Beiträge von Frollein

    Ich weiß nicht ob das richtig oder falsch ist... aber ich sehe schon viele Gemeinsamkeiten in der Erziehung eines Hundes und eines kleinen Kindes. Wie oft ich meine beste Freundin am Telefon "Nein" zu ihrem kleinen Sohn sagen höre, erinnert mich immer an die Anfangszeit mit Milo :headbash: Oder "Was soll ich nur tun, er hört einfach nicht damit auf?" "Ignorieren" ...zwei Wochen später "Stimmt, das hat geholfen" :lol:

    Das soll natürlich nicht heißen, dass ich Menschenkinder mit Hunden/Welpen gleichsetze, aber das Denken (Hinterfragen, ausprobieren, Aufmerksamkeit einfordern, widersetzen etc) ist bis zu einem gewissen Alter des Kindes, so empfinde ich es, ähnlich.

    Ich kann nicht sagen, ob das wirklich komplexes Denken ist. Mein Hund soll ja auch nicht meine Steuererklärung machen können :lol: aber ich unterstelle einem Hund schon eine Art von komplexem Denken. Er verbindet schnell "Oh, wenn ich das mache, dann geschieht das" So schnell, dass man bei vielen Dingen nicht von Konditionierung sprechen kann, meiner Meinung nach....

    Ich habe jetzt schon des öfteren gelesen, dass es daran liegen könnte, dass viele Hunde von dem Duft eines Kastraten irritiert sind. Kein Männchen mehr (vom Geruch), aber auch kein Weibchen. So wie ich es las kann es so sein: Entweder ist der "Besteiger" so verunsichert, weil er mit dem Gegenüber nichts anfangen kann (was bist'n Du?), dass er aufsteigt zwecks Stressbewältigung. Oder: Viele Kastraten werden sensibler und unsicherer durch das fehlende Testosteron, verhalten sich nicht ganz unterwürfig, aber nicht so relaxed, dass der andere Hund dies deuten kann... Also, ein abnormales Verhalten, mit dem der andere Hund nichts anzufangen weiß, so wird er erstmal bestiegen, nach dem Motto: "Ich kann nicht einschätzen, ob Du mir gefährlich werden kannst, deshalb mach ich lieber jetzt gleich klar, dass Du Dich unterordnen sollst"...


    Viele reden ja davon, dass ein Frühkastrat auf dem Stand bleibt, auf dem er bei der Kastra war, also vom Verhalten eher "kindlich-jugendlich" bleibt und sich dementsprechen auch so gegenüber anderen Hunden verhält, was auch irritieren ist (das kann ich nicht beurteilen, weil ich keinen Zusammenhang vom Kastrationszeitpunkt her sehe....aber hab damit auch nicht viel Erfahrung......

    Ob das nun richtig oder falsch ist, keine Ahnung.

    Ich habe Milo ebenfalls mit 11 Monaten kastrieren lassen. Wir haben uns das einige Zeit überlegt und ich war anfangs dagegen. Aber, es ging nicht anders.... die Ärztin hat festgestellt, dass er einen verwachsenen Hoden hat und sich das Gewebe schon verändert hatte, also wurde er kastriert... ich merke keine Veränderung beim Zugehen auf andere Hunde, noch dass andere Hunde sich ihm gegenüber komisch verhalten. Bei denen, die sich extrem verhalten, ist es bekannt, dass sie dies auch bei vielen oder zum Teil allen anderen tun....

    Wäre aber wirklich interessant zu wissen, was Sache ist bei den ganzen "Vermutungen" :smile:

    Zitat

    Da es in dem Zitat um meine Aussage geht...
    Ich hatte im betreffenden Thread ein paar Postings später noch was dazu geschrieben. Ich hatte mit der Aussage nicht gemeint, dass Hunde generell nicht planen können. Hinter vielen Dingen die sie tun, steckt eine Planung, wenn man so will. Allerdings, so bin ich der Meinung, steckt hinter vielen Dingen die sie planen, ein höheres Ziel.

    Ich habe Hunde gesehen, die gezielt einen Stuhl an einen Tisch oder Küchentheke geschoben haben, um sich das darauf befindliche Essen zu klauen. Hier geht der Hund mit dem Ziel "Futter" eben gezielt und selbstbelohnend vor. Bei dem Thema auf das sich das Zitat bezog, sehe ich kein selbstbelohnendes Ziel. Daher meine Aussage.

    Für mich sind Hunde nicht doof. Ganz im Gegenteil. Die Art wie sie uns zu manipulieren wissen setzt eine gute Portion Intelligenz vorraus. Auch das Planen ist etwas, das Hunde sehr gut können, aber halt in meinen Augen, um ein gewisses Ziel zu erreichen. :)

    Meiner Hündin ist es übrigens egal, ob mein Rüde gerade vor fürchterlichem Drang halb zergeht. Andersrum sieht es auch schon anders aus. Wenn meiner Hündin die Blase überzuquellen droht und sie mit Mühe einhält, wird mein Rüde nervös und geht mir dann so auf die Nerven, dass ich das Problem der Dame erkenne. :) In dem Sinne für ihn ein selbstbelohnendes Verhalten, weil ihm Urin in der Wohnung äusserst unangenehm ist. :D


    Aber, wir planen doch auch nur, um ein gewisses Ziel zu erreichen...sonst müssten wir ja nicht planen :smile:

    Zitat

    Luna versucht ab und an die anderen - da sie ja immer schnell fertig ist mit Fressen - von ihren Näpfen zu locken, indem sie bellend zur Tür läuft :roll:

    Die anderen beiden laufen dann auch schon mal los und sofort flitzt Luna dann Richtung eines Napfes - nur Pech, dass ich sie durchschaue und ihr das Vergnügen verderbe :p


    Genial :lol:

    Ich behaupte einfach mal, dass Hunde die von Dir geschilderten Sachen ganz bewusst machen.

    Erstes Beispiel, wenn der kleine nachts pinkeln muss. Deine Große hat mitbekommen, immer wenn der kleine fiept, steht Mensch auf und lässt ihn raus, Fiepen hört auf, alle zufrieden. Hunde binden sich zur Orientierung an Abläufe und wenn etwas nicht so passiert, wie sie es gewohnt sind, dann reagieren manche verstört, manche ignorieren es, manche greifen ein (wie Deiner). In Anbetracht dessen, dass Hunde absolut soziale Wesen sind, spürt natürliche Deine Große auch das Bedürfnis Deines anderen Hundes, weil sie sein Verhalten vom ersten Tag an studiert hat um kommunizieren zu können (so macht sie das ja auch bei Dir :-) ) Hund weiß: NUR der Mensch kann dem anderen jetzt helfen, deshalb macht er Dich wach.

    Zweites Beispiel: Kenn ich auch von meinem! Als es dann endlich wärmer wurde, wusste mein Hund (erster Sommer für ihn) noch nicht, dass er beim Toben draußen richtig Durst bekommen könnte. Ich nehme zwar an sehr heißen Tagen auch eine Flasche Wasser für ihn mit, aber als diese zwei Wochen am Stück kamen, an denen es extrem heiß war, steckte er auch immer vor dem Gassigang seine Schnauze ins Wasser. Hingegen an kälteren Tagen nicht. Ich denke schon, dass Hunde diese Art von komplexem Denken besitzen.

    Andere Sache: Ich habe bei meinem beobachtet, dass er wirklich komplex denken kann. Und das werden wahrscheinlich fast alle Hundebesitzer bestätigen können. Wir haben z. B. ein Regal in dem in einer Kiste gaaaanz oben Milos Spielzeuge versteckt sind. Ich habe es immer so gehalten, dass er nicht mitbekommt "woher" die Spielis kommen. Also, ihn in einem anderen Raum abgelegt und ihn gerufen, sobald ich ein Spieli geholt habe. Irgendwann muss er es dennoch mitbekommen haben, wo "der Schatz" versteckt ist...eines Abends saß ich auf der Couch und Milo stellt sich direkt vor dieses Regal. Dreht sich immer wieder um zu mir, aber fixiert dabei auch immer wieder die Kiste. Als ich nicht darauf reagierte, kam er zu mir, stubste mich an und setzte sich wieder vors Regal. Sprich er hat verbunden "Nur Frauli kommt da hoch". Er hat aboslut keine Anstalten gemacht selbst dahin zu gelangen. Er holte "Hilfe". Und das ist für mich vorausschauendes, komplexes denken.... nicht in der Art von Menschen, schon klar.....vielleicht liege ich da auch falsch. Aber, blöd sind unsere Hunde definitiv nicht :D

    Zitat

    TE reagiert auf TE? Ich war der Meinung, dass TE = Themenersteller oder sowas in der Richtung heißt.

    Ich finde eben, dass Schreckreize für ein Lebewesen nicht sein müssen. Besonders wenn niemand genau weiß, warum dieses (für Menschen!) unschöne Verhalten überhaupt da ist.

    Sorry, da hatte ich mich verschrieben. Das ist doch auch ok, wenn Du nicht mit Schreckreizen arbeiten magst, oder das doof findest..... aber, warum muss man dann sowas in dieser Art schreiben. Ist doch jedem selbst überlassen welche Methoden er anwendet. Der Hund fällt bestimmt nicht auseinander nur weil er kurz zusammenzuckt. Das finde ich eben..... ist doch super, wenn Du es mit Tauschen hinbekommen hast, aber der eine Weg muss nicht das non plus ultra sein.....

    Grüße,

    Frollein


    hm.....wow.....tolle Reaktion.... man darf aber schon noch schreiben wie man selbst ein Problem gelöst hat, oder? TE fragt, anderer TE schreibt darauf. Wenn Dir eine Methode nicht gefällt, dann ist das ja in Ordnung, aber diese überhebliche Art muss echt nicht sein.... :|

    Unserer hat das im Alter zwischen 4-5 Monaten oder so auch gerne mal gemacht. Aber nur bei Haufen, die nach "Frolic" ausgesehen haben....also helle, fast unverstoffwechselte Haufen. Hat mich wahnsinnig gemacht. Eine Mischung aus Verbieten (Wurfschellen und Abbruchsignal) und tagelang auf der Heizung rereiftem Quargler (Harzer Rolle etc) haben ihm das innerhalb von ein paar Wochen Komplett abgewöhnt...... Also, nach der ersten Vergabe des gereiften Quarglers wars sofort besser und dann kamen noch die Wurfschellen mit Kommando hinzu....vielleicht ist das ja für euch ne Möglichkeit :smile:


    Viele Grüße,

    Frollein