Beiträge von Laviollina

    Mein Whippet jagt ernsthaft und würde töten. Meist mit Spurlaut. Treffen wir Rehe/ Hasen hängt sie bellend/ schreiend in der Leine. Das ist Aufregung/ Eskalation und nicht Kommunikation.

    Es gibt Rassen die ja extra auf Spurlaut gezüchtet werden. Aufgrund der Vokalisierung würde ich nicht davon ausgehen, dass es nicht ernst gemeint ist.

    Kann hier eigentlich jemand etwas zum Charakter von Lakeland, Kerry Blue, Irish und Welsh Terrier vor allem im Vergleich sagen? Bzgl. Auslastung, Jagdtrieb und Verträglichkeit?

    Eine Bekannte sucht einen charakterlich unerschütterlichen Hund dieser Größe, der wenig haart und nicht sensibel ist.

    Hubdewiese etc ist nicht geplant, er sollte aber mit den Hunden am Stall bei ihr klar kommen und mit zu ein paar Freunden mit Hund (Ausreiten kann das Pferd nicht).

    Nicht übermäßig Haaren und irgendwo frei laufen können und ab und an mal mit in nen Biergarten.

    Ansonsten großes Haus, Garten, keine Kinder, ab und an Fremdbetreuung bei ihren Eltern auf dem Hof, ländliche Umgebung.

    Beim Toy und Rattler ist eben echt die Frage, ob sich da Welpen finden die zuverlässig ein bestimmtes Gewicht erreichen und nicht so fragil sind wie einige Vertreter, gerade die Beinchen scheinen mir da bei manchen extrem dünn und fragil. Ansonsten gefallen sie mir optisch sehr gut, aber vom Wesen bin ich mir unsicher, da ich noch nie einen kennengelernt habe. Distanziert gegenüber Fremder wäre kein Problem, meine Fremden gegenüber extrem aufdringliche Hündin ist da schlimmer.^^

    Ich habe einen Rattler.

    Du kannst gerne mal in meinen Fotothread schauen.

    Ich rate dir aber wegen der Größe eher zum Zwerpinscher falls diese Art Hund für dich in Frage kommt. Eine Hündin dürfte da so bei 4 Kilo liegen.

    Reine Begleithunde sind das charakterlich nicht. Meine kleine hat Power und Arbeitseifer hoch zehn. Aber dabei nicht unbedingt will to please aber immer Bock auf Action und für eine Belohnung alles zu lernen - man muss halt immer schauen dass sie nicht überdreht. Die BH und viele viele Tricks hat sie spielend gelernt.

    Charakterlich ist sie super robust- alleine bleiben, Fremdbetreuung, Ortswechsel etc macht ihr nichts. Nach schlechten Erfahrungen schüttelt sie sich einmal und macht weiter.

    Auch Läufigkeiten haben nie zu Wesensänderungen geführt.

    Hohe Temperaturen machen ihr gar nichts. Ausdauer hatte sie zumindest bis sie ca 7 war ohne Ende. Jetzt ist sie etwas ruhiger.

    Sie ist verträglich ohne groß Interesse an anderen Hunden zu haben, wehrt sich aber angemessen und nie übers Ziel hinaus wenn sie bedrängt wird. Sie kommuniziert absolut klar und deutlich.

    Fremde Menschen interessieren sie nicht. Sie findet es unangenehm angefasst oder gar hochgehoben zu werden. Ersteres mag sie aber bei engen Freunden etc. Beim hochheben vertraut sie nur mir - da will sie aber zb in der Stadt von alleine auf den Arm.

    Kläffen bei Aufregung und etwas übersteigertes Wachen habe ich trotz Trainingsversuchen nie raus bekommen.

    Jagdtrieb ist vorhanden. Im Wald muss sie teilweise meist an die Leine. Dort geht sie auf Spur und Sicht. Wenn man die ganze Zeit den Fokus bei ihr hat lässt sie sich normalerweise kontrollieren - geht wild vor ihr hoch rennt sie ca 100 Meter hinter her. Zwei Mal in 9 Jahren war sie ca 5 min weg - aber weil ich entweder permanent auf sie einwirke oder sie an der Leine bleibt.

    Den Hofhund merkt man - nichts macht sie lieber als im Sommer im Garten zu liegen und aufzupassen - auch wenn wir Menschen und mein anderer Hund drinnen sind.

    Die Zwerpinscher die ich kenne sind ähnlich von der Art - vielleicht etwas anhänglicher noch, meine ist recht selbstständig aber ohne stur zu sein.

    Es gibt erwachsene Hunde für die das - wenn es wirklich pippipausen an den langen Tagen gibt - kein Problem ist.

    Mein Rattler ist so ein Fall. Ich habe lange ein ähnliches Leben nur mit 3 statt 2 Standorten gehabt.

    Nur solche Hunde gibt es nicht wie Sand am Meer. Am ehesten unter "unsensibelen" Rassen, die mit Fremdbetreuung wenig Probleme haben also eher Terrier, Labbi etc. Und da musst du erst mal ein erwachsenes, problemloses Exemplar finden.


    Mit meinem Zweithund - einem sensibelen, auf mich bezogenen Whippet- würde das nie gehen. Genauso wenig wie mit 95% aller Welpen / Junghunde.

    Ich sehe auch ein Problem selbst beim perfekten Hund mit Notfällen. Was machst du wenn der Hund krank ist im Studienort du aber Klausuren schreibst etc.

    Mit einem Exemplar dass das mitmacht, verträglich mit eurem Familienhund ist und bleibt UND einer zuverlässigen Betreuung im Studienort kann das gut gehen.

    Heißt aber außerhalb von Arbeit und Studium kaum Aktivitäten wo der Hund nicht mit kann oder sich unwohl fühlt. Unterschätze nicht wie das einschränkt (Kneipe, Schwimmbad, Wochenendtrip, Freunde mit Hund die sich nicht vertragen, Einkaufszentren, Flugreisen, Geschäftsreisen, Fortbildungen).

    Ich hatte ähnliche Voraussetzungen und den unkompliziertesten Hund auf Erden - auch damit würde ich es glaube ich nicht mehr machen. Mit jedem "normaleren" Hund wäre es extrem einschränkend gewesen und auch so war es das an einigen Stellen.

    Ich würde es persönlich lassen auch wenn ich den Wunsch nachvollziehen kann und es selbst gemacht habe.

    Ihr habt ja immerhin schon einen Familienhund.

    Mit mit überdrehten, gestört rennende, jungen Pinschern wobei meiner dabei nie gebellt hat und andere Hunde und Menschen ihr egal waren.

    Das hat einiges einfacher gemacht wenn der Zwerg dann im Zweifel im Biergarten an der 1m Leine buddelt, Fliegen jagt etc aber die klappe dabei hält.

    Die Kurzfassung was hier geholfen hat:

    1) Möglichst ähnlicher Tagesablauf.

    Ich hatte auch ein chaotisches Leben habe aber Fixpunkte eingebaut wie feste Essenszeiten, erste und letzte Pippirunde immer genau gleiche Runde.

    2) Erwartungen anbauen.

    Null (!) Spiel in der Wohnung. Auch keine Kommandos üben, Leckerchen zwischendurch etc einfach nichts. Als es ganz schlimm war hatte ich eine Zeit so einen Kaninchen Auslauf im Wohnzimmer mit Hartplastik-Körbchen, das sich nicht zum rammeln und kämpfen eignet, Decke, Wasser und Kauknochen. Ich hab die völlig ignoriert- was hier ohne Bellen natürlich einfacher war.

    3) reizarme Umgebung.

    Wald etc ging gar nicht. Aber auf der großen Wiese hinterm Haus durfte sie rennen - ohne Bespaßung.

    4) auspowern ohne aufputschen/ geistigen Imput.

    Ich bin Rad am Flussdamm gefahren, da war nichts außer Wiese und Radweg. Aber Freilauf und Gehorsam waren hier halt gar kein Problem.


    Es ist bei mir langsam besser geworden. Was auch daran lang dass ich nicht immer alles einhalten konnte weil ich viel auch mit Hund bei Freunden und verwandten übernacht war und der Leidensdruck nicht so hoch war... ist der Hund beim Grillen halt 2 std gestört (aber lautlos) durch Garten und Teich gerannt oder beim zur Ruhe zwingen und kurz anleinen 30 min in die Leine gehüpft. Nicht schön für den Hund aber ich konnte nicht nur zu Hause bleiben. Mit mehr Konsequenz erreicht man bestimmt auch schneller was.

    Bei mir hat es so gut 2 Jahre gedauert bis der Hund auch woanders zur Ruhe kommen konnte angeleint oder in der Wohnung. Bis es frei im Garten ging von alleine war sie 5 aber ich hab sie auch zu viel machen lassen.

    Jetzt mit 8 ist sie ein normaler Hund der überall mit manchmal etwas Hilfe zur Ruhe kommt.

    Ich denke die Genetische Komponente - aufgeweckter ausdauernder Pinscher Plus hibbeliger gerne kläffender Pudel ist wohl nicht so ideal.

    Pinscher kläffen gerne aus Wachtrieb, die Pudel die ich kenne gerne bei Zusammenarbeit und Spiel mit dem Menschen. Di hast wohl beides abbekommen :/

    Wilma ist ja auch ängstlich bei vielen anderen Hunden an einem Ort.

    Auf der Rennbahn war sie vor ihrem ersten Lauf nicht so begeistert und hat den Schwanz eingezogen und wollte zum Auto.

    Dann ist sie das erste Mal gerannt, gleich eine ganze Runde- und danach hatte ich einen anderen Hund.

    Der ganze Stress ist abgefallen und die anderen Hunde haben sie Null mehr interessiert sie wollte lieber auf die Bahn springen :shocked::hundeleine04:

    Vielleicht würde es dem kleinen auch helfen gezielt irgendwo hetzen zu dürfen. Rennbahn wird vermutlich vom drum rum zu viel sein.

    Hier auf dem Land haben wir den Hund ein paar mal die Drohne von meinem Freund jagen lassen - wird in der Stadt und mit einem Hund der nicht frei laufen kann natürlich schwierig aber vielleicht Reizangel im Fußballkäfig oder so :ka:

    Man kann sich doch auch für Dinge interessieren und sie schön finden obwohl einem klar ist, dass man die nie halten kann.

    Ich habe zum Beispiel auch total gerne und mit Herzchenaugen damals bei Hiro diesem Amerikanischen Wolfhund mitgelesen und auch online ein paar Infos nachgelesen. Trotzdem hatte mein Wolf damals nur 2 Kilo und je mehr ich las desto weniger Sinnvoll fand ich sowas überhaupt zu halten. Ich fand auch das Aussehen toll - gäbe es sowas mit Labbicharakter und in perfekt erzogen zu kaufen würde ich auch gerne damit durch die Siedlung latschen :herzen1::hundeleine04:nicht um zu imponieren sondern um es selbst anzuschmachten.

    Eine Freundin von mir liebt Boerboels und hat Tassen und Bücher davon in der Wohnung. Bei ihr wohnt ein 30 cm Mix.

    Also ich finde es doof gleich von "du willst nur dein Ego aufplustern" zu reden weil sich jemand für eine unpassende und optisch auffällige Rasse interessiert. Klar sollte man aufklären aber man darf so etwas cool finden ohne direkt bezichtigt zu werden dass man eine Schwanzverlängerung braucht.

    Ich finde die Rasse optisch auch interessant - ebenso Onlinebeschreibungen. Einfach weil es zeigt wie vielfältig Hundezucht ist und wie speziell manche Rassen sind.

    Mein Freund fand nach einem Thailand Urlaub blaue Thairidgebacks als die optisch schönsten Hunde überhaupt, hat einfach ein bisschen drüber gelesen um festzustellen- passt nicht. Trotzdem hat er viel drüber gelesen. Danach kam er über andere Hunde die es in blau gibt (macht nicht bei allen Rassen Probleme) und die eher keinen Will to Please haben und Überlegungen was passen könnte zum Whippet in blau - ausgesucht haben wir dann gemeinsam ein braungestromtest Whippetmädl.

    Infos sammeln von Hunden die man optisch toll findet führt nicht immer zu falschen Entscheidungen..

    Beim Windspiel kommt es mit der Zerbrechlichkeit aber arg auf die Linie und das jeweilige Exemplar an.

    Es gibt welche die absolut Typ "Weberknecht" sind und ich habe auf Rennbahn und Ausstellungen auch schon Exemplare gesehen wo man von ein paar Metern Entfernung überlegen musste ob das jetzt ein zarterer Whippet ist oder ein Windspiel.

    Bei mir sind sie aber damals wegen Stubenreinheitsproblematik und Beinbrüchen raus geflogen aus der Auswahl.

    Das mit dem Jagdtrieb muss man natürlich wollen. Ich finde einen Whippet angeleint im Wald angenehmer als die Schnüffeljäger angeleint im Wald. Bei letzteren ist da ständig die Nase am Boden und sie sind in ihrer Welt und gehen mal hier mal da einer Spur nach. Mit dem Whippet laufe ich wesentlich entspannter an der Leine als meine Freunde mit Cocker bis Bloodhound. Die Leine ist locker, der Whippet ansprechbar und entspannt, außer an manchen Stellen oder wenn es knackt ist er guckig. Dann kommt dann von Leuten gerne die Frage warum Wilma überhaupt an der Leine ist im Wald.

    Bis ich dann im Schnitt bei jedem dritten Waldspaziergang (was ich nicht soo oft mache) hier im Odenwald ein Reh direkt über den Weg hüpft oder Hasi am Waldrand aufspringt- dann habe ich einige Sekunden einen schreienden Hanibal Lektor an der Leine :hundeleine04:, was sich dank Ruckdämpfer und vorausschauendem Wickeln aber auch mit 5 Meter Schlepp oder flexi locker händeln lässt - auch wenn nicht jeder hier ein Fan davon ist. Um dann wieder drei Waldspaziergänge bis zum nächsten Kamikazereh angeleint zu schlendern während meine Freunde mit den Fährtenjägern ständig irgendwie zu kämpfen haben aber selten so totale Eskalation haben.

    Man kann natürlich an der Ansprechbarkeit bei Wildsichtung garantiert arbeiten. Praktisch halten sich bei mir Trainingssituationen wie am Waldrand stehende Rehe die ich vorher sehe in Grenzen und ich treffe entweder Wochenlang kein Wild oder sie hüpfen plötzlich direkt auf den Weg 10 Meter vorm Hund :ka: