Unabhängig von echten Komplikationen hängt auch nach meinem Empfinden viel davon ab mit welchen Erwartungen man selbst an die Sache rangeht (und sich eventuell selbst unter Druck setzt) und wie die Kommunikation läuft. Bei mir war es so, dass es ja irgendwann auch nicht mehr so recht voran ging, aber die Ärztin, die dann mittlerweile dabei war hat mich immer informiert was sie als nächstes vorhaben und warum oder mir die Wahl gelassen. Hätte sie einfach mal so gemacht ohne mit mir zu sprechen, hätte ich im Nachhinein wahrscheinlich mit dem Geburtsverlauf gehadert bzw mich übergangen oder der Situation ausgeliefert gefühlt. So war und bin ich mit dem Ganzen und meinen Entscheidungen im Reinen.
Meine Kollegin hat dagegen mal erzählt, dass sie immer eine ganz natürliche Geburt ohne Eingriffe wollte und lange damit zu kämpfen hatte, dass es letztlich ein Kaiserschnitt wurde. Das hat sich für sie wie ein Versagen ihrerseits angefühlt. Stillen klappte dann auch nicht und auch da hatte sie das Gefühl nicht richtig ernstgenommen zu werden und eher lästig zu sein (später stellte sich dann raus, dass das Kind eine Blockade hatte und es deshalb nicht klappte, da war’s aber zu spät).
Was ich aber im Nachhinein ganz spannend fand: einiges an der Geburt hat mein Mann ganz anders empfunden bzw hat da andere Erinnerungen als ich. Als die Herztöne des Kleinen nicht mehr so gut waren, fand er zb, dass die Ärztin da kurz hektisch wurde. In meiner Erinnerung hat sie mir ganz ruhig erklärt, dass wir da jetzt unterstützen sollten und welche Optionen es gibt. 