Beiträge von Regula

    Ich wuerde auch noch mal genauer nachfragen.

    Fragen an den Vorbesitzer:

    Warum geben die Vorbesitzer den Hund ab?
    Warum muss der Hund so kurzfristig ausziehen?
    Waere es ok, wenn Du auch mal mit Nachbarn / dem Tierarzt / deren Hundetrainer ueber den Hund redest?
    Habt Ihr den Hund nur in der Wohnung der Vorbesitzer erlebt, oder auch draussen?
    Koennen die Vorbesitzer Euch was zu Erziehung und Jagdtrieb des Hundes sagen? Gab's Schwierigkeiten?
    Waere evtl ein Probetag bei Euch moeglich um zu sehen, wie Hund und Katzen miteinander klarkommen?
    Was bedeutet "beide kennen das andere Tier, aber nie innerhalb einer Familie"? Heisst das, der Hund hat schon mit Katzen zusammengelebt oder nicht?
    Hund-Katzen Begegnungen draussen laufen oft sehr anders ab als innerhalb einer Wohnung.

    Fragen die Ihr Euch stellen solltet:

    Warum ein Husky?
    Warum soll es genau dieser Hund sein?
    Was wollt Ihr von einem Hund, ausser dass er/sie "lieb, nett und aufgeschlossen" ist?
    Welche Probleme wuerdet Ihr in Kauf nehmen?

    Huskies sind oft sehr soziale Hunde, sowohl mit anderen Hunden als auch mit Menschen. Sie sind allerdings beruechtigt fuer ihren Jagdtrieb, und dafuer, dass sie schwer zu erziehen sind. Sie sind meistens keine Hunde die "gefallen wollen".
    Wenn Ihr Euch wirklich auf einen Husky einlassen wollt, dann macht Euch gefasst darauf, dass der Hund VIEL Bewegung braucht, und noch mehr im Winter. Macht Euch auch drauf gefasst, dass der Hund im schlimmsten Fall nicht ableinbar ist (weil Jagdtrieb), und dass Ihr eine Beschaftigung suchen muesst, die den Hund auslastet (klassischerweise Zughundesport).

    Die Freundin meines Mitbewohners hat vor zwei Jahren eine dreibeinige Not-Husky Huendin aus dem Norden mitgebracht, die die ersten Tage bei uns gewohnt hat. Sie ist ein super lieber Hund, freut sich ueber Menschen, laesst sich gern streicheln, kommt mit anderen Hunden super klar. Aber obwohl sie nur drei Beine hat ist sie eine absolute Jagdsau. Sie sass zwei Tage heulend vor dem Heizungsschacht, hinter dem sich die Katze meiner anderen Mitbewohnerin versteckt hatte. Nachdem sie sich zwei Tage lang immer weiter reingesteigert hat wurde es der katzenbesitzenden Mitbewohnerin zu viel und fuer den Hund musste eine andere Wohnsituation gefunden werden.

    Da gab's neulich schon mal einen Thread:

    https://www.dogforum.de/der-ideale-rei…reitbegleithund

    Mein Hund Max hat ueberhaupt kein Problem, am Pferd mitzulaufen, auch auf Galoppstrecken nicht. Da ist er vielleicht fuer den Moment ein bisschen langsamer als das Pferd, holt aber problemlos auf sobald wir wieder langsamer werden. Er laeuft auch 30km mit ohne auch nur zu hecheln.

    Allerdings hoert sich das so an, als wuerdest Du gar keinen supersportlichen Hund brauchen oder wollen. Gemuetliche Ausritte sind ja deutlich langsamer als z.B. Fahrradfahren, das schafft auch ein etwas schwerer Hund (solange er gesund ist). Ich wuerde den Berner drumnicht kategorisch ausschliessen, zumal er fast alle Deine Anforderungen erfuellt. Wo Du allerdings recht hast ist, dass sie teilweise ihren Hof einnehmen koennen und dann auch z.B. Fremde verbellen. Aus dem Grund wuerde ich mich auch eher von Pyrenaen-Berghund und co fernhalten. Die sind zwar sehr ruhig, wachen daber dafuer.
    Wir haben im Stall auch eine zierliche Leonbergerhuendin (evtl Mix?), die auf Deine Beschreibung gut passen wuerde... die haengt gerne den ganzen Tag im Stall rum, kommt auch auf Ausritte mit, laesst sich gerne anfassen (auch von Fremden), entfernt sich nicht weit und bellt nur sehr sehr selten.

    Von dem, was Du Dir so vorstellst faende ich Collie, Dalmatiner, Pinscher und Grosspudel fast schon zu hektisch. "In der Ruhe liegt die Kraft" trifft wohl auf keine dieser Rassen zu. Dalmatiner und Pinscher haben ausserdem keine Unterwolle, das wird wohl der Grund sein, warum Du Dalmatiner im Winter mit Maentelchen siehst (ist bei meinen Hunden auch so, denen wird einfach kalt).

    Ich habe mit 19 in einer Kleintierpraxis gearbeitet. Es war viel los, Sommer (so um die 25 Grad), und ich hatte ausser einem Stueck Schokolade nicht Mittag gegessen.
    Am spaeten Nachmittag kam eine Cocker Spaniel Huendin mit einer fetten Pyometra fuer eine Notfall-OP. Der ganze Eiter, gemischt mit altem Cocker-Geruch, war dann auch zu viel und ich musste mich erst mal hinsetzen.

    Ich bin sonst echt hart im Nehmen und es passierte auch nie wieder, aber das eine Mal habe ich noch in lebhafter Erinnerung...

    Unser erster Familienhund kam unter ganz aehnlichen Umstaenden zu uns. Ich war damals 8 und wollte jahrelang UNBEDINGT einen Hund. Meine Mutter war auch zu Hause, und mein Vater ging arbeiten.

    Erstmal - obwohl ich damals auch staendig draussen war, und auch hoch und heilig geschworen habe, dass ich mich um den Hund kuemmere, spazieren gehe und auch die Haeufchen wegmache, blieb (Asche auf mein Haupt) letztendlich die Hauptarbeit an meiner Mutter haengen. Das war auch ok so, weil meine Eltern das schon so vermutet und eingeplant hatten. Mit 10 habe ich dann angefangen zu reiten und wollte UNBEDINGT ein Pferd (das ich nie bekam bis ich es mit mit 30 selbst gekauft habe, hahaha).
    Es kann auch bestimmt gut gehen, wenn ein achtjaehriges Kind einen Hund versorgen soll, aber drauf wetten wuerde ich nicht. Stell Dich am besten drauf ein, dass Du die meiste Arbeit uebernehmen willst und wenn Eure Tochter mehr macht als erwartet ist das ein Bonus. So aergert sich am Ende keiner. DU musst den Hund wollen - aber das hoert sich bei Euch ja an, als sei das auch so.

    Es war bei uns auch so dass unsere Huendin deshalb natuerlich meine Mutter als Hauptbezugsperson sah und nicht mich, obwohl ich es war, die den Hund ja unbedingt haben wollte. Auch das war nicht so schlimm, aber es gab eben diesen deutlichen Unterschied zwischen meinen kindlichen Traeumereien, wie toll das mit Hund alles wird, und der Realitaet.

    Zur Rasse: wir wollten damals einen mittelgrossen, nicht oder wenig jagenden Familienhund, der sich wen moeglich eher an eine Gruppe Menschen anschliesst als ein absoluter Ein-Mann-Hund zu sein. In der engsten Wahl waren damals Eurasier/(Wolfs)spitz, Kromfohrlaender und Entlebucher, und am Ende ist es ein Entlebucher geworden. Mona hat wirklich alle Wuensche erfuellt - sie war super mit uns Kindern, hat nur sehr maessig gejagt (war aber Schafen sehr angetan ;) ), konnte stundenlang mit Wandern und Fahrradfahren, und war, trotzdem sie unser erster Hund war, relativ einfach zu erziehen. Sie kam mit Kindern und anderen Hunden super klar, auch wenn wir Kinder Freunde da hatten und Chaos bei uns zu Hause herrschte. Als Familienhund war sie ziemlich perfekt.

    Zitat

    Ich kenne eine Stallbesitzerin mit AmStaff und Pitbull,
    ca. 100 Pferde, die Hunde beißen die Pferde immer.
    Übrigens: Stimmt wirklich.

    Ich habe auch zwei Listenhunde und ein Pferd, und meine Hunde beissen keine Pferde, weder mein eigenes noch fremde. Wir haben auch noch einen weiteren Pitbull-artigen im Stall, die das auch nicht macht. Ist also nicht rassespezifisch.

    Ansonsten bin ich mir auch nicht so ganz sicher, warum in dieses Szenario ein AmStaff am besten reinpassen soll. Ich wuerde mich da wohl auch eher nach einem Lagerhund umsehen, oder nach einem der "milderen" HSHs (z.B. Pyrenaen-Berghund). Meinen waere es erstens kalt im Winter (auch bei 5-10 Grad, weil keine Unterwolle), und zumindest Nova kann erstaunlich kreativ sein, wenn sie Langeweile hat. Da waere ich mir fast sicher, dass sie anfangen wuerde, sich durch's Holz einen Weg aus der Pferdebox zu fressen, wenn sie da mehrfach 7-8 Stunden drin verbringen muesste.
    Viele der HSH, die ich kenne, sind hingegen ganz zufrieden, wenn sie bei einer nicht-menschlichen Herde sein koennen und ein bisschen aufpassen, bis die Menschen wieder da sind. Das Einzige, was ich da immer ein bisschen eklig finde ist, dass die zotteligen Hunde im Stall so schmutzig werden.

    Ich finde es gut, dass Ihr Euch so viele Gedanken gemacht habt und eine ziemlich genaue Vortellung davon habt, was Ihr von Eurem Hund erwartet, wo Ihr Kompromisse machen koennt, und welche Eigenschaften Ihr lieber nicht wollt. Das ist der erste Schritt zur vernuenftigen Hundeanschaffung.
    Voellig unabhaengig davon, ob der Hund aus dem Ausland kommt oder nicht wuerde ich deshalb ganz gezielt nach einem Hund suchen, der diese Charaktereigenschaften schon mitbringt. Wenn Ihr sagt, Ihr koennt und wollt eigentlich lieber nicht mit einem aengstlichen Hund umgehen, dann wuerde ich keinen aengstlichen Hund ins Haus holen mit der Hoffnung, dass das schon wird mit der Zeit.
    Andererseits z.B. Stubenreinheit vs Allein bleiben: klar macht niemand gerne Hundekot weg, aber soooo schwer ist es nicht, Stubenreinheit anzuerziehen. Allein bleiben zu trainieren ist dagegen sehr viel mehr Arbeit, und manche Hunde bleiben ein Leben lang nicht zuverlaessig allein. Deshalb wuerde ich z.B. eher bei Eigenschaften wie Stubenreinheit Abstriche machen.

    Es ist immer schwer, grade wenn Kinder mit im Spiel sind. Ein Hund ist ja keine Anschaffung, bei der man Stiftung Warentest Berichte liest und sich dann ueberlegt, was man am besten kauft. Gefuehl ist immer mit dabei. Aber ich denke, dass man sich mit einer sorgfaeltigen Auswahl einen grossen Gefallen tut.

    Meine Hunde sind aus dem Tierschutz. Ich schicke ein- zweimal im Jahr ein Foto an die Organisation / Pflegestelle, oder mal ein Kaertchen mit einem Bild der Hunde zu Weihnachten. Meistens nur um zu sagen, dass sie noch bei mir sind und es ihnen gut geht. Ich glaube, die wissen das sehr zu schaetzen und freuen sich, da steckt ja auch viel Freiwilligenarbeit und Herzblut drin. Mehr Kontakt wuerde ich aber nicht wollen.
    Bei Zuechtern gibt es ja haeufiger solche, die ihre Welpen ein Leben lang zurueck nehmen, wenn sie aus irgendeinem Grund bei den neuen Besitzern weg muessen. Ich glaube, bei solchen Zuechtern wuerde ich das auch so halten, dass ich mich ab und zu mal melde. Bei anderen wohl eher nicht.

    Zitat

    Ich zitiere mal aus einem anderen Thread:

    Diese "Probleme" machen Schutzdienst zwar nicht unmöglich, erfordern aber eine sehr konsequente und und ruhige Führung. Diese setzt nun wieder sehr erfahrene und mit unsicheren Hunden klarkommende Ausbilder/Helfer voraus!
    Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das diese sehr, sehr schwer zu finden sind!
    Und ein "Neuling" kann das sehr schwer einschätzen, ob ein Ausbilder gut ist!

    Dem stimme ich zu. Ich denke, grade wenn jemand mit dem Schutzdienst erst anfaengt ist es vielleicht besser, das mit einem sehr nervenstarken Hund zu tun. Der verzeiht auch mal Fehler...
    Die erste Pruefung im VPG-Sport ist auch nicht umsonst die BH. Der Hund soll zeigen, dass er einen guten Grundgehorsam hat und einigermassen umweltsicher ist, bevor er Pruefungen mit Schutzdienst ablegen darf.

    Ich denke, wenn ich Du waere wuerde ich entweder mit UO und Faehrten anfangen, oder eine andere, weniger "explosive" Aufgabe fuer meinen Hund suchen.

    Ah, mal wieder Ami-Bashing.

    Wir feiern Halloween ein bisschen, die Kinder aus der Nachbarschaft waren grade schon da, wir haben einen Kuerbis draussen, und die Hunde freuen sich ueber den Besuch.
    Mir ist Halloween jedenfalls hundertmal lieber als Fasching. Fasching fand ich schon immer total doof.

    Fuer viele Kinder ist das hier wichtiger als Weihnachten, die haben einen Riesenspass beim Verkleiden und Ablaufen der Strasse, und sehen dabei total suess aus. Wir haben hier weder Vandalismus noch Boeller (die sind wohl eher eine deutsche Zusatzerfindung), und anders als beim Fasching gibt's auch keine betrunkenen Erwachsenen und albernen Lieder, und die Kamellen werden auch ganz zivilisiert verteilt und nicht in der Gegend rumgeworfen :).