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Könntest du ein Beispiel geben, wie man sich verhalten sollte, wenn z.B. der Hund quengelt, "frech" ist, nicht zur Ruhe kommt, pöbelt, etc.
Diese Probleme kenne ich von meinen Hunden nicht. Die entstehen, wenn man versucht, den Hund in eine Form zu pressen.
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Also kurz: Wie genau ist man für den Hund merkbar authentisch und/oder souverän?
Du kannst nicht "für den Hund" souverän sein. Das ist eine innere Haltung, die man hat oder nicht hat.
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Vielleicht könnt ihr mir aber noch einen Tipp geben: Wie baue ich das "Auf den Platz Schicken" auf? Sie hat eine Box, in die sie auch gerne zum Schlafen geht (auch die komplette Nacht) und mit einem Leckerchen in der Hand läuft sie auf Kommando auch rein. Aber wenn wir jetzt auf dem Sofa sitzen und sie soll dort hinein, bewegt sie sich kein Stück. Nur, wenn wir quasi davor stehen oder mit ihr in die Richtung gehen. Da scheint beim Üben also etwas schief gelaufen zu sein. Könnt ihr mir da noch etwas raten? 
Das sind alles Versuche, an dem Hund herumzuschrauben.
Wenn der Hundehalter souverän ist und Ruhe ausstrahlt, dann schließt sich der Hund an und versucht, alles richtig zu machen.
Souverän zu sein, bedeutet, Respekt vor dem Hund zu haben, Vertrauen zu haben, dass der Hund richtig ist, wie er ist. Dann muss man nur noch die Richtung vorgeben und der Hund folgt von alleine.
Ein Hund ist ein soziales Lebewesen, er möchte dazu gehören, er möchte jemanden haben, der die Richtung vorgibt.
Wenn ich meinen Welpen aussperre, damit er die Beisshemmung lernt, habe ich keinen Respekt vor dem Hund. Ein Hund ist kein Mensch. Ein Welpe muss beissen, das gehört zu seiner Natur. Wenn ich Respekt vor dem Hund habe, dann bringe ich ihm bei, seine Zähne sanft einzusetzen. Damit lasse ich ihn Hund sein und will nichts "wegmachen", was ich als Mensch doof finde.
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Über den Tag verteilt sind wir also so ungefähr 1,5 Stunden draußen - manchmal weniger.
Auch hier fehlt der Respekt vor dem Hund. Gerade im ersten Lebensjahr ist der Hund damit beschäftigt, die Welt kennenzulernen. Er ist bewegungsfreudig und neugierig, wie nie wieder in seinem Leben. Würde ein Lebewesen diese Eigenschaften nicht mitbekommen, würde es nichts lernen.
Man kann ein Lebewesen nicht in einen festen Stundenplan pressen. Zweimal täglich kommt der Hund für 20 Minuten raus, einmal dann noch für 60 Minuten. Die restliche Zeit darf der Hund kurz Suchspiele machen - nach Zeitplan -, dann noch etwas Unterordnung und die restliche Zeit soll er sich ruhig verhalten und Kauknochen kauen.
Wer souverän ist, hat keine Angst davor, wenn ein junger Hund lebhaft ist. Man kann sich daran auch erfreuen und darauf vertrauen, dass der Hund "richtig" ist. Wenn alles richtig ist, muss man nichts "Falsches" wegerziehen. Im Grunde ist Erziehung ganz einfach.
Diesen Respekt und das Vertrauen gibt der Hund hundertfach zurück, indem er einem folgt und Entscheidungen respektiert.