Beiträge von Luna77

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    Hallo, ich würde mich gerne mal mit einklinken - ich habe mit Bati nämlich ein ähnlich gelagertes Problem.
    Mich würde interessieren wie Ihr dieses Blocken und wegschicken anderer Hunde genau macht.
    Ich trau mich fast nicht zu fragen, aber vor allem interessiert es mich wie Ihr die Situation regeln würdet wenn Ihr schon aus recht großer Entfernung seht dass ein freilaufender Hund auf Euch und die "zu verteidigende Decke/Platz" zukommt und der oder die Halterin sich nicht drum kümmert...ich muss nämlich leider zugeben dass ich eher reagiere als agiere, was wohl zum Problem beigetragen hat...

    Liebe Grüße

    Also bei uns reicht es meistens aus, wenn ich mir vor meinen Hunde bringe und dabei groß machen. Dabei muss ich keinen wilden Tanz aufführen, oder irgendwelche Verrenkungen. Aber mal einen großen Schritt seitlich oder auch nach vorn in aufrechter leicht vorgebeugter Körperhaltung reicht meistens aus. Bisher ist noch kein Hund blindlings in uns reingeknallt.

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    Danke Luna77,

    ich muss sagen, dass mich das mit der Tasche, Decke etc. auch am meisten stört. Spielsachen hat Peppels eh nicht dauerhaft (außer sie nimmt halt mal einen Stock auf dem Weg mit). Ich hab zwar immer nen Ball beim Gassi gehen dabei, der wird aber nur als Belohnung für irgendwas rausgeholt.
    Jetzt wo du es anspricht, dass du denkst, Peppels würde mich nicht für "fähig" halten, mich und meine Sachen zu verteigen, habe ich noch eine andere Frage.
    Peppels ist wirklich eher unsicher bzw. unterwürfig. Bei Hundebegegnungen läuft sie oft erstmal zu mir und sucht Schutz hinter mir (das zeigt ja erstmal, dass sie mir doch irgendwie vertraut, dass ich sie beschütze). ABER: in solchen Situationen reagiere ich in der Regel nicht auf ihr Verhalten. Ich schaue sie zwar kurz an, laufe dann aber ganz normal weiter. Soll ich in solchen Situationen dann auch den anderen Hund abblocken, damit Peppels merkt, dass ich sie "beschütze"? Ich habe da irgendwie Bedenken, dass Peppels noch mehr Angst vor Hunden bekommt (weil sie dann merkt, dass ich die anderen Hunde auch als "gefährlich" einschätze) und wollte deswegen Hundebegegnungen als etwas normales behandeln- ohne viel Aufheben darum zu machen.

    Ich habe übrigens schon ein paar Mal versucht, einen anderen Hund abzublocken oder wegzuschicken, wenn ich merke, dass Peppels die Ohren zurückzieht o.ä., aber meistens schnappt sie dann genau in dem Moment nach dem Hund, wenn ich ihn gerade wegschicke. So ähnlich ist es auch, wenn Peppels mit einem anderen Hund spielt und keine Lust mehr af Spielen hat oder zu sehr bedrängt wird von dem anderen Hund: Dann kommt sie zu mir, lehnt sich an meine Beine und schnappt von dort aus die Hunde weg (ich dreh mich dann meistens um und laufe weg- außer der andere Hund ist wirklich sehr aufdringlich, dann schiebe ich ihn weg).
    Ich habe eher immer gedacht, dass sie sich in meiner Nähe sicherer fühlt und sich deswegen auch eher traut, anderen Hunden zu zeigen wos langgeht.. Kann aber natürlich auch sein, dass sie - dadurch, dass ich mich oft wegdrehe bzw, sie nicht groß beachte, wenn sie bei mir Schutz sucht - glaubt, dass ich ja eh nichts regel.

    Es ist ein Irrglaube dass man einen Hund nie "trösten" oder bruhigend auf ihn einwirken darf.
    Man muss das je nach Situation abwägen, was und wieviel angebracht ist.
    Wenn ein Hund bellend und kreischend in der Leine hängt, dann würde ich das eher nicht durch "trösten-Och du armes Hascherl - duziduziduzi" bestätigen. Genauso wenn der Bällchenjunkie mir den Ball vor die Füße schmeißt mit der bellenden Aufforderung "Los, komm jetzt, schmeiß den Ball, nun schmeiß ihn endlich".
    Wenn sich aber mein Hund hinter mir versteckt, weil er vor irgendetwas Angst hat, dann wäge ich ab wie "gefährlich" die Situation tatsächlich ist.

    Ein Beispiel:
    Wir sind ab und an in einer Hundespielgruppe. Dort ist Ashanti ab und an etwas verunsichert, wenn ein sehr fordernder aktiver Hund auf sie zu geht. Dann kommt sie auch hinter mich oder meinen Freund, und sucht Schutz.
    Meistens stupst sie dabei noch mit der Nase an meine Hand, und sie bekommt von mir einen kleinen Kopfstreichler. Dabei guggt sie mich an und geht zwei Schritte Richtung des anderen Hundes, eher in seitlicher Bewegung (was hier deeskalierend und friedlich gemeint ist als Körperhaltung). Dann gebe ich ihr ein "OK" und sie geht gestärkt und mutiger in die Gruppe zurück ohne dabei aggressiv zu sein.
    Was ich damit sagen will: Hier hat Ashanti "Rückendeckung" gesucht. Ich hab ihr "Alles ist ok" vermittelt. Da habe ich nichts großartig gemacht, außer einmal so ganz nebenbei ihr Köpfchen gestreichelt, als sie an meine Seite kam, und ihr ein "Alles ok" gegeben. Wenn man es aber genau nimmt, habe ich sie getröstet, was ja viele für falsch halte. In genau dieser Situation schien mir das aber gut so.
    Genauso wenn Wild vor unserer Nase auftauscht und Ashanti unter Hochspannung wie unter Strom stockesteif stehen bleibt und Richtung Wild starrt. Jeder Millimeter ihres Körpers zittert und ist angespannt, und sagt mir, dass sie am liebsten lossprinten will. Auch dann wirke ich beruhigend auf Ashanti ein indem ich ihr mit Kommando "Alles guuuuuuut" und langen langsamen Rückenstreichlern in eine entspanntere Phase bringe.

    Vielleicht würde es euch auch helfen, wenn du ein ganz bestimmtes Entspannungssignal aufbaust. Das kannst du relativ gut benutzen in den Situationen, wo dein Hund am liebsten "verteidigen" würde.

    Das ein Spiele verteidigt wird, ist normal, und kann man verhindern, indem man kein Spiele rausgibt, wenn andere Hund zugegen sind, oder die Gefahr besteht, dass da gleich einer um die Ecke kommen kann. Spielies also nur in ruhiger und gut einsehbarer Umgebung rausgeben.

    Das andere Thema, was ich sehe, ist die generelle Verteidigung deiner Person mit allem, was sich in deinem Umkreis befinden, wie eben deine Tasche, Decke usw. Mir scheint es so, als ob dein Hund dir nicht so recht zutraut dich und den Hund zu verteidigen bzw zu schützen. Hört sich n bissl blöd an, aber ein Hund sieht sich nur genötigt seinen Besitzer zu verteidigen, wenn der Besitzer es selbst nicht tut. Das kann er ja auch nie hundertprozentig, da der Hund ja andere Dinge als Bedrohung wahrnimmt, als der Mensch. Wenn du aber deinem Hund helfen kannst, indem du ihn beispielsweise öfter mal gegen andere Hunde abschirmst indem du deinen Hund vom anderen weg positionierst, oder du dich zwischen den anderen und deinen Hund stellst/setzt, könnte sich das Verhalten mit der Zeit bessern. Dein Hund muss lernen, dass du die Sache regelst, und er nicht mittels Knurren eingreifen muss.
    Wenn du also irgendwo mit deiner Decke sitzt, dann soll der Hund quasi hinter dir Platz machen. Eben so, dass er nicht gerade direkt am Wegesrand direkt auf andere Hunde stößt, sondern so dass du zwischen Hund und Weg sitzt.
    Deine Sachen wie die Tasche, würde ich auch quasi hinter dich legen. Vielleicht reicht es schon wenn du immer vor allem sitzt/stehst, und alle zu verteidigende DInge hinter dir sind, sodass der Hund das Gefühl bekommt, dass du alles verteidigen kannst.

    paolo93,

    solange der Hund draußen nicht von dir ansprechbar ist, also völlig gagga wird, wenn er andere Hunde sieht oder riecht, wird es schwer für dich mit dem Hund zu arbeiten.

    Vielleicht solltest du erstmal ein Aufmerksamkeitstraining draußen machen:
    Dazu fängst du an jede noch so kleine Aufmerksamkeit in deine Richtung zu belohnen, sei es mit Lob oder mit Leckerchen (Lieblingsspielzeug werfen geht auch), wenn er vollständig zu dir schaut. Schau dir genau die Ohren und Körperhaltung deines Hundes an. Geht eines von beidem , oder beides in deine Richtung, und sei es eine noch so kleine Drehung in deine Richtung, dann lob deinen Hund. So nach und nach sollte der Hund das auch registrieren und schnallen, dass es was Positives gibt, wenn er sich dir zuwendet. Später hast du damit dann eine Basis um genauer auf euer Problem einzugehen.

    Versuche anfangs in reizarmer Umbegbung gassi zu gehen. Also beobachte die Umgebung und versuche zunächst auf Abstand zu anderen Hunden zu bleiben, notfalls dreh um, oder geh woanders lang. Dein Hund hat aktuell Null Frustrationstolleranz, weswegen er so schnell hoch geht und dich sogar anbellt dabei. Das sind Übersprungshandlungen und dein Hund hat massiven Stress.
    So nach und nach kannst du dann die Reizlage steigern, also auch mal wo lang gehen, wo andere Hunde langehen. Anfangs mit viel Abstand hinter nem anderen Hund hergehen, und schauen ob dein Hund noch einigermaßen ruhig beleibt. Kann sein, dass ihr dann auch erst mal so einen großen Abstand haben müsst, dass man den anderen nur noch in der Ferne sieht. Da musst du deinen Hund einschätzen lernen, und lernen bei welchem Abstand er ausrasten könnte, oder eben gerade noch so ruhig, bzw ohne bellen und Leineziehen laufen kann.

    Ich würde euch ja zu einem privaten Trainer raten, der euch auf Gassigängen begleitet. Aber da du wenig Geld zur Verfügung hast, wäre ein Hundeverein vielleicht auch eine gute Anlaufstelle.
    Des Weiteren ließ dir mal Einiges zum Thema "Impulskontrolle" durch. Der oben genannte linkm it "Zeigen-und-bennent" ist auch ein guter Ansatz.

    So ganz generell wäre es noch interessant zu erfahren, was du den Tag über mit deinem Hund so alles machst außer gassigehen. Der Tagesablauf kann auch einiges aussagen, wenn der Hund beispielsweise nicht richtig oder seinen Neigungen entsprechend ausgelastet wird. Eine gesunde Mischung aus körperlicher und geistiger Auslastung kann im Training schon viel bewirken. Für viele Hunde ist einfaches Gassigehen schlicht zu langweilig.

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    Soweit mir bekannt ist, muss der Hundebesitzer bzw. die Versicherung haften, wenn der Hund eine Katze wirklich erwischt.........
    Ich finde es im Übrigen auch unmöglich, dass es Leute gibt, die das Jagen/Hetzen und sogar Töten von Katzen oder anderen Lebewesen ihrem Hund erlauben und sich dies sogar wünschen.

    Außerhalb des eigenen Grundstückes, also Feld, Wald, Wiese, kanns bei gerissenem Wild sogar ne OWI-Anzeige geben. Der entstandene Schaden muss ersetzt werden, plus die OWI-Strafe. Je nach Gemeinde kann so was richtig teuer werden.

    Ich vermute mal, dass auch bei einem Versicherungsfall im eigenen Garten (Hund erwischt fremde Katze) ein 50:50-Fall eintreten könnte seitens der Versicherung. Zum Einen hat man als Hundehalter eine besondere Sorgfaltspflicht (Stichpunkt: Gefährdungshaftung). Aber zum Anderen hat dies der Halter der Freigängerkatze ebenso. Auf beiden Seiten gibt es also ein nicht berechenbares Risiko, welches sich eben in der prozentualen Gewichtung bei der Schadensabwicklung niederschlägt.

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    Doch, es gibt Fälle/Situationen in den man sofort ins Gefängnis kommt. Aber nicht, wenn man nur Schulden hat.

    Lg
    Sacco

    Du meinst bei Gefahr in Verzug, Untersuchungs- oder Schutzhaft, so vermute ich. Das sind aber ganz anderere Fälle, und hat mit dem Fall hier im Thema rein gar nichts zu tun.
    Hier gehts ja um nichtbezahlte Schulden, welche die gute Frau nun absitzen muss.

    Aber so generell sind diese Infos auch eher nebensächlich und viel zu privat um sie en Detail hier zu erörtern.

    Guter Ansatz, doodlemama.
    Über erst in reizarmer Umgebung, z. Bspl. daheim, oder im eigenen Garten, und nur soviel wie der Hund gerade noch ansprechbar ist. So nach und nach, bis Besserung bei Ansprechbarkeit kann man dann den Reiz langsam erhöhen, Stück für Stück in kleinen Schritten.
    Draußen würde ich zunächst versuchen Autos u. Co. ausm Weg zu gehen. Ok, ist schwer bis unmöglich, aber n bissl Management betreiben geht bestimmt, Abstand vergrößern, Richtung wechseln, spontan wo abbiegen oder dich selbst mit deinem Körper zwischen Objekt und Hund stellen, um ihn aus der Reizzone rauszunehmen, wenn dir das irgendwie möglich ist.

    Viel Erfolg bei Training, und berichte uns bitte weiterhin wies läuft. :smile:

    Sehr gut und ausführlich beschrieben. Jetzt muss der TS nur noch dad Passende raussuchen und mit Übungen loslegen.
    Aber, lieber TS, achte daraus, dass du nicht direkt nach wenigen Tagen das Systhem änders, weio du denkst, das fruchtet grad nicht. Die meisten HH machen den Fehler es nicht genügend zu versuchen. Der Start bis man Erfolge erkennt, kann n bissl dauern.
    Also alles immer mit viel Geduld und Ruhe angehen, und vor allem konsequent bleiben. ;-)

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    Interessantes Thema.
    Ich arbeite auch viel mit meiner Körpersprache, da meine Süße da sehr sensibel drauf reagiert.
    Als Einstieg in die Materie habe ich mir zunächst mal n hissl was zur Körpersprache des Hundes reingezogen. Allem voran "Das Kleingedruckte in der Körpersprache der Hunde" von Ute Blaschke-Bertold sehr informativ. Parallel hatten wir eine Trainerin, die uns in den Einzelstunden sehr viel über das körpersprachliche Hund-Mensch-Verhalten erklärt hat.
    Fazit: Man kann einen Hund mit sehr wenigen Kommandos und viel mehr mit Körpersprache lenken und kontrollieren. Und wo Kommandos nötig sind, weil uns die wirklich tiefgreifende und feinfülige Art der hündischen Wahrnehmung und Kommunikationsmöglichkeit fehlt, da würden theoretisch auch einzelne Laute und Töne als Kommandos reichen. Denn dem Hund ist es egal ob man " Hier" , "Tzt" oder "Tomatensuppe" als Rückrufkommando aufbaut.

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