Beiträge von Luna77

    Zitat

    Man trotzt ja deshalb weil man Frust hat/hatte! Und wenn Frettchen so etwas gezielt einsetzen ("mach jetzt das was ich will, oder du musst dafür büßen!"), warum dann nicht auch Hunde?

    Meine Hündin weiß, dass ich es nicht leiden kann, wenn sie ihre Bettdecke aus dem Körbchen zieht, und damit wild in der Luft herumfuchtelt. Ist eine Hausregel, an die sie sich eigentlich immer brav hält. (Weil ich Unmengen an herumfliegenden Haaren nicht aushalten kann)
    Außer ich reagiere nicht auf ihr Betteln nach irgendwas (meist Spieli, Guts,..). Spätestens beim 5.Mal nicht nachgeben geht sie gezielt zum Körbchen, nimmt die Decke ins Maul und beginnt sie wild hin- und herzuwerfen. Tu ich so, als wird ihr Wunsch jetzt doch erfüllt, hört sie auf der Stelle damit auf. Also ich meine schon, dass Tiere absichtlich manipulativ denken können und diese Fähigkeit auch gern einsetzen!
    Anderes Beispiel: Habe ich meinem pubertierenden Frettchenrüden die Spaßbremse zu fest angezogen, weil ich z.B. die Tür eines bestimmten Zimmers geschlossen hab und er nimmer rein konnte, dann zog er zwar erstmal ab. Aber er versteckte sich hinter der nächsten Tür, wartete bis ich vorbeikam, sprang mich unerwartet von hinten an und biss mir in die Ferse! Mein Freund hats gesehen und mir bestätigt, der Kleine hat gelauert, andere Personen/Tiere passieren lassen, um es mir dann aus dem Hinterhalt "zurückzuzahlen". Deshalb Frust -> Trotzreaktion

    Sie scheint gelernt zu haben "Wenn ich das Teil ausm Körbchen raus ziehe, bekomme ich Aufmerksamkeit". Das hat sich vermutlich von deiner Seite aus ungewollt so aufgebaut, und jetzt nutzt sie das einfach aus, weil du ja während des Trainings immer irgendeine Reaktion (wahrscheinlich ihr zuwenden, Deckchen wegnehmen, wieder ins Körbchen legen) ihr gegenüber gezeigt hast. Hunde nehmen schon einen kleinen Blick in ihre Richtung wahr, also Mensch guggt hin, zack, Hund hat Aufmerksamkeit.
    Ich denke nicht, dass sie das Deckchen ausm Körbchen zieht um dich zu ärgern. Das wäre schon wieder um eine Ecke zu weit gedacht und kann ein Hund nicht, wie es der Mensch kann.
    Wenn man sich selbst mal im Alltag genauer beobachtet und sich selbst auch mal hinterfragt, dann werden einem sehr viele Dinge auffallen bei Interaktionen mit anderen Menschen. Überprüf doch mal für dich selbst wie oft der Mensch schon zwei drei Schritte weiter denkt, also wie oft der Mensch am Tag Vermutungen, Behauptungen aufstellt, oder wie oft irgendwas (egal ob Handlungen oder gesprochenes Wort) interpretiert wird.

    Wer Zeit und Lust hat sollte sich mal die DVD "Das Kleingedruckte in der Körpersprache der Hunde" anschauen. Dort wird sehr anschaulich erklärt und ausführlich geübt wie oft wir, ohne es bewusst wahrzunehmen, in Interpretation verfallen, obwohl eine bloße einfache Beschreibung der Sachlage ohne weiterführende Gedanken angebrachter wäre.
    Das ist gar nicht so einfach mal eine einfache bildliche Beschreibung abzugeben, ohne dass man gleich ins Interpretieren verfällt. Typisch menschlich eben ;-)


    Ceri05

    Entweder war es einfaches Markieren, oder eine Stressreaktion ausgelöst durch die Schimpfe vorneweg.
    Eine Trotzreaktion, oder jemanden ärgern wollen war es definitiv nicht.

    Zitat


    Ja. Oder was denkst du?


    Mal angenommen es war ein stressfreier entspannter einigermaßen gut erzogener Hund, dann hat er einfach nur das nicht-nach-zu-Hause-riechende neue merkwürdige Gebilde, was plötzlich im Garten auftauchte, mit seiner Duftmarke versehen.
    Finde ich jetzt nicht so schwer zu deuten. :???:
    Und dass Hunde einen beim Pieseln oder Häufchen machen dabei gleichzeitig anschauen, find ich auch nicht unnormal.

    Lass den Kopf nicht hängen und bleib einfach kontinuierlich dran.
    Das ist bei manchen Hunden ein normales Verhalten und kommt auch bei ausgewachsenen Hunden vor. Lass dich davon nicht runter ziehen. Der Kleine wird wahrscheinlich noch soviel Bindung zum Hundesitter aufbauen, dass er es bald besser verkraftet. Ein paar tolle Spielchen zusammen mit dem Sitter können dabei helfen. Nur nicht zu viel und zum falschen Zeitpunkt. Nur wenn er grad nicht jammert, sondern den Moment abpassen, wenn er ruhig ist ;-)

    Als wir bei den Eltern meines Freundes zu Besuch waren und sie abends Ashanti beaufsichtigt haben, ist sie eine halbe Std lang durch alle Räume gelaufen, hat uns gesucht, hat vor der Haustür gelegen, und zum Teil auch rumgefiept. Nach einer halben Std war dann alles vorbei und sie schlief auf unserem Gästebett (wo sie normalerweise nicht rauf darf). Das hat wohl einfach nur nach uns gerochen.
    Daheim liegt sie auch gern mal auf nem Schuhaufen, oder auf den stinkigen Joggingklamotten, wenn sie allein ist. *lol*

    Vielleicht würde es deinem Hund helfen, wenn zum Bspl. sein Deckchen, Körbchen, Box...was auch immer ihr daheim als Standartplatz habt... mit zum Hundesitter gebt. Dazu evtl. noch ein getragenes Shirt von dir, dann hat er ein kleines bissl Heimatduft in der Nase. :lol:

    Ich hab grad die Seite mal überflogen.

    Vom ersten Eindruck her scheint hier zum Glück mal mehr als nur ein Wochenendseminar stattzufinden bis man sich Hundetrainer nenne darf. Mir gefällt es, dass es über 10 Monate geht und immer zwei Tage die Woche (Sa und So) geschult wird in der ganzen Zeit. Auch der Aufbau scheint gut struckturiert mit genügen Praxis- und Theorieeinheiten, und die Kombination aus Beidem scheint auch gegeben zu sein.
    Weiterhin scheinen die Themengebiet allumfassend zu sein. Und es wird darauf Wert gelegt, dass man nicht nur die eine vermeintlich wahre Methode propagiert, sondern sich Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit in der Auswahl der Erziehungsmethoden auf die Fahne schreibt.

    Wenn das alles tatsächlich so gehandhabt wird, könnte ich mir vorstellen, dass man damit eine gute Grundlage hat um mit Hunden und deren Haltern zu arbeiten.
    Da sollte sich vielleicht nochmal jemand melden, der daran teilgenommen hat.

    Mich wundert es, dass trotz aller verhaltensbiologischer Forschungsergebnisse, welche schon Jahre belgbar sind, immernoch Menschen glauben, dass Hunde etwas tuen um explizit Menschen zu ärgern. Denn eine Trotzreaktion setzt menschliche Denkstruckturen voraus, das setzt voraus, dass man mehr als um zwei Ecken denken kann, und genau das kann ein Hund nicht. Beispiel: Der Hund wird gerufen und kommt brav ran und bekommen dann sein Leckerchen. Hundedenken: "Klasse, bin brav gekommen, jetzt gibbets dafür Leckerchen". Andere Variante - menschliches denken und handeln des Halters vorausgesetzt: Hund wird gerufen, kommt erstmal nicht, nach mehrfachrufen, Hund kommt, kricht Schmisse, angeleint, ab nach Hause. Mensch denkt: "Blöder Köter bekommt jetzt Strafe fürs Nichtkommen". Hund denkt: "Warum bekomm ich jetzt Schmisse? Bin doch gekommen auf auf Rufen????"
    Das nur mal um dir zu verdeutlichen wie Hunde denken, und wie Menschen denken. Das Beispiel kannst du gern auf sämtliche im Alltag vorkommende Situationen anwenden. Ein Hund zerstört nichts aus Trotz, ein Hund pinkelt nicht aus Trotz. Wer das heute noch so glaubt, der dreht seinen Hund auch noch auf den Rücken oder schüttelt ihn im Nacken.
    Zum Glück gibt es immer weniger solcher achsotollen Hundeschulen und Trainer. Die sterben irgendwann aus. Ja sogar die Jägerschaft geht so langsam in Richtung sanfterer Erziehungsmethoden. Die begreifen langsam auch, dass ein Hundepartner besser ist als ein dressierter und unterdrückter Sklave.

    Zitat

    NEIN und nochmal NEIN! trotz ist eine menschliche art, auf etwas zu reagieren, das gibt es bei hunden nicht. informiere dich bitte, bevor du hier halbwahrheiten rausposaunst. ein hund pinkelt beispielsweise aus stress oder angst, niemals aber um dir eins auszuwischen. das ist ein hund, kein mensch :muede:

    deine anderen ratschläge zeugen auch nicht gerade von wissen. schade.

    das anbinden und in-die-box sperren, auch noch über die ganze nacht, sind tierschutzrelevant!!! ein hund muss auch mal seine schlafposition ändern dürfen, sich die beine vertreten oder etwas trinken können nachts.

    :gut:

    Tenebrea,

    Das Ding mit "akzeptiert den Rudelfüherer nicht" ist doch eine längst überholte Theorie, und du stellst es ziemlich heftig dar. Mag sein, dass die Hündin momentan weniger Respekt vor ihrer Bezugsperson hat, aber es ließt sich trotzdem doch alles eher nach den üblichen pupertären Junghundeproblemen. Da muss man einfach mal durch, und konsequent am Training bleiben. Ansätze dazu, gibts ja hier jetzt einige. Immerhin will der Hund nicht die Weltherrschaft an sich reißen, sondern geht einfach seinen Trieben und Interessen nacht. Wo da welche Grenzen sind, muss der Halter dann eben durchsetzen.

    Was das Thema Box-Tür zu machen angeht, so denke ich mir meinen Teil. Scheint ja große Mode und ach so einfach zu sein, den Hund in eine Box oder ein Zimmer einzusperren (wenn auch vorher postitiv aufgebaut), als einfach mal an Ruhe und Gelassenheit des Hundegmüts zu arbeiten. :???:
    Aber hey, kann ja jeder machen wie er mag. :pfeif:

    Oje, das hört sich nach typischem pupertärem Junghundeverhalten gepaart mit inkonsequenter Erziehung an. Blöde Mischung.
    Als Tip wurde ja schon das Meiste genannt.
    Lass künftig die Schlepp einfach erstmal dran und mache dein Rückruftraining weiter, solang bis es sicher klappt. Erst dann fang an die Schlepp abzubauen, d. h. jede Woche ein kleines Stückchen abschneiden. Dein Hund hat mittlerweile gelernt, dass er ohne Leine machen kann was er will, weil du nicht an ihn ran kommst. Und er merkt genau, wann die Leine dran ist, und wann nicht.
    Außerdem ist es ja auch ein tolles Fang-mich-Spiel wie QuoVadis so schön schreibt.

    Wg des Zerstörungsdrangs daheim, vermute ich, das sie momentan in einer Unsicherheitsphase ist, was oftmals zu kleineren Rückschlägen im Alleinsein-Training führen kann. Da würde ich nochmal soweit zurück gehen und mit Training ansetzen, wo sie noch nicht dazu neigt irgendwas kaputt zu machen.

    Als letztes solltest du dein "Bespaßungsprogramm" deines Hundes ganz weit runterfahren. Sie hatte bisher einfach zu viel Aufmerksamkeit und kommt folglich dann nicht damit klar, wenn sie mal keine oder weniger Aufmerksamkeit bekommt.
    Ähnliches hat meine Schwester mit ihrer Hündin durch, und ich bin da auch aktuell dran, weil ich sie eine Zeit lang zu sehr "verhätschelt" habe. Da hat ein einfacher Tips zweier Trainer ganz gut geholfen: Drinnen gibt es nur noch das allernötigste an Aufmerksamkeit, also maximal zur Fütterungszeit und zum Fertigmachen fürs Gassigehen. Daheim indoor bekommt sie also keine Aufmerksamkeit, auch wenn sie dir die Ohren volljammert, und draußen gibts dafür das volle Bespaßungsprogramm. Ziel ist es, dass die Bindung und Gehorsam draußen gefördert wird. Außerdem macht es so viel mehr Spaß draußen diverse Spieleinheiten und Gehorsamsübungen zu machen, wenn der Hund merkt "Juchu, hier draußen hab ich wieder meine Aufmerksamkeit, jetzt ist Action mit Frauchen/Herrchen angesagt." Anfangs natürlich alles an der Schlepp.
    Wichtig dabei ist, dass man es ein paar Wochen wirklich konsequent durchzieht drinnen keine Beachtung zu schenken, bzw maximal auf den Platz zum Ruhen zu schicken, damit sie runter kommt.
    Das Schwerste ist wirklich das auch durchzuziehen. Anfangs wird vermutlich dein Hund richtig rumnerven mittels jammern, bellen und/oder auf Schritt und Tritt folgen. Der Hund braucht eine Weile bis er versteht, dass draußen Action und drinnen Ruhe angesagt ist.
    Bei der Hündin meiner Schwester hat das sehr gut funktioniert, und grad was Grundgehorsam betrifft, hat das riesengroße Schritte in die richtige Richtung gemacht. Und bei uns trägt es auch langsam Früchte ;-)

    Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen. Und mach dir keinen Kopf, das ist der übliche Pupertätswahnsinn ;)