Unsere Spaziergänge gehen immer durch den Wald, wo es sehr viel Wild hat (Reh, Hase, Fuchs) und auch Eichhörnchen und Vögel sind nicht selten. Mein Dschinn läuft auf diesen Spaziergängen mehrheitlich frei, er schnüffelt, rennt manchmel wirbelnden Blättern nach (jawohl, immer noch mit fast 3, und das darf er auch, weil ich ihn jederzeit davon abhalten kann), macht einen Mäuselsprung auf irgend einen Ast..... und er ist dabei immer wieder aufmerksam auf mich. Er bleibt stehen, schaut mich an, kommt ganz zu mir zurück. Es könnte ja sein, dass ich mal wieder etwas verloren habe und ihn dann auf dem Weg zurück schicke, um es zu finden (Futterdummy, Zergel, Kong....), oder er darf etwas umrunden, darf auf einen Baumstrunk hüpfen oder über einen Baumstamm balancieren. Mein Hund macht diese Dinge sehr gerne mit mir, das ist kein "müssen". Ab und zu rufe ich ein Stoppsignal (sitzend, stehend, liegend), rufe ihn gezielt ab, laufe ein paar Schritte korrekt "fuss" und lass ihn wieder frei. Als Border Collie hat er rassespezifisch einen starken Jagdtrieb (hüten = jagen ohne Finale), deshalb habe ich von Welpe an an der Aufmerksamkeit gerade beim Freilaufen im Wald geübt. Wenn er Wild riecht, beginnt er auffällig die Nase hoch zu halten und zu schnüffeln, da kann ich ihn problemlos abrufen, je nach Schnüffelintensität nehme ich ihn für eine kurze Strecke an die Leine, bis der Duft nicht mehr so stark zu sein scheint. Wenn er ein stehendes Reh sieht (die sind bei uns nicht allzu scheu, weil bei uns nur vom 1.10. bis 15.11. gejagt wird), bleibt er stehen, schaut mich an und "meldet" mir das Wild (bekommt Clicker/Wort und Leckerchen). Wenn das Reh rennt und er auch Gas gibt, kann ich ihn tatsächlich sofort abrufen, bevor er den Waldweg verlässt, "Wegtreue" ist auch eine äusserst wichtige Übung für mich und meinen Hund und gehört ebenfalls zu den täglichen Übungen auf dem Spaziergang.
Wenn ich "nur" die Seele baumeln lassen will und einfach so durch den Wald spaziere, evtl. intensive Gedanken über "irgend etwas" durch den Kopf gehen lassen will, in Gedanken "Sorgen behandle", also wenn ich mich mit mir selber beschäftige, dann ist Dschinn auf einem solchen Spaziergang an der Flexileine. Er kann dann so viel und so lange schnüffeln, wie er will, ich passe mein Tempo dem seinen an.
Ich habe keinen Garten, die Bewegung bekommt Dschinn also ausschliesslich auf Spaziergängen (1 mal am Tag eine Runde von mindestens 1,5 Stunden), kurzen Gassigängen angeleint im Quartier und jeden Vormittag auf meinem Hundeplatz während der Hundeschule.
Schöne Weihnachten und liebe Grüsse Irène