Beiträge von PinguinEmmi

    Zucht ist in erster Linie auch ein Geschäftsmodell.

    Ist das so? Ich kenn mich nicht aus, aber wie viele Züchter, die davon leben könnten gibt es wirklich (nehmen wir mal alle skrupellosen Vermehrer raus)
    Gibt es da nicht auch Vorgaben ab einer bestimmten Zahl an Hündinnen und bräuchte es nicht aber eben genau diese bestimmte Zahl an Hündinnen, damit man da wirtschaftlich/ kaufmännisch rangehen kann?

    Zucht, so wie die meisten sich das vorstellen (wie Vriff z. B. über mir schreibt) ist wirtschaftlich nahezu unmöglich, jedenfalls nicht, wenn wir Stundenlöhne im mittleren Einkommenssektor zugrunde legen wollen und bei Rassen sind, bei denen die Wurfgröße 3 - 5 Tiere im Normalfall umfasst.

    Die Frau meines Vaters macht Handarbeit, die sie 2-mal im Jahr auf Oster- und Weihnachtsmärkten anbietet. Sie sagt immer: Wenn ich noch nen Stundenlohn auf den Preis raufrechnen würde, könnte und würde das keiner mehr bezahlen wollen.

    Hundezucht mit den Ansprüchen an Mutterhündinschutz, Alterssicherung etc., wie wir uns das wünschen kann kein rentables Geschäftsmodell sein.
    Zu erwarten, dass der Züchter seine Leidenschaft aber quasi komplett selber finanziert, kann auf Seiten der Käufer auch nicht der Anspruch sein.

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    Zum Beispiel, dass Du auf Grundlage des KP gerne wüsstest, wie viel Geld Du als Anzahlung mitnehmen sollst.

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    Ich hatte ja nach der Anzahlung gefragt (tatsächlich auch mit genau dem Hintergedanken, dass dann das Gespräch vllt automatisch beim KP landen wird). Aber sie will keine :see_no_evil_monkey: Und dann wollte ich da bei WA irgendwie nicht weiter auf das Thema eingehen. Wir hatten aber z. B. in unserem Telefonat auch über Inserate von Ups-Würfen gesprochen und ich hatte da ein Beispiel von einer Welpenanzeige genannt, in der diese Welpen 1000 Euro kosten sollten und da meinte sie dann: Oha, so viel Geld für einen Aus Versehen Wurf. Das und alles so bisher drumherum, lassen mich eigentlich recht entspannt davon ausgehen, dass sie nun keinen Preis von 3000 oder mehr aufrufen wird. sie betont auch immer wieder, dass ich jederzeit sagen kann, wenn es doch nicht passen sollte, mir in 2 Wochen keiner der welpen zusagt oder, oder, oder. Ich könnte jederzeit problemlos vom Interesse zurücktreten

    Also wenn ich hier das so alles für mich zusammenfasse, dann zeichnet sich für mich das Bild, dass der Preis doch sehr stark von der Kundschaft abhängt.
    Bei Moderassen/-Mischungen ja eh, aber auch bei generell beliebten, allgemeinhin bekannten "Familienhunden" scheint ein Aufwärtstrend im Kaufpreis zu bestehen, bzw. schon gewünscht zu sein und ich als Züchter einer dieser Rassen passe mich dann natürlich auch irgendwo an. "Qualität hat ihren Preis" und "was nicht viel kostet, ist nicht viel wert" sind ja durchaus Sprüche, die man auch in vielen anderen Bereich von den Konsumenten, nicht unbedingt von den "Herstellern" hört. Genauso, wie der Wunsch, einem Außenstehenden dann mitzuteilen, was man da Tolles hat, weil es war ja teuer.

    Ich kann da Züchter, die dann da mitgehen schon irgendwo auch verstehen und endlich auch mal seine Arbeit bezahlt zu bekommen ist keinesfalls verwerflich. Auch wenn die Pudeldame da auf der ersten Seite hier verlinkt, das Ganze doch ziemlich auf die Spitze treibt und sich dieses Verhalten bei den potentiellen Käufern sehr zu Nutze macht.
    Und warum das bei Arbeitshunden/Rassen nicht so durchschlägt wurde hier ja auch schon ganz gut erklärt. Das kann ich auch nachvollziehen.

    https://www.deine-tierwelt.de/kleinanzeigen/…eben-a86340361/

    Und immer noch 4 Dalminois, Malitiner da, aktuell gegen Schutzgebühr…hoffe die anderen 8 sind irgendwie gut unter, bisher ist mir noch keiner begegnet…

    Ich stelle mir grad vor, dass ich als Käufer "der ersten Stunde" und nach Zahlung des ersten Preises, nun lese, dass ich den Welpen auch viel billiger hätte bekommen können :see_no_evil_monkey: Wie sich das wohl anfühlt...

    Ich bin ja echt gespannt, was da bald auf mich zukommt. Die Welpen, von denen es einer für mich werden soll Mitte November, sind zu 5. in einem Wurf und ich habe mittlerweile mit der Züchterin über alles gesprochen, auch z. B. darüber ob und in welcher Höhe sie eine Anzahlung möchte, wenn wir die Welpen in 2 Wochen besuchen (sie möchte gar keine Anzahlung) außer halt über den Kaufpreis. Es hatte sich bisher irgendwie nicht ergeben, danach zu fragen zumal das für mich auch keine Frage über WhatsApp ist.

    Das wird dann, denke ich, in 2 Wochen beim Besuch erfolgen. Und ich überlege wirklich, was ich mache, wenn sie mir dann einen Preis nennt, der meine Vorstellung, was ich ausgeben möchte, stark übersteigt.
    Denn ich befinde mich durchaus auch in einem gedanklichen Dilemma: Nach allem, was ich bis jetzt bei ihr als Züchterin mitbekommen habe, wären mir ihre Arbeit mit den Welpen auch durchaus 1000 Euro mehr wert, als die Grenze, die ich mir selber gesteckt habe (ich nenne sie mal noch nicht), aber ich habe halt meine Grenze. Zumindest aktuell noch. Bin selber auf mich gespannt, ob ich im Falle einer stärkeren Abweichung nach oben, von meiner Vorstellung weggehen und letztlich mehr bezahlen werde, oder ob ich dann wirklich sage: Okay, das ist MIR zu viel, dann wird es keiner für mich aus diesem Wurf.

    Gesund, aber zuchtbedingte (oder durch Zucht verstärktes Vorkommen einer) Zwangsstörung ist für mich irgendwie auch wenig vereinbar. Ob es dadurch direkt zur Qualzucht wird, kann ich nicht beurteilen, aber es wäre definitiv etwas, was ich durch meine Zucht nicht weiter manifestieren wollen würde.

    Leinenführigkeit in dem man sämtliches Schnüffeln unterbindet und den Kopf des Hundes, auch mit entsprechendem "Druck" versucht bei sich zu halten, kenne ich aus den 90ern. Damals hatte ich einen Schäferhund-Rottweiler-Mischling, mit dem ich in die viel gepriesene Hundeschule ein paar Orte weiter ging. Der Trainer (mit DSH-Zwinger, wenn ich mich recht erinnere) war schon damals "vom alten Schlag", was ihn aber quasi als Auszeichnung nachgesagt wurde. Da lief das auch so ab, dass der Trainer den Hund übernahm, ihn quasi einnordete und dann lief der Hund auch bei Frauchen die ganze Stunde über sauber (sogar noch ein paar Tage danach). 2-mal war ich da, dann hatte sogar mein junges und unerfahrenes Ich erkannt, dass das für uns nicht der richtige Ansatz war.

    Schreckreize an sich kennt man ja auch vom (früheren?, verfolge ihn nicht mehr) Rütter, das ist noch gar nicht sooo alt.