variante finde ich - so jemand muss von eindeutig kompetenter Seite überzeugt werden und da sind Leute, die Seminare geben oder gar Bücher schreiben eindeutig die beste Wahl - mal so laienhaft von der menschlichen Seite aus gesehen.

    Andersherum müßtest Du Dir wahrscheinlich Fransen an den Mund reden ohne wirklich viel bewegen zu können - da würde nur Anschauungsmaterial in Form von Deinem Hund helfen, der ohne die "mittelalterliche" Methode hervorragende Ergebnisse in der Erziehung zeigt. Doch das ist ebenfalls schwer da Ihr alle zu sehr involviert seit.....

    Naja, meine Sicht der Dinge. Und je nachdem, woher Du kommst kann hier vielleicht jemand einen Trainer nennen, mit dem man sich mal auf eine Stunde Theorie trifft. PLZ-Gebiet sollte reichen.........

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    Hört sich für mich nicht nach Rüpel sondern gestressten und überdrehten Jungspund an.

    Denk ich ebenfalls - Aussis sind natürlich für sowas leider anfällig.

    Vielleicht schreibst Du mal mehr zu den Umständen, was Du mit ihm machst, wo er herkommt usw......

    Bei diesem TS-Hund wäre tatsächlich erstmal abzuklären , woher seine Aggressionen kommen. Dazu gehört auch ein totaler und gründlicher TA-Check der nicht nur eine oberflächliche Untersuchung beiinhaltet sondern auch die Suche nach Schmerzquellen incl. Röntgen sowie ein großes Blutbild u.a. mit Schilddrüsenparametern.

    Aus der Erfahrung mit einem Hund heraus, der wegen Aggressionen ewig in einem TH saß und einfach "nur" einen Abzeß irgendwo im Ohr / Trommelfell hatte (ist lange her, nagelt mich nicht fest). Nachdem das zufällig entdeckt und der Abzess operativ entfernt wurde war der Hund wie ausgewechselt!! Keine Aggros mehr, händelbar von Jedermann und nicht nur von den Betreuern, aufgeschlossen und fröhlich.
    Daher bin ich bei Aggressionen immer darauf aus, erstmal die medizinische Seite abklären zu lassen - besonders, wenn sie als so heftig und "nicht wegzuerziehen" beschrieben werden. Vor allem, da die Vermutung einer Schußverletzung im Raum steht - man stelle sich vor, er hätte ev. noch eine Kugel im Bein...... oder eine Bleivergiftung....die Liste kann endlos werden

    Allerdings ist ja auch die Frage, wie erfahern die Pflegestelle ist und ob da mal ein Verhaltenstrainer einen Blick drauf geworfen hat - eine Beurteilung von aussen bringt manchmal in 5Min mehr Erkenntnisse als die berühmte Betriebsblindheit zuläßt - wobei das keine Kritik an dem Pflegeplatz sein soll!!
    Es kann auch durchaus eine erlernte Abwehraggression sein - sowas kann mit viel Sachverstand und Geduld gegenkonditioniert werden.

    Aber alles ist nur Spekulation wenn man sowas nur vom Hörensagen bzw Lesenschreiben mitkriegt........

    Da der Juckreiz schon mal im Zusammenhang mit dem "Futtertest" aufgetreten ist, würde ich mal da drauf tippen - und das Futter erstmal wieder wechseln um zu schauen, ob es dann besser wird.
    Real Nature sagt mir zwar was, aber da bin ich keine Expertin. Aber Fertigfutter haben zur Konservieung und Geschmacksverstärkung oft Zusätze drin, die nicht jeder Hund verträgt. Oder eben Getreide...... die Liste der Auslöser kann je nach Hund echt lang sein.

    Es gibt hier ja einiges im Forum über Futter:
    https://www.dogforum.de/futtermittelal…it-t118313.html

    https://www.dogforum.de/linksammlung-z…er-t154835.html

    und hier umfangreiche Themen zum Thema Futter -mußt halt selber ein bissi suchen:
    https://www.dogforum.de/ernaehrung-barf-f212.html

    Grasmilben können natürlich auch ursächlich sein, die kommen zur Zeit raus. Allerdings würde ich an Deiner Stelle erstmal das Futterthema im Auge behalten.............

    Ich würd erstmal alle Bälle aus seinem Leben streichen - er ist noch jung und so kannst Du noch stoppen zu was die anderen den Grundstein gelegt haben. Wenn er zum kompletten Balljunkie mutiert ist, wird das nicht mehr so schnell behebbar sein.

    Er kann ja mit Stricken, Stöcken und ähnlichem spielen - die Dinger eher leicht über den Boden schubsen und nicht werfen - dafür nehmen und verstecken, Hund darf erst nach Freigabe suchen. Apportierspiele mit sowas machen, aber keine runden und am besten auch keine quietschenden Objekte verwenden.
    Ein richtiger oder auch nur ein "halber" Balljunkie ist ein wirklich armes Schwein: das Wort Junkie sagt da schon alles, ohne ihren Ball sind die Hunde auf Entzug und jeder Anblick eines Balles läßt sämtliche Suchtrezeptoren im Gehirn sofort wieder auf Hochtouren laufen. Sie sind dann oft nicht mehr ansprechbar denn sie wollen nur eines: den Ball - ihr Suchtmittel.

    Für solche Hunde ist "kalter Entzug" oft das einzige Mittel um irgendwann wieder einen vernünftigen Umgang mit rollenden Objekten zu haben. Das erfordert aber eine ungeheure Disziplin vom Halter, da möglichst alle Bälle aus dem Gesichtskreis des Hundes ferngehalten werden müssen.
    Gassigänge würde ich in Deinem Fall anders legen, zu ballarmen Zeiten oder auf ballarme Wege.

    Ich habe hier so einen Balljunkie, Tennisball-jagen war fast 3Jahre seine einzige "Auslastung". Durch kalten Entzug hat er zumindest soviel Impulskontrolle lernen können, daß ich ihn von runden Objekten abrufen kann - solange er sie noch nicht in der Schnauze hat. Wir können an liegenden und rollenden Bällen vorbei, aber wehe sie fliegen :omg: - dann ist alles zu spät. Ganz schlimm ist allerdings der Anblick eines Tennisballs - da springt bei ihm sofort wieder das Suchtgedächtnis an und er ist kaum zu beeinflussen.
    Letztens tanzte er wie blöd japsend und jiepend um eine Tüte am Straßenrand rum - da hat jemand Tennisbälle entsorgt und mein Liebling war völlig abgedreht weil er die entdeckt hat. Dieser Vorfall hat mir gezeigt, daß ich einen offensichtlich lebenslang süchtigen Junkie beherberge den alleine der Anblick eines kleinen gelben runden Dingen um den Verstand bringt. Er ist sofort wieder auf einem ungesunden Stresslevel, von dem er stundenlang nicht runterkommt - und er ist schon seit über einem Jahr auf Entzug !!

    Der Anblick meines Hundes, der bei der Sichtung von fliegenden Bällen richtige Spiralen in den Augen kriegt - dieser Anblick würde jedem HH verdeutlichen, wie fatal der sinnlose Gebrauch von Bällen sein kann.

    Insofern würde ich immer raten, wenn ein Hund beim Anblick von Bällen extrem reagiert, da sofort einzuschreiten und andere Spielarten mit weniger runden Dingern einzuführen. Diesen Stress möchte ich keinem Hund zumuten - für den ist sowas nicht mehr lustig und auch kein Spiel sondern purer Stress durch Suchtverhalten.

    Und bei Deinem Hundchen ist das Motto: wehret den Anfängen - denn als DSH ist er für sowas leider recht empfänglich. Er ist ja noch jung und dadurch wahrscheinlich noch nicht richtig angefixt - arbeiten solltest Du aber dran und das auch wirklich ernst nehmen.

    Meine Freundin hat einen Scottish Deerhound - einen ausgemachten Sichtjäger und "Windhund".
    Der rennt ca.3x im Monat an so einer Cursingmaschine - die wird aufgebaut und das Seil in einem riesigen Kreis mit ein paar "Beulen" um Rollen gelegt. Die Strecke ist dann ungefähr 400m lang.
    Da kann der Deerhound sich so richtig auspowern - so richtig Speed geben und ist danach glücklich, zufrieden und "ausgelastet".

    Interessanterweise jagt der gleiche Hund eher nicht - auf Sicht wird mal was verfolgt, aber sobald das Objekt im Gebüsch, im Wald oder sonstwie verschwindet dreht er ab. Er ist ein reiner Sichtjäger, wobei das Jagen sich eher auf Hinterherlaufen um des Laufens willen beschränkt. Ich finde das glatt beneidenswert, denn mit diesem Hund kann man auch bei größtem Wilddruck im Wald offline laufen -da ist Wild nur interessant wenn es den Weg kreuzt - und da es sogleich wieder verschwindet guckt Hund nur gelangweilt hinterher......

    Diese Cursingmaschine dient auch anderen Windhunden (Afghanen, 1 Galgo und 2 Podencos) als Auslastung, allerdings pro "Renntag" max. 2 Durchgänge pro Hund. Negative Einflüsse konnte kein Halter feststellen (hat mich nämlich auch interessiert) - aber die Hunde sind danach total müde und zufrieden. Dieses schnelle Verfolgen mit Fullspeed liegt ihnen im Blut, dafür wurden sie gezüchtet. Dürfen sie das ab und an mal, ist alles in Butter.

    Auch kleine Wauzis haben da schon mal mitgemacht - für viele eine tolle Sache und es macht ihnen sichtlich Spaß. Da ist allerdings je nach Rasse die Prämisse, daß das nur sehr selten gemacht wird - denn bei den teilnehmenden Russel-Mixen und Hütern wie Aussie, Mudimix und Bordern sieht man schon eine gewisse Geilheit in den Augen.
    Und die zeigen ein anderes Jagdverhalten: viele von denen kürzen schon beim ersten Mal die Strecke ab und "erlegen" das Flatterband noch vor dem Ziel....... :lachtot:

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    Ich würde die Oma gar nicht unterstützen. Wenn man nicht in der Lage ist sich selbst ausreichend um einen Hund zu kümmern, dann darf man sich eben keinen zulegen. So sehe ich das jedenfalls.

    *örks* - dazu sag ich mal lieber nix :mute:

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    Im Tierschutz trifft man meist noch angagierte Menschen die wirklich die Hunde persönlich auch kennen und kennen gelernt haben und das beste für diese wollen

    Leider kenne ich viele Tierheime die wirklich nur aufs Geld aus sind und Hunde zu wirklich unpassenden Familien vermitteln z.B einen agressiven Hund in einen Haushalt mit Kindern.
    Ich will nicht alle über einen kamm scheren aber deshalb scheidet Tierheim bei mir klar aus

    Okay - ganz ehrlich - ich bin sowas von reingefallen mit einem Verein - das müssen Hund und ich jetzt ausbaden. Und als ich mal angedeutet habe daß mir gewisse Eigenschaften vorenthalten wurden wurde ich am Tel. aufs Übelste beschimpft und mir wurde gedroht, daß der Hund wieder abgeholt würde :kopfwand:
    Der sogenannte Tierschutz ist mittlerweile leider oft eine Anhäufung von Gutmenschen, die wirklich nur von den edelsten Motiven geleitet werden - allerdings ganz schnell an ihre Grenzen stossen. Sei in der Beurteilung der Tiere, den finanziellen Mitteln, der Einhaltung nötiger und unnötiger behördlicher und rechtlicher Vorschriften oder in dem fachgerechten Umgang mit den Tieren. Sie übernehmen sich zeitlich , fachlich und mengenmäßig ganz schnell und darunter leidet die Qualität der Vermittlung und oft auch die Tiere.

    Und ganz ehrlich: ich bewege mich seit vielen vielen Jahren in diesem Metier, bin gut vorbereitet gewesen und trotzdem "reingefallen". Natürlich liebe ich meinen Hund, aber es hätte für beide einfacher laufen können. Und mein Leben wurde dadurch ganz neu strukturiert - viele andere HH hätten unter solchen Umständen den Hund wahrscheinlich wieder zurück gegeben .

    Daher finde ich, Deine recht pauschale Aussages ollte etwas relativiert werden - mit 'TH habe ich hingegen gute Erfahrungen gemacht!!

    Und nein, ich meine nicht jeden Verein oder jeden Zusammenschluss von Tierfreunden - doch das von mir angesprochene Szenario häuft sich leider in den letzten Jahren.

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    Die Aussage eines Hundetrainers war wie folgt: Da wir bereits die 3. besitzer sind in seinem jungen leben, würde der Hund sich so ca 6-8 Wochen eng an seinem neuen Rudel orientieren, sich also einleben usw.


    Was hat die Anzahl der Besitzer mit dem Einleben zu tun?? Das frage ich nicht provokant sondern neugierig - ich habe es eher andersherum erlebt: je öfter ein Besitzerwechsel desto länger braucht Hund um komplettes Vertrauen aufzubauen - er wurde ja schon mehrfach enttäuscht.......
    Auch wenn er am Anfang klammert und es so scheint als ob er schon ganz bei Euch sei - das ist kein Garant dafür daß er sich wirklich und total eingelebt hat.

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    Bis dahin sollte dann aber der Rückruf auch klappen, sonst könnte es durchaus sein, daß der Freiheitsdrang überwiegt und es dadurch evtl zu Problemen kommen.


    MMmh, was hat der Trainer denn gelernt?? Freiheitsdrang? - ich dachte, die Zeiten sind vorbei :???:
    Freiheitsdrang hat was mit mangelnder Bindung zu tun und nix mit Erziehung und dem perfekten Rückruf. Und Bindung schafft man nur und auch nur durch Vertrauensaufbau. Und Vertrauen braucht Zeit, Ruhe und Geduld - und gemeinsame Erlebnisse.

    Selbstverständlich sind kleine Übungseinheiten, Spiele und tolle Gassigänge auch am Anfang einer Beziehung unerläßlich - doch ein zuviel davon zerstört mehr als Ihr wollt.
    Wenn Dein Hund eine starke Bindung zu Dir schafft, dann hast Du- besonders bei einem DSH - die perfekte Grundlage für die spätere Erziehung. Also wäre jetzt Bindungsarbeit angesagt - und ein Verzicht auf ein Zuviel und Zufrüh bei der Erziehung.

    Meine bescheidene Meinung............. :roll: