Beiträge von Luna77

    Das Welpen in einer Box schneller stubenrein werden und schneller lernen sich zu melden, halte ich für ein Gerücht.
    Solange der Welpe seine Blase noch nicht bewusst kontrollieren kann, wie soll er sich denn dann melden, wenn er es vorher gar nicht merkt, oder es erst merkt, kurz bevor es unkontrolliert läuft.

    Ich halte generell nix davon aus reiner Faulheit, und nix anderes ist der Hintergrund des "In-Box-sperren", den Hund oder Welpen in eine Box zu verfrachten.
    Geht einfach alle zwei Std mit ihm raus und sorge dafür, dass sich Katze und Hund nicht an die Gurgel gehen, auch wenn das heißt, dass man einem von beidem mal ne Ansage machen muss. Auch Katzen verstehen eine klare Ansage des Halters.

    Flora, wie sieht denn euer Tagesablauf so aus? Meinte jetzt nicht nach Zeiten und Aktionen. Sondern meinte, welches Aufregungslevel herrscht grundsätzlich bei euch?

    Ich stelle mir vor, dass es mit dem Männe, den Kindern und drei Hunden doch bestimmt ziemlich wuselig zugehen muss, oder?
    vielleicht wäre es noch ein Ansatz, wenn alle an einem Strang ziehe und insgesamt mehr Ruhe in das ganze Zusammenleben kommt. Je ruhiger ihr seid, umso ruhiger wird auch dein Problemhund werden, der sich ja andauernd an dem Menschen, an seiner Bezugsperson orientiert. ;)

    Flora01,

    mir scheint du suchst zwanghaft nach einem speziellen Auslöser für die ganzen Probleme.
    Ich sage dir, den gibt es nicht.
    Das ist ein Gesamtpaket an Problemen, die nach und nach angegangen werden müssen.
    Ich würde zunächst mal anfangen daheim zu üben, dass der Hund auf Kommando auf seinen Platz/Körbchen/Hundebett geht, und dort bleiben muss. Notfalls schickst du ihn halt hundert oder tausendmal wieder auf seinen Platz. Richte ihm einen einzigen Platz ein, wo nur er hingeht, wo er dann seine Ruhe hat, und lernt, dass er dort auch von allen Anderen im Haus seine Ruhe hat. Alleine dieses Training wird evtl Wochen dauern, aber er wird lernen, dass dieser eine Ort sicher für ihn ist.
    Wichtig ist, dass dieses auf den Platz schicken nicht als Strafe genutzt wird. Er soll es als was Schönes kennelernen.
    Bleibt er ein paar Sekunden oder gar Minuten dort, dann bekommt er ein Leckerchen oder Lob. Steht er unaufgefordert auf, bringst du ihn kommentarlos zurück, oder schickst ihn per Kommando dahin, je nachdem was er schon kann.

    Dann würde ich mal schnell sämtliches Spielzeug wegpacken. Das fördert nur die Aufregung und den Dauerstress, und bietet auch noch genug Gründe sich mit den anderen Hunden anzulegen, weil er evtl seine Spielzeuge in irgendeiner Form verteidigen muss. Heute verteidigt er es gegen die anderen Hunde, später vielleicht mal gegen dein Kind, was grad mal unbedarft nach dem Kuscheltier greift? Das wäre mir zu heikel.

    Als Grundsatz sollte gelten: Draußen gibts Action mit Herrchen/Frauchen, drinnen ist aber Ruhe angesagt.
    Bis man aber so weit kommt, muss der Hund erstmal lernen Ruhe zu bewahren und auf seinem Platz zu bleiben.

    Du solltest dir vielleicht mal einen Liste machen, welche Grundregeln daheim gelten sollen.
    So als Beispiel, was bei uns Grundregeln sind
    - In der Wohnung wird nicht wild getobt, wenn überhaupt mal kurz ein paar Minuten unter völlig kontrollierten Bedingungen. danach ist sofort wieder Ruhe angesagt
    - Besucher werden nicht angebellt, angesprungen
    - Es wird nicht zur Tür gerast, wenns klinget oder klopft. Gleiches gilt, wenn Besucher reinkommen
    - Drinnen ist Ruhe angesagt, draußen geht die Party ab, aber nur gemeinsam, nicht im Alleingang
    - Wenn ich sage, Hund vom Sofa runter, dann hat er das zu befolgen. Macht er es nicht, dann wird er sanft aber bestimmt vom Sofa befördert (ist zum Glück nie nötig, da es direkt befolgt wird ohne Murren)
    - Über Tische und Schränke hüpfen ist verboten, immer.
    - Vom Tisch gibts nichts, also wird auch nicht gebettelt

    Das ist ein kleiner Ausschnitt unserer Grundregeln. Hört sich viel an, aber das läuft von ganz allein, nachdem Ashanti es einmal gelernt hat. Der Trick ist, dass man immer konsequent sein muss, immer und zu jeder Zeit. Hat der Hund das einem begriffen, dass es keine Ausnahmen gibt, dann braucht man später eigentlich nicht mehr viel sagen, dann funktioniert die Kommunikation von ganz allein. Denn Hunde sind wahre Beobachtungskünstler und lernen es sehr genau den Menschen und seine Handlungen zu lesen. Solange die Struckturen immer gleich ablaufen, die Regeln immer gleich durchgesetzt werden und immer gültig bleiben, ist es für den Hund auch berechenbar. Dann gibts halt nichts zu diskutieren. Auf dem Platz bleiben, heißt auch wirklich auf dem Platz bleiben, notfalls hundertmal durchgesetzt.

    Für das Händling draußen würde ich zunächst mal das Programm runterfahren. Lieber mehrmals täglich kurze Runden drehen, eben genau so lang wie es der Hund noch aushält ohne aufzudrehen, als zwei drei lange Runden mit Vollprogramm.
    Joggingrunde? Hm, könnte evtl bleiben, wenn der Rest komplett weggelassen wird. Wobei, wenn ich es recht überlege, dann würde ich evtl noch das eine oder andere Schnüffelspiel machen, ganz ruhig, ohne Hecktik, Leckerchen ins Gras legen (anfangs nicht werfen) und suchen lassen. Zwei drei mal, das reicht, dann ab nach Hause und wieder Ruhe aufkommen lassen.

    Flora01, du musst dir bewusst sein, dass ihr nicht nach einer einzigen Lösung suchen dürft, nicht ein bestimmter Auslöser ist die Ursache, sondern viel mehr die Aneinanderreihung von falsch erlernten Verhaltensweisen und nie gelernten Regel und Grenzen. Und genau da muss man ansetzen.
    Nehmt euch einen Trainer, der euch Anleitet und Hausaufgaben gibt. Er muss zu euch kommen, und soll erstmal nur beobachten, wie es bei euch zu geht. Danach wird er eine erste Analyse vornehmen, eine erste Einschätzung, die im Laufe der Trainingseinheiten und Hausbesuche immer wieder aktualisiert werden, je nach Fortschritt des Trainings.
    Das aller aller Wichtigste wird für euch sein wirklich konsequent zu sein und viel Geduld zu haben.
    Da werdet ihr sicher an eure Grenzen kommen. Aber so nach und nach lernt ihr hoffenlich insgesamt geduldiger und ruhiger zu bleiben.
    Das kann man übrigens auch sehr gut in anderen Lebenslagen brauchen, grad wenn man Kinder hat ;)

    Zitat

    Wir konnten mit dem Chip nivht länger warten, da Pinselchen mit jetzt fast 8 Monaten bald läufig werden wird und wir das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft nicht eingehen wollten.

    Man kann solche Situationen auch ohne Kastra oder Chip händeln. Ich kenne viele Mehrhundebesitzer, wo Männlein und Weiblein beide intakt sind, und es trotzdem nicht zu ungewollte Belegungen kommt.
    Ich frage mich wieso man sich Rüde und Hündin holt, wenn man von vornherein weiß, dass man die Sache nicht händeln kann. Werd ich wohl nie verstehen :???:

    Und man kann in eine Biothaneleine auch super Handschlaufen reinknoten, wo mans grad braucht. Das bekommt man später auch ganz gut wieder auf, im Gegensatz zu den normalen Leinen. ;)
    Und der Ruckdämpfer ist auch eine gute Idee. Den hab ich an der Leine beim Radfahren mit Ashanti, weil sie die ersten zehn Minuten immer zieht bis der erste Dampf raus ist.

    simsalie,

    Punkt 1.
    Du wirst nicht rum herum kommen deinen Hund dauerhaft ud für längere Zeit an der Leine zu lassen. Oder willst du, dass mal was Schlimmeres passiert, als nur das Hetzen eines Tieres? Überfahrener Hund, oder schwerer Verkehrsunfall durch den Hund verursacht, sind keine schönen Erlebnisse. Hunde laufen zum Teil kilometerweit, wenn sie im Jagdmodus sind. Ich leg dir dringend ans Herz - lass die Leine dran.
    Such dir andere Möglichkeiten zur körperlichten Auslastung. Joggen, Radfahren, vielleicht Zughundesport, mehrmals die Woche nem Verein mit ausbruchssicherem Gelände besuchen usw. Da gibts so viel, was man auch mit Leinenzwang machen kann.

    Punkt 2.
    Das Reizangeltraining ist nicht dazu da, damit der Hund genau das mit jagen verbindet. Wenn dein Hund gern mit der Reizangel spielt, dann ist das eine super Möglichkeit um diverse verschiedenen Übungen zu machen. Dazu gehören Übungen zur Impulskontrolle (nicht hinterher flitzen, sondern auf Kommando sitze oder liegen bleiben, wenn das Objekt rumzappelt), Abrufbarkeit aus dem Spiel, Sitz und Platz aus der Bewegung heraus usw.

    Punkt 3.
    Wenn dein Hund in die Schleppleine knallt und dich dabei von den Füßen holt, dann ist deine Leine zu lang. Je mehr Anlauf dein Hund hat, umso mehr Kraft tritt auf.

    Ich könnte jetzt nen ganzen Romanschreiben, denn genau deine Probleme hatten wir vor 1,5 Jahren auch noch.
    Bie heute können wir Ashanti nicht von der Leine lassen. Zu 99,9 % ist sie der folgsamste und liebste Hund, aber wenn Wildwitterung, eine frische Spur, oder gar Wild in Sicht war, dann war sie nicht ansprechbar. Leckerchen interessierten sie nicht, Kommandos auch nicht, sie war so extrem in ihrem Jagdmodus, dass sie vor lauter Stress nur so in der Leine stand, auf zwei Beinen hin und her hüpfte und dabei wirklich jämmerlich quiecke, weil sie unbedingt dahin wollte. In die Schlepp ist sie auch genau drei mal geknallt. Beim dritten Mal waren es satte 30m Anlauf (15m hinter mir - an mir vorbei- und 15m vor mir), und das war das einzige Mal, dass sie mich von den Füßen geholt hat (die Schlepp aber immernoch in der Hand *lol*). Danach wurde die Schlepp von 15 auf 10 gekürzt.
    Glaub mir, ich habe in er Zeit kaum noch Kraft gehabt und hab zum Teil heulend daheim gesessen und wusste nicht weiter.
    Aber mit viel Training, jeden Tag auf jedem Gassigang, nie eine Sekunde Unaufmerksamkeit, und immer wieder in den eigene Hintern treten um motiviert zu bleiben, sind wir bis heute doch schon große Schritte weiter gekommen.
    Mittlerweile bleibt Ashanti fast immer ansprechbar, auch wenn das Wild direkt vor uns abgeht. Sie bleibt auf Kommando stehen und kann warten, bis ich bei ihr angekommen bin. Sie sucht mittlerweile auch immer öfter den sofortigen Blickkontakt nach Sichtung eines Objektes und kann mit mir zusammen ganz in Ruhe dem Wild zuschauen. Sitz macht sie nach wenigen Sekunde dann auch.

    Simsalie, geh nochmal in dich, beschäftige dich mit den Trainingsmöglichkeiten und alternativem Auslastungsprogramm und fang nochmal von vorne an.
    Ich würde dabei über ganz langsam steigende Reizlage gehen. Ist ja völlig klar, dass daheim im gewohnten Umfeld alles super klappt, aber bei direkter Konfrontation eben nicht mehr. Von Null auf Hundert geht bei solchen Reizen eben nicht. Langsame Steigerung und langsame Gewöhnung könnten euch evtl weiter bringen.

    Ich habe auch eine Hündin, die einen großen Radius hat. Dazu der Jagdtrieb, der sie dazu veranlasst hat gezielt Spuren und Witterung hinterher zu gehen um Wild aufzuspühren.
    Wir haben im gesamten Training einige Grundregeln eingeführt für Hund und Mensch

    - In Wald und Feld wird nicht gezielt gestöbert
    - Auf dem Weg bleiben ist oberstes Gebot. Nur mit Erlaubnis darf sie mal ein zwei Meter vom Weg ab (beispielsweise fürs große Geschäft), oder mit mir zusammen, wenn wir spezielle Übungen machen
    - Fängt Ashanti ihr Stöbernschnüffeln an (Schnüffelverhalten sollte man unterscheiden können) oder wird hecktisch beim Rumschnüffeln, dann wird das unterbrochen und ein Alternativverhalten eingefordert
    - Der Radius wird auf ein für mich noch gut händelbares Maß eingeschränkt, soll heißen wir haben ein Kommando trainiert, bei dem Ashanti weiß "Bis hier, und nicht weiter". Den hält sie mittlerweile von ganz allein ein.
    - Die Aufmerksamkeit soll hauptsächlich auf mir liegen. Ist Ashanti zu lang mit sich selbst beschäftigt, unterbreche ich das ebenfalls über ein Alternativverhalten.

    Vielleicht in den Antwortbrief die Kopie deiner Meldebescheinigung von deiner Wohnung zusammen mit Hinweisen auf ein zwei Urteile zur Besuchersache beifügen.
    Dann kann der Vermieter zunächst nichts mehr sagen.
    Und falls doch weitere Folgen angekündigt werden, wie Abmahnung o. Kündigung, dann einen Anwalt aufsuchen und notfalls diesen Antworten lassen.
    Das Thema rund um Besucher / Mitbewohner ist auf den Gerichten ein häufiger Fall, welcher im Regelfall recht einfach zu klären ist, wenn man alles belegen kann.
    Auch ein Besuchstagebuch kann da helfen ;)

    Irgendwo gibts auch Urteile, die genau definieren, ab wann ein Besucher eben nicht mehr als Besucher, sondern als meldepflichtiger Mitbewohner anzusehen ist. Ich glaube das war was um die 6 Wochen am Stück oder 60 - 70 % des wöchentlichen Aufenthaltes.
    Müsste das aber erst raussuchen, was gerade nicht geht bei mir.