Beiträge von PinguinEmmi

    Hallo,

    ich wollte keinen neuen Thread aufmachen, daher grub ich diesen wieder aus, weil er ein ähnliches Thema anspricht.

    Bei mir geht es um Folgendes:

    Ich habe eine gut 1,5 Jahre alte Jack Russel Hündin. Emmi. Sie bleibt super alleine. Das vorweg.
    Seit August geht mein Sohnemann in den Kindergarten. DIe ersten Male habe ich ihn alleine hingebracht. Es ist ein wenig von nichtmal 5 Minuten. Als ich wieder heimkam konnte ich bei Emmi beobachten, dass sie meinen Sohn ständig suchte. Da wir Luftlinie wirklich nur ein paar Meter vom Kindergarten wegwohnen konnte sie ihn sogar hören, wenn die Kids alle im Freigelände des Spielplatzes waren. Das verstärkte ihr Suchen noch. Sie lief ständig zu unseren Fenstern (Balkonfenster, also kann sie rausgucken) schaute immer mal wieder in jeden Raum, etc.

    Also habe ich mich nach ein paar Tagen entschlossen, sie mitzunehmen, wenn ich den Kleinen wegbringe. Es führte tatsächlich zum gewünschten Erfolg, Emmi wusste, dass wir meinen Sohn woanders hingebracht haben, un war zu hause wieder entspannt. Also ist es nun morgens ein festes Ritual, dass wir den Kleinen zusammen wegbringen und auch abholen.

    Allerdings habe ich nun ein anderes Problem:

    Ich binde Emmi für die 2-3 Minuten in denen ich im Gebäude des Kindergartens verschwinde draussen am Zaun an. Und noch bei Blickkontakt fängt sie bereits das Bellen an. Kaum drehe ichmichzu ihr um schaut sie schuldbewusst, stellt das Bellen ein, nur um bei meinem Wegdrehen direkt wieder anzufangen. Von der Art des Bellens her hört es sich wie ein reiner Zeitvertreib an. Es ist kein hektisches, oder gar verzweifeltes Bellen, eher so ein Standartbellen. So wie unsereins "la-la-la" vor sich hinbrabbelt.

    Jetzt stellen sich mir zwei Fragen: Problem angehen, oder einfach vermeiden, indem ich sie wieder daheim lasse.

    Was haltet ihr für besser?

    Sorge, ihr könnte etwas passieren habe ich nicht so sehr. Wir wohnen sehr ländlich, hier kennt jeder jeden, jeder weiß, dass der Hund zu uns gehört und so weiter.
    Also ist die Frage rein auf ihr Verhalten: kann und sollte ich mit ihr trainieren ,dass sie das Bellen lässt, oder sollte ich sie einfach nicht mehr mitnehmen?

    Ach ja, nachdem wir meinen Sohn weggebracht haben, gehe ich mit ihr nicht auf direktem Weg heim, sondern schliesse einen Spaziergang an. Allerdings nicht von Anfang an, und sie hat immer schon gebellt, nicht erst, seit sie "weiß" dass wir danach ne Runde laufen gehen.

    Also, wie schätzt ihr das ein. Welche Tipps oder Ratschläge habt ihr?

    Vielen Dank schon mal im Voraus

    Ich muss zugeben, ich habe nicht den ganzen Fred gelesen.
    Aber: ich wäre ja froh, wenn meine Emmi sich nicht für andere interessieren würde. Leider muss der andere nicht mal "Komm her" sagen und sie ist schon bei ihm, sie liebt einfach jeden, ich hoffe, dass sich das mit der Zeit noch gibt. Sie ist erst gut 1,5 Jahre alt.

    Ich kann aber schon nachempfinden wie du dich fühlst (übrigens wirklich ein sehr schöner Hund, der da bei dir daheim das Sofa bewacht ;) ). Gerade wenn man einen Hund aus schlechten Verhältnissen hat, möchte man alles richtig machen, freut sich über die kleinsten Erfolge und zieht ernüchtert den Kopf erst einmal ein, wenn dann ein dummer Spruch aus der Umgebung kommt.

    Ich finde ja z.B., dass ein gut erzogener Hund eben NICHT auf jeden hört. Warum auch? Da kann doch nicht einfach iwer aus einem anderen Rudel daherkommen und fröhliche Befehle geben. Auch verstehe ich nicht, warum alle anderen immer meinen, der Hund sei Allgemeingut und müsse sich von jedem anfassen lassen. Natürlich, aggressiv werden darf er nicht, aber er muss auch nicht bewusst auf andere zugehen. Aber irgendwie ist das in den Köpfen vieler Menschen drin: (Süße) Hunde und Kleinkinder gehören angetascht. Ich habe leider beides und mich schon manches Mal mit Mitmenschen auseinandersetzen müssen, die leider nicht verstehen, dass mein Hund nicht angefasst werden soll (er will es ja zu gerne) und mein Kind noch viel weniger (der will es zum Glück auch nicht). Gemessen also an diesem Unverstand in der breiten Masse, kann auch ich mich nur diversen Vorrednern anschließen, ignoriere das.

    Liebe Grüße und viel Erfolg weiterhin
    Jule

    Zitat

    Der Hund lernt nix ausser Angst und aus Angst meidet er.

    Aber genau das habe ich in der Folge (ging wie gesagt um den Retriever, der daheim auf der Empore und draußen abgegangen ist wie ein Zäpfchen, wenn er Hunde sah. Am Schlimmsten soll das wohl bei einem Ridgeback aus der Nachbarschaft gewesen sein) zwar erwartet, aber nicht sehen können:

    Der Hund hatte keine Angst. Klar, als er zurecht gewiesen wurde schon. Da duckte er sich etc, aber mein Kind schaut auch schuldbewusst, wenn ich meckere. Nur kaum ging Millan aus der "Schimpfposition" zurück in eine lockere Haltung tat das auch der Hund. Am Ende war es dann so, dass der Hund locker flockig neben ihm, oder später auch Herrchen und Frauchen herging und sich nimmer und die anderen Hunde scherte und zudem noch entspannt aussah.

    Hab ich jetzt vllt einen verklärten Blick, bin noch nicht so sensibilisiert (muss ja zugeben, dass ich immer das Gute sehe), war das einfach nur eine harmlose Folge, oder passen seine Methoden ganz einfach auf manche Arten von Hunde?

    Zitat


    Und bisher habe ich in keiner Folge gesehen, dass er ihnen keine Zeit gibt. Sondern immer so, dass er sich nähert, bis das Tier droht oder flieht. Dann wartet er. Er weicht weder zurück, denn laut seinen Aussagen ergibt sich daraus für die Hunde die Lösung: wenn ich nach vorne gehe/ fliehe habe ich meine Ruhe vor dem Kerl, aber er bedrängt dann auch nicht weiter, sondern wartet, bis sie sich beruhigen. Und dann macht er wieder einen Schritt nach vorne, solange bis das Tier weder als erste Reaktion Aggressionen noch Flucht zeigt, sondern direkt die Option wählt ruhig und relativ entspannt zu sein. Und wenn es das ist, zieht sich Millan wieder zurück und gibt den Individualabstand wieder frei.

    Das ist genau das, was es mir nicht ermöglicht, mir eine klare Meinung zu verschaffen.

    Zugegeben, ich habe erst durch das Forum hier überhaupt was von Millan gehört und dann direkt mal yt bemüht.

    Erst war ich irritiert. Meine ersten Gedanken waren: ok, der ist im TV, da will man schnelle Erfolge sehen, der hat einfach keine Zeit sich gescheit mit dem Tier zu beschäftigen (ähnlich wie Monty Roberts bei den Pferden, falls es jemand kennt). Dann sah ich mir mehrere Folgen an und dachte dabei immer wieder: Es kommt dir selber sehr unkonventionell, ja fast quälerisch vor, wie er manchmal vorgeht, aber schau auf den Hund.. der sieht entspannt aus.

    Und ja, das ist mein Problem dabei: Während der "Maßregelung" oder wie auch immer man das nennen will kuscht der Hund, duckt sich (ich kenne leider die ganzen Fachbegriffe nicht, die hier verwendet werden und muss da erst noch lernen), aber danach ist er locker an der Leine und hat keine angespannte Muskulatur etc.

    Ich hab das in dem Moment mit meiner Emmi verglichen: Wir gehen spazieren, es kommt ein Hund, den sie nicht leiden kann, sie ist angespannt, wirft sich in die Leine, ich rufe sie zurück, schicke sie in den Sitz und sie bleibt da auch, sie hört auf mich, aber jeder ihrer Muskeln zittert. Nicht so der Golden Retriever bei Millan (weiss nicht mehr, welche Folge es war). Auch er wollte auf den anderen Hund los, bekam seinen "Tritt", seine Maßregelung und entspannte sich, zumindest für mich als Zuschauer. Würde er den Hund wirklich "brechen" wie irgendwo schon kritisiert wurde, würde so ein Hund dann immer noch mit mit federnden Schritten, aufmerksamen Augen, lockerer Rute daher laufen?

    Das sind halt so die Dinge, die mir in den Sinn kommen und dazu führen, dass ich nach wie vor nicht genau weiß, was ich von all dem halten soll.

    Lg
    Jule