Beiträge von Dächsin

    Habs gestern auch in der Mediathek angeguckt - gruselig.
    Leider sind inszwischen noch mehr Anleihen bei Millan gemacht worden, außer "kscht" gibts jetzt noch so ein Halsband und den Sidekick (bei Elvis). Zusätzlich noch viel Rudelstellungskram à la B. Ertel, dazu eine völlig ahnungsfreie Sprecherin............. was für eine Sonntagsunterhaltung ^^

    Ich hab mich mal ein bißchen mit Rudelstellung befasst weil ich den Grundgedanken dahinter nicht so ganz abwegig fand - aber was Frau Nowak da gezeigt hat.........
    Soweit ich das verstanden habe kann man ohne andere stellungsstarke Hunde nicht wirklich sagen, welche Stellung der vorgestellte Hund hat. Schon gar nicht im Vergleich zum Menschen - und selbst wenn, dann gehört da schon Erfahrung dazu. Nicht umsonst ist die Einschätzung bisher das "Fachgebiet" von Frau Ertel.

    Die Einschätzung von Boomer fand ich katastrophal - er gehört zu den altdeutschen Hütehunden. Die Rasse ist nicht anerkannt, da immer nur auf Leistung und nicht auf Optik gezüchtet, es gibt viele Varietäten die je nach Landstrich und zu hütendem Vieh eingesetzt wurden. Diese Hunde sind wirklich hart im Nehmen, mit 10Monaten ist der Kerl noch ewig nicht erwachsen und das Hüten, Hetzen, Wachen und Schützen liegt ihm im Blut - nix da mit er braucht einen Arbeiter oder so.

    Bei diesem Hund ist wahrscheinlich mangelnde artgerechte Beschäftigung sowie eine nicht wirklich vorhandene Grunderziehung das Problem. Hüter im allgemeinen neigen dann eben auch dazu, Autos und Co zu hetzen - das ist nix aussergewöhnliches. Und dann soll der Familie noch ein 3. Hund aufgeschwatzt werden - die sind ja schon mit dem 2. überfordert.

    Aber vielleicht richtet es ja die Nowaksche Variante des Illusion-Collars - dann kann man nämlich medienwirksam behaupten der Hund liesse sich ja mit der richtigen "Anleitung" problemlos führen. Das die "Anleitung" um den Hals geschnallt war wird ja nicht erwähnt - viele Zuschauer sehen höchstens bloss einen "Würger" und denken sich nix dabei. Das Probleme nur gedeckelt und verdrängt werden wird mit keiner Silbe erwähnt.

    Ich bin sowas von fassungslos und wütend - dagegen ist Rappeldosen-Rütter ja ein harmloser Chorknabe

    vishnu,
    du hast mir persönliche Anmache, Diffamierung und oberflächliches Lesen unterstellt.
    Meine Antwort darauf war vielleicht bissig, aber nicht aggressiv.

    Zitat

    Und durch die Zusammenstellung klingt das echt gruselig, wie sie meine Posts - aus dem Zusammenhang gerissen - zitiert hat


    Das nächste Mal werde ich Deine kompletten Posts zitieren - versprochen :roll:

    Ich hab bei meiner alten Hündin damals einfaches Schmirgelpapier (Sandpapier) genommen. Einfach abends ein Papier um meinen Finger gewickelt und etwas Krallenpflege betrieben.
    Sie hatte auch immer nadelspitze Krallen, mir gings nur darum die Spitzen zu entschärfen, das hat mit dieser Methode gut geklappt.

    Mit dem Sandpapier um den Finger ist man schön flexibel, eine Feile ist immer so metallisch hart. Das hatte ich auch ausprobiert, da hat meine Omi aber gestreikt. Mit dem Papier ging das fast wie nebenbei :D

    Ist vielleicht ein bißchen OT:
    Mich würd ja mal interessieren, was passiert wenn ein Hund in so einer Situation mal so richtig Kontra gibt - d.h. nach vorne geht und auch zupackt / zubeißt, nicht nur zwickt.

    Ich habe zum Glück noch nie als Kundin so einen Trainer kennengelernt, doch die meisten dieser Sorte arbeiten ja über Einschüchterung und werden teilweise recht massiv dem Hund gegenüber.
    Und es soll ja auch Hunde geben, die sich sowas absolut nicht gefallen lassen - meiner z.B würde dem Herrn gleich beim ersten Anbrüller im Bein hängen...........

    Jemand von euch hier der sowas schon mal mitgekriegt hat? Wie ist der "Trainer" damit umgegangen?

    Ich find auch das sich das alles gut anhört.
    Hundeerfahrung kann man auch lernen und du liest dich recht reflektiert und willig, sich mit der Sache zu befassen. :gut:

    Kopfschmerzen würde mir nur die Lage der Wohnung im 4.OG machen - das sind doch schon massig viele Stufen für einen Hund und Treppesteigen ist nicht gerade eine natürliche Belastung.

    Ein Hund vom Tierschutz kennt u.U. keine Treppen - und dann muss man das erst üben. Bis das klappt müsste der Hund ev. getragen werden, und ob er das so ohne weiteres zulässt? Gerade ängstliche Hund kriegen oft zusätzlich Panik wenn sie den "Boden unter den Füßen" verlieren und könnten schnappen -denke auch an solche Eventualitäten.
    Wär doch doof wenn die ersten Wochen Treppenhaus zu einer täglichen Herausforderung ausarten würden........

    Ansonsten: zeig doch mal her - deinen Wunschhund :smile:

    Ich sehe in der Beschreibung einen jungen, unreifen und unsicheren Hund der durch die Flut von Eindrücken -die sich massiv von seinem vorherigen Leben unterscheiden-mindestens mittelprächtig eingeschüchtert ist.

    Hunde versuchen durch Flucht oder Kampf den für sie unangenehmen Situationen zu entfliehen -die Möglichkeit der Flucht fällt fast immer weg da durch Leine gehindert. Also "Kampf" in Form von Knurren, Bellen, Zähnefletschen "komm mir nicht zu nahe, bleib weg".
    Da diese Strategie aus Hundesicht erstmal erfolgreich ist - schließlich vergrößert sich ja der Abstand zu Menschen, Autos, Hunden usw (auch wenn das nicht an der Hundestrategie lag sondern an der Situation) - wendet er sie einfach immer an.
    Hunde lernen sowas sehr schnell - leider - und fühlen sich trotzdem nicht wirklcih wohl in ihrer Haut. Denn wer findet es schön, ständig unter Anspannung durchs Leben laufen zu müssen um eventuelle Gefahren zu erkennen und abzuwehren???

    Zeit, Geduld und die Sicherheit vom Menschen sind die Bausteine die jetzt benötigt werden, um eine gute Beziehung aufzubauen in der Hund sich wohl und sicher fühlt.
    Hunde brauchen durchaus ihre Zeit, um sich einzugewöhnen - 2 Monate sind da noch nicht ausreichtend, man rechnet so etwa 5-7Monate bis ein Hund wirklich "angekommen" ist (je nach Vorgeschichte).
    In dem Wort "Angekommen" steckt nämlich nicht nur die physische Anwesenheit und eine Gewöhnung an den Alltag, sondern auch der Aufbau von gegenseitigem Vertrauen und Respekt - was widerum die Basis für das gemeinsame Leben bildet und der Grundstein für die weitere Entwicklung ist.

    Die Ratschläge von Vishnu empfinde ich nicht nur als kaltherzig, sondern streckenweise auch als recht überholt bzw völlig unpassend.

    Zitat

    Dann musst du aber auch WIRKLICH sauer sein, dann darfst du ihn auch drohend mit beiden Augen fixieren.


    Würdest Du das auch bei einem 50kg-Hund vorschlagen-einer Anfängerin???

    Zitat

    wie lange soll sich das Tier denn bitte noch eingewöhnen?
    Über ein Jahr Eingewöhnungszeit? Das ist doch lächerlich!
    Wenn der Hund Verhaltensauffälligkeiten zeigt, dann liegt das nicht an seiner Herkunft, sondern wie zuhause mit ihm umgegangen wird. Und da gibts schlicht Fehler.


    Klar doch, Hunde in Kreta kommen auf die Welt um sich dann flugs in deutschen Stadthaushalten zurechtzufinden - ein Tierheim-Aufenthalt in einem Großrudel gilt da zusätzlich als Weiterbildungsmöglichkeit :headbash: :headbash:

    Zitat

    Dass er auf deine Spielvorschläge nicht eingeht, ist doch bezeichnend.


    Ja, dafür das der Hund nie die Möglichkeit hatte, das Spielen mit dem Menschen zu erlernen.........

    Zitat

    du überlässt ihm doch nicht etwa das Spielzeug zur freien Verfügung? Schreck lass nach!!!!
    Der Herr hat alles an Ressourcen, was er braucht: Futter, Streicheleinheiten, Spielzeug...
    kein Wunder, dass DU uninteressant bist


    Das kannst du so nicht schlußfolgern, da das schlichtweg nicht stimmt. Klar kann man Ressourcen und deren Verwaltung zur Unterstützung einsetzen - aber echte Bindung erreicht man damit nicht.

    Zitat

    Der Hund manipuliert dich nach Strich und Faden und du merkst es noch nicht mal :lol:

    ALLE Verhaltensweisen, die oben bescheibst, führen dazu, dass er dich bei deinen Spielversuchen ignoriert, dass er deine Wohnung als SEINE Wohnung ansieht. *gg

    Sitz und Platz sind antrainierte Verhaltensweisen, die auch noch lange nicht gefestigt sind. Bindung ist kaum vorhanden, weil du dich an IHM orientierst, er sich aber nur sehr begrenzt an dir. Mit anderen Worten: Mogli hat bei euch die Hosen an!
    Das Nachlaufen ist im einfachsten Fall n Zeichen von Unsicherheit im übelsten eine Form von Kontrolle. Nix von Bindung

    Ich glaube, du schätzt eure Situation VÖLLIG falsch ein *grins

    Ich glaube, du schätzt da was völlig falsch ein.
    Hundeverhalten verstanden?? Nein - setzen - 6 !!!
    Vishnu, kauf dir doch mal ein etwas neueres Buch über Hunde, ihre Erziehung und ihr Verhalten. Anfängern solche Ratschläge zu geben ist der Grund, warum das veraltete Wissen über Hundeerziehung immer noch solchen Bestand hat.


    Rominzen, arbeite weiter mit Leckerlies, Spielzeug als Ablenkung und zur Bestätigung wenn Mogli sich richtig verhalten hat. Sein Bellen, Knurren und "aggressives" Getue ist Ausdruck von Unsicherheit und dem Wunsch, den Angreifer zu vertreiben.
    Wenn du dir das immer vor Augen hältst, dann kannst du deinen Hund "beschützen" indem du erstmal selber Abstand hältst, Bögen läufst, Sicherheit und Ruhe ausstrahlst. Gib ihm das Gefühl, das er die Sache nicht selber regeln muss sondern er sich auf dich verlassen kann.

    Einen Hundetrainer der mit Umwerfen und Wasserflasche arbeitet - dem würde ich sofort den Laufpass geben.
    Kauf dir das Buch: Das andere Ende der Leine

    - da findest du vieles was dir deinen Hund näherbringt.

    Woher kommst du denn?? Dann kann man dir eine gute Hundeschule empfehlen oder einen Trainer - ein paar Einzelstunden bringen häufig mehr als jahrelanger Besuch von HuSchus.

    Ansonsten kommen hier bestimmt noch viele gute Ratschläge, wie du die Situationen gezielt trainieren kannst - ohne ignorieren und anstarren ;)

    So bin ich zu meinem ersten Hund gekommen:
    Nehm den Hund von einem "Freund" in Urlaubspflege, der wollte mit seiner neuen Flamme mal rasch in den Süden - so für 10 Tage. Gab mir erstmal 50 DM :D für die Zeit............. und tauchte monatelang ab.
    Heimatadresse keiner zu erreichen, Handy gabs da noch nicht, Verwandschaft schwieg......... Hund blieb bei mir.

    Nach mehr als einem halben Jahr stand er plötzlich lächelnd vor meine Tür und wollte seinen Hund wiederhaben......... :headbash:
    Als ich die bis dahin aufgelaufenen Kosten erstattet haben wollte bevor ich den Hund rausgebe wurde er sauer, drohte mit Anwalt und Co und verschwand............auf Nimmerwiedersehen.

    Der Mupp blieb dann insgesamt 9Jahre bis er starb - mit 14Jahren

    Ich möchte nochmal die Adaptil-Tabletten ansprechen.
    Die sind relativ neu und haben ein anderes Wirkprinzip als die bisher bekannten Adaptil-Produkte wie Stecker, Spray usw, die allesamt auf Pheromonen basieren.

    Die Tabletten enthalten neben "nervenstärkenden" Vitaminen der B-Gruppe in erster Linie Aminosäuren (l-Thryptophan, l-Theanin) die dafür sorgen, daß der Serotonin-Spiegel im Gehirn angehoben wird.
    Ein erhöhter Serotoninspiegel widerum erhöht die Stresstoleranz - was sich widerum positiv auf die Lernfähigkeit auswirkt.

    Soweit die graue Theorie :D - in der Praxis hat eine befreundete Hundetrainerin eben dieses Adaptil einem ihrer Hundeschüler "verordnet", der häufig vor lauter Angst total blockierte - lange nicht so schlimm wie Fips aber auch ein durch und durch unsicherer, relativ panischer Hund.
    Diesem Hund konnte dadurch geholfen werden - die Spirale nach unten aus Angst und Lernblockaden konnte durchbrochen werden und er lernt seitdem immerhin etwas, bekommt dadurch mehr Selbstbewusstsein und mehr Lebensqualität.
    Zylkene hatte ihm nicht geholfen.

    Mit der Dosierung weiß ich leider nicht Bescheid - doch dein TA sollte dich da beraten können. Preislich tun die sich glaub ich nicht viel mit Zylkene............


    Das Fips nach einem "schrecklichen" Erlebnis lange noch schnell wieder auf 180 in ihrer Angstreaktion ist, liegt ebenfalls im Hormonhaushalt des Körpers. Bei Stress wird Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet - je größer Stress und Angst desto stärker die Ausschüttung. Adrenalin wird bald wieder abgebaut, doch der Cortisolspiegel braucht wesentlich länger um sich zu normalisieren - bis zu 6Tage !!
    D.h. für so einen Panikhund, daß das körpereigene Alarmsystem immer noch nicht ganz ausgeschaltet ist wenn der nächste Alarm kommt. So lebt so ein Hund in ständiger Alarmbereitschaft und vor allem mit ständig erhöhtem Cortisolspiegel. Gerade da sollte man meiner Meinung nach ansetzen, dem Hund auch ruhig mal wochenlang die Möglichkeit geben ohne diesen Dauerstress "vor sich hinzudümpeln". Urlaub für die Hundeseele -so ungefähr.

    Ein gut konditioniertes Entspannungssignal kann auch ein Baustein sein dem Hund die notwendige Auszeit zu geben. Wer die Geschichte der Pawlov'schen Hunde kennt weiß, das gut konditioniertes Verhalten nicht willentlich beeinflussbar ist (Speichelfluss).
    Das kann man sich beim Entspannungssignal zunutze machen - ein Wort und eine Berührung immer wenn der Hund völlig relaxt z.B neben dir auf der Couch liegt - immer und immer wieder im gleichen Tonfall, liebevoll beruhigend. Irgendwann fällt der Hund automatisch in Entspannung wenn er dieses Wort hört bzw in Verbindung mit Berührung.
    Bei so einem ausgeprägten Angsthund wird es nicht der Fall sein, daß Hund sofort relaxt umkippt - aber es kann ein Baustein sein um belastende Situationen aufzulösen oder Hund am völligen Abdrehen zu hindern.

    Hoffentlich bin ich nicht zu belehrend rübergekommen - aber ich finde es wichtig über die hormonellen und körperlichen Zusammenhänge Bescheid zu wissen. Dann ist das Gefühl "Angst" nicht mehr so ein abstraktes Konstrukt sondern wird in seinen Reaktionen und Ausprägungen verständlicher.

    Ich find es toll daß du dich mit so einer Zähigkeit und Unbeirrbarkeit um Fips bemühst :cuddle:

    Ich les hier immer mit und es tut mir furchtbar leid, was Dir da passiert ist. Immer wenn ein neuer Beitrag kommt hoffe ich, daß Dein Hund doch wieder aufgetaucht ist.

    Es ist mir eigentlich total unbegreiflich, wie Menschen auf solche Ideen kommen, einen Hund aus einem geschlossenen Haus zu klauen.
    Sie müssen doch vorher erkundet haben, ob der Hund nicht vielleicht sehr wachsam und ev. sogar "bissig" ist. Denn so ohne weiteres nimmt man gerade einen Riesenschnauzer nicht mit............


    Ich drücke Dir und besonders Deinem Hund ganz feste die Daumen, dass sich vielleicht doch noch Alles zum Guten wendet.