Beiträge von Luna77

    Man kann die Schleppleine auch vollständig aufm Boden schleifen lassen, und greift dann mit der Hand bei der Länge rein, wie mans grad braucht. Auf geraden Strecken im Feld und Wald geht das recht gut.
    Vorteil: Man hat zum Einen nicht den Rest in großen Schlaufen in der Hand, und zum anderen kann man so relativ schnell mal nachgreifen bei Leine einholen oder mal länger lassen. ;-)

    Versuch mal genau das Gegenteil zu machen, wenn er nicht kommt. Also nicht hingehen und abholen, sondern umdrehen und einfach weggehen in eine andere Richtung, notfalls auch querfeldein.
    Wenn er anfangs mal gut gehört hat und dir auch gut gefolgt ist, wird er es jetzt sicher nicht toll finden, wenn du dich plötzlich entfernst.
    Das haben wir anfangs auch als Trainingsmittel gehabt, als Ashanti noch nicht so gut hörte. Manche Gassigänge bestanden aus 200 m Hin-und-Her-Gehen, weil wir immer wieder umdrehen mussten, wenn sie zu weit weg gelaufen ist, oder eben nicht gleich auf Rückruf hörte. Mit der Zeit besserte sich das dann, und jetzt nimmt sie schon die kleinste Richtungsänderung sofort wahr und kommt schnell hinterher gedüst.
    Es wäre ein Versuch wert, da bei euch auch mal zu versuchen. ;-)

    Hast du es mal mit positivem Aufbau versucht? Also sanft und Schritt für Schritt an das Schleifen lassen der Leine herangeführt und mit Leckerchen und Lob belohnt?
    Alle Maßnahmen, die du hier beschreibst, sind alles strafende Maßnahmen gewesen, ohne dass du ihm eine Alternative gezeigt hast. Wie du selbst schon gemerkt hast, führt das nur zu Misstrauen und Gegenwehr.
    Grad wenn der Hund in die Pupertät kommt, wie es bei deinem grad der Fall ist, bringen solche strafenden Experimente nichts. Dein Hund fängt an dich nicht mehr ernst zu nehmen und wird sich nach und nach immer mehr von dir abwenden bzw sich gegen dein Handeln wehren. Irgendwann kann das zu weitergehenden Aggressionen führen, was im schlimmsten Fall böse endet.

    Ich würde das Programm komplett umdrehen und auf Lob und Leckerchen setzen.
    Mach die Leine dran, lasse aber nur ein zwei Meter aufm Boden schleifen. Den Rest behalte in der Hand. Geht der Hund ein paar Meter brav ohne Zickerei, Loben und Leckerchen. Mach verschiedenen Spiele an der Schleppleine mit ihm. Apportieren, Leckerchensuch, mal gemeinsam einen Sprint hinlegen, oder was er sonst gern macht an Spielchen. So stärkst du euere Bindung, und er lernt die Schleppleine als was Positives kennen.
    Vielleicht fängst du damit im eigenen Garten an, oder auch daheim, sodass die Umgebung relativ reizarm ist.
    Erst wenn er die Schleppleine akzeptiert, wird ein weiterführendes Training sinnvoll sein.
    Aber vielleicht haben die gemeinsamen Spielchen auch dann schon den Nebeneffekt, dass dein Hund sich mehr nach dir orientiert und so das Rückruftraining auch parallel besser wird.

    Und als letzter Tip: Höre bitte nicht auf diese Trainerin. Die hat ja echt den Schuss nicht gehört und lebt wohl noch in der Steinzeit. Bitte setze solche dämlichen Tips wie "mal eins auf die Schnautze geben" nie um.
    Wer solche Tips gibt, dürfte sich nach meiner Auffassung nicht Hundetrainer nennen.


    :gut:

    Ich würde schauen, ob ihr das Alleinsein nochmal neu aufbaut.
    Gleichzeitig würde ich die Umgebung hundesicher machen, also alles wegräumen, was er zerpflücken oder umdekorieren könnte.

    Bei den anderen Probleme scheint ihr ja auf einem guten Weg zu sein.
    Du könntest dich noch nach einem Hundeverein umschauen, wo du unter kontrollierten Bedingungen und mit Hilfe von nem Trainer den Freilauf gestalten kannst, wenn dir das draußen auf der Hundewiese zu heikel ist, oder du unsicher bist.
    Eine Dogge ist ja schon ein ordentliches Kraftpaket. Da erschreckt auch so mancher Hundehalter mal kurz, wenn so ein Koloss auf einen zugeprescht kommt. Wenn also der Hund eher ungestüm und pöpelig drauf ist, würde ich hier ein kontrolliertes Umfeld schaffen, laufen lassen nur mit den Hundekumpels, oder eben in einem Verein. Das ist kostengünstiger in solchen Fällen, wo nicht unbedingt eine Hundeschule benötigt wird, wenn man selbst mit dem Training zurecht kommt. ;-)

    Das hört sich ganz nach der oft vorkommenden Unsicherheits-Phase im Rahmen des Erwachsenwerdens an.
    Macht euch nicht allzuviel Sorgen, bleibt an eurem üblichen Gehorsamstraining dran, betütelt sie dabei nicht zu viel, sonst fördert ihr am Ende noch ihre Unsicherheit.
    Im Normalfall geht diese Phase wieder vorbei, solang ihr an eurem Verhalten nichts verändert.
    Dass diese Phase gerade in den Zeitraum eines Umzuges fällt, ist zwar etwas unglücklich, sollte aber eigentlich mit der Zeit besser werden. Der Hund braucht n bissl Zeit um sich an das neue Zu Hause zu gewöhnen. Ihr solltet jetzt konsequenter den je sein in eurem Verhalten, da sich die Maus vermutlich noch mehr als sonst an euch orientieren wird.
    Denkt euch einfach eines: Seid ihr unsicher, ist sie auch unsicher. Seid ihr ohne Angst und ganz straight in eurem Verhalten, wird das eure Maus hoffentlich auch annehmen ;-)

    Zitat

    nachdem ich sie zu mir gerufen hab und sie nach dem 3. mal kam, weil sie immernoch gebellt hat, kam sie an, sie wirkt dann immer sehr reumütig, gesenkter Kopf leichtes Winseln, ich habe dann bestimmt "Nein" und "Aus" gesagt, und habe sie bei mir sitz machen lassen,


    Wenn dein Hund zu dir kommt, egal ob winselnd oder mit anderen Verhaltensweisen, dann solltest du statt schimpfen, eher loben. Dein Hund weiß in der Situation nicht, dass du fürs Bellen schimpfst. Er denk, du schimpft fürs Rankommen, was dazu führen wird, dass dein Hund bald nicht mehr gern zu dir kommt auf Rückruf.
    Das Schimpfen fürs Rankommen könnte auch der Grund sein, warum dein Hund winselnd angelaufen kommt. Ich vermute mal mit "reumütig" meinst du eine eher geduckte Körperhaltung, Köpfchen eher unten. Das hat nichts mit "reumütig sein" zu tun. Das ist Beschwichtigungs-Verhalten. Sie beschwichtigt dich, und weiß wahrscheinlich dabei nichtmal, was sie falsch gemacht hat.

    Das aufgeregte Bellen in den Spielsituationen können zweierlei Dinge sein:
    1. Sie bellt als Spielaufforderung
    2. Sie bellt aus Frust
    Es geht auch beides in Kombination, zuerst Spielaufforderung, und wenn der Andere nicht so mit macht, wie sie möchte, dann schlägt es in Frustrationsbellen um.
    Durch die Beschriebung mit dem recht hohen Bell-Ton würde ich jetzt so pauschel erstmal Aggressionsbellen ausschließen. Aber ganz sicher kann man das wohl erst sagen, wenn man es selbst mal gesehen hat.
    Wenn euch das Verhalten zu viel wird, dann würde ich zu einem Trainer raten, der euch auch gleich n bissl was über hündische Körpersprache erklären kann ;-)

    svenja3750,

    dass ein Rhodesian Ridgeback einen Wachtrieb hat, wurde ja schon mehrfach gesagt. Dass ein RR ein Hund ist, der eine wirklich konsequente Führung braucht (keine grobe Führung, nur konsequent) wurde auch schon gesagt.
    Aber weißt du auch, dass ein RR ein Jagdhund ist? Das könnte auch noch als "Baustelle" auf euch zu kommen. Also wenn euer Grundstück, oder die Ponyweide nicht wirklich rundrum geschlossen eingezäunt ist, dann solltet ihr rein vorsorglich über so was mal nachdenken. Nicht alle RR sind jagdtriebig. Aber die Anzahl bei denen, wo diese Neigung nicht so richtig durchschlägt, ist weitaus geringer, als der jagdtriebige Teil. Das nur mal so am Rande erwähnt.

    Wenn du einen Haus- und Hofwachhund haben willst, der abends noch schön zum Kuscheln zu euch aufs Sofa kommt (RR sind echte Kampfschmuser), dann habt ihr ansich schon die richtige Rasse.
    Allerdings stimme ich einigen hier zu bei der Aussage, dass sich ein Wachhund nicht dahingehen erziehen lässt, dass er zwar anschlägt, aber dann nicht von selbst mal zumindest guggen geht, für wen er da grad angeschlagen hat, wenn ihn niemand rund um die Uhr lenkt und ihm ein "Ok" oder "Nicht-Ok" gibt.
    Gerade bei offen stehendem Haus sehe ich das eher problematisch für euch zu händeln.

    Und hast du dir Gedanken gemacht, wie du den RR auslasten willst? Einfach nur mal n bissl Radfahren oder Joggen reichen da nicht. Zumindest wäre es nicht rassegerecht. Ridgebacks sind nasenlastige Hunde. Das sollte man auch Nasenarbeit ins wöchentliche Programm mit aufnehmen.
    Außerdem solltest du noch bedenken, dass RR gern mal richtig mimosenhaft sein können. Regen zum Beispiel mag nicht jeder Ridgi. Im Winter müssen sie manchmal auch in ein Wintermäntelchen gepackt werden, da sie ja kein dickes Winterfell und keine dicke Fettschicht in der Haut haben, wie andere Rassen, und deshalb schneller frieren.

    Auf das Tierheim wäre ich jetzt nicht wirklich sauer wegen der nicht erfolgten Aufklärung, was den Wachtrieb angeht. In den seltensten Fällen zeigen die Hunde, die dort untergebracht sind, ihren vollen Charackter. Das Tierheim wusste möglicherweise gar nichts von dem verstärkten Wachtrieb. Von daher würde ich da keine Vorwürfe machen.

    Zuletzt bleibt nur zu sagen: Der Rhodesian Ridgeback ist halt kein Labrador. Wenn du Pech hast, hast du aus beiden Rassen jeweils die Eigenschaften ausgeprägt, mit denen eher erfahrene Hundehalter (die, die sich mir Wach- und Jagdtrieb auskennen) zurecht kommen.
    Wenn ihr den Hund behalten wollt, dann müsst ihr euch entscheiden, ob ihr den Wachtrieb so gering wie möglich halten wollt, oder ob ihr es fördern wollt, und dafür eure gesamten Grundstück (wenn der Hund dann draußen frei laufen soll) so schließen könnt, dass die Besucher nicht einfach so überall reinspazieren können.
    Igrendwas dazwischen, so wie du dir das vorstellst, wird vermutlich nicht gehen.

    Zitat

    Nur ist er jetzt immer deprimiert, beleidigt und eingeschnappt.


    Ein Hund kann nicht eingeschnappt sein. Ich vermute eher mal dass er massiven Stress hat, evtl durch die OP, durch Schmerzen, oder irgendwas als Folge der Op. Immerhin ist eine solche Op schon ein enormer Eingriff und der Hormonhaushalt stellt sich auch um.

    Zitat


    Er hört nicht, zittert oder versteckt sich. Er guckt uns oft auch gar nicht richtig an. Ist das normal?


    Ob das nach einer solchen Op normal ist, weiß ich nicht. Aber zittern und sich verstecken sind deutliche Zeichen für massiven Stress oder Angst.
    Ihr solltet den Hund jetzt nicht plötzlich anders behandeln als vorher. Grad wenn ihr in den Momenten wo er sich versteckt oder zittern darauf eingeht, dann verstärkt ihr seine Angst noch, was sich nachhaltig in seinem Kopf festsetzen kann. Wenn er nicht nach kurzer Zeit aufhört mit zittern (meist geht das nur wenige Momente lang), dann müsste man mal schauen, wann und warum er genau in diesem Moment so eine Angst hat.
    Aber solang sich das auf ein paar Sekunden beschränkt, würde ich erstmal nichts weiter tun, als die Situation im Auge zu behalten, aber nicht aktiv auf den Hund zugehen. Erst wenn er sich wieder beruhigt hat.

    Zitat

    Er war immer sehr verschmusst und aufgedreht und ich hoffe ja ein bisschen dass das einfach noch Nachwirkungen sind von der Kastra. Aber da ich einfach keine anderen Berichte von sowas gefunden habe, wollte ich lieber mal nachfragen. Es wirkt fast so als ob er Angst vor uns hätte oder sich gar nicht auskennt was los ist. Wir ermahnen ihn öfter mal wenn er sich an der Wunde lecken will oder gehn schonmal dazwischen. Aber alles im Rahmen. Der TA wollte ihm den Trichter ersparen.


    Tja, ihr werdet wohl um den Trichter, oder dem ProCollar nicht herum kommen, wenn ihr ihn nicht dauern "ermahnen" wollt. Das Ermahnen-Müssen ist in der Situation, wo er sowieso schon übermäßig ängstlich ist, vermutlich nicht so gut. Außerdem kann auch des nachts so einiges passieren, wenn ihr schlaft. Ich habe ähnliches durch mit einer Verletzung am Vorderlauf. Da hat sich unsere Maus nachts einmal den Verband abgeknibbelt, und wir haben es nicht mitbekommen, obwohl Ashanti bei uns im Schlafzimmer in Bettnähe ihr Hundebttchen hat. Passiert ist zum Glück nichts weiter. Aber ich kenne auch Fälle, wo der jeweilige Hund nachts die ganze Wunde so richtig übel zugerichtet hat, dass eine zweite Op nötig war.

    Ich wünsche eurem Bub gute Bessereung