Sodelle,
nachdem endlich die Sache mit dem Bein einigermaßen gut verheilt ist, und nur eine unschöne Narbe, wo kein Fell mehr wächst, übrig bleibt, kam am Mittwoch Abend die nächste mittelschwere Katastrophe.
Mittwoch Abend wollten wir ins Bett und Ashanti sprang wie immer vom Sofa um mit ins Schlafzimmer zu kommen.
Dabei muss sie ihre Rute so blöd am Tisch angeschlagen haben, dass sie im Wohnzimmer und im ganzen Flur ein halbes Blutbad veranstaltete. Und sie fiepte dabei erbärmlich.
Wir hatten vor längerem schon mal Probleme mit der aufgeschlagenen Rutenspitze, die eine gefühlte Ewigkeit zum Abheilen braucht. An der Spitze war zum Schluss kein Fell mehr, sondern hauptsächlich kristallines Gewebe, was bei uns Menschen so was wie ne dicke Hornhaut ist. Unsere Tierärztin hatte uns schon darauf vorbereitet, dass wir möglicherweise wieder Probleme damit bekommen würden, und uns dann über eine Amputation der Rutenspitze Gedanken machen sollten.
Tja, alles Vorsorge half nichts - da wir Rauhputz in der Wohnung haben, haben wir alles mit nem Teppich bis auf Kniehöhe gepolstert, und noch diverse "gefährliche" Ecken gepolstert - und es passierte wieder, dass Ashanti sich so schlimm die Rute anschlug, dass ich die Blutung nur mit nem Druckverband stillen konnte.
Man, tat mir die Arme leid.
Wir sind dann also noch in der Nacht in die Tierklinik, die aber nur den Verband nochmal machten, und uns nen Op-Termin für Donnerstag Mittag gaben.
Nun ist Ashanti gute 3 cm ihrer Rute los (die insgesamt aber noch ca. 20 cm Länge hat) , und wir hoffen innständig, dass das auch ausreicht, um nicht wieder ein Problem damit zu bekommen.
Hierbei ärger ich mich mal wieder, dass ich das nicht schon beim ersten Mal gemacht hab, wo der Heilungsprozess schon so lange gedauert hat. Normalerweise halte ich gar nichts von Ruten kupieren, aber hier hätte ich Ashanti vermutlich etliche Male Schmerzen ersparen können, wenn sie mal wieder irgendwo gegen gekommen ist, und es ihr weh tat, auch wenns nicht aufplatzet.
Jetzt liegt sie hier neben mir und schlummert zum Glück ganz ruhig. Aber im Alltag macht sich das schon sehr bemerktbar. Die Rute ist total druckempfindlich, egal ob Hinlegen, Sitzen, oder Rutewedeln, jede kleinste Berührung am Verband tut ihr momentan weh, und ich kann gar nichts dagegen machen.
Sitz-Übungen lassen wir momentan ganz weg, und übermäßiges Freuen mit Rutewedeln halten wir auch soweit in Grenzen wies möglich ist. Aber trotzdem kommt es oft genug am Tag vor, dass Ashanti fiept, weil sie sich gar selbst auf die Rute gelegt hat, oder irgendwo ran kam, sei es wenn sie sich schüttelt und sich quasi selbst mit der Rute ""schlägt"".
Die Op hat sie dieses Mal auch nicht so gut vertragen. Hat sich abends zwei Mal heftig übergeben, und musste alle halbe Stunde raus zum Pippi machen, trank danach aber gleich ne ganze Wasserschale leer.
In der Nacht beruhigte sich das zwar zum Glück wieder, sodass wir nicht nochmal in die Klinik mussten, aber schön war das Ganze trotzdem nicht.
Ich hoffe sehr, dass diese Geschichte bald rum ist, und wir endlich ein wenig Ruhe haben von Not-Ops, Unfällen, und was weiß ich, was da sonst noch kommen kann. Mir reichts jedenfalls für die nächsten Jahre. 