Also draußen dulde ich gar nicht, dass mein Hund mich verteidigt wie eine Ressource. Ich möchte mich auch mit anderen Hunden befassen können, deshalb stelle ich gleich klar, dass ich auch mich selbst aufpasse und außer mir da keiner was kontrolliert.
Das mach ich ähnlich wie du mit weg schieben. Ich sag allerdings immer was dazu (Nein zb, oder geh weg). Wenn das nicht wirkt versuch ich früher zu reagieren. Also schon wenn sie (meine Hündin macht das gelegentlich) sich nähert, und man ihr ansieht, dass sie dazwischen gehen will. Unter Umständen steh ich auch mal auf, schick sie weg, und lade dann den anderen Hund nochmal zum Schmusen ein.
Bei mir klappt das so ganz schnell.
Mein Rüde zum Beispiel verteidigt gerne meine Leckerlitasche. Je nach Laune, manchmal wenn ein anderer Hund nur in meine Nähe kommt. Das dulde ich auch nicht und wird genau gleich gehandhabt. Mein Rüde wird weggeschickt und der andere Hund nochmal eingeladen und gekuschelt.
Ich lade aber auch meine Hunde dann anschließend zum kuscheln ein. Ich will sie ja nicht benachteiligen, ich will es nur kontrollieren.
Was ich meiner Hündin zum Beispiel beibringe ist, dass ich zwei Hände habe
also dass sie wenn ich einen anderen Hund streichle, ruhig zur anderen Hand kommen kann. Sie darf sich nur nicht dazwischen drängen.
In der Wohnung, haben meine Hunde mehr Rechte als Fremde. Sie dürfen aufs Sofa, Fremde Hunde nur wenn es meinen nichts ausmacht. Auch auf ihren Liegeplätzen muss der Fremde Hund Abstand halten, wenn sie keinen Kontakt wollen.
Aber den Fremden Hund kontrollieren dürfen meine trotzdem nicht. Also ich würde es sicher nicht zulassen, dass sie den Gasthund stalken, ist für mich eindeutig Kontrolletti-Verhalten
Wenn meine Hündin das tun würde, würd ich es mit Abbruchkommando versuchen. Außerdem würd ich sie loben, wenn sie es richtig macht, also wenn sie auf Abbruchkommando dann weg geht und was anderes tut, oder wenn sie mal liegen bleibt obwohl der Gasthund aufsteht.
Wenn das Abbruchkommando nicht oder immer nur kurz hilft, würde ich sie auf ihren Platz schicken, und fürs dort bleiben immer wieder belohnen.
Wenn sie dort nicht bleibt würd ich am ehesten das weiter üben bevor ein Gasthund ins Haus kommt. Ansonsten vielleicht anbinden, oder auch die Hunde mit einem Türgitter trennen. Und in Abwesenheit des Gasthundes am Platz bleiben üben.
Ich weiß, es ist mit Sicherheit nicht gut, aber wenn sie sich gar nicht mehr einbekommt, werde ich dann auch Mal lauter, oder packe sie am Geschirr, um sie aus diesem "Rausch" zu bekommen. Sie bekommt sich nämlich nicht mehr ein, wenn sie einmal anfängt ihm hinterher zu gehen.
Meiner Meinung nach sollte man auf Kontrollverhalten nie nie nie "böse" reagieren. Du musst dir das so vorstellen: der Hund findet die Situation mehr oder weniger unheimlich und möchte es deshalb kontrollieren. Wenn man ihn dafür bestraft, wird er die Situation noch unheimlicher finden.
Übermäßiges Kontrolletti Verhalten "behebt" man, indem man selbst die Kontrolle übernimmt. Und das kann man nur machen, wenn man immer souverän und ruhig reagiert in solchen Situationen. Wenn du die Nerven verlierst wenn sie 3 Mal aufsteht, zeigt es, dass du mit der Situation überfordert bist.
Also bleib ruhig und cool, und regle die Situation klar. Wenn sie deinen Regeln nicht von sich aus folgen kann würd ich wie gesagt mit Platz-Training (für jedes Liegenbleiben trotz Ablenkung belohnen, damit die Ablenkung an sich zum Verstärker des Liegenbleibes wird), und gegebenenfalls Türgitter oder am Platz anleinen reagieren.