Beiträge von Luna77

    Schon nach den ersten zwei Sätzen hätte ich das zitierte Buch in die Tonne gekloppt. Da werden, wie so oft, Äpfel mit Birnen verglichen. Das Zusammenleben Mensch-Hund hat rein gar nix mit Rudelstellung und ähnlichrm Quatsch zu tun. Der kleine Welpe beißt in Hände und Füße um seine Grundbedürfnisse zu decken. Es geht ums Futter, in dem Alter noch viel um Spiel und Aufmerksamkeit, nicht darum die Weltherrschaft zu erlangen oder im "Rudel" aufzusteigen. Das sind veraltete Theorien, die längst wiederlegt sind.
    Selbst in nem echten Wolfsrudel, von dem die Theorie abgeleitet wurde, gibt es keine starre Rangnordnung. Die wechselt nähmlich je nach aktuellem Bedürfnis, wo es darum geht den bestmöglichen Schutz und bestmögliche Nahrungsversorgung zu erreichen.

    Tja, und was will der "beißende" Welpe? Fressen, Aufmerksamkeit oder Beschäftigung. Entweder beißt er im Spiel oder aus Frust, weil er irgendwas von dem genannten eben grad nicht bekommt.

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    Zitat

    Hallo ihr Lieben,

    ich habe einen 12 Wochen alten Welpen und mit der Stubenreinheit wird es immer schlimmer :(

    Ey, aufwachen. Der Kleine ist noch ein Welpe. Und in wenigen Tagen lernt auch ein Welpe nicht stubenrein zu sein. Der kann vermutlich noch nichtmal richtig seine Blase kontrollieren. Das kommt alles erst mit der Zeit.

    Geduld ist wohl nicht Jedermanns Sache :???:

    Zitat

    Schleppleine würde ich dann erstmal drauf verzichten, nicht dass du dich dabei verletzt.

    Das kommt sehr missverständlich rüber, Ich würde raten den Hund grunszätzlich immer und überall vorläufig an der Leine zu lassen. Dabei ists egal ob Schlepp- oder normales Leine. Zu groß ist die Gefahr, dass mal was Schlimmes passiert. Man muss auch an seine Umwelt denken, die unverschuldet in Gefahr kommen kann durch einen jagenden Hund der blindlinks hinter allem her rennt, was sich bewegt.
    Und wenn der Hund dich, doodlemama, von den Füßen holt, wenn er in die Leine prescht, dann ist die Leine zu lang. Bei einer 15m-Leine hat der Hund schon zu viel Kraft entwickelt auf dem Weg zum Leinenende. Bei einer 10- oder 5m-Schleppleine sieht das Ganze schon anders aus.
    Ich würde alle Übungen zunächst an einer 5m-Leine üben bis das annährend 100pro klappt. Dann kann man auf die 10m-Leine wechseln und wieder alles üben bis es sitzt. Später vielleicht mit der 15m-Leine losziehen usw.
    Und irgendwann in ferner Zukunft kann man langsam dazu übergehen die Schleppleine wieder abzubauen.
    Das ist ein langer Weg, kann aber durchaus sehr lohnend sein.

    Zitat

    Was könnte passieren?
    1 Jemand will den Hund mitnehmen
    2 Der Hund macht sich selbst los
    3 Der Hund verteidigt das Zelt

    Du hast was vergessen.

    4. Der Hund stranguliert sich selbst. :schockiert:

    Ja hast recht, warte noch bis Frost rum ist.
    Aber an Eines solltest du noch denken:
    Hunde lernen oft ortsbezogen. Dad heißt, dass das Training mit der Box zwar erfolgreich sein kann, aber bei nem Zelt siehts wieder anders aus. Was in der Box klappt, muss noch lange nicht im Zelt klappen.
    Es sei denn ihr wollt die Box mit zum Zelten nehmen. Stell ich mir schwierig vor so aufm Fahrrad *lach*

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    Denk dran, dass die Übungen zur Eingewöhnung mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern. Ihr solltet also frühzeitig mit dem Training anfangen ;-)

    Ich würde das Zelt jetzt schon mal in der Nähe des Hundes aufbauen und geöffnet mit nem Deckchen drin einfach stehen lassen, sofern das möglich ist, und noch das Wetter mit spielt. Vielleicht geht der Hund ja von ganz allein mal rein ;-)

    Halte uns auch mal auf dem Laufenden und berichte wies Training läuft. Bin gespannt, denn es ist ka kein alltäglicher Fall.


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    Also unsere Ashanti ist beinahe perfekt, wenn da der Jagdtrieb nicht wäre. :roll:

    Ich stellte vor längerem mal fest, dass die ersten Lebenswochen und Grundsozialisierung durch den Züchter eine wahnsinnig große Rolle spielt. Wahrscheinlich mehr, als späteres Training jemals wieder wett machen kann.
    Meine Maus kommt aus eine guten Zuchtstätte. Die Züchterin legt sich so richtig ins Zeug, wenn die Kleinen da sind.
    Da erkennt man den Garten nicht mehr wieder, wenn da der Welpenspielplatz aufgebaut ist. Da gibt es eine Wäscheleine (oder irgend nen Gestänge oder so) wo leere Blechdosen dran hängen, die wunderbar im Wind klappern und Krach machen. Da gibts ne Wäscheleine wo Flatterband und zerrupfte Tüten dran hängen, die schön im Wind flattern. Da werden aufgeblasene Luftballons zum Spielen gegeben, die die Kleinen mit Freude selbst zerplatzen können. Tunnel, Wippe, Ballhäuschen und diverses andere Spielzeug sind natürlich auch mit dabei.
    Die Welpen kommen auch mal in den Garten, wenn auf dem Nachbargrundstück grad der Aufsitzrasenmäher rum fährt, oder die Straßenfeger grad den Parkplatz direkt am Garten reinigen. Trekker, laute LKWs und sonstiger Straßenlärm bekommen die Kleinen auch mit, da es ein Gewerbegebiet ist.
    Hier wird auch noch das gesamte Welpenrudel ins Auto gepackt und ab und an mal eine kurze Fahrt gemacht, entweder ins Grüne für einen kleinen Welpenspaziergang oder zum Tierarzt. Krallenschneiden, hochheben, Zähne und Ohren guggen und kontrollieren werden hier von Anfang an ins alltägliche Leben mit eingebunden.

    Und genau deshalb habe ich heute eine total alltagsresistente Maus. Ich kann sie überall mit hinnehmen, sie bringt so schnell nichts aus der Ruhe.
    - Ich muss mit der S-Bahn fahren und warte auf dem Bahnsteig. Ashanti bei mir im Platz, ein Durchgangszug (ICE) kommt und rauscht vorbei (so was kannte sie vorher gar nicht), Ashanti zuckt nichtmal mit der Wimper und bleibt entspannt liegen.
    - Ein Müllsack fliegt in Fetzen über die Straße, oder der Trekker kommt uns beim Gassigehen entgegen, Ashanti bleibt die Ruhe selbst.
    Wir sind mal aus Versehen in ein proppenvolles Stadtfest geraten, wo wir in unbekannter Stadt Freunde besuchen wollten. Ashanti orientiert sich super an mir und meinem Freund, und bleibt die Ruhe selbst.
    - Eine Touritour mit nem Sightseeing-Boot auf dem Fluss, kein Problem, Ashanti juckt das nur insofern, dass die die Brücken spannend fand, unter denen wir duchgefahren sind. Ansonsten galt auch hier "Entspannung auf ganzer Linie".
    - Und an Silvester geht die Süße auf den Balkon und schaut sich in aller Ruhe die Raketen an, und horcht kurz, was da so böllert, dreht sich dann gelangweilt um und legt sich wieder aufs Sofa und pennt.
    - Tja, und Autofahren war sowieso nie ein Problem.

    Ein "Problem" gibt es aber. Ashanti ist sich zu fein um auf gepflasterte Wege zu machen. Es muss schon die Wiese sein :lol:

    Was ich damit sagen will:
    Es lohnt sich bei der Wahl des Züchter ganz genau auf das Umfeld zu achten, und zu schauen wie und was die Welpen schon frühzeitig kennenlernen. Dann hat man später mit vielen Alltagsdingen einfach nie ein Problem und kann seine volle Energie in die Erziehung des Kleinen reinstecken. Das erleichtert wirklich so Vieles, und ich bin dieser Züchterin sehr dankbar für diesen riesigen Aufwand, den sie bei ihren Würfen betreibt.

    Bei uns war das nie ein Problem. Ashanti kommt überall mit rein, hauptsache sie ist bei uns. Dann schläft sie auch ganz ruhig mit uns im Zelt.

    Ich denke der Unterschied ist tatsächlich eure Haltung des Hundes. Ich nehme an, er lebt im Zwinger, wenn du von draußen schlafen redest? Oder ist es ein Hofhund?
    Dann ist er eben die Enge und den geschlossenen Raum nicht gewöhnt und fühlt sich da schnell unwohl.
    Habt ihr die Möglichkeit den Hund ins Haus zu holen, sodass er bei euch nen Körbchen oder Deckchen bekommt, damit er bei euch liegen kann?

    Viele Hof- und Zwingerhunde haben es nie kennengelernt in direktem Familinanschluss in gesschlossenen Räumen zu leben, und können deshalb auch spontan nicht direkt entspannt sein in ähnlichen Situationen.

    Entweder ihr versucht zunächst mal über ein paar Wochen den Hund zu euch in die Wohnung rein zu holen, oder ihr baut das Verweilen im Zelt ganz langsam auf. Soll heißen, ihr geht gemeinsam ins Zelt und bleibt da evtl anfangs mit geöffneter Tür, solange bis ihr merkt, dass der Hund unruhig wird. Wichtig ist, dass ihr nur solange drin bleibt, wie der Hund eben noch nicht jault oder bellt. Geht kurz rein, Hund soll sich auf ein/sein Deckchen legen (wichtig immer das gleiche Deckchen), und sobald er unruhig wird, gemeinsam wieder raus gehen.
    Das wiederholt ihr über ein paar Tage oder Wochen, solange bis der Hund einigermaßen ruhig bleibt. So nach und nach kann man dann den Zeitraum, den ihr drin seid langsam steigern. Immer mal ein paar Sekunden oder eine Minute dran hängen. Steigert das Ganze gaaaanz langsam, immer solang wie der Hund es gerade noch so aushält ohne auszuflippen.

    Wenn das alles nichts hilft, dann könntet ihr auch einen kräftigen Erdspieß zum Zelten mitnehmen, an dem ihr den Hund an längerer Leine über Nacht festmachen könnte. Das wäre aber für mich die letzte Lösung, da ihr dann ein gesondertes Auge auf den Hund haben solltet. Nicht dass er sich in der Leine unglücklich verhedderst, und ihr bekommt es nicht mit.

    Mir scheint es so, als ob die Frau keine Lust hat sich mit der Erziehung des Hundes zu beschäftigen. Hunde können auch zwei Personen als Bezugspersonen haben und auf beide sehr gut hören. Ist bei uns so, und klappt alles Bestens. Da muss aber eben der Partner genauso gewillt sein bei der Erziehung und den täglichen Übungen mitzumachen.
    Man kann nicht erwarten, dass der Hund bei beiden gut hört, wenn nur einer mit dem Hund arbeitet.

    Wenn die Frau keine Lust hat da Energie und Zeit rein zu stecken, dann ist es das Einfachste einfach die Leine dran zu lassen für die kurzen Pippirunden. Dann hat sie keine Arbeit, und ihr insgesamt keinen Ärger mit weglaufendem Hund.

    Den Hund alleine einfach so raus zu lassen (wenn es nicht der eigene gut eingezäunte Garten ist), in der Hoffnung der macht schnell alles und kommt von allein wieder rein, halte ich sowieso für ein absolutes No-Go, egal wie gut erzogen der Hund ist. Was wenn da doch mal ein Auto kommt, und den Hund platt fährt, oder er einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Der könnte auch mal auf Jagd gehen, und dem Jäger kommt er wildernd vor die Flinte. Hats alles schon gegeben. Da sind Hundebeißereien in der Nachbarschaft oder totgebissene Katzen noch das harmlosere Übel.
    Macht euch das mal bewusst, was da alles passieren kann.

    Manchmal kann ich den Leichtsinn andere Leute einfach nicht fassen. :kopfwand: