Ja, die Beiträge klingen ein wenig "direkt" und nüchtern. Das liegt hauptsächlich daran (glaube ich) dass dein Beitrag genauso klingt.... ziemlich "kühl", ich habs als leicht herzlos empfunden, sorry. Hauptsache der Hund wird nicht verpäppelt, du schreibst, wie ihr straft, aber nicht wie ihr belohnt und wie ihr der Hündin zeigt, was ihr von ihr wollt.
Es fehlen wichtige Infos - Rasse, sei wann habt ihr den Hund usw.
Daher ziemich ins blaue rein: Es fehlt einfach noch an Bindung, woher soll die auch kommen, das dauert! Kann sein, dass der Hund in seiner Vorgeschichte recht hart angepackt wurde und daher eher kein vertrauensvolles Verhältnis zum Menschen hat. Ihr solltet mal genau schauen, wie der Hund mit Nähe umgeht, ob er Vertrauen hat, und das aufbauen (z.B. Handfütterung, ausgelassenes Spiel, viel positives machen)
Die Bindung wird auch besser, wenn ihr die Führung souverän übernehmt und dem Hund zeigt, dass IHR fremde Hunde, Besucher usw "abcheckt" und das nicht ihr Job ist. Also nicht nach vorne gehen lassen, nicht zur Tür gehen lassen, sonder klar und deutlich zeigen, dass es euer Job ist (Körperlich zwischen eure und den fremden Hund gehen, zügig weiterlaufen ohne sich dem anderen Hund zuzuwenden usw - nicht einfach zuschauen, was euer Hund da gerade macht, sondern Herr der situation sein). Das gibt der Hündin Sicherheit.
Leinenführigkeit: gehören immer zwei dazu. Wie macht ihr das, "könnt" ihr das? Woran hapert es? Wie übt ihr?
Rückruf: Muss trainiert werden, und zwar intensiv. Hund nicht frei lassen, es wird nur schlimmer, wenn ihr den Hund abhauen lasst. Wie schon gesagt, Schlepp dran! und üben üben üben. Mit viel viel Lob, Spiel, Leckerlie, KEIN schimpfen (dann kommt ein ohnehin misstrauischer Hund schon dreimal nicht mehr - laut werden macht höchstens Sinn bei einem Hund, der den RR sonst gut befolgt und halt mal kurz taub ist, aber nicht in einer Situation wie bei euch).
Der Platz als Strafe ist ganz schlecht. Wofür bestraft ihr sie denn überhaupt? Im Haus ist doch alles gut? Strafe ist bei einem Hund, der die Regeln noch gar nicht kennt, sowieso Quatsch - und WENN man straft, dann nur unmittelbar nach dem "Vergehen".
Der Ruheplatz sollte ein Ort der Sicherheit sein und sicher keine Strafmaßnahme.
Also:
Stellt euch erst mal eine Liste auf, was ihr vom Hund wollt. Und zwar nicht: Er soll nicht dies und das, sondern er soll dies und das tun:
"Er soll locker neben mir laufen" statt "Nicht an der Leine ziehen". Positive Lernziele formulieren und erst mal schauen, wie IHR das dem Hund überhaupt verklickert habt, ob er das überhaupt schon weiß.
Verklickern ist ein gutes Stichwort: lest euch mal ins Clickertraining ein, dass ist ein wunderbarer Weg, die eigene negative Einstellung zu verändern.