Hallo,
ich frage mich nach Anij's Beitrag, für welches Verhalten der Testosteronspiegel bei Rüden eine Rolle spielt?
Bis jetzt weiß ich, klar: Sexualtrieb, aber auch "Stresslevel", Aggressionsbereitschaft (Reizschwelle?), gibt's noch was?
Mein Rüde ist definitiv einer, den lecker Hündinnen draußen zum schäumen, glasig gucken und hektischem Fährten-verfolgen bringen. Markierweltmeister ist er sowieso. Ich kann ihn von der Schnupperei und der Fährte schon abbringen, ich denke (3x auf Holz geklopft), dass er nicht einfach abdüsen würde. Fragt mich nicht, warum.
Mir stellt sich jedoch die Frage, ob das nicht für ihn ein enormer Streß ist. Woran kann ich das erkennen? Prostata ist zum Glück unauffällig, und daheim pennt er eh. Nur: wir leben ja mitten in der Stadt und hier sind dauernd Hündinnen läufig - jetzt nur noch vermehrt. Soll heißen: der Streß draußen geht 2x2 Monate im Jahr extrem los, den Rest der Zeit immer mal wieder. Trifft er sogar eine läufige Hündin "persönlich", habe ich richtigen Spaß und kann den Rest des Spaziergangs für nix mehr garantieren - da kommt er absolut an die Leine. Er lässt sich zwar motivieren, weiterzugehen, ist aber dabei meeeeega-aufgeregt.
Allerdings hat er sowieso ein etwas dünneres Nervenkostüm, fremde Plätze, fremde Personen, Dunkelheit, all das macht ihm wahnsinnig zu schaffen.
Ich habe auch lange mit Unverständnis auf die Leute geguckt, die ihren Hund schnell mal mit 8 Monaten kastrieren lassen. Ich dachte, für mich kommt das nie in Frage, Schleppleine dran und gut ist. Aber ich denke, es hätte vielleicht auch positive Auswirkungen, die über den Sexualtrieb hinausgehen, und überlege daher, ob ich nicht zumindest die chemische Kastration einmal machen lasse.
Viele Grüße
Silvia