Beiträge von PinguinEmmi

    Ja, da war ich nicht präzise, hatte dann im weiteren Beitrag noch ergänzt, dass mich die Haftungseregeln interessieren würden.

    Bei deinem genannten Fall wollte ich erst mit dem Kopf schütteln, bis ich las, dass es um öffentlichen Raum (Geschäftsräume) ging. In meiner eigenen Wohnung, wenn der Besuch über das Tier stolpert, wäre ich als Halter wohl nicht haftungspflichtig, oder auch da? Und übernimmt die Hundehaftpflicht immer, wenn eine Gefährdungshaftung vorliegt?

    Wenn schon eine Impfung, Chippen oder Entwurmung (auch in dem Beitrag genannt) nicht gezahlt werden können, dann können auch doofe Unfall-Verletzungen (blöd Aufgetreten, Augenverletzung usw.) nicht finanziell gestemmt werden. Und ich finde es nicht okay wenn die Allgemeinheit (in Form von Spenden und Entgeltverzicht der TA-Mitarbeiter) für solche Fälle (das ist für mich eben Grundversorgung) kalkuliert herangezogen werden soll.

    Genau so habe ich den Eingangspost auch verstanden, dass es eben um diese grundlegenden Dinge schon geht und sehe das daher genau wie du.

    Ärzte für Menschen weisen i.d.R. auch keine Mehrwertsteuer aus.

    Ich finde nicht, dass man das verglichen kann.

    Warum zahlt man bald bei McDonald's nur noch 7% Steuer aufs Essen, für die lebensnotwendige Versorgung des Haustiers 19%?

    Unterschiedliche Bereiche. Lässt sich auch nur schwer direkt vergleichen. 7% für Fast Food finde ich aber auch bescheiden, meinem Lieblingsrestaurant im Nachbarort würde ich es jedoch von Herzen gönnen.

    Eine medizinisch notwendige Behandlung an einem lebenden, fühlenden Tier empfinde ich ganz sicher nicht vergleichbar mit einer anderweitigen Dienstleistung. Tatsächlich wäre ich mir recht sicher, dass sich auch die Mehrheit der Bevölkerung damit identifizieren könnte, auf eine solche Leistung keine Mehrwert- oder Umsatzsteuer zu entrichten.

    Das ist ja in der Humanmedizin nicht anders.

    Die Argumentation wäre nicht, dass man dem Tier die Behandlung nicht zuerkennt, sondern dem Halter, der diese Behandlung im Zweifel nicht bezahlen kann, aberkennt, sich dann Tiere überhaupt anzuschaffen. Sprich der Ansatz greift früher. Nicht erst, wenn das Tier dann wirklich krank ist.
    Es ging hier ja darum, wie man mehr Leuten, trotz fehlender finanzieller Mittel, dennoch eine Hundehaltung ermöglichen kann, da man diese nicht als Luxus, sondern als Pfeiler der Lebensqualität ansieht.

    Warum sind dann nicht beispielsweise die Tierarztkosten von der Mehrwertsteuer befreit? Das würde eine ganz ehrliche Reduzierung der Kosten bedeuten.

    Könnte mit der Akzeptanz in der breiten Bevölkerung schwierig werden.
    Regelmäßige Friseurbesuche sind auch für viele Lebensqualität, als Beispiel.
    Generell wäre es eine Ungleichbehandlung, wenn der TA keine Mehrwertsteuer ausweisen müsste, alle anderen "Dienstleister" aber schon. Denke nicht, dass das funktionieren kann und dass man sich das als Staat und somit als Volk leisten kann (weniger Steuern führen ja nun mal für alle zu weniger Geld aus öffentlicher Hand, ganz unabhängig von der Diskussion um Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Steuergeldern).

    Das Gericht sah darin eine übermäßige, also der Aktion des Hundes nicht angemessene, Schreckreaktion des Verunfallten, der Halter des Hundes wurde von jeglicher Haftung freigesprochen.

    Könnte mir vorstellen, dass in diesem Fall der Zaun maßgeblich zu dieser Einschätzung geführt hat. Der Halter hat seinen Hund damit ausreichend gesichert und kann auch nach meinem Verständnis dann nicht für eine (überzogene) Schreckreaktion des Passanten verantwortlich gemacht werden.

    Und darüber kann man dann im aktuell Fall diskutieren, ob allein die Tatsache, dass der Hund durch die Leine grundsätzlich gesichert war (falls es so war) und ein Kontakt damit ja auch offenbar verhindert wurde, ausreicht, um auch hier den Halter aus der Haftung zu nehmen.

    Umso mehr würde aber auch ich den Halter für seine Flucht in Regress nehmen. Unfassbar, so ein Verhalten.

    Zitat aus dem aktuellen Martin Rütter Podcast:

    "Ich schätze das ja, dass das auch viele junge Leute auf Instagram kommen und Tipps geben, aber viele davon haben sich zwei Ridgebacks gekauft, haben 150.000 Follower und geben sich als Trainer aus, haben aber wirklich von Hundetraining so viel Ahnung wie ich von Astrophysik. Und das ist gefährlich."

    Ich verfolge Instagram nicht so regelmäßig, aber ich denke ich weiß wer da gemeint ist. Hatten die beiden irgendeinen Streit?

    Es braucht doch keinen Streit, wenn man jemandem die nötige fachliche Kompetenz abspricht und ihn als Blender deklariert.