Beiträge von Luna77

    Das Bellen wenn zwei anderen Hunde losflitzen und Pia nicht hinterher kommt, das kenne ich sehr gut.
    Das macht die kleine Podenco-Mischlingshündin von meiner Schwester auch. Wenn zwei Ridgebacks richtig Gas geben, dann kommt die kleine Luna da nicht mehr hinter her. Dann wird ihr bellen auch total aufgeregt und hört sich fast kreischend an. Luna lässt sich dann aber recht gut abrufen und man kann sie entweder ablenken und mit ihr spielen, oder sie beruhigt sich nach dem rankommen wieder relativ schnell und fängt an ihre eigene Beschäftigung wie "Zeitung lesen" (rumschnuffeln) zu suchen.
    Für den Hund ist das Wegflitzen der anderen Hunde erstmal ne Menge Stress. Da spielen verschiedenen Dinge mit rein in die Situation. Auf der einen Seite merkt Pia ja, dass sie nicht hinterher kommt, was schon frustrierend genug ist. Und zusätzlich wird sie plötzlich von ihren Spielgefährten nicht mehr beachtet, weil die ja mit sich und ihrer Flitzerei beschäftigt sind. Meistens ist das ja dann eine Zweier-Konstellation, wo Pia quasi "überflüssig" und plötzlich völlig außen vor ist. So was wäre auch für Menschen nicht schön so plötzlich mitten im Spiel links liegen gelassen zu werden.
    Mit dem Bellen macht Pia sich Luft, einmal als Stressabbau, und noch um sich zu Beschweren nach dem Motto "Hey, ich bin auch noch da".
    In so einer Situation kannst du gar nicht so viel machen außer ihr Sicherheit zu geben und sie abzulenken und ganz relaxed zu bleiben.
    Ruf sie ab, sodass sie zu dir kommt, und beschäftige dich kurz mit ihr (nicht betüteln á la "Och du armes Mädchen), damit sie runter kommt bzw. von der anderen Situation abgelenkt ist. Dann entlässt du sie wieder, wenn du merkst es ist wieder ok.

    Das klappt jedenfalls bei unserer Luna recht gut.

    Barbiiiie, das hört sich jetzt ja ganz anders an als zu Anfang.
    Es kam so an als ob du den Kleinen regelmäßig eine ganze Nacht allein lässt, weil du zum Feiern unterwegs bist.
    Es spricht nichts dagegen den Hund auch mal nachts für eine gewisse Zeit allein zu lassen, aber eben nicht die ganze Nacht. Wir gehen abends auch ab und an mal weg. Dann timen wir das aber so, dass wir nicht länger als 4 Std unterwegs sind. Unser Maus ist aber auch schon erwachsen und kann sehr gut allein bleiben.
    Bei euch würde ich das aktuell nicht machen.
    Du hast ganz allgemein zwar schon einige Versuche unternommen in Sachen Erziehung und Alleinsein des Hundes, aber deine Ansätze und Umsetzungen waren bisher nicht grad glücklich gewählt. Du solltest nicht zu viel verschiedenen Dinge ausprobieren, sondern dich viel eher für eine klare Linie entscheiden und mehr Geduld aufbringen. Zu viele verschiedene Erziehungsansätze verwirren den Hund nur.

    Ihr habt vier wichtige Punkte, die ihr üben müsst.

    1.
    Dein Hund hat einen gewissen "Kontrollzwang".
    Das kommt oft aus der Verlustangst heraus. Zumindest scheint das bei euch so zu sein.
    Ich würde den Hund nicht überall rumliegen lassen. Gib ihm einen festen Platz in der Wohnung/Wohnzimmer, und vielleicht einen festen Platz im Schlafzimmer. Wähle den Platz im Wohnzimmer so, dass er nicht jede Ecke der Wohnung einsehen kann, aber nicht so weit im Eckchen, dass er gar nichts mehr mitbekommt.
    So kann er sich zurückziehen und runter kommen, wenn er zu aufgedreht ist oder er schlafen will. Oder ihr könnt ihn dahin schicken und auch mal das Zimmer verlassen (Tür auf lassen), wenn ihr genug habt.
    Er sollte so auch lernen, dass er dir nicht jeden Schritt hintergehen muss. Du bist ja noch da, auch wenn du nicht sichtbar bist. Das merkt der Hund eigentlich recht schnell, denn er hört und riecht dich ja noch.

    2.
    Er muss lernen auf Kommando auf seinen Platz zu gehen und dort auch bleiben.
    Das ist anfangs n bissl nervenaufreibend, weil es heißt, dass du ihn gefühlte hunterdmal auf seinen Platz bringen musst. Heißt also du gibts ihm das Kommando "Auf deinen Platz", und bringst ihn gleichzeitig dahin. Wenn er n paar Sekunden da bleibt, dann loben und Leckerchen. Steht er wieder auf, wenn du von da weg gehts, wieder Kommando und zurückbringen, kurz warten, wenn da sitzen/liegen bleibt, loben und Lecker.
    Auch wenn du dich umdrehst und weggehen willst, muss er da bleiben. Bleibt er nach ein paar Schritten von ihm weg dort, dann wirf ihm ein Leckerchen hin.
    So verknüpft er er das auch positiv und versteht bald, dass es sich lohnt, dort zu bleiben, er bekommt ja was fürs Richtigmachen.
    Wie gesagt, anfangs wird es ein bissl dauernd bis das klappt. Kann sein, dass du eine halbe Std lang ihn immer wieder dahinbringen musst, da musst du einfach geduldig sein. Der Kleine lernt das neue Kommando ja erst. Und bis er verstanden hat, was du von ihm willst, muss man eben den längeren Atem haben.
    Glaub mir, wenn du das erstmal richtig durchgezogen hast, dann hast du später tausendmal weniger Probleme. Das hilft dir auch, wenn ihr zum Beispiel mal unterwegs seid, und er irgendwo brav in ner Ecke liegenbleiben soll.
    Das Kommando "Bleib" kann man da auch noch mit einbinden. Alles Schritt für Schritt und mit sauviel Geduld.

    3.
    Das Alleinsein
    Dein Hund kann noch nicht allein sein. Das zeigt er ganz deutlich, wenn er beispielsweise Winselt oder Bell, wenn er in einem anderen Zimmer ist. Das solltest du neu aufbauen. So wie du es auch schon geübt hast.
    Aber du musst die Schritte langsamer gehen, so scheint es mir. Es reicht nicht, zwei drei mal am Tag kurz raus und dann wieder rein zu kommen, und dann am nächsten Tag gleich eine "Einkaufs"stunde weg zu sein. Der Schritt wäre zu groß. Bau das nochmal neu von vorne auf, und verlängere die Wegbleiben-Zeiten in kleineren Schritten.
    In ein anderes Zimmer sperren würde ich gar nicht mehr machen. Das stresst den Kleinen nur zu viel, und es wirkt auch wie eine Bestrafung. Der Kleine versteht ja nicht, warum er plötzlich eingesperrt ist. Er hat einfach noch nicht verstanden, wie er sich verhalten soll, wenn Besuch kommt. Er versteht auch nicht, weshalb er dann eingesperrt wird. Wenn das Alleinsein gut aufgebaut ist, und er gelernt hat auf seinem Platz zu bleiben, dann erledigt sich das Wegsperren sowieso von allein, ist ja nicht mehr nötig. Von daher würde ich das auch jetzt schon lassen.
    Später wird das vermutlich wieder möglich sein. Manchmal kann das hilfreich sein, den Hund in ein anderes Zimmer zu verfrachten. Wir hatten mal Besuch, der massive Angst vor großen Hunden hatte. Also habe ich unsere Süße ins Schlafzimmer auf ihren Nacht-Schlaf-Platz gebracht, wo sie anstandslos auch blieb. Das geht aber eben nur, weil sie gelernt hat auf dem ihr zugewisenen Platz zu bleiben, und auch kein Problem mit Alleinsein hat.

    4.
    Das Begrüßungsritual
    Überlege dir wie du den Ablauf bei Besuch gern hättest. Zum Beispiel wäre es ja möglich, dass der Kleine zuerst auf seinen Platz gechickt wird. Er muss da bleiben, auch wenn er sich freut wie bolle. Bleibt er auf seinem Platz, kommt der Besuch langsam zu ihm, nicht nach vorn beugen und auf dem Kopf rumtätscheln wollen, eher seitlich stehen oder hinhocken quasi mit der Schulter zum Hund. Und streicheln eher an der Brust oder Schulter des Hundes. So zeigt ihr ihm, dass er keine Angst haben muss. Direktes anstarren, vornüberbeugen und im Hundegesicht rumdatschen sind leicht aggressive Handlungen. Unsere Hunde haben meistens lediglich gelernt damit umzugehen und nicht gleich auf Konfrotationskurs zu gehen. Aber den wenigstens gefällt es.
    Also nochmal, zur Begrüßung könnte euer Besuch sich ruhig und leise nähern, und ihn erst kurz vor seinem Körbchen begrüßen. Lasst ihn die letzten Zentimeter von selbst kommen, damit ihr nicht zu viel in "seinen" Bereich eingreift. Das ganze aber mit größtmöglicher Ruhe, ohne Reden oder aufputschen á la "Jaaa wo isser denn, der Süße...."
    Das Begrüßen soll also wie ein Lob sein, dafür, dass er lieb auf seinem Platz geblieben ist. Auch nach der Begrüßung soll er zunächst auf seinem Platz bleiben.
    Das wäre eine Möglichkeit, wie ihr den Ablauf gestalten könntet.

    Die zweite wäre das genaue Gegenteil. Es klingelt, Hund wird auf seinen Platz geschickt, Besuch kommt rein und ignoriert den Kleinen völlig. Der Besuch soll sich ruhig verhalten, kein lautes "Halllooooo", kein großartiges Tamtam. Der Hund merkt sofort, wenn der Puls hochgeht bei den Menschen. Das ist für ihn das Zeichen zum aufdrehen, weil was aufregendes passiert. Also soviel Ruhe in die Situation bringen wie möglich. Vielleicht auch mit einem Schild oder Zettel draußen an der Wohnungstür (Hund im Training! Hund bitte nicht beachten! Bitte Ruhe bewahren!), den sich er Besucher erstmal durchlesen muss. Das gibt auch dir die Zeit nachdem es geklingelt hat, den Hund auf seinen Platz zu schicken.
    Wenn der Hund beim Eintritt der Besucher loslaufen will, dann direkt unterbinden indem du ihn wieder auf seinen Platz komplimentierst. Und erst wenn er auf seinem Platz ruhig bleibt, erlaubst du die Begrüßung. Nach ein paar Sekunden Begrüßung unterbrichst du sein hochdrehen und schickst ihn wieder auf seinen Platz.
    Wenn es dir vielleicht hilft, kannst du auch eine Hausleine benutzen für den Anfang und ihn auf seinem Platz festmachen. Das kommt drauf an wie schwer sich der Kleine kontrollieren lässt. Aber zunächst würde ich es ohne versuchen.

    Das Wichtigste in allen Übungen ist es einfach sehr viel Geduld mitzubringen und immer den längeren Atem zu haben. Du darfst keine Ausnahmen machen. Wenn er heute bei deiner Hausarbeit zum Beispiel auf seinem Platz bleiben soll, dann muss dass generell die nächsten Monate immer so sein, ganz konsequent bleiben. Machst du auch nur eine Ausnahme nach dem Motto "Ach er war ja so lieb heut, heute darf er mal rumlaufen" dann wirft dich das im Training wieder mehrere Schritte zurück.

    Setz dich auch mal mit dem Thema "Impulskontrolle" auseinander. Bei der Rasse könnte das evtl ein Thema sein bei euch. Da gibts einige gute Übungen, die ihr auch ins tägliche Gassigehen oder daheim einbauen könnt.

    Ich wünsche euch viel Geduld und Energie den Kleinen zu "bändigen".

    Ich verstehe nicht warum die Leute immer ihre Hunde wegsperren, wenn sie anfangen "zu nerven".
    Versucht es mal lieber mit Konsequenz in der Erziehnung.
    Hund bleibt nicht auf seinem Platz - Hund wieder hinbringen - wenns sein muss hundertmal wiederholen. So schwer ist das nicht.
    Außerdem muss der Hund auch Besucher in der Wohnung akzeptieren. Das tut euer Hund momentan nicht.
    Er dreht hoch, ist total gestresst und kommt auch nicht richtig runter. Mit wegsperren verschlimmert ihr nur gewisse Dinge. Wenn ihr Pech habt, zerlegt der Kleine bald das Zimmer, oder fängt an dem Stress per Bellen oder Dauerjaulen Luft zu machen.
    Maaaan, euer Kleiner kommt grad in die Pupertät, da ist euere konsequente Hausregel-Umsetzung dem Hund gegenüber doppeltwichtig.
    Nur wer zu faul ist für erzieherische Konsequenz, der sperrt seinen Hund weg. Das ist meine Meinung.
    Eurer Kleiner kennt euere Grundregeln im Haus nicht, also fangt endlich an euren Hund zu erziehen.

    Bei Besuchern muss er aufm Platz warten, egal was da kommt, ihr bringt ihn immer und immer wieder auf den Platz.
    Und loben nicht vergessen, wenn er n paar lange Sekunden auch lieb auf dem Platz bleibt.
    Besuch darf erst begrüßt werden, wenn er wirklich runtergefahren und ruhig ist.
    Das auf Kommando auf dem Platz bleiben ist so ziemlich die wichtigste Grundregel bei uns in der Wohnung, gefolgt von "Alleinsein-können" und "Wohnung(seinrichtung)-heile-lassen" (für genug Auslastung sorgen).

    Frage:
    Zeigt Pia das Verhalten auch, wenn der andere Hund sich einfach nur so mal aus der Gruppe entfernt, nicht umbedingt nur beim Stöckchenwerfen?

    Für mich hört es sich so an, als ob Pia die Gruppe zusammenhalten will. Wenn also der andere Hund sich irgendwie entfernt (meist ja zum Stöckchenspielen), dann kann das tatsächlich eine Art Empörung, also Maßregelversuch sein.
    Sie will den anderen Hund evtl dazu bewegen, wieder zurück in die Gruppe zu gehen. Das würde jedenfalls erklären, warum sie auf dem Rückweg plötzlich nicht mehr bellt.

    Wenn das Verhalten ausschließlich beim Stöckchenspielen auftritt, dann gibts zweierlei Möglichkeiten:
    Entweder gefällt Pia das nicht und will maßregeln, also wie beim oben Beschriebenen.
    Oder es ist möglicherweise eine Spielaufforderung, weil sie mitmachen will. Das kann dann bei Nichtdraufeingehen auch in Frustrationsbellen umschlagen.

    Vermutlich können wir es hier aus der Ferne gar nicht genau beurteilen, ohne es selbst gesehen zu haben.
    Vielleicht kannst du das mal filmen und hier einstellen.

    So ganz generell würde ich empfehlen, dass das Stöckchenspielen mit dem anderen Hund sowieso sein gelassen wird, wenn ihr in einer Gruppe unterwegs seid. Spielzeug beim Gruppenspaziergang sollte man generell lieber lassen um nicht Eiversüchteleien und draus resultierenden Stress für die Hunde zu provozieren. Auch Beißereien können so schnell entstehen, wenn die Stimmung kippt. Vor allem, wenn der eine Hund spielen darf und der andere eben nicht.

    Wir hatten früher einen Not-Hund ausm Tierheim. Top ausgebildet als Schutz- und Patrolienhund von der ehemaligen DDR-Grenze. Er wurde aber bis zu seinem Lebensende nicht mehr stubenrein. Das ganze vorherige Leben in nem Zwinger hat das halt verhindert. Das war wirklich die extremste Erfahrung, welche ich gemacht habe. Kein ander nachfolgender Not-Hund war so. Aber man lernt damit zu leben und den Wischmopp immer parat zu haben.
    Dein Mops wirds sicher noch lernen. Kopf hoch, das wird schon werden. ;-)

    Zitat

    Wie viel Beschäftigung hat die Kleine denn so über den Tag?
    Und: Ich würde - an eurer Stelle - sofort damit aufhören, sie überhaupt in's Bett zu heben. So lernt sie nur, so lange Terror zu machen, bis ihr nachgebt und dann hört das nie auf.

    Volle Zustimmung! :gut:

    Durchhaltevermögen und immer wieder ins Bettchen setzen und Fiepsen und Bellen ignorieren. Irgendwann gibt sie von selbst Ruhe. Auch wenn das bedeutet, dass ihr ein paar schlaflose Nächte haben werden.
    Glaub mir, wenn ihr das jetzt ganz zu Anfang durchsetzt, dann habt ihr später nie wieder Probleme damit.
    Evtl leg noch ein getragenes Shirt oder ne Stinkesocke mit ins Hundebettchen. Dann hat sie euren Geruch ganz nah bei sich ;)

    Ich hab vergessen zu erwähnen, dass dein Hund ja jetzt bald in die Pupertät kommt. Ungünstige Voraussetzungen für dein Training, weil da ja Hunde sowieso gern mal alles in Frage stellen, was sie bis dahin gelernt haben.
    Dranbleiben ist, so glaube ich, das Einzige, was noch geht. Und vielleicht bringt dich ja der Verhaltentrainerin noch ein Stück weiter. ;)

    Ich ziehe im Übrigen echt den Hut vor so viel Durchhaltevermögen, wenn ich mir die ganze Geschichte mal vor Augen halte. Das muss ein Nervekrieg hoch zehn gewesen sein, und ein Ende ist ja noch nicht so ganz in Sicht. :ua_respect:

    Hallo Jinyaa,

    der Hund hat vermutlich in den letzten Wochen/Monaten so viel erlebt, Negatives vorangestellt, so vermute ich.
    Der Hund ist total gestresst, verängstigt und verunsichert.
    Er ist erst seit zwei Wochen bei euch. Da hat sich ein Hund noch lange nicht eingelebt.
    In Anbetracht der Vorgeschichte, vermute ich mal, dass der Hund auch etwas länger braucht, bis er sich an euch und sein neues Leben gewöhnt hat.

    Ich solltest ihm von Anfang an Sicherheit geben. Das heißt nicht, dass ihr ihn andauernd betüteln sollt. Er muss klare Regeln kennenlernen. Wenn er nicht ins Bett soll, dann nehmt ihn auch nicht mit ins Bett. Auch nicht, weil ihr denkt, es würde ihm helfen eine Bindung zu euch aufzubauen. Später kann man das schwer wieder abtrainieren.
    Naja, so ganz allgemeine Hausregeln meine ich halt.

    Bindungsaufbau ist ganz wichtig. Macht Spielereien mit ihm, zum Beispiel Apportiertraining, Ballspiele, Schnüffelspiele, was auch immer er gern mag. Nur nicht übertreiben. Er muss auch Ruhepausen einhalten und auf seinem Platz bleiben und entspannen können.

    Tja, das Problem mit dem in die Wohnung machen scheint mir in dieser Situation auch fast normal zu sein.
    Fangt mit dem Stubenreintraining einfach bei Null an. Die Erfolgsschritte werden dann bald schnell voran gehen, wenn der Hund schon mal stubenrein war. So was vergisst ein Hund nicht so einfach. Aber durch den ganzen Stress durch die Vorgeschichte, ist das eben seine Art dem Stress der neuen Umgebung und neuen Leute Luft zu machen.

    Viel Erfolg und viel Spaß mit eurem Neuzugang :smile:

    Hallo bavella,

    ich meine das jetzt nicht böse, aber ihr schein tatsächlich Null Ahnung von Hunden und deren Verhalten zu haben.
    Ich lese hier eine ganze Menge Fehldeutungen, welche ich jetzt nicht alles auseinander klamüsern möchte. Dann säße ich morgen noch hier am Text. :???:
    Das mit dem an den Hasen ran lassen :headbash: Seid froh, dass euer Hund sich den Hasen oder Meerschweinchen nicht noch gepackt hat. Ich sag nur Thema "Jagdtrieb".
    Ich denke es würde euch helfen, wenn ihr euch einen Hundetrainer sucht, der euch einiges zum hündischen Verhalten, Körpersprache usw erklären kann. Bitte achtet bei der Suche nach einem Trainer aber darauf, dass derjenige nicht mit Unterdrückung und massivem Maßregeln á la "Hund auf den Rücken drehen" oder "mal kräftig an der Leine rucken" daher kommtt. Auch son Gequatsche über "Du musst Rudelführer sein und Dominanz zeigen" ist Blödsinn. Leider gibts von solchen veralteten Methoden noch zu viele im Umlauf.
    Desweiteren empfehle ich euch n paar Bücher zur Hundeerziehung zu lesen.
    Als Anfängerbuch kann ich euch "Das andere Ende der Leine" empfehlen. Das erklärt einiges zum hündischen Verhalten, ist leicht verständlich und mit guten Beispielen versehen, und Erziehungstips ergeben sich aus dem Geschriebenen von ganz allein ;-)

    Mia88,

    vieles wurde hier schon geschrieben und angemerkt. Es wiederholt sich evtl auch gleich n bissl was. Aber ich will dir mal schreiben ganz ohne Vorwürfe oder Anfeindnungen, denn es geht ja um Hilfe. Auch wenn wir dir hier einige Fehler deinerseits aufzeigen, meinen wir es eigentlich nicht böse. Manche vergreifen sich halt nur mal im Ton :???:

    Punkt 1:
    Wie schon erwähnt wurde, wird euer Training, wie es jetzt stattfinden, nichts bringen.
    Euer Hund brauch für ne gewisse Zeit eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung in der man das Alleinsein dann von Null, also ganz von Anfang an neu aufbauen kann. Da reicht es leider auch nicht wenn man mal, ein oder zwei Wochen Urlaub hat. Da kann man zwar schon ein paar Schritte voran kommen im Training, aber da der Hund ja dann wieder so minimum 3 - 5 Stunden, je nach dem wie ihr arbeitet, allein sein muss, setzt das das vorangegangene Training wieder gen Null. In ein bis zwei Wochen Urlaubszeit wird kein Hund vollständig das Alleinsein lernen. Je älter der Hund wird, umso schwieriger wirds nämlich auch.
    Ihr braucht vermutlich mehrere Monate intensives Training, und eben Rund-um-die-Uhr-Betreuung.

    Punkt 2:
    Du schreibst, dass dein Hund schon einige Dinge begriffen hat (Bspl. Apportiertraining), aber er rennt an dir vorbei ("lacht sich innerlich kaputt" - deine Aussage). Der Hund hat es vermutlich doch noch nicht kapiert, was du von ihm willst. So was geht nicht von heut auf morgen, und nur weil es der Hund zwei dreimal zufällig richtig gemacht hat, heißt das noch nicht, dass er das auch richtig verknüpft und begriffen hat. Solche Dinge übt man in ganz kleinen Schritten. Hast ja dazu hier auch schon Tips bekommen. Ich weiß, jeder Hundehalter will immer einen ganz besonders schlauen Hund haben, der schon nach ein paar Tagen alles begriffen hat und beherrscht, angefangen bei Sitz, Platz, Bleib bis hin zu tollen Tricks. Aber in der Realität trauen wir unseren Hunden oft zu viel zu, und wundern uns, wenn nach ein paar Tagen "Alles klappt toll" plötzlich wieder "Es ist als ob er alles vergessen hat" kommt.
    Übt alles in kleinen Schritten, und erwartet nach wenigen Tagen nicht gleich Wunder. Geduld hilft hier mehr, als alles mögliche übers Knie zu brechen.

    Punkt 3:
    Regt euch nicht über lautes Verhalten von Nachbarn auf. Wenn ihr euch noch auf so ein Wechselspiel mit gegenseitigen Vorwürfen einlasst, dann verschlimmert das eure Situation eher.
    Eine zufallende Haustür ist nicht vergleichbar mit andauerndem Hundegebell. Auch lautes Gebrabbel oder eine Feierei im Haus, sollte euch eher kalt lassen. Lasst euch einfach nicht auf das Niveau herab, wie eure Nachbarn.
    Ihr seid in der schlechteren Position momentan. Ändern wird sich das leider erst, wenn der Hund wirklich ruhiig bleibt. So als Richtlinie kannst du dir merken, dass ein Hund ca. eine halbe Std am Tag bellen und laut fiepen darf, im Gesamten genommen. Also wenn er mal anschlägt, weil jemand an euer Tür vorbei geht, dann ist das ok. Wenn er mal zwei Minuten bellt, wenn ihr das Haus verlasst, danach aber ruhig wird, ist das auch ok. Dann kann euch keiner was.
    Aber bellt er anhalten und länger, dann ist das ein Problem.

    Punkt 4:
    Habt ihr mal irgendwie aufgenommen auf Video, wie er sich verhält, wenn ihr weg seid? Stellt mal n Laptop mit Cam auf, Ladekabel dran, und Aufnahmefunktion angeschmissen. Evtl noch das Video auf einer externen Festplatte speichern lassen, wenn ihr mehrere Stunden aufnehmen wollt.
    So bekommt ihr eine reale Einschätzung wie schlimm es wirklich ist mit dem Stress und dem Gebell.
    Und ihr habt dann evtl noch einen Nachweis über die Länger der Lärmbelästigung. So können die Nachbarn dann jedenfalls nicht maßlos übertreiben, was ja gern mal passiert.
    Viel zu oft hab ich schon den Spruch gehört "Der Hund bellt stundenlang", und nachher stellt sich raus, dass es nur ein paar Minuten sind, wenn grad mal jemand durchs Haus geht.

    Tja, was man dir raten kann, wurde schon gesagt.
    - vertrauensvollen Hundesitter, der das Training auch weiter führt, wenn ihr nicht da seid
    - Hundetagessstätte
    - Hund mit zur Arbeit nehmen
    - neue Wohnung suchen
    - Hund im Auto mitnehmen würde ich ehrlichgesagt nur, wenn es ein großes Auto ist, wo der Hund sich ein bissl bewegen kann. Außerdem ist das keine Dauerlösung. Was machst du, wenn es draußen 30 Grad im Schatten sind? Der Hund verreckt nach kurzer Zeit. Nur so als Gedankengang.
    - Hund abgeben

    Ich würde versuchen, dass der Hund mit zur Arbeit kann. Mit Chef sprechen und ihm alles ehrlich darlegen wirkt manchmal wahre Wunde. Man glaubt kaum, wie verständnissvoll so ein Chef werden kann. Ein Versuch ist es wert. ;)