Immer dieser Irrglaube, dass alles und jedes schlechte Verhalten mit Dominanzgehabe zu tun hat.
Ich verstehe nicht, dass sich dieser Gedanke so hartnäckig in den Köpfen der Allgemeinheit hält.
Mit ein Wenig lesen und informieren sollte doch vielen Unwissenden klar sein, dass das Gelaber um Dominanzverhalten in 99 % der Fälle nichts mit dem problematischen Verhalten zu tun hat.
In vielen Fällen hat der Hund entweder viel Stress mit bestimmten Situationen, weil er Angst hat/unsicher ist, oder er testet der lediglich, wie weit er gehen kann, bzw was alles durchgeht, wenn er nur hartnäckig genug "nicht gehorcht", bellt, an Türen kratzt usw.
Sorry, das musste mal raus, weil ich das in den letzten zwei Tagen in fast jedem Thema, was ich gelesen haben, mitbekomme. Das musste einfach mal raus (ich such mal die Meckerecke auf, versprochen).
Also zum Thema:
Der Hund hat in irgendeiner Form massiven Stress, wurde ja hier schon angedeutet.
Er kann unter massiver Verlustangst leiden, oder einfach nur ganz massiv Nähe und Wärme suchen, weil er das früher evtl nie bekommen hat.
Ich nehme mal, dass ihr den Hund erst ein paar Wochen habt? Es ist nämlich völlig normal, dass sich erst nach einer gewissen Zeit verschiedene Verhaltensmuster und Probleme zeigen, da sich der Hund erst nach ein paar Wochen so richtig eingewöhnt hat bei euch.
Mit fallen jetzt zwei Lösungen ein, die ihr versuchen könnt in der Nacht.
Die Erste bedeutet leider vorläufig wenig Schlaf zu bekommen. Dein Freund muss den Hund immer wieder auf seinen Platz schicken, wenn er rumläuft oder ins Bett will. Das muss immer und immer wieder so gemacht werden, damit der Hund lernt, dass es keinen Sinn macht es überhaupt zu versuchen. Hier ist Konsequenz in ganzer Linie gefragt, und viel Durchhaltevermögen. Irgendwann wird es auch dem Hund zu anstrengend, und er bleibt immer öfter auf seinem Platz. Der Hund braucht klare Regeln, an denen er sich orientieren kann.
Und das heißt auch, dass man ganz streng, nicht laut oder böse aber konsequent, sein muss.
Evtl kauft ihr auch einen neue haltbarere Leine und macht ihn wieder fest nachts in der ersten Zeit.
Man sollte auch nicht vergessen, den Hund immer gleich zu loben und Leckerchen zu geben, wenn er beispielsweise 5 Minuten auf seinem Platz bleibt. Der Hund muss dann positiv bestätigt werden, sonst hat er keinen Anreiz zu gehorchen.
Im Übrigen musst du dem Hund gar nicht immer und überall "seine Grenzen aufzeigen". Das hört sich immer so negativ an und impliziert irgendwie immer eine Art Verbieten und Schimpfen mit dem Hund. Das Wichtigste ist, der Hund muss klare Regeln kennenlernen.
Wenn er nicht ins Bett soll, dann darf er das auch nicht. Ganz einfach. Das er das aber erst nach dem ZweihunderstenMal ausm Bett schmeißen und auf den Platz bringen begreift, kann passieren. Manche Hunde erkennen die Regel schnell an, manche brauchen dafür halt länger.
Wenn der Hund Sitzmachen und ruhig warten soll bis der Futternapf steht, dann musst du (oder dein Freund) halt solange mit dem Napf in der Hand da stehen, bis der Hund sich beruhigt hat und sitzt, auch wenn es ne halbe Stunde dauert. Das gilt bei allen Regeln und Kommandos, die der Hund ausführen soll. Voraussetzung ist natürlich, dass der Hund die Kommandos auch kennt.
Das Wachhalten bei Tag ist übrigens eine blöde Idee. Das funktioniert vielleicht bei einem aufgekratzten Kind oder Erwachsenem, aber nicht bei einem Hund. Ein Hund schläft generell zwischen 14 - 17 Stunden, also auch viel am Tage.
Was ihr natürlich machen könnt, ist ihn gut auszulasten, viel mit ihm raus und laufen, evtl Such- und Schnüffelspielchen, Apportiertraining, Tricks beibringen, whatever. Macht irgendwas, was seinen Neigungen entspricht. Hängt der Hund beim Gassigehen fast nur mit der Nase am Boden und schnüffelt an jedem Grashalm, dann ist vermutlich Nasenarbeit ganz gut. Spielt der Hund evtl gern mit Spielzeug wie Bällchen oder Stöckchen, dann wäre Apportiertraining angesagt. Manches davon kann man auch super indoor umsetzen, aber immer mit Blick auf genug Ruhepausen. Nicht dass der Hund sich noch angewöhnt, dass er ja dauerbespaßt wird 
Die zweite Variante für nachts habt ihr ja auch schon ausprobiert. Eine stabile Hundebox wäre bei euch evtl hilfreich. Da gibts so viele tolle Modelle, die auch richtig stabil sind, und die der Hund eben nicht zerlegen kann. Wenn man mal nach den Gitterboxen fürs Auto googelt, dann findet man auf Anhieb so einiges im Netz. Die kosten zwar n bissl mehr, aber die Metalboxen halten auch ein Leben lang.
der Hund sollte ganz langsam an die Box gewöhnt werden. Wenn ihr seine Vorgeschichte nicht kennt, kann man ja nicht ausschließen, dass er früher schon negative Erfahrung mit Käfigen gemacht hat. Daher sollte man es langsam positiv aufbauen, damit der Hund keine Panik oder Stress bekommt.